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Veröffentlicht am 06.10.2022

Generationen ...

Die Lavendeljahre
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Die Lavendeljahre
Diane Jordan

Generationen …

Ich bin in einem (Mehr)-Generationen Haushalt mit „Ur-Oma, Großmutter, Mutter und meinen Schwestern“ unter einem Dach aufgewachsen und fand es prima. Begeistert ...

Die Lavendeljahre
Diane Jordan

Generationen …

Ich bin in einem (Mehr)-Generationen Haushalt mit „Ur-Oma, Großmutter, Mutter und meinen Schwestern“ unter einem Dach aufgewachsen und fand es prima. Begeistert lese ich daher auch hin und wieder solche Romane, wie „Die Lavendeljahre“ von Sonja Roos. Das Taschenbuch verzaubert mich sofort durch ein ansprechendes Cover. Als Betrachter darf man sich über erhabenen, lila leuchtenden und geprägten Lavendel sowie den Titelschriftzug in diesem faszinierenden Ton freuen. Darunter ist eine typische französische Landschaft mit Zypressen, klassischen Häusern, Weinfelder vor einem bewaldeten Höhenzug sowie einem grandiosen Wolkenhimmel zu sehen. Der Klappentext passt hervorragend in mein Lesebeuteschema, da ich Familiengeheimnisse und Reisen in die Vergangenheit toll finde. Aber auch Lavendel hat es mir angetan und ich habe mit meinem Lieblingsmenschen selbst welchen in unseren Garten gepflanzt. Gespannt und mit großen Erwartungen fange ich an zu lesen. Das Buch startet mit einem packenden Prolog, der im Jahr 1942 spielt und in Strassburg angesiedelt ist. Das gefällt mir schon mal prima, da ich Frankreich und seine Bewohner toll finde und vor kurzem erst einen Abstecher an die Loire gemacht habe. Das Taschenbuch zieht mich flott mit seinen tragischen Ereignissen in den Bann, besonders da mir die Romanfiguren schnell ans Herz gewachsen sind. Die Protagonisten Isabelle Steinmann, Tochter Carole sowie Ex-Sträfling Ben Bäcker sind fein erdacht und sympathisch beschrieben. Ebenso wie die weiteren Nebenfiguren. Der Plot begeistert mich und drückt gleichzeitig auf die Tränendrüse, ich empfehle euch daher Taschentücher bereit zu legen. Die Handlung ist mehr als spannend und dramatisch. Die Autorin schafft durch verschiedene Erzählstränge „Vergangenheit versus Gegenwart“ fesselnde Lesestunden. Ich mag das Buch kaum aus der Hand legen, weil ich so im Bann der Erzählung bin und eifrig mitfiebere was da alles so passiert. Die Charaktere der Figuren gewinnen nach und nach. Ich liebe und leide, wie meistens, wenn mich ein Buch packt, heftig mit. Besonders betroffen machen mich die Kriegsereignisse von damals und ich ziehe irgendwie auch Parallelen zum heutigen Ukraine Krieg. Der (Rück)-Blick durch die Zeit ist der Autorin treffend und gefühlvoll zugleich gelungen, wie ich finde. Auch ihre Romanfiguren sind vortrefflich erdacht, ebenso wie die, … Vorsicht Spoiler :


Liebesgeschichte zwischen „Carole und Ben“ mag ich sehr.


Ich empfehle dieses Buch allen, die wie ich, traurige Familiengeheimnisse mögen, romantisch sind und großartige Erzählkunst zu schätzen wissen.

… Der Duft von Lavendel, eine große Liebe und eine Reise in die Vergangenheit …

Inhalt:
Isabelle Steinmann ist schwer krank und hat nur noch einen Wunsch: die große, einsame Villa in Frankfurt hinter sich zu lassen und eine letzte Reise anzutreten. Nach Frankreich, wo sie während des Krieges aufwuchs und wo sie die Liebe ihres Lebens verlor. Kurzerhand heuert die exzentrische, alte Dame den Ex-Sträfling Ben Bäcker als Privatpfleger und Reisebegleiter an. Und obwohl Isabelles vernunftbegabte Tochter Carole ihrer Mutter nie nahestand, bangt sie nun um deren Verstand und Sicherheit. Notgedrungen schließt sie sich der seltsamen Truppe an. Sie kann nicht ahnen, dass die Reise in Isabelles geheimnisvolle Vergangenheit ihrer aller Leben für immer verändern wird ...

