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Veröffentlicht am 19.04.2017

Ein Buch für hoffnungslose Romantiker

Weil ich Layken liebe
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Weil ich Layken liebe, ist einer der schönsten Liebesgeschichten, die ich bis jetzt gelesen habe und mit Abstand mein absolutes Lieblingsbuch.
Die Geschichte handelt von der 18-jährigen Layken, die nach ...

Weil ich Layken liebe, ist einer der schönsten Liebesgeschichten, die ich bis jetzt gelesen habe und mit Abstand mein absolutes Lieblingsbuch.
Die Geschichte handelt von der 18-jährigen Layken, die nach dem Tod ihres Vaters, zusammen mit ihrer Mutter und ihrem Bruder nach Michigan zieht. In Michigan lernt sie Will kennen. In den ersten Tagen nach Lakykens Umzug, kommen sich die Beiden ziemlich nah. Obwohl Will und Layken sich erst seit einigen Tagen kennen verlieben sie sich in einander. Aber das Schicksal scheint andere Pläne für die Beiden zu haben, denn mit Laykens erstem Schultag stellt sich heraus, dass Will Laykens Lehrer ist…

Ich kann einfach nur wiederholen wie sehr mir dieses Buch gefällt. Diese Geschichte ist einfach so viel mehr als nur eine Liebesgeschichte, denn neben dem Schüler-Lehrer Problem zwischen Will und Layken bahnt sich noch ein anderes Dilemma auf, über das ich an dieser Stelle nicht zu viel verraten will. Natürlich ist der Roman an manchen Stellen nicht ganz so realistisch, wenn man darüber nachdenkt das Will Layken gleich nach ein paar Tagen zu einem Date eingeladen hat und sich beide unsterblich in einander verlieben. Ich denke, dass man an diesen Stellen einfach seinen Sinn für Realistik ausschalten muss und sich ganz der Romanze hingeben sollte, zu der Colleen Hoover ihre Leser einlädt. Colleen Hoover hat es geschafft mich mit diesem Buch voll und ganz von ihren Schreibkünsten zu überzeugen. Das Buch hat mich bereits von der ersten Seite an gepackt und ich konnte es einfach nicht mehr aus der Hand legen. Will und Layken sind wirklich wundervolle Charaktere, die in ihrer Vergangenheit schon einiges wegstecken mussten. Layken ist ein ziemlich trotziger Teenager und hat ihre ganz eigenen Vorstellungen von dem was sie will. Will ist eher der vernünftige Part von den Beiden, sodass sie sich in der Geschichte perfekt ergänzen.
Sowohl Will als auch Layken durchleben eine Menge Gefühle in der Geschichte, sodass man beide in unterschiedlichen Fassetten kennenlernt und dadurch nur noch mehr liebgewinnt. Was mir persönlich am Meisten an der Geschichte gefallen hat, ist das man sich nicht ausmalen kann wie es wohl weiter geht und das einem mit jeder neuen Seite eine Überraschung erwartet. Ich habe mich der Geschichte so nahe gefühlt, dass ich mir selbst immer wieder Gedanken darüber gemacht habe, ob sich nicht doch irgendwo zwischen den Zeilen eine Lösung für das Liebesdilemma versteckt. Doch genau wie im echten Leben, passieren manchmal einfach Dinge mit denen man nicht rechnet. Genau das trifft auf diese Geschichte zu und ich kann nur nochmal beteuern, dass mich diese Geschichte von ganzem Herzen gerührt hat.

Weil ich Layken liebe bekommt von mir 5 Sterne. Es ist die perfekte Liebesgeschichte, die neben der wahren Liebe auch viele Schicksalsschläge mit sich bringt.

Veröffentlicht am 19.04.2017

Eine Geschichte, die eigentlich aus zwei Geschichten besteht

Fünf Tage, die uns bleiben
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Maras Diagnose steht fest. Sie hat die Huntington-Krankheit. Eine unheilbare Krankheit, die Bereiche im Gehirn zerstört. Dies hat die Folge, dass Mara immer mehr zu einem Menschen wird, den sie selbst ...

Maras Diagnose steht fest. Sie hat die Huntington-Krankheit. Eine unheilbare Krankheit, die Bereiche im Gehirn zerstört. Dies hat die Folge, dass Mara immer mehr zu einem Menschen wird, den sie selbst nicht wieder erkennt. Sie hat keine Kontrolle mehr über ihren Körper und es wird mit jedem Tag schlimmer. Aber soweit soll es nicht kommen und deswegen entscheidet Mara, dass sie sich in den nächsten fünf Tagen das Leben nehmen wird…
Scott kümmert sich schon seit einem Jahr zusammen mit seiner Frau Laurie um ihr Pflegekind Curtis. Ihnen bleiben noch fünf Tage und dann soll Curtis wieder zurück zu seiner Mutter. Seine Mutter, die gerade frisch aus dem Gefängnis kommt und sich noch nie sonderlich gut um Curtis gekümmert hat. Bei diesem Wissen zerreißt es Scott das Herz, aber die letzten fünf Tage sind gekommen und es wird Zeit Abschied zu nehmen…

