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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 09.10.2023

Zukunftweisend …

Danzig
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… Eine Frau, die ihrer Zeit voraus ist. Eine Werft am Tor zur Ostsee. Eine Liebe, die nicht sein darf … Uiiiiiii, das hört sich doch ganz vielversprechend an. Mein neuester Roman „Danzig- Tage des Aufbruchs“ ...

… Eine Frau, die ihrer Zeit voraus ist. Eine Werft am Tor zur Ostsee. Eine Liebe, die nicht sein darf … Uiiiiiii, das hört sich doch ganz vielversprechend an. Mein neuester Roman „Danzig- Tage des Aufbruchs“ von Hilke Sellnick ist der Auftakt der packenden neuen Saga, die ich gerade gelesen habe. Das Cover ist passend und ansprechend gestaltet. Als Betrachter sieht man Handelshäuser, ein Schiff, Anleger, Wasser und darüber im linken oberen Bildrand das Porträt von Johanna. Sie wirkt frisch, neugierig und willensstark. Der Titel „Danzig“ ist in rot und haptisch aufgetragen. Schlägt man den Paperback-Einband auf, kann man sich über einen Stadtplan von 1860 freuen, der die Altstadt zeigt. Die große Familiensaga beginnt im Oktober 1860. Als Leser lernt man die junge Johanna Berend, deren herrschsüchtigen Bruder Theodor, dessen Verlobte Luise Ferber, den Schiffsbauer Berthold Forster sowie dessen Sohn Pawel kennen. Der Schreibstil der Autorin und die Wortwahl sind der Thematik des Romans angepasst. Der Fortgang der Geschichte wird durch Johanna, Auguste, Ernst, Theodor, Luise, Danuta oder Pawel wiedergegeben, was ich ganz schön finde. Die Szenen und Orte in Danzig und Umgebung sind bildhaft beschrieben und der Plot ist spannend. Ich komme lesetechnisch gut in die Geschichte rein. Die Charaktere sind fein erdacht und lebendig gezeichnet. Ich mag das was ich lese sehr. Der Mix aus „Leidenschaft, Vernunftehe, die Gründung der neuen Werft“, alles ist so fein geschildert, dass man den Eindruck gewinnen könnte, selbst dabei gewesen zu sein. Mein Kopfkino springt zumindest an und zaubert mir einige der beschriebenen Szenen vor mein geistiges Auge. Ich bekomme Lust auf einen Besuch in Danzig, denn da war ich selber noch nie. Die Spannungskurve plätschert zunächst so dahin. Kicher, angemessen für die damalige Zeit, wie ich finde. Dann steigert sie sich von Seite zu Seite. Auch die politische Lage in Danzig wird glaubhaft wiedergegeben. Als Leser erfährt man einiges Wissenswertes ganz nebenbei, sei es über Architektur, die Bauweise, die Werft oder historische Fakten, die zu der Zeit relevant sind. Der Auftakt der neuen Saga gefällt mir prima. Mich fasziniert das Rollenbild der Frau in der „patriarchischen“ Gesellschaft, und insbesondere Johanna Berend. Gebildet, intellektuell, ihrer Zeit voraus und großartige Pläne, die sie zielstrebig umgesetzt hat, trotz der prekären Umstände. Eine starke Frau und Persönlichkeit, deren Leben und Liebe ich gerne weiterverfolgen möchte. Ich bin schon so gespannt, wie es Johanna weiter ergehen wird und was da noch so alles passiert.

Weitere Bücher:
2. Danzig. Zeiten des Sturms
3. Danzig. Jahre der Freiheit
Tote kriegen keinen Sonnenbrand
Bergab geht’s tot am schnellsten

Fazit: ***** Der Roman „Danzig – Tage des Aufbruchs“ von Hilke Sellnick ist im Penguin Verlag erschienen. Das broschierte Taschenbuch hat 525 Seiten, die wie ein guter, alter Rotwein nachwirken und den Leser neugierig auf die Fortsetzungen machen.

