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Veröffentlicht am 09.09.2019

Es fing spannend an ...

Die Astronautin - In der Dunkelheit wird deine Stimme mich retten
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Stell dir vor, du erwachst allein auf einem halb zerstörten Raumschiff auf.
Du hast dein Gedächtnis verloren.
Deine Mannschaft ist tot. Die Funkverbindung zur Erde ist gekappt.
Und vielleicht hast du ...

Stell dir vor, du erwachst allein auf einem halb zerstörten Raumschiff auf.
Du hast dein Gedächtnis verloren.
Deine Mannschaft ist tot. Die Funkverbindung zur Erde ist gekappt.
Und vielleicht hast du nur noch wenige Stunden zu leben.

Forschungsraumschiff Stephen Hawking II im Jahr 2067.
Commander Maryam Knox ist verloren im All.
Ihr Ex-Mann Stephen (am Boden) kann sie zurückholen.

Das Buch “Die Astronautin” startet mit einem spannenden Szenario. Die Erzählstränge wechseln zwischen May und Stephen und man versucht sich ein Bild zu machen, welche Beziehung zwischen den beiden Protagonisten besteht und was auf dem Raumschiff passiert ist.


SPOILER


Zu May konnte ich keine richtige Verbindung aufbauen, da sie mir als Astronautin und Frau nicht realistisch erschien. Sie trank viel Alkohol, war teilweise sehr emotional und sprach wie ein Droschkenkutscher. Ich finde starke Frauen toll, aber Stärke drückt sich für mich nicht darin aus, möglichst viel zu fluchen.
Nachdem ich das Sachbuch der Astronautin Samantha Cristoferetti gelesen habe, bezweifle ich, dass Rauchen auf einem Raumschiff plausibel ist. Auch scheinen richtige Astronauten danach ausgewählt zu werden, ob sie sich verantwortungsbewusst verhalten und ihre Emotionen gut im Griff haben. Aber gut, vielleicht ist das im Jahr 2067 anders.

Die KI wird (wie in dem Film “Her”) behandelt, als hätte sie ein Bewusstsein. D.h. die KI lobt die Astronautin und ist “stolz” auf sie. Die KI wird später “gerettet”, und sie will “leben”. Das fand ich sehr absurd.

Die Astronautin May hat eine schwarze Mutter und auf dem Cover der englischen Ausgabe ist dementsprechend eine schwarze Frau als Astronautin abgebildet. Was ich super finde, wg. Diversity. Auf dem deutschen Cover ist dagegen eine weiße Frau zu sehen. Warum?

Zu guter letzt bemerkt May im Raumschiff, dass sie schwanger ist. Nachdem sie ihr Gedächtnis wiedererlangt hat, erinnert sie sich daran, dass sowohl ihr Mann Stephen, als auch ein anderer Mann, der Vater sein könnte.
Als Frau hat mich die Geschichte nicht angesprochen. Und ich musste immer wieder daran denken, ob der Autor sich coole Frauen so vorstellt.

Für Fans des Films “Her” (mit Joaquin Phoenix), rauhbeinigen Protagonistinnen und männlichen Rettern.

Veröffentlicht am 09.09.2019

Es fing spannend an ...

Die Astronautin - In der Dunkelheit wird deine Stimme mich retten
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Stell dir vor, du erwachst allein auf einem halb zerstörten Raumschiff auf.
Du hast dein Gedächtnis verloren.
Deine Mannschaft ist tot. Die Funkverbindung zur Erde ist gekappt.
Und vielleicht hast du ...

Stell dir vor, du erwachst allein auf einem halb zerstörten Raumschiff auf.
Du hast dein Gedächtnis verloren.
Deine Mannschaft ist tot. Die Funkverbindung zur Erde ist gekappt.
Und vielleicht hast du nur noch wenige Stunden zu leben.

Forschungsraumschiff Stephen Hawking II im Jahr 2067.
Commander Maryam Knox ist verloren im All.
Ihr Ex-Mann Stephen (am Boden) kann sie zurückholen.

Das Buch “Die Astronautin” startet mit einem spannenden Szenario. Die Erzählstränge wechseln zwischen May und Stephen und man versucht sich ein Bild zu machen, welche Beziehung zwischen den beiden Protagonisten besteht und was auf dem Raumschiff passiert ist.


SPOILER


Zu May konnte ich keine richtige Verbindung aufbauen, da sie mir als Astronautin und Frau nicht realistisch erschien. Sie trank viel Alkohol, war teilweise sehr emotional und sprach wie ein Droschkenkutscher. Ich finde starke Frauen toll, aber Stärke drückt sich für mich nicht darin aus, möglichst viel zu fluchen.
Nachdem ich das Sachbuch der Astronautin Samantha Cristoferetti gelesen habe, bezweifle ich, dass Rauchen auf einem Raumschiff plausibel ist. Auch scheinen richtige Astronauten danach ausgewählt zu werden, ob sie sich verantwortungsbewusst verhalten und ihre Emotionen gut im Griff haben. Aber gut, vielleicht ist das im Jahr 2067 anders.

