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Veröffentlicht am 31.01.2021

Bretter, die die Welt bedeuten…

One Last Dance
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One Last Dance (Teil 2)

Diane Jordan

Ich liebe den Film Flashdance, wo Alex tagsüber als Schweißerin und nachts als Go-Go-Girl in einer Bar arbeitet. Oder auch: Dirty Dancing! Der ging richtig unter ...

One Last Dance (Teil 2)

Diane Jordan

Ich liebe den Film Flashdance, wo Alex tagsüber als Schweißerin und nachts als Go-Go-Girl in einer Bar arbeitet. Oder auch: Dirty Dancing! Der ging richtig unter die Haut und ins Herz. Zur damaligen Zeit, als das lief, habe ich sogar extra einen Tanzkurs absolviert. Später hat mich dann: Dance Academy – „Tanz deinen Traum“ begeistert. Bücher zum Thema Tanz hatte ich tatsächlich vorher noch nie in der Hand! Aber nachdem mich „One Last Song“ von Nicole Böhm schon so in den Bann gezogen hat, musste ich jetzt natürlich die Fortsetzung “One Last Dance“ lesen. Das Cover sieht für meinen Geschmack fantastisch aus. Es verbreitet Glitzer und Glamour, wie man ihn von Konzerten oder auch Bühnenauftritten kennt. Ich finde es cool, dass die Autorin das selbst entworfen hat. Teil eins passt daher optisch hervorragend zum zweiten Teil, wie ich begeistert feststelle. Der Klappentext begeistert und schwuppppps fange ich gebannt und gespannt an zu lesen. Der Plot wird aus zwei Perspektiven erzählt. Die Protagonisten Gillian und Jaz sind fein erdacht und super beschrieben. Gillian ist mir schon aus Teil eins der Serie bekannt und vertraut. Charakterstarke Persönlichkeiten mit einigen Ecken und Kanten, die ihren Weg gehen. Der Schreibstil der Autorin ist flüssig und vermag zu verzaubern. Die Szenen sind gut beschrieben, die Emotionen kommen nicht zu kurz. Und ich habe stellenweise so mitgefiebert, dass ich die Zeit um mich herum komplett vergessen habe. Die Seiten des Buches flogen vor meinen Augen nur so dahin, ähnlich wie bei einem Tanz, der eine magische Sogwirkung entwickelt. Tanzen beflügelt und für sein eigenes Liebesleben kann man durch die Tanzregeln auch noch etwas lernen. Musik und Tanz kann so viel sein , nicht nur für mich, hoffe ich zumindest. Und manchmal hat man vielleicht das große Glück, dass der Herzschlag und der Beat mit den Füßen im Gleichklang mit dem Leben drum herum sind und man wirklich alles vergisst. Ähnlich wie bei einem Kuss vom Lieblingsmenschen. Auch schlimme Erlebnisse, Heimaufenthalt, Leben auf der Straße, Drogen und Alkohol, die die beiden Romanhelden ebenfalls Zuhauf haben, kommen nicht zu kurz und gehen unter die Haut und treffen mitten ins Herz. Ich könnte mir dieses Buch auch toll als Film vorstellen, da mein Kopfkino beim Lesen sofort angesprungen ist und ich die Szenen gut vor Augen hatte. Fesselnd bis zur letzten Seite 🙂 und nun warte ich ungeduldig auf den dritten Teil „One Last Act“ der hoffentlich bald erscheint und mich vielleicht ebenso verzaubert, wie die beiden Vorgänger der Serie.

Inhalt:

Gillian wollte schon immer nur eines: Tänzerin werden. Doch nun vertritt sie ihren kranken Vater als Rektorin der renommierten New York Music & Stage Academy. Ihr Leben scheint vorgezeichnet, für große Träume gibt es darin keinen Platz mehr. Dann läuft ihr eines Tages Jaz über den Weg – ein junger Streetdancer, bettelarm, aber mit unglaublichem Talent – und sie erkennt, dass es nie zu spät ist, für seine Träume zu kämpfen.