Die Autorin:
Sonja Roos, 1974 geboren, wuchs in einem kleinen Dorf im Westerwald auf. Sie studierte Germanistik und Anglistik und arbeitete als Redakteurin und Kolumnistin bei der Rhein-Zeitung. Sonja Roos lebt heute mit Mann, drei Töchtern, einem Hund und diversen Meerschweinchen in ihrer alten Heimat, dem Westerwald.

Weitere Bücher:
Der Windhof, Für immer und ein Vierteljahr, lit.Love-Stories2021,

Fazit: *****
Der Roman „Die Lavendeljahre“ von Sonja Roos ist im Goldmann Verlag erschienen. Das broschierte Taschenbuch hat 432 Seiten, die mich gefesselt und in den Bann gezogen haben. Merci dafür! Mein Herbsthighlight!!!

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Veröffentlicht am 03.10.2022

Abenteuerlustig …

Die Forscherin. Prinzessin Therese und der Ruf des Amazonas
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Mein neuester Roman hat ein ansprechendes Cover und verzaubert mich beim Anschauen augenblicklich. Als Betrachter sieht man eine junge Frau mit einem raffiniert-geschnittenen dunkelblauem Kleid, mit Schößchen. ...

Mein neuester Roman hat ein ansprechendes Cover und verzaubert mich beim Anschauen augenblicklich. Als Betrachter sieht man eine junge Frau mit einem raffiniert-geschnittenen dunkelblauem Kleid, mit Schößchen. In ihren behandschuhten Händen hält sie ein messingfarbenes Fernrohr und schaut forschend in die Ferne. Am unteren Bildrand sind zahlreiche tropische Pflanzen und Blüten zu sehen. Links schmückt ein blauer Papagei den Buchdeckel, was mir prima gefällt und einen tropischen Eindruck unterstreicht. Oberhalb steht in einem hübschen Blauton „Die Forscherin. Prinzessin Therese und der Ruf des Amazonas“. Der Klappentext ist ganz nach meinem Geschmack und versetzt mich flott ans Ende des 19. Jahrhunderts. Von Therese, Prinzessin von Bayern, habe ich zuvor noch nicht viel gehört, ebenso von der Autorin Katharina Innig, aber das wird sich Dank meines Romans ja nun hoffentlich schnell ändern. Gespannt fange ich an zu lesen. Das Buch beginnt mit einem Rückblick kurz vor Weihnachten 1924, wir befinden uns lesetechnisch in Lindau am Bodensee und der Papagei vom Cover hat auch seinen ersten Einsatz. Dann folgt ein Rückblick in das Jahr 1888. So geht es immer fröhlich hin und her. Spannend gemacht und ein feines Stilmittel, wie ich finde. Die Geschichte ist zwar erfunden, trotzdem ist vieles wahr, was mir sehr gut gefällt. Als Leserin erhalte ich nach und nach immer weitere Einblicke auf das exotische und untypische Leben meiner Roman- Prinzessin sowie ihrer drei Begleiter, die im Buch ebenfalls erwähnt und gut beschrieben werden. Bedenkt man weiter, zu welcher Zeit die Reise nach Brasilien und in das Amazonas Gebiet terminiert ist, macht dieses Abenteuer noch mehr besonders. Die Protagonisten sind, meiner Meinung nach, authentisch und lebensecht beschrieben. Sie könnten so tatsächlich gelebt haben. Der Schreibstil ist flüssig, ebenso die Wortwahl. Der Plot, ebenso wie der Spannungsaufbau ist fantastisch und gefällt mir sehr gut. Ich tauche tief in das Leben der für mich ungewöhnlichen Prinzessin ein. Was für eine faszinierende Persönlichkeit, sie doch war. Zoologin, Botanikerin, Reisende, Schriftstellerin, aber auch eine starke und autarke Persönlichkeit, die unerschrocken durch die weite Welt reiste. Faszinierend diese Leidenschaft für die Tier- und Pflanzenwelt, die einen als Leser beim Lesen des Buches packt. Faszinierend fand ich auch die Einblicke in das Leben „der Tupi“ und die Einblicke in den Dschungel. Und als Fotografin fand ich die Idee, dass Therese als eine der ersten Reisefotografinnen mit der gerade erst erfundenen Rollfilmkamera unterwegs war, besonders toll.

