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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 14.10.2018

Nervenkitzel für wenig Lesezeit

Todesspiele
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Inhalt: Dieses Buch verfügt über 16 Kurzgeschichten die in drei Kategorien aufgeteilt sind.
Teil 1: Crime Scene Berlin
Teil 2: Thrill Nation
Teil 3: Mystery World.

Wertung: Dieses Buch beinhaltet spannende ...

Inhalt: Dieses Buch verfügt über 16 Kurzgeschichten die in drei Kategorien aufgeteilt sind.
Teil 1: Crime Scene Berlin
Teil 2: Thrill Nation
Teil 3: Mystery World.

Wertung: Dieses Buch beinhaltet spannende und mysteriöse Geschichten für wenig Lesezeit. Martin Krist hat in dieser Sammlung auch altbekannte Protagonisten mit eingebaut, die der Kenner seiner Werke bereits schon lieben gelernt hat. Jede einzelne Geschichte ist spannungsgeladen und die eine oder andere ist sogar richtig schockierend.
Auch der Schreibstil ändert sich von Story zu Story. Mal muss der Leser kreativ sein und das Umfeld des Protagonisten erahnen, da dieser in einem Selbstgespräch im Alleingang die Geschichte bestimmt. Ein andermal erkennt er die gewohnte Struktur, die man aus anderen Werken des Autors kennt.
Manche Geschichten sind so kurz und doch so spannend, dass man sich als Leser die Frage stellt, wie Krist das schon wieder gemacht hat. "Töten" beispielsweis ergießt sich auf nicht mal zwei Seiten und ist doch so schockierend, dass man danach erst mal wie vom Donner gerührt dasitzt und nachdenkt. Aber sie hat tatsächlich Hand und Fuß. Krist beweist damit, dass man auch aus ganz wenig Material etwas sehr aussagekräftiges zaubern kann. Dieses Talent weißt bei weitem nicht jeder Autor der Spannungsliteratur auf. Dafür gibt es von mir einen riesen Applaus.
Allerdings ist es natürlich schwierig, alle Kurzgeschichten so aussagekräftig wie einen Roman zu gestalten. So sind doch das eine oder andere Mal Lücken in der Handlung erkennbar und der Lesefluss kommt ins stocken. Ich wüsste nicht, wie ich es besser machen sollte, aber es ist halt so.
Auch gibt es Geschichten, die ich gern als Roman schrieben wüsste. Zum Beispiel "Dortmunds Domina 09. Sie ist schon eine etwas längere Story, aber ich denke, daraus könnte man einen herrlichen Thriller in Romanform zaubern.
Ganz typisch für Krist, und auch wieder in diesem Buch zu finden, ist seine Liebe zur Musik. Hier dudelt das Autoradio und dort läuft Musik in der Bar. Dieser Nebensächlichkeit wird in seinen Büchern immer Beachtung geschenkt. Sie ist wie eine Signierung.

Fazit: Eine längere Sitzung auf dem heimeligen Klo, auf der Bahnfahrt zur Arbeit oder eben mal etwas kurz vor der Nachtruhe ... genau für diese Momente ist dieses Buch genial. Natürlich sollte man Thriller und Spannung lieben. Ich selbst konnte das Buch kaum weglegen. Oder eher in dem Fall, das Tablet, da es ein eBook war, welches ich gelesen habe. Im Übrigen meinst aller erstes. -ich bevorzuge weiterhin Printausgaben-

Veröffentlicht am 14.10.2018

packend bis zum Schluss

Bösland
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Inhalt: Ben hat seine Jugend in einer Psychiatrie verbracht und versucht heute sein Leben so normal wie möglich zu gestalten. Er soll 1987 seine Mitschülerin erschlagen haben. Nur kann er sich an nichts ...

Inhalt: Ben hat seine Jugend in einer Psychiatrie verbracht und versucht heute sein Leben so normal wie möglich zu gestalten. Er soll 1987 seine Mitschülerin erschlagen haben. Nur kann er sich an nichts erinnern. Nun, nach dreißig Jahren, soll ihm seine Therapeutin helfen die Erinnerungen wiederzuerlangen. Dabei muss er auch Erinnerungen an sein Elternhaus aufarbeiten und das "Bösland" nimmt dort einen wesentlichen Platz ein. Was ist damals wirklich geschehen?