Die Autorin:

Nicole Böhm wurde 1974 in Germersheim geboren. Sie reiste mit 20 Jahren nach Phoenix, Arizona, um Zeichen- und Schauspielunterricht am Glendale Community College zu nehmen. Es folgte eine Ausbildung an der American Musical and Dramatic Academy in New York, bei der sie ihre Schauspielkenntnisse vertiefte. Das Gelernte setzt sie heute ein, um ihre Charaktere zu entwickeln. Sie lebte insgesamt drei Jahre in Amerika und bereiste diverse Städte in den USA und Kanada, die nun als Schauplätze ihrer Geschichte dienen.Nach einigen kleineren Engagements kehrte sie zurück nach Deutschland. Sie fotografierte jahrelang nebenberuflich für eine Tierfotoagentur und verkaufte ihre Fotos an Bücher oder Magazine. Zurzeit lebt sie mit ihrem Mann und Pferd Bashir in der Domstadt Speyer. Sie ist Mitglied im Bundesverband junger Autoren und erstellt ihre eigenen Cover und Grafiken für ihre Geschichten.

Weitere Bücher:

One Last Song, One Last Act, Die Chroniken der Seelenwächter (Band 1 bis 40)

Fazit: 5***** „One Last Dance“ von ist im Mira Taschenbuch Verlag erschienen. Das Buch hat 448 Seiten die verzaubern und den Wunsch wecken, selbst mal wieder mit dem Lieblingsmenschen romantisch zu tanzen.

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Veröffentlicht am 30.01.2021

Mafia ...

Das dunkle Dorf
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Mafia …
Das dunkle Dorf
Ein Fall für Commissario Grauner (Commissario Grauner ermittelt, Band 6)
Diane Jordan
Ich lese leidenschaftlich gerne, Lust auf idyllische Berge mit viel Schnee habe ich zurzeit ...