Inhalt:
Therese von Bayern – eine bemerkenswerte Frau, unerschrockene Reisende und leidenschaftliche Forscherin

Ende des 19. Jahrhunderts: Therese von Bayern erfüllt so gar nicht die Erwartungen, die ihre Zeit an eine Prinzessin hat. Sie weigert sich zu heiraten und interessiert sich brennend für Naturwissenschaften – und es zieht sie in die Ferne, in das Land ihrer Träume: Brasilien. Gemeinsam mit drei Begleitern reist sie über den Atlantik und taucht ein in eine tropische Welt voller Wunder. Therese ist wie gebannt von diesem Land, erlebt seine Schönheit und Vielfalt, aber auch Gefahren und Grausamkeit. Sie lernt einen Mann vom Volk der Tupí kennen, der ihr ein Leben näherbringt, das sich von ihrem gänzlich unterscheidet. So wird diese Reise zu einem unvergesslichen Erlebnis – und zur Geschichte einer besonderen Liebe.

Die Autorin:
Katharina Innig ist das Pseudonym der Kunsthistorikerin Tabea Mußgnug. Sie wurde 1987 geboren und studierte und promovierte in Heidelberg. Heute lebt und arbeitet sie als freie Autorin in Süddeutschland. Ganz besonders liebt sie das 19. Jahrhundert und herausragende Frauenbiografien. »Die Forscherin. Prinzessin Therese und der Ruf des Amazonas« ist ihr erster historischer Roman.


Fazit: ***** Der Roman „Die Forscherin. Prinzessin Therese und der Ruf des Amazonas“ von Katharina Innig ist im Diana Verlag erschienen. Das broschierte Taschenbuch hat 368 Seiten, die mich schnell in den Bann gezogen haben und mir eine faszinierende Persönlichkeit und ihre Leidenschaft für ferne Länder, Kulturen sowie Fauna und Flora nähergebracht haben.





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Veröffentlicht am 23.09.2022

Atemübungen …

Achtsam morden im Hier und Jetzt
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Achtsam morden im Hier und Jetzt
Diane Jordan

Grins wer kennt das nicht? Manchmal möchte man in Gedanken töten und sein unliebsames Gegenüber beiseiteschaffen, mir geht das zumindest hin und wieder so. ...