Wertung: "Bösland" ist der Ort des Geschehens und somit gut als Titel gewählt. Das Buch beginnt mit der Geschichte rund um das Jahr 1987. Dort ist so einiges passiert, was Ben geprägt hat und auch den dramatischen Verlauf seines weiteren Lebens vorauslenkte. Der Leser ist durch den Schreibstil sehr schnell im Geschehen und kann sich sehr leicht in den Protagonisten hineinversetzen. Die Ereignisse und auch die Ortschaften werden so beschrieben, dass der Leser sich mittendrin sieht.
Die Kapitelaufteilung ist interessant gewählt. So wechseln sich Dialog-Kapitel, in denen wirklich nur ein Gespräch wiedergegeben wird, mit einem Kapitel, in welchem Ben als Erzähler fungiert, ab. Die Dialoge schließen an das Erzählte an, so dass keine Lücken entstehen.
Die Spannung wird bereits von Beginn an erzeugt und ebbt nur selten ab. Im Verlaufe des Buches nimmt sie noch um einiges zu. Immer wenn der Leser denkt: "Also, schlimmer kann es nicht werden!" - bäng... Doch, es geht noch schlimmer. Aichner hat in diesem Werk sehr auf den psychologischen Aspekt gesetzt.
Die Gestaltung des Buches mag ich auch sehr. Die Kapitel sind teilweise sehr kurz und jedes hat seine Betitelung. Die wiederum wird farblich auf einer Extraseite in einer Schriftart präsentiert, die auch schon einiges zu dem Inhalt des Buches aussagt. Sie ist zackig, im Schreibschriftstil und in einem braunroten Farbton, gleich dem von Blut, abgedruckt. Als hatte Ben sie mit dem Blut des getöteten Mädchens geschrieben.
Das Cover ist im Stil eines Filmbandes einer alten Filmrolle dargestellt. Auch das findet sich im Buch wieder. Somit auch prima gewählt.
Es gibt auch einen Exkurs nach Thailand, der sehr interessant gestaltet ist. Man erfährt etwas über die Schönheit der Natur dort und auch wie die Menschen dort so ticken. Aber keine Angst ..., es passt tatsächlich in die Story.

Fazit: Dies war mein erster Bernhard Aichner und ich bin mir sicher, dass ich noch einige von ihm lesen werde. Ich war sehr angetan von dem Buch und konnte es kaum aus der Hand legen. Dieses Buch hat Emotionen wie Wehmut, Zorn und Verzweiflung bei mir erzeugt. Und immer bestand die Hoffnung, dass alles doch noch in die richtigen Bahnen gelangt. Wer auf Psychologie und gute Thriller steht, sollte dieses Buch unbedingt lesen.

Veröffentlicht am 11.10.2018

Abtauchen in eine Welt der Märchen

Hazel Wood
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Inhalt: Alice und ihre Mutter halten es nie lange an einem Ort aus. Ständig ziehen sie von einer Stadt in eine andere. Bis eines Tages ihre berühmte Großmutter, Althea Proserpine, stirbt. Diese war eine ...

Inhalt: Alice und ihre Mutter halten es nie lange an einem Ort aus. Ständig ziehen sie von einer Stadt in eine andere. Bis eines Tages ihre berühmte Großmutter, Althea Proserpine, stirbt. Diese war eine bekannte Märchenerzählerin und ihr veröffentlichtes Buch scheint überall vergriffen. So sehr sich Alice auch bemüht ein Exemplar zu ergattern, es scheint aussichtslos. So gern möchte sie mehr über ihre Großmutter erfahren, doch ihre Mutter sträubt sich ihren Namen auch nur in den Mund zu nehmen. Da trifft sie auf einen Mitschüler, der dieses Buch einst mal in seinem Besitz hatte und ihr einiges daraus erzählen kann. Auf einmal werden Menschen und Geschehnisse in ihrer Umgebung mysteriöser als sie eh schon waren. Als Kind wurde sie einst von einem Mann "entführt", der ihr jetzt nach zehn Jahren wiederbegegnet. Doch scheint er um keinen Tag gealtert. In dem Moment, wo sie ihn erkannte, verlässt er fluchtartig das Lokal und hinterlässt eigenartige Gegenstände auf dem Tisch. Auch das Buch, welches er unter dem Arm trug kam ihr bekannt vor. War das nicht das Märchenbuch ihrer Großmutter?