Mafia …
Das dunkle Dorf
Ein Fall für Commissario Grauner (Commissario Grauner ermittelt, Band 6)
Diane Jordan
Ich lese leidenschaftlich gerne, Lust auf idyllische Berge mit viel Schnee habe ich zurzeit natürlich auch. Und eine gute Portion Spannung vertrage ich ebenfalls gut. Der Klappentext von meinem neuen Krimi "Das dunkle Dorf" von Lenz Koppelstätter hat es in sich. Zu gerne möchte ich mehr erfahren. Der Südtiroler Commissario scheint wieder einen Fall ganz nach meinem Geschmack aufzudecken. Ich bin sehr hibbelig und möchte schlagartig mehr erfahren.
Das Cover weckt Sehnsucht nach Urlaub im Schnee und sieht für meinen Geschmack fantastisch aus.
Ich liebe Krimis und natürlich kenne ich auch diesen Südtiroler Commissario. Organisierte Verbrechen in den verschneiten Dolomiten, wer hätte das gedacht. Commissario Grauner, Tappeiner und Saltapepe gefallen mir in ihren Rollen ausgezeichnet. Crime puuuuuuuur! Der Prolog gefällt mir sehr gut. Der Spannungsaufbau ist gelungen. Die Protagonisten sind gut erdacht und fein beschrieben. Der Plot hat es in sich. Die zahlreichen neuen Namen allerdings auch. Ich muss mich sehr konzentrieren, damit ich inhaltlich nichts durcheinander bringe ... Trotzdem bin ich jetzt schon gespannt, wie ein Flitzebogen. Wie es wohl weitergeht??? Puuuuuuuh, welch dramatische Entwicklung! Mafia - damit hätte ich nun wirklich nicht gerechnet. Erpressung, Gewalt und politische Einflussnahme gehen mir dazu durch den Kopf und natürlich auch zahlreiche Morde. Allerdings hätte ich das eher nicht im Vendetta, im Herzen der verschneiten Dolomiten, erwartet! Das macht mich sprachlos ....
Ein feiner Krimi 🙂. Ich bin zwar etwas verdutzt, das hätte ich in dieser ländlichen Gegend so nicht erwartet. Die Mafia und ihre Machenschaften hier anzusiedeln, wird der Autor sich sicher nicht nur so aus den Fingern gesogen haben. Grins, dadurch geht es im sonst wohl eher beschaulichen Tirol eher actionreich zu. Nichtsdestotrotz gefällt mir die Geschichte. Der Spannungsaufbau ist geglücktund Commissario Grauners Arbeit in den Bergen stelle ich mir spannend vor. Ich liebe die Natur und kann auch gerne mal etwas abgelegen wohnen. Als Nordlicht kenne ich mich mit kauzigen Mitmenschen aus. Die Bergbewohner stelle ich mir ähnlich herzlich, aber auch dickköpfig vor. Als Fotografin würde mich die Bergkulisse, der Ort und die kulinarischen Highlights reizen. Die Arbeit des Commissario würde ich allerdings nur als Assistentin machen wollen, da ich nicht so mutig bin und auch keinen Waffenschein besitze. Und der scheint mir, angesichts der brenzligen Lage dort vor Ort, eher angebracht. Meinen detektivischen Spürsinn und meine Vorliebe für Crime hege ich lieber im sicheren Abstand, zum Beispiel auf dem heimischen Sofa mit dem Buch vor Augen. Dieser Krimi ist genau nach meinem Geschmack. Er macht zudem große Lust auf idyllische Berge mit viel Schnee. Die gut dosierte Portion Spannung vertrage ich lesetechnisch ebenfalls. Ich konnte das Buch kaum aus der Hand legen und habe bis zur letzten Seite mit gebibbert, das alles ein gutes Ende findet.
Inhalt:
Vendetta im verschneiten Südtirol.
Rachsüchtige Mafiosi, ein toter Dorfpolizist und geheime Ermittlungen: In seinem sechsten Fall bekommt es Südtirols beliebtestes Ermittlerduo mit Italiens gefährlichsten Verbrechern zu tun. Es ist Mitte Januar, im verschneiten Grödental zittert immer wieder die Erde. Rund um das luxuriöse Winteridyll St. Christina gehen ungewöhnlich viele Lawinen ab. Doch Commissario Grauner hat keine Augen für dieses Naturspektakel. Auch als ein Toter in einer heruntergekommenen Villa gefunden wird, ermittelt er nur widerwillig. Denn seit Tagen ist seine achtzehnjährige Tochter Sara spurlos verschwunden. Als er erfährt, dass sein neapolitanischer Kollege Saltapepe untertauchen musste, weil der Mafiaboss Giorgio Garebani, den der Ispettore einst ins Gefängnis brachte, hinter ihm her ist, glaubt Grauner nicht mehr an einen Zufall. Gemeinsam mit seiner Frau Alba ermittelt er gegen alle Vorschriften – sie stürzen sich in einen Kampf, den sie eigentlich nicht gewinnen können, aber nicht verlieren dürfen.
Der Autor:
Lenz Koppelstätter, Jahrgang 1982, ist in Südtirol geboren und aufgewachsen. Er arbeitet als Medienentwickler und als Reporter für Magazine wie »Geo Special«, »Geo Saison« oder »Salon«.
Weitere Bücher:
»Die Tote am Gletscher«, »Die Stille der Lärchen«, »Nachts am Brenner«, »Das Tal im Nebel« sowie »Das Leuchten über dem Gipfel«
Fazit: 5 Sterne***** Das Taschenbuch hat 304 actionreiche Seiten und ist im KiWi Verlag erschienen.

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Veröffentlicht am 23.01.2021

Zickenterror ...

Mein Glück in deinen Händen
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Mein Glück in deinen Händen

Hoch die Hände – Wochenende ! Und bei mir sausen die Fingerlein gleich zum neuen Wlan- Kopfhörer und meinem neuen Hörbuch „Mein Glück in deinen Händen“ von Mary Simses. Die ...