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Veröffentlicht am 07.10.2023

Mörderisch gute Weihnachten ...

Tatort Weihnachten
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Ich oute mich mal frühzeitig als Weichnachts-Fan . Kicher und wisst ihr warum? Als ich das Taschenbuch „Tatort Weihnachten: Weihnachtskrimis mit Rezepten“ gesehen habe, musste ich zugreifen, obwohl doch ...

Ich oute mich mal frühzeitig als Weichnachts-Fan . Kicher und wisst ihr warum? Als ich das Taschenbuch „Tatort Weihnachten: Weihnachtskrimis mit Rezepten“ gesehen habe, musste ich zugreifen, obwohl doch erst Oktober ist. Aber Crime, Lieblingsautoren und „geheime Lieblingsrezepte“, dass passt ausgezeichnet in mein Beute-Lese-Schema. Das Buch hat zudem ein witziges und ansprechendes Cover. Als Betrachter sieht man am linken Bildrand einen ziemlich malträtierten Schneemann. Dem armen, eisigen Gesellen hat jemand übel mitgespielt. Der Eimer-Hut liegt am Boden, daneben der Kopf mit den schwarzen Kohleaugen und der roten Rübennase, im mittleren Körper-Kugelteil steckt ein riesiges, scharfes Küchenmesser…. Darüber steht in leuchtend rot der Titel und in weiß die Ergänzung darunter. Für mich symbolisiert das Rot die „drohende“ Gefahr und weckt meine Aufmerksamkeit. Die weiße Farbe wirkt dagegen ruhig und klar auf mich und machen mir auch Mut, die „mörderischen Geschichten“ lesetechnisch zu lösen.
Für Spannung mit weihnachtlichem Genuss sorgen: Gisa Pauly, Luis Sellano, Lilly Alonso, Sabine Thiesler, Jan Beck, Beate Maxian, Petra Ivanov, Marcel Häußler, Carine Bernard, Susanne Mischke, Fynn Jacob und Horst Eckert, wie ich dem Inhaltsverzeichnis erfreut entnehmen kann. Lilly Alonso durften mein Lieblingsmensch und ich dieses Jahr persönlich auf Mallorca kennenlernen. Und als ich sie eben unter den Autoren entdeckt habe, hat mein Herz einen kleinen extra Hüpfer gemacht, ich grüße mal ganz lieb (falls sie das liest) auf meine „geheime“ Lieblings-Insel.
Im Buch darf man sich über folgende Tatorte freuen:
Sylt, Amsterdam, Hannover, Chiemgau, Salzburg, Tirol, Zürich, Peleponnes, Hauts-De-France, Mallorca, Alentejo, Lissabon. Das ist doch mal ein gelungener Auftakt, ich bin sooooooo gespannt, was ich da alles erfahren werde. Zum Glück ist es heute regnerisch und kalt, das Wochenende steht vor der Tür und ich werde es mir gleich in meinem Lesesessel „mit Buch, heißem Tee und ein paar Keksen“ bequem machen. Gleich zu beginn fällt mir auf, dass jedes Kapitel mit dem „malträtierten“ Gesellen, den ich oben schon erwähnt habe, illustriert ist. Diese Idee finde ich ganz nett und fein umgesetzt. Die Seiten fliegen nur so vor meinen Augen dahin. Der Schreibstil und die Wortwahl sind von Tatort zu Tatort verschieden. Ebenso die Spannungskurve. Ich bin schwer begeistert und sauge das Geschriebene auf. Ein paar Mal muss ich Schmunzeln oder mir ein klitzekleines schadenfrohes Lächeln verkneifen, aber teilweise geht es auch „blutig“ oder mörderisch zur Sache, so dass ich kräftig schlucken muss. Mich erinnert das festliche „Tatort Weihnachten“ an einen berühmten Cocktail à la James Bond, denn ich bin „nicht gerührt, sondern geschüttelt“, aber schwer beeindruckt. Die Idee, die Umsetzung, die Settings, die megatollen Autoren und nicht zuletzt die feine Unterhaltung durch die Weihnachtskrimis, die durch die super Rezepte der einzelnen Geschichtenschreiber aufgepeppt wurden, gefallen mir außerordentlich gut. Ich könnte mir auch sehr gut vorstellen, die eine oder andere Geschichte mit Rezept als „Krimi-Dinner“ während der Festtage umzusetzen, das wäre doch ein kulinarisches Festtags-Erlebnis, was meint ihr? Mein Lieblingsrezept für die Advents- und Weihnachtszeit ist übrigens das beschriebene Käsefondue Moitiè-Moitié (Seite 190)!