Wertung: Melissa Albert führt uns in ihrem Debüt Roman in eine fantastische Welt voller Mysterien und Magie. Anfangs befindet sich der Leser in einer ganz normalen Stadt, in der ganz normale Menschen leben. Doch geschehen schon einige seltsame Dinge, die ihn ins Grübeln bringen. Wenn Alice beispielsweise des Nachts durch die Straßen geht, erlöschen die Laternen unter denen sie durch geht. Oder Raben mit Briefen im Schnabel knallen gegen Fenster. Das versetzt einem schon Gänsehaut. Aber das ist erst der Anfang. Mit einer Leichtigkeit schleust die Autorin den Leser sehr schnell in eine andere Welt. Das Tempo nimmt rasant zu und die Spannung steigt fast senkrecht. Kreaturen, die man nur aus "Harry Potter" oder ähnlichen Werken kennt, durchkreuzen auf einmal das Geschehen. Man bekommt beim Lesen das Gefühl, selbst in Alice zu stecken und alles zu erleben.
Den Haselwald finden wir in dem Buch als letzten Wohnsitz der Großmutter. Um die Aufdeckung ihres Mysteriums geht es ja schließlich. Somit ist der Titel sehr gut gewählt. Obwohl ich der Meinung bin, gerade deshalb hätte der Großmutter eigentlich etwas mehr Aufmerksamkeit zugesprochen werden können, ist das Werk doch stimmig und abgerundet.
Das Cover ist sehr schön gewählt. Die Farbe Blau lässt darauf schließen, dass es in dem Wald magisch scheint. Und die vielen Blätter sprechen für den Wald, in dem alles so kurios zugeht. Das Glitzern lässt auf eine Traumwelt schließen. Mir gefällt es sehr gut.
Zu diesem Buch sind auch bereits schon die Filmrechte vergeben worden. Ich bin gespannt, was uns da erwartet.

Fazit: Dieses Buch ist für alle Altersgruppen. Auch wenn Alice in dem Buch siebzehn ist. Es wird jedem gefallen, der ein wenig Magie in seinem Leben zulässt. Von mir bekommt dieses Buch eine ganz klare Leseempfehlung.

Veröffentlicht am 04.10.2018

abenteuerliche Romanze

Wenn du für mich bist
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Inhalt:(New York 1857) Nachdem Elise ihre Eltern verloren hat wird sie von einer wohltätigen Frau von der Straße aufgelesen und in einem Missionarshaus untergebracht. Dort darf sie mit ihren Geschwistern ...

Inhalt:(New York 1857) Nachdem Elise ihre Eltern verloren hat wird sie von einer wohltätigen Frau von der Straße aufgelesen und in einem Missionarshaus untergebracht. Dort darf sie mit ihren Geschwistern vorerst wohnen und in der dort untergebrachten Näherei arbeiten. Doch der Wirtschaft sieht schlecht aus und bald muss die Näherei schließen. So beschließt Elise in den Westen aufzubrechen, um für ihre Familie Geld zu verdienen. Auf dem Weg dorthin trifft sie auf einen jungen Mann namens Thornton. Er liebt ihre Gesellschaft und sie freunden sich an. Doch sein Vater ist einer der reichsten Männer des Landes und hat seine beiden Söhne vor eine große Aufgabe gestellt. Einen Wettstreit zwischen ihnen. Der Sieger wird der Erbe der großen Firma. Ist eine Verbindung zwischen Elise und Thornton somit nicht zum Scheitern verurteilt?

Wertung: Das Schicksal von Elise und ihren Geschwistern ist herzzerreißend traurig. Die Autorin, Jody Hedlund, welche diesen Roman als Auftakt zu einer Reihe versprach, schreibt einfühlsam und sensibel über das Leid der Familie, die aus Deutschland immigrierte. Immigration, Wirtschaftskriese, Bandenkriege und Städtebau, sowie die Eisenbahn sind Thema in ihrem Buch. Doch voran gestellt ist hier die Umsiedlung der Frauen. Auch die "Versklavung" von Sozialwaisen wird angesprochen.
Im Großen und Ganzen wird in dem Buch die ganze graue Wahrheit der damaligen Zeit aufgezeigt, welche unverblümt und verständlich beschrieben wird. Im Vordergrund allerdings steht allerdings die Entwicklung der Romanze zwischen Elise und Thornton. Zwei Menschen aus unterschiedlichen Gesellschaftsschichten und doch so vertraut im Geiste. Diese Romanze umgibt ein aufregendes Abenteuer, welches die Autorin geschickt mit Spannung zu bepacken wusste. Somit steigt die Spannungskurve stetig an. Auch bekommt man außer zu Elise und Thornton auch Einblicke in die Gefühlswelt von Marianne und ein wenig auch in Sophie, ihre beiden jüngeren Schwestern. Da die Geschichte am Ende offen bleibt, was die Geschichte um die beiden eben genannten Mädchen betrifft, nehme ich an, dass es in der Fortsetzung weiterhin um die Familie Neumann geht. (So heißen die Damen mit Nachnamen). Auch die beiden von den Mädels adoptierten Kleinkinder, Nicholas und Olivia, sind verschwunden und nicht wieder aufgetaucht. Somit endet das Buch irgendwie mit einem Cliffhanger.
Der Schreibstil ist angenehm und unverschnörkelt. Auch Nicht-Geschichtskenner fliegen hier nur so durch die Seiten. Die Konzeption des Handlungsaufbaus ist geschmeidig und nachvollziehbar. So springt die Handlung doch von Elise zu Thornton und dann auch zu Marianne. Somit hat der Leser einen Einblick in die Gefühlswelt und in Geschehnissen, die die drei umgeben und ist somit immer up to date. Die Passagen, die dem Leser als fehlend vorkommen, werden, so denke und hoffe ich, im nächsten Band wieder aufgenommen. Denn sonst ist das Buch leider nicht ganz Rund in der Abhandlung.