Mein Glück in deinen Händen

Hoch die Hände – Wochenende ! Und bei mir sausen die Fingerlein gleich zum neuen Wlan- Kopfhörer und meinem neuen Hörbuch „Mein Glück in deinen Händen“ von Mary Simses. Die Autorin ist mir schon durch „Der Sommer der Sternschnuppen“ und „Der Sommer der Blaubeeren“ bekannt. Die beiden Bücher habe ich zuvor verschlungen und für sehr gut befunden. Auf mein Hörbuch freue ich mich daher besonders und meine Erwartungen sind hoch. Das Cover ist ansprechend gestaltet. Zart und anmutig mit Wiesenblumen dekoriert, macht es einen leichten, unbeschwerten und sommerlichen Eindruck. Der Titel „Mein Glück …“ ist in einem dezenten rosa Ton auf einem Blatt Papier inmitten der Blumen drapiert. Das Booklet ist flott geöffnet und die CD entnommen. Der Plot zieht mich nicht wirklich in den Bann. Ich muss mich höllisch konzentrieren, dass ich tatsächlich alles verstehe und nichts Wesentliches verpasse. Die Autorin nimmt ein Schwesterpaar und deren Beziehung zueinander genauer unter die Lupe. Liebe, Liebeskummer, Wut, Neid, Verletzungen, Partnerwechsel da kommt einiges zur Sprache und dem Zuhörer wird einiges geboten. Das Liebesdreieck Sara, Carter, Mariel hat es in sich. Da ist nichts von Harmonie, sondern Zickenterror pur. Die Geschwisterdynamik wird fein von Julia Nachtmann als Sprecherin performt. Die Autorin beschreibt die Charaktere der beiden Schwestern Sara und Mariel dabei sehr detailreich. Eigentlich stehen sich beide Schwestern nahe und haben auch liebe Eltern. Allerdings hat Mariel in fast allem den gleichen Geschmack wie Sara. Das fängt schon in der Jugend an und fällt auch Freunden auf, wie man als aufmerksamer Zuhörer erfährt. Sport, Hobbies, Männer, überall äfft Mariel Sara nach. Bis sie zuletzt auch vor deren Freund Carter nicht Halt macht. Deshalb gibt es einen riesigen Streit und der Kontakt wird abgebrochen. Auch sehr schmerzlich für die Mutter der Beiden, was man sich ja gut vorstellen kann. Es kommt, wie es kommen muss, mit vielen Zwischenfällen, menschlichen Eskapaden und einer neuen Bekanntschaft, zum erhofften „guten Ende“. Und ich bin glücklich, dass ich so etwas mit meiner kleinen Schwester nie erlebt habe!

Inhalt:

Zwei Schwestern, ein Mann und eine Hochzeit – das kann doch nur schiefgehen!Sara und ihre Schwester Mariel waren nie ein Herz und eine Seele. Doch als sich Mariel Hals über Kopf in Saras Freund Carter verliebt – und er sich in sie – herrscht endgültig schlechte Stimmung. Dass nun ihre Schwester ihre große Liebe heiraten wird, trifft die junge Frau schwer. Aus verletztem Stolz kommt ihr nur eine Idee: Die Hochzeit sabotieren und ganz nebenbei Carters Herz zurückerobern. Aber ein gebrochenes Herz ist kein guter Ratgeber, und manchmal ist es vielleicht gut, nicht zu bekommen, was man wollte, denn eventuell wartet schon etwas viel Besseres an der nächsten Ecke …

Die Autorin:

Mary Simses studierte Journalismus und Jura. Sie arbeitete zunächst als Anwältin und gab sich nur nach Feierabend ihrer Leidenschaft für das Schreiben hin. Bevor sie mit „Der Sommer der Blaubeeren“ ihren ersten Roman schrieb, der in zahlreiche Sprachen übersetzt wird, veröffentlichte sie bereits einige Kurzgeschichten. Gemeinsam mit ihrer Tochter und ihrem Mann, mit dem sie auch eine Anwaltskanzlei betreibt, lebt Mary Simses im Süden Floridas.

Weitere Bücher:

Der Sommer der Sternschnuppen, Der Sommer der Blaubeeren,

Fazit: **** Sterne. Die Audio CD “Mein Glück in deinen Händen“ ist im Random House Audio Verlag erschienen. Die CD hat eine Laufzeit von etwas über 10 Stunden und wird gekonnt von Julia Nachtmann vorgetragen.