Buchrücken:
Tödliche Weihnacht überall

Sie sehnen sich nach etwas Aufregung in der Adventszeit? Sie brauchen noch ein mörderisch gutes Geschenk? Perfekt! Wir bieten festliche Spannung, die Ihnen garantiert den Atem stocken lässt. 12 renommierte Krimi-Autorinnen haben sich zusammengefunden und begeben sich mit Ihnen auf eine spannungsgeladene Reise an die schönsten Tatorte Europas. Freuen Sie sich auf mitreißende Kurzgeschichten: ob blutig oder heiter, ob gruselig oder voller Witz.

Fazit:
**** „Tatort Weihnachten: Weihnachtskrimis mit Rezepten“ ist im Heyne Verlag erschienen. Das broschierte Taschenbuch hat 351 Seiten, die für mich auf alle Fälle auf den Wunschzettel oder noch besser unter den Weihnachtsbaum auf den Gabentisch für alle Krimifans oder solche die es werden möchten gehören.


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Veröffentlicht am 28.09.2023

Aller Anfang ist schwer …

Töchter eines neuen Morgens
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Töchter eines neuen Morgens

Diane Jordan

Aller Anfang ist schwer …

Herbstzeit ist Lesezeit und „Töchter eines neuen Morgens“ von Maria Nikolai wurde von mir sehnsüchtig erwartet. Endlich erfahre ich ...

Töchter eines neuen Morgens

Diane Jordan

Aller Anfang ist schwer …

Herbstzeit ist Lesezeit und „Töchter eines neuen Morgens“ von Maria Nikolai wurde von mir sehnsüchtig erwartet. Endlich erfahre ich wie es weiter geht, denn das ist Teil 3. Ich liebe die Bodensee-Saga und bin ein großer Fan der Autorin. Und auch dieses Mal werde ich nicht enttäuscht. Das Cover des Buchs ist geschmackvoll und hübsch anzusehen. Als Betrachter sieht man links Katharina im langen Rock, Bluse und einer orangen Stola, die ihr leicht über die Schultern gerutscht ist. Sie steht auf einer Grünfläche, davor sieht man ein Stück vom See und im Hintergrund ein großes Gebäude. Der Titelschriftzug ist in Goldprägung und wirkt sehr elitär. Das Buch reiht sich optisch auch prima zu den ersten beiden Teilen ein. Schlägt man das Buch auf, entdeckt man gleich zuerst das Rezept für „Katharinas liebster Erdbeerkuchen“. Da ich selber gerne koche und backe, finde ich solche Goodies immer grandios. Allerdings läuft man dabei auch Gefahr, zuerst in der Küche zu landen und das Produkt selbst herzustellen und dann mit dem Lesen zu beginnen. Aber nun zurück zum Buch. Das große emotionale Finale beginnt mit einem Zitat von Rilke.

… Und dann ist wieder alles still …
Und weißt du, was mein Leben will,
Hast du es schon verstanden?
Wie eine Welle im Morgenmeer
Will es, rauschend und muschelschwer,
An deiner Seele landen. ...