Achtsam morden im Hier und Jetzt
Diane Jordan

Grins wer kennt das nicht? Manchmal möchte man in Gedanken töten und sein unliebsames Gegenüber beiseiteschaffen, mir geht das zumindest hin und wieder so. Mein neuester Roman „Achtsam morden im Hier und Jetzt“ von Karsten Dusse passt da perfekt in mein Lesebeuteschema. Das Buch hat ein ansprechendes Cover, wie ich finde und reiht sich perfekt in die Buchserie ein, die ich schon besitze. Die gestapelten Steine, die man schon von den anderen Buchtiteln kennt, sind auch hier wieder vorhanden, allerdings in leuchtendem blutrot. Die Haptik ist erhaben, was man beim Anfassen spüren kann. Oberhalb der Stapelung befindet sich ein schwarzes kleines Kreuz, an diesem hängt eine verschlungene Perlenkette mit einem runden Anhänger, der einen roten Stein hat. Der Titel ist in schwarz/rot gedruckt. Die Farbe schwarz steht für mich dabei für etwas geheimnisvolles und unbekanntes. Der Rotton für Stärke, Dynamik und Leidenschaft. Vielleicht auch für Gefahr, was der Titel ja irgendwie andeutet.
Das Buch startet mit: „Sei dir selbst ein Witz, der dich erheitert,“ (Bhagwan) und lässt mich gleich zu Beginn etwas schmunzeln. Jetzt folgt, ein Prolog und Kapitel über Tantra, Sex, Achtsamen Sex oder auch Grübeln. Nach und nach bekommt man Energie, ein höheres Bewusstsein, aber auch die Wahrheit oder Demütigung nähergebracht. Ich finde die Zeitreise zurück in die Ära der Blumenkinder witzig und gut wiedergegeben. Aber auch die Zeit der Bhagvan Anhänger in ihren leuchtenden Gewändern erinnere ich mich noch deutlich. Der Plot ist unterhaltsam, die Charaktere gut erdacht und fein beschrieben. Es gibt einige Zeitsprünge und wie im TV-Krimi Parallelhandlungen, die gut als Stilmittel hier her passen und auch die Seiten füllen. Der Spannungsbogen ist für meinen Geschmack dieses Mal nicht wirklich gelungen, ist das Buch doch etwas laaaaaaaangatmig und nicht ganz so toll, wie die vorherigen Bücher. Der Protagonist Björn Diemel ist mir aus den vorangegangenen Büchern gut vertraut, was mir immer ganz gut gefällt, da ich gerne weiß mit wem ich es zu tun habe. Die weiteren Nebendarsteller, wie zum Beispiel Achtsamkeitstrainer Joschka Breitner sind ebenfalls gut getroffen, wie ich finde. Der Schreibstil ist flüssig, bissig und humorvoll. Der Autor schafft es immer wieder, dass ich über Allerlei nachdenke, zu dem was ich von ihm gelesen habe. Da schweift man manchmal gedanklich ab und muss sich selber wieder erden und zur Ordnung rufen. Der Mix aus Kriminalfall, Achtsamkeit, Tantra und Psychologie kann mich dieses Mal aber irgendwie nicht so richtig überzeugen und in den Bann ziehen. Das Buch scheint mir, wie ein überwürztes, verkochtes Gericht… Meiner Meinung nach wurden da zu viele Themen in die zwei Buchdeckel gequetscht, die meine Lesefreude etwas getrübt haben. Weniger ist manchmal mehr !!


Inhalt:
Wenn die Vergangenheit deines Therapeuten deiner Zukunft im Weg steht, ist es Zeit, im Hier und Jetzt zu leben

Björn Diemel will reden: sowohl über die Einschulung seiner Tochter als auch über das Tantra-Seminar, das er aus Versehen mit seiner Ex-Frau besucht hat. Leider hat ein Unbekannter Björns Achtsamkeitstrainer, Joschka Breitner, krankenhausreif geprügelt – bei dem Versuch, dessen Tagebuch an sich zu bringen. Björn entwendet kurzerhand selbst die Aufzeichnungen seines Therapeuten und macht sich auf die Suche nach dem Täter. Als er entdeckt, dass Joschka Breitner in den frühen 1980er Jahren ein Anhänger Bhagwans war, wird das Tagebuch das Ticket zu einer Reise in die Kinderstube der Achtsamkeit. Der Weg führt nach Indien und in die USA, zu Lebensfreude und Todesgefahr, zu zeitlos erhellenden Weisheiten und den ganz normalen Abgründen der menschlichen Seele.

Autor:
KARSTEN DUSSE, Jahrgang 1973, Rechtsanwalt, Studium in Bonn, Lausanne und Los Angeles.
Weitere Bücher:
Achtsam morden (1)
Das Kind in mir will achtsam morden (2)
Achtsam morden am Rande der Welt (3)
Fazit: *** Der Roman „Achtsam morden im Hier und Jetzt“ von Karsten Dusse ist im Heyne Verlag erschienen. Das gebundene Buch hat 480 Seiten die mich gut unterhalten haben, aber nicht an die gewohnte Qualität der vorherigen Bücher anschließen konnten.