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Veröffentlicht am 17.01.2021

Träume aus Schnee und Eis ...

Die Zarin
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Mein neuester Roman „Die Zarin“ von Elen Alpsten lässt mich lesetechnisch tief in die russische Geschichte eintauchen. Mit einem süffigen Vodka/O-Saft sitze ich gemütlich, mit meinem Lieblingsmenschen ...

Mein neuester Roman „Die Zarin“ von Elen Alpsten lässt mich lesetechnisch tief in die russische Geschichte eintauchen. Mit einem süffigen Vodka/O-Saft sitze ich gemütlich, mit meinem Lieblingsmenschen Karsten, auf dem Sofa und plaudere ein wenig. Großfürstin Anastasia von Russland sowie die Legendenbildung um sie fand ich schon als junges Mädchen faszinierend. Um so spannender ist jetzt für mich, den Auftakt zur historischen/fiktiven Saga um „Die Zarin“ rund zweihundert Jahre zuvor zu erhaschen. Das Cover sieht ansprechend und hübsch gestaltet aus. Man sieht die Rückensicht einer vornehmen Dame in einem roten Kleid, mit übergeworfenem Pelzmantel. Unter dem Ärmel kann man Teile eines Palastes mit vorgelagerten Springbrunnen erahnen. Geheimnisvoll wird das Ganze dadurch, das der Kopf der Trägerin nicht im Bild ist. Neugierig fange ich an zu lesen. Der gut recherchierte Plot hat es in sich. Das flächenmäßig größte Land der Erde steht damals entwicklungstechnisch noch ganz am Anfang quasi in den Kinderschuhen. Die Tundra, riesige Waldgebiete, Sümpfe und mitten drin Zar Peter der Große, der mit Hilfe von Zwangsarbeitern Sankt Petersburg sowie der barocken Winterpalast erbauen lässt. Ob die Arbeiter wohl auch schon aus Deutschland kamen? Leider steht das nirgendwo. Großes Leid bei den einen, Verschwendung und Luxus bei den anderen. Das Gefälle arm/reich wird nach und nach besonders deutlich. Der Adel hatte alle Vorrechte, wie zum Beispiel die Aufhebung des Standes, was wie ich finde, auch gut in diesem Roman deutlich wird. Die Autorin hat die zweite Ehefrau des Zaren (Katharina I., den Zaren Peter I. sowie die zahlreichen Nebenprotagonisten, wie zum Beispiel: Anna, Elisabeth I., Menschikow, Darja Arsentjewa oder Warwara eindrucksvoll und detailreich beschrieben. Auch von der ersten Ehefrau, Ewdokia sowie deren Sohn Alexej I. erfährt der Leser schockierendes. In meiner Fantasie könnten sie so tatsächlich gelebt haben. Toll finde ich auch die große Übersichtskarte von St. Petersburg zu Beginn der Lektüre, aber auch den Stammbaum zur Übersicht am Ende des dicken Wälzers, das ist bei so vielen Personen und so einem großen Land sehr hilfreich. Schillernd, extravagant, rücksichtslos der Zar und sein Gefolge. Arm und unterdrückt, ohne Rechte die Bevölkerung. Der Spagat wird fantastisch von Ellen Alpsten beschrieben. Der Schreibstil, der mir vorher unbekannten Autorin, ist