Hach schön, dann folgt ein Prolog, um sich besser in die spannende Geschichte einzufinden. Gestartet wird im April 1911 in Meersburg. Ruckzuck bin ich wieder mitten im Geschehen. Protagonisten sind diesmal Katharina und Thomas von Bogen. Mir gefällt der Mix aus fiktiven und realen Personen, die zur damaligen Zeit existiert haben. Das Buch ist in vier Teile und verschiedene Zeitspannen „Teil 1: Oktober bis Dezember 1927“, „Teil 2: Januar bis Februar 1928“, „Teil 3: Februar bis Mai 1928“ und „Teil 4: Juni bis August 1928“ unterteilt. Ort des Geschehens ist München und Meersburg. Der Schreibstil und die Wortwahl der Autorin gefallen mir sehr. Die Saga hat alles, was das Herz begehrt. Der Spannungsaufbau ist geglückt. Das Geschriebene ist vielschichtig, emotional und sehr gut lesbar. Ich mochte das Buch kaum aus der Hand legen. Der Plot ist packend und auch die Romantik kommt nicht zu kurz. Ich liebe und leide wie immer kräftig mit, besonders als Katharina fälschlicherweise eine Straftat unterstellt wird. Die Rolle der Frau, der Berufswunsch Ärztin in der Frauenheilkunde, die konservativen Widerstände und die „merkwürdigen“ Moralvorstellungen, die zur damaligen Zeit galten, werden durch die „anschauliche Schreibe“ gut zum Leser transportiert. Aber auch schwierige Themen wie Schwangerschaftsabbrüche werden nicht unter den Tisch gekehrt, mein Kopfkino springt an und ich kann die einzelnen Szenarien förmlich sehen. Ich könnte mir die Bodensee-Saga auch gut als Dreiteiler im TV vorstellen. Das Personenverzeichnis, die historischen Romanhintergründe sowie das Glossar runden für mich diesen Roman perfekt ab.

Buchrücken:
Eine mutige junge Frau, deren Herz für die Medizin schlägt. Eine Anschuldigung, die ihre Zukunft gefährdet. Und eine Liebe, die sie nie zu finden glaubte.

München und Meersburg 1927: Schon seit ihrer Kindheit am idyllischen Bodensee weiß Katharina, dass ihr Herz der Medizin gehört. Nachdem sie den ersehnten Studienplatz in München erhalten hat, widmet sie sich mit besonderer Hingabe der Frauenheilkunde. Doch als Frau hat sie es an der Universität nicht leicht und muss gegen die konservativen Widerstände und unerbittlichen Moralvorstellungen ihrer Zeit kämpfen. Bei ihrer Arbeit lernt Katharina den charmanten Arzt Thomas von Bogen kennen, der neben seiner angesehenen Privatpraxis auch eine Praxis für mittellose Patienten führt, und die beiden kommen sich näher. Als Katharina fälschlicherweise einer Straftat beschuldigt wird, hängt nicht nur ihre berufliche Zukunft am seidenen Faden, sondern auch ihre Liebe zu Thomas …

Die Autorin:
Mit ihrer neuen historischen Trilogie entführt Maria Nikolai ihre Fans an den schönen Bodensee zu Ende des Ersten Weltkriegs. »Töchter eines neuen Morgens« bildet den emotionalen Abschluss der Saga, der bestimmt nicht nur von mir sehnsüchtig erwartet wurde.

Weitere Bücher:
Töchter des Glücks, Töchter der Hoffnung, Schokoladenvilla 1-3

Fazit: ***** Der Roman „Töchter eines neuen Morgens“ (Bodensee-Saga, Band 3) von Maria Nikolai ist im Penguin Verlag erschienen. Das broschierte Taschenbuch hat 604 Seiten, die mir großartig gefallen haben, da sie perfekt in mein Lesebeuteschema und zu meinen Vorlieben passen. Ich vergebe daher fünf Sterne und empfehle es euch wärmstens weiter.

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Veröffentlicht am 23.08.2023

Stille Wasser ...