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Veröffentlicht am 20.09.2022

Flugzeuge im Bauch …

Die Stewardessen. Eine neue Freiheit
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Die Stewardessen. Eine neue Freiheit
Diane Jordan
Flugzeuge im Bauch …
Das Cover meines neuesten Romans „Die Stewardessen. Eine neue Freiheit“ von Svea Lenz sieht fantastisch und ansprechend aus. Als Betrachter ...

Die Stewardessen. Eine neue Freiheit
Diane Jordan
Flugzeuge im Bauch …
Das Cover meines neuesten Romans „Die Stewardessen. Eine neue Freiheit“ von Svea Lenz sieht fantastisch und ansprechend aus. Als Betrachter erblickt man eine flotte, junge Dame die einen Seidenschal als Kopftuch trägt. Sie hat eine dunkle Sonnenbrille keck gelüftet und schaut erwartungsvoll und unternehmungslustig in die Welt. Im Hintergrund sieht man einige verschwommene Häuser und in den Wolken ein Flugzeug. Der Klappentext begeistert mich schnell. Spielt der Plot doch in Hamburg und den Flughafen dort kenne ich sehr gut. Wie toll muss das dort in den fünfziger Jahren gewesen sein. Begeistert schlage ich das Buch auf und entdecke gleich noch eine hübsche schwarz-weiß Aufnahme mit wunderhübschen Stewardessen, die mir sehr gut gefällt und gleichzeitig auf den Roman einstimmt. Als Leser tauche ich schnell ins Hamburg von 1954 ein. Die Protagonisten Stewardess Margot Frei sowie der junge Pilot Claus Sturm sind liebevoll erdacht und fein beschrieben. Ich finde alleine schon die Nachnamen „Frei“ und „Sturm“ der beiden witzig und passend. Die Handlung ist spannend und gut durchdacht, wie ich finde. Mir gefällt der Rückblick in die Zeit der Petticoats und des Rock ´n‘ Roll extrem gut. Die täglichen Sorgen, die meine Romanheldin erleiden muss, sind von der Autorin authentisch und packend beschrieben worden. Der Weg bis zur Lufthansa und in den Flieger ist weit und mit einigen Rückschlägen verbunden, die meine Romanfigur aber perfekt meistert. Fliegen war damals noch etwas ganz besonderes und ist es für mich auch nach zahlreichen Ferien-Flügen noch immer. Zu gut kann ich mir daher vorstellen, wie die Leute damals, ähnlich wie der eine oder andere heute, „Arztserien“ guckt, Berichte über das Leben von Stewardessen und Piloten verschlungen haben. Der Roman begeistert durch einen ansprechenden und kurzweiligen Schreibstil. Auch die Kolleginnen von Margot mag ich fast alle sehr. Interessant finde ich zudem, dass wie im wirklichen Leben, teilweise bitterer Konkurrenzkampf bei den Frauen herrschte. Die Wortwahl und die Dialoge sind treffend und nach meinem Geschmack, auch passen sie zur damaligen Zeit. Ich fiebere beim Lesen richtig mit und bin auch stellenweise recht amüsiert, weil die Gespräche so zeitgemäß auf mich wirken. Auch die Destination im Nachkriegsdeutschland geht mir unter die Haut und lassen ein kloßartiges Gefühl im Hals zurück, gerade auch im Hinblick auf den aktuellen Ukraine-Krieg. Die Seiten fliegen beim Lesen nur so vor meinen Augen dahin, ich liebe und leide wie immer heftig mit meinen Romanfiguren mit. Auch die kleine Liebelei zwischen Margot und Claus gehört für mich einfach dazu, passt es doch herrlich zum Rollenbild der damaligen Frau, ihrer Selbstverwirklichung im Beruf und Alltag, wie ich finde. Allerdings bin ich jetzt schon traurig, dass ich noch sooooo lange auf die Fortsetzung im November warten muss. Ich bin doch so gespannt, wie es mit Margot & (Claus)? In „Die Stewardessen. Bis zum Horizont“ weiter geht …. Bis dahin gucke ich jetzt sehnsuchtsvoll dem nächsten Flieger hinterher !
Inhalt:
Margot Frei will hoch hinaus – als Stewardess bei der neu gegründeten Lufthansa.