flüssig und die Wortwahl treffend. Man lernt nach und nach sogar ein paar russische Begriffe, was ich ganz nett finde. Ich mag das Buch kaum aus der Hand legen. Die über 700 Seiten fliegen vor meinen Augen nur so dahin. Eine starke Frau, die für das was sie möchte kämpft und es auch bekommt. Jedenfalls fast immer. Grins , an Schlaf ist kaum zu denken. Auch in diesem Buch gibt es - ähnlich wie auch schon bei „Paracelus – auf der Suche nach der unsterblichen Seele“ - wieder einige Sexszenen. Allerdings fühle ich mich lesetechnisch hier nicht mehr so gestört. Und daher tue ich der anderen Autorin nun innerlich Abbitte, denn historisch-fiktives auf so vielen Seiten spannend zu halten, ist schon eine Kunst. Und „Sex sells“, das ist auch in diesen Romanen zu merken. Ich fiebere mit Marta/Katharina bis zur letzten Seite mit und bewundere ihren grenzenlosen Mut und auch ihre Energie, all das was sie sich vorgenommen hat, umzusetzen. Diese Erzählung hat mich nach und nach in den Bann gezogen und wie ein Strudel seine Sogwirkung entwickelt. Ich warte nun sehnsüchtig auf die Fortsetzung dieser melodramatischen Geschichte, die mich gedanklich eine spannende Zeitreise antreten lassen hat.
Zum Inhalt:
Leibeigene, Liebende, Zarin - der bewegende Aufstieg von Zarin Katharina I.
Sankt Petersburg, 1725. Es ist eine stürmische Nacht, in der Peter I. stirbt. Für seine Frau Katharina I. steht alles auf dem Spiel: Wird sie durch die korrupte Hand ihrer Gegner ihr Leben verlieren oder zur ersten Zarin in der Geschichte Russlands erklärt? Sie hält Totenwache und reist in Gedanken zurück. Zu den zwölf Kindern, die sie Peter schenkte, und von denen die meisten starben. Zur Ehe mit dem Zaren, den sie geliebt und verachtet, gefürchtet und umworben hat. Zu dieser Stadt, Sankt Petersburg, Peters Stadt, die sie zusammengebaut haben. Und in die Zeit, als sie noch Marta hieß und die uneheliche Tochter eines Leibeigenen war – bevor ihr unaufhaltsamer Aufstieg an die Spitze der russischen Gesellschaft begann.
Mehr über die Autorin:
Ellen Alpsten wurde 1971 in Kenia geboren, verbrachte ihre Kindheit und Jugend dort und studierte dann in Köln und Paris. Sie arbeitete in der Entwicklungshilfe an der Deutschen Botschaft Nairobi und als Moderatorin bei Bloomberg TV. Heute ist sie freie Schriftstellerin und Journalistin, u.a. für die FAZ, Vogue und Spiegel Online. "Die Zarin" - erstmals 2002 in Deutschland erschienen - ist ihr Debüt. Heute ein internationaler Bestseller, liegt der erste und einzige Roman über Katharina I. nun in überarbeiteter Neuausgabe vor.
Weitere Bücher:
Die Tochter der Zarin
Fazit: 4 Sterne**** Der Roman „Die Zarin-Saga, Band 1“ ist im Heyne Verlag erschienen. Er hat 736 Seiten, die den rasanten Aufstieg von Katharina der I sehr unterhaltsam in Szene setzen.