Eine Dame mit Geheimnissen
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Yiepppie es geht weiter. Heute gönne ich mir lesetechnisch den Taschenbuch-Roman „Das Lilienpalais – Eine Dame mit Geheimnissen, Band 4). Das Cover ist ansprechend gestaltet. Als Betrachter sieht man ...

Yiepppie es geht weiter. Heute gönne ich mir lesetechnisch den Taschenbuch-Roman „Das Lilienpalais – Eine Dame mit Geheimnissen, Band 4). Das Cover ist ansprechend gestaltet. Als Betrachter sieht man ein angeschnittenes Paar, dass sich vertraut an den Händen berührt. Als Betrachter spürt man förmlich das Prickeln und die Spannung, die zwischen den beiden herrscht. Die Frau trägt ein schillerndes, bodenlanges Kleid. Der Mann trägt Bekleidung, die zur damaligen Zeit passt, auffällig ist der lange Gehrock. Rechts oben und links außen, auf dem Buchdeckel, ist eine weiße Lilie, die auf das Lilienpalais hindeutet. Der Buchrücken verspricht ...“eine Liebe voller Leidenschaft und Geheimnisse“. Das hört sich doch spannend an und passt hervorragend in mein Lese-Beute-Schema. Diesmal geht es um Nanette. Der Plot spielt in
München, im November um 1827. Die Protagonisten sind Gouvernante Nanette, Johanna, Maximilian, Isabella von Seybach, Carl, Kätt, Ferdinand von Rückl,
Für mich ist dies der vierte Band der Lilienpalais-Reihe von Hannah Conrad. Teil eins „Eine fast perfekte Debütantin“ habe ich letztes Jahr gelesen. Teil zwei „Ein Graf auf Abwegen“ vor kurzem fasziniert. Und supergut hat mir auch „Wirbel um die Komtess“, Teil drei gefallen. Schlägt man das Cover des neuen Romans auf, darf man sich über eine Einladung zum Ball und auf der nächsten Seite über eine Tanzkarte freuen. Ich finde es immer besonders schön, wenn ich so etwas entdecke. Dient es doch der besseren Vorstellungskraft. Cool ist auch die Aufzählung der Menschen die „unverzichtbar im Hintergrund“ agieren. In schnörkeliger Schrift: München - Zum Ball lädt ein: Das Haus von Seybach. Das wirkt edel und elitär. Ebenso wie „auf die Tanzkarte möchten“ und „unverzichtbar im Hintergrund“. In meinem Kopfkino zeigen sich die ersten Bilder. Das Buch startet mit einem Zitat von Nanette:

… „Fehler sind Fehler. Und das Beste, was einem passieren kann – solange man bereit ist, wieder anzufangen“ …

Meine Zeitreise beginnt in München, November 1827. Als Leser darf man sich auf Nanette & Ferdinand freuen. Der Plot wird von beiden, aus der jeweiligen Sicht wiedergegeben, aber auch andere Protagonisten kommen noch zu Wort. Die historischen Persönlichkeiten und Ereignisse im München des frühen neunzehnten Jahrhunderts werden perfekt zum Leser transportiert. Der Schreibstil und die Wortwahl von Hannah Conrad gefallen mir. Der Plot ist gut gewählt und beinhaltet einige unvorhergesehene Ereignisse. Die Figuren sind eigensinnig, mutig und geheimnisvoll. Ein toller Mix aus Fiktion und historischen Fakten. Als Leser erfährt man ganz nebenbei etwas über die Standesunterschiede, die Unterbringung des Personals und die ersten fiesen Krankheiten, wie „Cholera“, aber auch Tradition und „Sittlichkeit des Volkes“ kommen nicht zu kurz. Nicht zu vergessen die Einblicke in die Medizin, Hygiene und Infrastruktur. Die Seiten fliegen beim Lesen nur so vor meinen Augen dahin. Der Spannungsbogen steigt stetig und nimmt mich gefangen. Ich liebe und leide heftig mit.