Hamburg 1954. Margot Frei träumt davon, die Welt zu entdecken und die kleinbürgerliche Enge im Nachkriegsdeutschland hinter sich zu lassen. Da liest sie eine Anzeige der neu gegründeten Lufthansa: Stewardessen gesucht! Margot ist fest entschlossen, diese Gelegenheit zu nutzen. Gemeinsam mit Hunderten anderer junger Frauen nimmt sie am Auswahlverfahren teil – und ergattert einen der heiß begehrten Plätze im allerersten Lehrgang für Flugbegleiterinnen. Schon bald erhebt sich Margot zusammen mit neuen Freundinnen und erbitterten Konkurrentinnen in die Lüfte. Immer an ihrer Seite: der junge Pilot Claus Sturm …
Die Autorin:
Svea Lenz ist ein Pseudonym der erfolgreichen Autorin Nicole C. Vosseler, die ihre Leserinnen gerne in fremde Welten und vergangene Zeiten entführt. Sie hat Literaturwissenschaften und Psychologie studiert und lebt am Bodensee. Wenn sie nicht gerade an einem ihrer Romane arbeitet, reist sie am liebsten mit der Kamera um die Welt.
Fazit:
**** Der Roman „Die Stewardessen. Eine neue Freiheit“ ist im Goldmann Verlag erschienen. Das broschierte Taschenbuch hat 480 Seiten die an die Zeit von Wiederaufbau, Wirtschaftswunder und rebellische junge Menschen erinnern und den Leser an der neuen Freiheit teilhaben lassen.



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Veröffentlicht am 29.08.2022

Sträflingskolonie Australien …

Die Insel am Ende der Welt
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Die Insel am Ende der Welt

Sträflingskolonie Australien …

Diane Jordan

„Zwei Frauen. Eine Insel am Ende der Welt. Und die Hoffnung auf Freiheit, die sie vereint.“ Hört sich das nicht spannend und aufregend ...