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Veröffentlicht am 11.01.2021

Bitter kalt …

Schneenacht
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Schneenacht

Zurzeit ist es draußen bitterkalt und ich finde es mega gemütlich, mich im Wohnzimmer, mit einer heißen Tasse Tee und einem Buch, in eine Decke eingemummelt, aufs Sofa zu setzen. Mein neuester ...


Schneenacht

Zurzeit ist es draußen bitterkalt und ich finde es mega gemütlich, mich im Wohnzimmer, mit einer heißen Tasse Tee und einem Buch, in eine Decke eingemummelt, aufs Sofa zu setzen. Mein neuester Kriminalroman „Schneenacht“ von Helen Tursten hat ein spektakuläres Cover. Nachtschwarz sieht es düster und geheimnisvoll aus. Die verschneiten Wälder und das gleißende Polarlicht wirken zusätzlich bedrohlich. Der Titel „Schneenacht“ ist erhaben, scheinbar in zwei Ebenen aufgetragen. Der Klappentext lässt mir das Blut in den Adern gefrieren. Eine leichte Gänsehaut macht sich breit. Darauf erst mal einen großen Schluck heißen Tee, ehe ich das Buch aufschlage und sehe was mich da erwartet. Die Protagonistin Kriminalinspektorin Embla Nyström ist mir bereits aus den ersten beiden Büchern „Jagdrevier“ und „Sandgrab“ durch die Autorin bekannt und etwas vertraut. Wie schwedische Krimis so sind, ist auch dieser brutal gut. Düster und spannend geht es auch gleich zur Sache. Die Menschen wirken immer etwas skurril und sonderbar, aber ich finde das passt in diese Gegend einfach perfekt. Die Polizistin wirkt auf den ersten Blick genauso eigenartig, wohl auch durch ihr sonderbaren Hobbies wie boxen und jagen. Der Nervenkitzel ist der Autorin jedenfalls sehr gut gelungen. Der Plot ist gut durchdacht und es steht viel auf dem Spiel. Der Spannungsaufbau ist geglückt. Das erste Drittel des Kriminalromans hatte ich im „Null Komma Nichts“ verschlungen. Die Seiten flogen vor meinen Augen nur so dahin. Ich konnte das Buch kaum aus der Hand legen und bin später vom Sofa mit dem Buch noch ins Bett umgezogen. Aber auch dort fiel es mir schwer ein Ende zu finden. Der Spannungsbogen ist einfach genial. Der Schreibstil ist flüssig und die Wortwahl treffend. Und was mir immer sehr gut gefällt, es ist auch sehr bildhaft beschrieben. Da ich selber schon öfter in Schweden unterwegs war, mag ich das dann besonders. Ein echter Pageturner, der mir tatsächlich kleinumrandete rote Äugelein am nächsten Morgen beschert hat. Ein guter Plot, interessante Figuren, aber auch jede Menge Gewalt, was momentan bei den Autoren im Trend zu liegen scheint. Grins, vielleicht haben die auch alle irgendwie einen Lagerkoller vom „Stay at Home“ durch Corona und müssen das schreibtechnisch irgendwie loswerden. Aber das ist nur eine rabenschwarze Vermutung von mir. Und am Ende findet Embla Nyström aus der Albtraum-Endlosschleife heraus und der Leser erfährt, wie das Ganze zusammenhängt. Und ich kann endlich wieder beruhigt durchatmen und das Buch aus der Hand legen.

… ihre Freundin verschwand vor 14 Jahren. Ist sie noch am Leben? Embla Nyströms persönlichster Fall …

Inhalt:
Kriminalinspektorin Embla Nyström verbringt den Winter im ländlichen Dalsland auf dem Hof ihres Onkels. Eines Morgens wird sie zu einem spektakulären Mordfall gerufen. In einer Hütte im Wald liegt ein Toter mit Einschüssen in Kopf und Brustkorb. Embla erkennt den Mann sofort. Es ist einer der mutmaßlichen Entführer ihrer besten Freundin Lollo, die vor gut vierzehn Jahren spurlos verschwand und nie wieder auftauchte. Alte, schmerzhafte Erinnerungen werden wach und Embla beginnt zu ermitteln. Doch ein nächtlicher Schneesturm verwischt alle Spuren ...

Die Autorin:
Helene Tursten, geboren 1954 in Göteborg, ist eine der beliebtesten schwedischen Kriminalautorinnen. Ihre Serie um die Göteborger Kriminalinspektorin Irene Huss hat nicht nur viele Fans, sondern wurde auch erfolgreich verfilmt. Neben neuen Fällen für die junge Polizistin Embla Nyström veröffentlicht Helene Tursten auch sehr erfolgreich Bände mit Krimigeschichten.

Antje Rieck-Blankenburg übersetzt aus den skandinavischen Sprachen und hat unter anderem Arne Dahl, Mats Strandberg und Fredrik Backman ins Deutsche übertragen. Sie lebt in Bühl und Frankfurt am Main.

Weitere Bücher:
Sandgrab, Jagdrevier, Der Novembermörder, Der zweite Mord, Die Tätowierung, Im Schutz der Schatten, das Brandhaus, Der erste Verdacht, uvm.

Fazit: 4 Sterne**** Das Taschenbuch „Schneenacht“ hat 464 Seiten und ist im btb Verlag erschienen.

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