… damit es besser wird für alle. Geht es den Menschen schlecht, verwenden sie jede Anstrengung darauf, dass es ihnen wieder gut geht….
Ich ziehe daraus das Resümee:
Willst du glücklich sein im Leben,
Trage bei zu andrer Glück;
Denn die Freude, die wir geben,
Kehrt ins eig'ne Herz zurück. (frei nach Marie Calm)

Buchrücken:
Wie Feuer und Eis – Eine Liebe voller Leidenschaft und Geheimnisse

München, 1827. Seit sieben Jahren arbeitet Nanette als Gouvernante bei den von Seybachs, seit sieben Jahren hütet sie ein düsteres Geheimnis. Als nach und nach ihre Schützlinge Johanna, Maximilian und Isabella – dank ihrer Hilfe – Glück und Liebe finden, sucht Nanette einen neuen Sinn in ihrem Leben. Heimlich beteiligt sie sich an der Veröffentlichung pikanter Fortsetzungsromane des Autors Anonymus, die für viel Empörung bei der biederen Münchner Gesellschaft sorgen und zugleich von einer wachsenden Leserschaft verschlungen werden. Nur der Zeitungsverleger Ferdinand von Rückl macht ihr das Leben schwer. Ständig fordert er sie heraus, die Diskussionen mit ihm sind hitzig. Gleichzeitig übt das Feuer, das Nanette in ihm lodern sieht, eine enorme Anziehungskraft auf sie aus. Ein prickelndes Spiel beginnt ...

Die Autorin:
Hannah Conrad hat bereits viele erfolgreiche Romane in verschiedenen Genres veröffentlicht. Hinter Hannah Conrad verbergen sich vier Autorinnen: Laila El Omari, Frieda Bergmann, Monika Pfundmeier und Persephone Haasis.

Weitere Bücher:
Das Lilienpalais Band 1, Das Lilienpalais Band 2, Das Lilienpalais Band 3


Fazit: ***** Der Roman „Eine Dame mit Geheimnissen“ (Lilienpalais-Reihe Band 4) ist im Heyne Verlag erschienen. Das broschierte Taschenbuch hat 347 Seiten, die einen krönenden Abschluss der Reihe abgeben.


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Veröffentlicht am 20.08.2023

Verschwunden ...

Missing in Paris - Wo ist Nina?
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Ein nervenaufreibender Thriller mit Sogwirkung
Das Cover meines neuesten Jugendbuch-Thrillers ist ein echter Eyecatcher. Als Betrachter sieht man einen Kartenausschnitt von Paris, den Titelschriftzug und ...