Die KI wird (wie in dem Film “Her”) behandelt, als hätte sie ein Bewusstsein. D.h. die KI lobt die Astronautin und ist “stolz” auf sie. Die KI wird später “gerettet”, und sie will “leben”. Das fand ich sehr absurd.

Die Astronautin May hat eine schwarze Mutter und auf dem Cover der englischen Ausgabe ist dementsprechend eine schwarze Frau als Astronautin abgebildet. Was ich super finde, wg. Diversity. Auf dem deutschen Cover ist dagegen eine weiße Frau zu sehen. Warum?

Zu guter letzt bemerkt May im Raumschiff, dass sie schwanger ist. Nachdem sie ihr Gedächtnis wiedererlangt hat, erinnert sie sich daran, dass sowohl ihr Mann Stephen, als auch ein anderer Mann, der Vater sein könnte.
Als Frau hat mich die Geschichte nicht angesprochen. Und ich musste immer wieder daran denken, ob der Autor sich coole Frauen so vorstellt.

Für Fans des Films “Her” (mit Joaquin Phoenix), rauhbeinigen Protagonistinnen und männlichen Rettern.

Veröffentlicht am 09.09.2019

Ein Überblick über das Leben einer berühmten Malerin, glamourösen Diva und widersprüchlichen Frau

Tamara de Lempicka
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Die exzentrische Malerin Tamara de Lempicka hat ein aufregendes Leben geführt. In den oberen Kreisen von Sankt Petersburg aufgewachsen, flieht sie nach der Oktoberrevolution mit ihrem Mann nach Paris. ...

Die exzentrische Malerin Tamara de Lempicka hat ein aufregendes Leben geführt. In den oberen Kreisen von Sankt Petersburg aufgewachsen, flieht sie nach der Oktoberrevolution mit ihrem Mann nach Paris. Dort beginnt sie wieder zu malen, um Geld zu verdienen.
In den 20er und 30er Jahren galt sie als die bekannteste Malerin des Art-Deco. Als sie später in die USA zog, geriet sie in Vergessenheit. Erst nachdem Stars wie Barbra Streisand, Jack Nickolson und Madonna ihre Bilder zu sammeln begannen, kam es zu einem Revival.
Die Dame mit der Vorliebe für riesige Hüte und lange Handschuhe genoß das wilde Leben in Paris in vollen Zügen. Sie inszenierte ihre großen Auftritte und erfand Geschichten über ihr Leben. Manche hielten sie für skandalös, denn sie liebte sowohl Männer als auch Frauen und provozierte gerne. So wird sie als herrisch und fordernd, faszinierend und erotisch beschrieben. In der Nacht tanzte und küsste sie. Tagsüber malte sie stundenlang - immer getrieben davon, ein noch besseres Bild zu schaffen.
Ihre traumatischen Erlebnisse scheinen sie sehr geprägt zu haben, denn sie hatte auch nach vielen Jahren immer Angst, nicht genug Geld zu haben. Sie litt zuweilen an Depressionen, war sehr streng zu ihren Enkelinnen und drangsalierte ihre Tochter Kizette.
Die Autorin Laura Claridge beschreibt neben dem Leben der Künstlerin auch die verschiedenen Maltechniken und wie Lempicka die Leinwand vorbereitete und Farben mit Leinöl abmischte. Man erfährt von der Entwicklung der Malerin, ihren Lehrern sowie den Personen, die ihr Modell standen. Ich konnte einiges lernen und Details in den Gemälden entdecken, mit denen Lempicka etwas Bestimmtes ausdrücken wollte.
Ein großartiger Überblick über eine faszinierende, widersprüchliche Frau und ihr Werk.
Mit Farbbildern im Mittelteil und Schwarz-Weiß-Fotos.

Veröffentlicht am 09.09.2019

Zauberhaftes Journal

Das Universum steht hinter dir
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Der Herbst ist genau die richtige Zeit, um sich aufs Sofa zu kuscheln und die "Ernte des Jahres einzufahren".
Was hat dieses Jahr richtig gut geklappt? Was habe ich dazugelernt? Was will ich im nächsten ...

Der Herbst ist genau die richtige Zeit, um sich aufs Sofa zu kuscheln und die "Ernte des Jahres einzufahren".
Was hat dieses Jahr richtig gut geklappt? Was habe ich dazugelernt? Was will ich im nächsten Jahr beibehalten und was definitiv nicht? Was will ich stattdessen?