Die Insel am Ende der Welt

Sträflingskolonie Australien …

Diane Jordan

„Zwei Frauen. Eine Insel am Ende der Welt. Und die Hoffnung auf Freiheit, die sie vereint.“ Hört sich das nicht spannend und aufregend an? Mein neuester Roman „Die Insel am Ende der Welt“ von Christina Baker Kline beginnt mit einem Prolog in Australien, um dann mit dem Anfang der Geschichte in London um 1840 zu starten. Ich freue mich riesig, denn das Buch ist faszinierend geschrieben und übt einen großen Reiz auf mich aus, ähnlich wie früher Western, Piraten- oder Abenteuergeschichten. Der Klappentext ist super. Das Cover ein wahrer Eyecatcher, der mich sofort anspricht. Als Betrachter sieht man eine junge Frau, die zum Betrachter abgewandt steht. Sie trägt einen blauen langen Rock, eine Stola und eine Lederhebammentasche, wie sie früher auch Ärzte hatten. Des Weiteren sieht man den Ozean und am Horizont einen alten Segler, die Szene weckt Sehnsucht nach der „weiten Welt“ und macht irgendwie Reiselust. Zart angedeutet ist im oberen Teil des Buchdeckels ein Umriss eines Globus sowie ein Kompass, was mir sehr gut gefällt. Der Titel des Romans ist in feuerrot gedruckt, dies steht für mich als Warn- und Signalfarbe, symbolisiert aber auch Leidenschaft, Liebe oder Selbstbewusstsein. Die Protagonisten „Hebamme Hazel“, „die schwangere Evangeline“ oder auch „Mathinna“ sind fein erdacht und authentisch beschrieben. Ich mag diese drei unterschiedlichen Frauen sehr und kann mir auch gut vorstellen, dass sie so tatsächlich mal gelebt haben. Der Schreibstil und die Wortwahl, der mir vorher unbekannten Autorin, gefallen mir gut. Ich „sauge“ das Geschriebene auf, wie ein Schwamm. Der Plot ist unglaublich spannend und mitreißend. Ich mag das Buch kaum aus der Hand legen, der Spannungsbogen wird durchweg gehalten. Die Beschreibungen sind gelungen und lassen mein Kopfkino anspringen. Das Schicksal der vorher genannten Romanfiguren geht mir unter die Haut und berührt mich sehr. „Diebstahl, Haftstrafe, Verbannung ans andere Ende der Welt“, das muss man erst mal sacken lassen, als Leser. Der Schiffsalltag und die Überfahrt auf der „Medea“ wird eindrucksvoll geschildert. Ich fühle den dramatischen Überlebenskampf, die Dramatik, die Machtlosigkeit und das Ausgeliefertsein von den verurteilten Frauen beim Lesen jeder Seite. Ich konnte die Handlung dadurch perfekt nachfühlen. Als Leser erfährt man einiges über das zurzeit übliche und geltende Strafrecht, dass in London gilt. Aber auch über die sozialen- und politischen Verhältnisse. Der Autorin gelingt es hervorragend, die Stimmung die beim Gefangenentransport auf der „Medea“ herrscht, an den Leser zu übermitteln. Die Sträflingsschiffe waren oft in erbärmlichen Zuständen, die Not der Menschen also groß und sie mussten einen enormen Überlebenswillen und eine gute Gesundheit mitbringen, um überhaupt in der „neuen, fernen Welt“ anzukommen. Bis sich endlich ein kleiner „Hoffnungsschimmer am Horizont“ zeigt, müssen die Romanfiguren nicht nur einiges erleiden und erdulden, sondern auch einige schwere Entscheidungen treffen, was die Dinge für mich dramatisch erscheinen lässt. Ich bin jedenfalls bis zur letzten Seite von diesem tollen Roman begeistert und möchte auch nicht zu viel verraten oder spoilern. Am besten lest ihr das Buch selbst, es lohnt sich!!!! Und by the way: Die Kolonisierung erfolgte zunächst ohne Sträflinge, drohte aber wegen eines Arbeitskräftemangels zu scheitern. Daraufhin wurden in der Zeit von 1840 bis 1868 unzählige Sträflinge dorthin verbracht, wie auch die in dem vorliegenden Roman genannten Frauen.


Inhalt:
London 1840: Die junge Hebamme Hazel wird wegen Diebstahls zu einer Haftstrafe in einer australischen Sträflingskolonie verurteilt – eine Verbannung ans Ende der Welt. Der Schiffsalltag auf der Überfahrt ist hart, und die verurteilten Frauen sind der männlichen Besatzung schutzlos ausgeliefert. Trost und Freundschaft findet Hazel bei Evangeline, einer schwangeren Mitgefangenen. Sie verspricht der ehemaligen Gouvernante, ihr Kind sicher in die neue Welt zu bringen. Doch das Schicksal stellt die Frauen auf eine harte Probe, und als Hazel in Australien an Land geht, steht sie schon bald vor der schwersten Entscheidung ihres Lebens ...


Die Autorin:
Christina Baker Kline wuchs in England und in den Vereinigten Staaten auf. Sie hat Literatur und Kreatives Schreiben unterrichtet und sich als Buchautorin und Herausgeberin von Anthologien einen Namen gemacht. Ihr Roman "Der Zug der Waisen" war in den USA ein großer Erfolg und hielt sich monatelang an der Spitze der New-York-Times-Bestsellerliste. Mit ihrem Mann und ihren drei Söhnen lebt die Autorin in Montclair, New Jersey.

Weitere Bücher:
Der Zug der Waisen, Die Farben des Himmels, u.v.a.

Fazit:
***** Der Roman „Die Insel am Ende der Welt“ von Christina Baker Kline ist im Goldmann Verlag erschienen. Das broschierte Taschenbuch hat 432 spannende und packende Seiten, die mich sehr berührt haben. Erschreckend finde ich zudem, dass man, für aus heutiger Sicht „kleine Verbrechen“, solche Gerichtsurteile un

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