Ein nervenaufreibender Thriller mit Sogwirkung
Das Cover meines neuesten Jugendbuch-Thrillers ist ein echter Eyecatcher. Als Betrachter sieht man einen Kartenausschnitt von Paris, den Titelschriftzug und teilendsättigt ein Porträt von einem Langhaar-Mädchen, was einen Ausschnitt, wie bei einem Polizeifoto vor den Augen trägt. Das Buch beginnt mit einem Zitat von Sokrates:
„Du siehst die Dinge nicht so, wie sie sind. Du siehst die Dinge so, wie du bist.“
Geht ja schon mal spannend los. Dann folgt ein Prolog, der einem den Atem stocken lässt. Was das wohl alles zu bedeuten hat? Ich bin so gespannt und fange flott mit dem Lesen an. Die Protagonisten sind fein erdacht und gut beschrieben. Als Leser lernt man Nina (Model), Schwester Lotte (Sportlerin), Haushaltshilfe Paula, den Vater (Psychiater), Studienfreundin Josephine, deren Sohn Jean-Paul, Maler Abe sowie Tamatis und Anaru kennen. Die Mutter ist vor ein paar Jahren fort und ist mit ihrem Liebhaber durchgebrannt. Der Plot spielt an verschiedenen Orten, ist unblutig und bereitet etwas Nervenkitzel. Der Spannungsaufbau plätschert so vor sich hin. Ein paar Dinge passen hervorragend zur Story, andere hingegen hätte ich lieber weggelassen. Die Geschichte ist daher nicht ganz rund und wirkt teils an den Haaren herbeigezogen. Schade, eigentlich. Ein vermisstes Mädchen - a la „Letzte Spur Berlin“ (Krimiserie) - hat ja was. Auch mit den Ansichtskarten und den Codes aus der Kindheit ist cool. Allerdings ist die weitere Umsetzung etwas holperig und wirkt nicht ganz ausgereift. Die Visionen von Lotte sind noch glaubhaft, den Hellseher Anaru und seinen Bruder Tamati finde ich in dieser Geschichte fehl am Platz. Den dunklen Mix aus Kunst & Modewelt mag ich hingegen. Auch die Beschreibungen von Paris finde ich passend wiedergegeben. Auch die Einblicke in die Krankheit: „Gesichtsblind/Prosopagnosie“ finde ich beeindruckend und passend zur Story. Der Schreibstil und die Wortwahl der mir unbekannten Autorin gefallen mir hingegen, obwohl sie Ausbau fähig wären. Die Spannung zieht sich leider nicht bis zum Ende, obwohl man hin und wieder andere Protagonisten für den/die Übeltäter hält, die mit Ninas Verschwinden zu tun haben. Irgendwie hatte ich ja Josephine oder Jean-Paul in Verdacht. Gut das Lotta so hartnäckig ist und nicht aufgibt. Trotzdem, ein wirklicher Thriller ist das für mich nicht. Eher ein spooky Vermisstenfall mit fantasievollem Ende. Ich möchte nicht zu viel verraten, aber irgendwie bezweifle ich, dass Nina das so tatsächlich überlebt haben könnte.


…Nina will mir etwas mitteilen, und sie hat nicht einfach nur ein Problem. Ich spüre, dass sie in Lebensgefahr ist….

Buchrücken:
Grüß Mama von mir. Diese Worte stehen auf einer Karte, die Lotte von ihrer Schwester Nina erhält. Das Seltsame daran: Die beiden haben seit Jahren keinen Kontakt zu ihrer Mutter, die ihre Familie für einen Liebhaber verlassen hat. Lotte ist sicher: Nina muss etwas zugestoßen sein, und diese Karte ist ein versteckter Hilferuf! Also reist sie nach Paris, wo ihre Schwester als Model arbeitet, und begibt sich auf die Suche nach ihr. Während Lotte die dunkle Seite der Pariser Kunst- und Modewelt kennenlernt, merkt sie, dass ihr jemand auf den Fersen ist ... Kann sie es schaffen, Nina zu finden, bevor einer von ihnen etwas Schlimmes zustößt?
Für Fans von Monika Feth und Janet Clark: atmosphärisch, düster und fesselnd ab der ersten Seite
Die Autorin:
Cis Meijer studierte Film- und Fernsehwissenschaften an der Universität Amsterdam. Zunächst arbeitete sie einige Jahre als Cutterin, bis sie schließlich ihre eigenen Geschichten erzählen wollte. Sie lebt mit ihrem Mann und ihrer Tochter in Amsterdam und liebt Kunst, dunkle Schokolade und Paris. Ihre Erfahrung als Model inspirierte sie zu Missing in Paris.

Fazit: **** Der Thriller „Missing in Paris-Wo ist Nina“ von Cis Meijer ist im One Verlag erschienen. Das gebundene Buch hat 238 Seiten, die mich an meinen Deutsch-Kurs in der Oberstufe erinnern, dort bekam man manchmal 30 verschiedene zusammenhanglose Worte und musste daraus eine spannende Geschichte schreiben. Für meinen Geschmack ist der Hellseher aus Neuseeland so da hineingeraten aber vielleicht war ja auch alles ganz anders????

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