Das zauberhafte Journal von Gabrielle Bernstein macht richtig Lust, mir Zeit zu nehmen, um Bilanz zu ziehen und meine Träume und Ziele von Hand aufzuschreiben. Damit ich sie immer vor mir habe.

Gabrielle Bernstein ist eine spirituelle Lehrerin und hat schon viele Menschen inspiriert. Jede der 112 Seiten des Journals ist individuell mit Aquarellbildern in zarten Pastellfarben und Mantras gestaltet.

Meine Träume aufzuschreiben, ist schon der erste Schritt zur Verwirklichung.

Veröffentlicht am 06.09.2019

Ich bin dann mal ... im All

Die lange Reise
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Beeindruckend!
Samantha Cristoforetti wollte schon seit ihrer Schulzeit ins Weltall fliegen und belegte Russischkurse und lernte Tauchen, während andere ins Kino gingen oder ihren Führerschein machten.

2014 ...

Beeindruckend!
Samantha Cristoforetti wollte schon seit ihrer Schulzeit ins Weltall fliegen und belegte Russischkurse und lernte Tauchen, während andere ins Kino gingen oder ihren Führerschein machten.

2014 ging ihr Traum in Erfüllung. Sie flog mit dem Raumschiff Sojus zur Internationalen Raumstation ISS und verbrachte dort 200 Tage.

In der ersten Hälfte des Buches beschreibt die Italienerin ihren langen und anspruchsvollen Weg zur Qualifizierung als Astronautin. Die Pilotin eines Kampfflugzeuges nahm an Prüfungen und Schulungen teil und ihre Reisen führten sie in verschiedene Zentren in den Niederlanden, den USA, München und Russland.

Wikipedia: “Cristoforetti setzte sich beim Auswahlverfahren der ESA gegen mehr als 8400 weitere Bewerber durch und wurde am 20. Mai 2009, als einzige Frau unter sechs neuen Astronauten des Europäischen Astronautenkorps, der Öffentlichkeit vorgestellt. Am 3. Juli 2012 gab die ESA bekannt, dass Cristoforetti 2014 zu einem Langzeitaufenthalt auf der ISS startet.”
Was für ein Durchhaltevermögen muss man haben, nervenaufreibenden Auswahltests durchzustehen und sich jahrelang vorzubereiten. Jederzeit hätte das Weiterkommen an einer medizinischen Untersuchung scheitern können. Und dann das Warten auf die Zulassung!
Nach der Bekanntgabe, dass sie zum 42. Team gehören würde, musste die Astronautin noch weitere zwei Jahre auf den Start warten.
Währenddessen bereitete sie sich durch Schulungen und Prüfungen vor, trainierte mit dem Roboterarm, übte das Anlegen der Raumanzüge und erlernte eine spezielle Atemtechnik für Situationen mit hohem Druck.

Und dann endlich der Moment, in dem es keine Simulation mehr ist, sondern Realität wird!

215 Menschen waren bisher auf der Raumstation ISS und Cristoforetti sollte die 216. werden.

In der zweiten Hälfte des Buches geht es endlich ins Weltall.
Diesen Teil fand ich am spannendsten zu lesen. Vieles war ganz anders, als ich es aus Kinofilmen kannte. Zum Beispiel wurden die Knöpfe auf der Steuertafel der Sojus mit einem Teleskopstab bedient. Der Lärm an Bord der ISS ist ohrenbetäubend.

Cristoforetti beschreibt das alltägliche Leben in Schwerelosigkeit.
Wie geht man auf Klo?
Wie wäscht man sich die Haare?
Wie trainiert man?

Sie erzählt von verschiedenen Experimenten, Gesprächen mit Verwandten (Hat die Erde eine Vorwahl?) und der Silvesterfeier.

Wunderschön, die Sequenzen, in denen sie den Ausblick aus der Cupola, dem kuppelförmiger Beobachtungsturm der ISS, schildert. Sie blickt auf Norderlichter und Gewitter, auf Wüsten und Supertaifunue und auf die in der Nacht leuchtenden Städte.

Ich fand die Geschichte der Astronautin sehr interessant zu lesen und bewundere ihren Durchhaltewillen. Fachbegriffe und besondere physikalische Verhältnisse wurden mit anschaulichen Beispielen verständlich erklärt.
Allerdings hätte ich gern mehr über ihre Gedanken erfahren. Gab es belastende Situationen? Wie ist es, auf so engem Raum zu leben und nicht “mal eben vor die Tür gehen zu können”? Aber es ist natürlich auch Aufgabe einer Astronautin, ein positives Bild nach außen darzustellen.

Am Ende des Buches finden sich Illustrationen und ein hilfreicher Glossar.

Lesetipp für Menschen, die Bücher über außergewöhnliche Geschichten lieben, Startrek-Fans und für alle, die sich immer schon gefragt haben: “Wie riecht eigentlich der Weltraum?”