Fazit: Ich war anfangs etwas skeptisch, da die Liebesgeschichte immer mehr in den Vordergrund gestellt wurde und ich doch mehr über die historischen Hintergründe erfahren wollte. Im Nachhinein bin ich doch beeindruckt von dem Werk, da es Moral vertritt und doch ein angepasstes Verhältnis zwischen Historie und Liebe aufweist. Ich kann dieses Werk allen Liebhabern von historischen Liebesromanen nur empfehlen.

Veröffentlicht am 03.10.2018

ausschweifend, aber sehr lustig und philosophisch

Ich war Diener im Hause Hobbs
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Inhalt: Christian Kaufmann schreibt seine Gedanken zu der Zeit, in der er Diener bei den Hobbs in der Schweiz war, nieder. Damals hatte er gerade seine Ausbildung als Diener beendet und wollte in der Welt ...

Inhalt: Christian Kaufmann schreibt seine Gedanken zu der Zeit, in der er Diener bei den Hobbs in der Schweiz war, nieder. Damals hatte er gerade seine Ausbildung als Diener beendet und wollte in der Welt weit rumkommen. Aus den geplanten 1-2 Jahren, die er höchstens bei den Hobbs bleiben wollte, wurden mehr als 10 Jahre. Geendet hat diese Zeit mit einem mysteriösen, hier gleich zu Beginn erwähnten, Todesfall und einen empörenden Skandal. Noch heute rätselt er, wie es dazu kommen konnte. War er blind für die Ereignisse um ihn herum, oder verstand er nur nicht die Menschen, die ihn umgaben? Diese Aufzeichnungen sollen ihm helfen das Unerkannte zu erkennen.
Wertung: Die zu Beginn gestellte Frage, wie es denn zu dem Mordfall kam, findet nicht wirklich ihre Antwort. Das Thema zieht sich versteckt durch das ganze Buch. Andere Dinge werden hier vorrangig abgehandelt. Familienverhältnisse und Talente, bzw. Hobbies werden ausführlich vorgestellt, Ereignisse aus seiner Jugendzeit aufgeführt und der Freundeskreis genauestens erkundet. All das gehört allerdings zu den Eigenarten von Krischi, wie er liebevoll von Freunden genannt wird, als nicht als Kritik zu verwenden. Seine oft langsame und verworrene Denkweise kann der Leser hautnah miterleben und wird nicht abgeneigt sein hin und wieder den Kopf zu schütteln. Dennoch ist es amüsant, wie er sich in seinen Beschreibungen und Erklärungen vergeht. Der Schreibstil ist auch dem eines versnobten Butlers angepasst und unterstreicht die lustige Seite des Buches hiermit.
Zum Ende hin erhöhen sich die Spannung und auch das Tempo. Hier ist der Leser in Erwartung der Aufklärung. Aber viele Abzweige in Nebenhandlungen machen es einem sehr schwer wirklich folgen zu können. Letztendlich bleiben einige Fragen offen und auch nach Beendigung des Buches gibt es noch lange Grund über das Gelesene nachzudenken.
Fazit: Es war schon recht anstrengend, den Aufzeichnungen des Butlers zu folgen. Ein einfaches Weglesen war nicht möglich. Es ist doch eines der anspruchsvolleren Bücher, bei dem man auch nachdenken, hinterfragen und genauer lesen sollte. Ich persönlich werde es mir noch einmal zu Gemüte ziehen, da ich immer noch das Gefühl habe einiges nicht verstanden zu haben. Vielleicht ist es aber auch Absicht, da ja der Butler letztendlich wohl auch die Frage nach dem Warum nicht beantworten kann.