Eine Geschichte, die eigentlich aus zwei Geschichten besteht. Mara und Scott. Und beide haben eines besonders gemeinsam, die Liebe zu ihren Kindern. Mara liebt ihre Tochter Laks über alles und es bricht ihr das Herz, dass sie ihre süße kleine Laks nicht aufwachsen sehen kann. Doch an ihrer Diagnose lässt sich nichts ändern und es treten immer mehr Symptome auf, die ihr die Steuerung ihres eigenen Körpers nicht mehr ermöglichen. Immer wieder kommt es zu vielen beschämenden Situationen, in die Mara durch ihre Krankheit gerät. Viele dieser Momente passieren unter den Augen ihrer Tochter, die mit ihren fünf Jahren kein Blatt vor den Mund nimmt, um ihre Trauer, ihren Ekel und ihre Wut, zu verbergen.
Bevor ich dieses Buch gelesen habe, hatte ich noch nie etwas über die Huntington-Krankheit gehört und ich kann fast nicht mehr dazu sagen, als das mir die Worte fehlen. Die Krankheit wird in dem Buch wirklich sehr gut beschrieben, sodass es also keinerlei Problem darstellt wenn man sich zu Beginn nichts darunter vorstellen kann.
Vor dem Lesen, dachte ich, dass es eher darum gehen wird, was Mara in ihren letzten fünf Tagen alles erleben will und wie sie sich von ihrer Familie und ihren Freunden verabschieden möchte. Dies war nicht der Fall. Diese letzten fünf Tage waren für den Leser ein Einblick, wieso Mara sich das Leben nehmen will und eine Bestätigung für sie, dass ihre Symptome weit genug fortgeschritten sind. Über die Geschichte von Scott erfährt man nichts laut dem Klappentext, dennoch finde ich, dass es sehr interessant ist, zwischen den beiden Geschichten hin und her zu springen.

Von mir bekommt dieses Buch 4 Sterne. Die Geschichte hat mich wirklich sehr berührt. Sowohl Maras als auch Scotts Schicksal werde ich nicht so schnell vergessen. Zwischendurch hat es der Geschichte meiner Meinung nach ein bisschen an Spannung gefehlt, dennoch würde ich diese Geschichte nicht missen wollen, da sie sehr tiefsinnig ist und einfach zeigt, wie das Leben manchmal spielt.

Veröffentlicht am 01.04.2017

Im Herzen von Frankreich

Die Treppe zum Himmel
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Der historische Roman „Die Treppe zum Himmel“ von Beatrice Colin erschien im Januar 2017 als deutschsprachige Ausgabe vom Bastei Lübbe Verlag.
Die Geschichte spielt in den Jahren 1887 bis 1889, zur Entstehung ...

Der historische Roman „Die Treppe zum Himmel“ von Beatrice Colin erschien im Januar 2017 als deutschsprachige Ausgabe vom Bastei Lübbe Verlag.
Die Geschichte spielt in den Jahren 1887 bis 1889, zur Entstehung des Eiffelturms. Émile Nouguier, der zusammen mit Maurice Koechlin den Eiffelturm entworfen hat, spielt eine zentrale Rolle in dem Roman.
Das Cover des Buches ist wirklich sehr schön und wird dem Zeitalter der Handlung, mit den wunderschönen Randverzierungen, sehr gerecht.

Inhalt laut Klappentext:
Paris 1887: Mitten in der Stadt soll das höchste Bauwerk der Welt entstehen - der Eiffelturm. Obwohl der Turm den Spott der Pariser Gesellschaft auf sich zieht, arbeitet der Ingenieur Émile Nouguier unermüdlich daran. Er ist überzeugt, dass der Bau gelingen wird, denn er hat alles genau berechnet. Seine Gefühle dagegen lassen sich nicht berechnen, und so verliebt sich der angesehene Ingenieur ausgerechnet in die verarmte Witwe Caitriona Wallace. Während der Turm unaufhaltsam in die Höhe wächst, scheint die Liebe zwischen Émile und Caitriona zum Scheitern verurteilt...

Leider bin ich vom eigentlichen Inhalt der Geschichte sehr enttäuscht, da ich durch das Lesen des Klappentexts eine völlig andere Handlung erwartet habe.
Im Eigentlichen geht es um die Witwe Caitriona, auch genannt Cait, die als Gesellschaftsdame für zwei junge Erwachsene, Jamie und Alice, für zwei Jahre nach Paris zieht. In Paris trifft sie auf Émile Nouguier. Beide verlieben sich ineinander, können aber aufgrund ihrer Gesellschaft nicht zusammen kommen. Zudem wird Émile immer wieder dazu gedrängt, die 19-jährige Alice zu heiraten.
Die Hauptcharaktere der Geschichte sind sowohl Cait und Émile, als auch die beiden Geschwister, Jamie und Alice, die durch Caits Job als Gesellschaftsdame eine wesentliche Rolle in der Geschichte spielen. Laut dem Klappentext bin ich davon ausgegangen, dass die Handlung vor allem Émile und den Bau des Eiffelturms in den Vordergrund ziehen wird und zusätzlich die Liebesgeschichte zwischen Cait und Émile aufkommt. Das war allerdings nicht der Fall, denn es ist vielmehr Cait die zentral in der Handlung steht. Auch hat es leider sehr lange gedauert, bis es zu wirklichen Annährungen zwischen Émile und Cait kam.
Sehr viel erfährt man nicht über die Charaktere. Cait scheint eine sehr in sich gezogene Person zu sein. Im absoluten Kontrast dazu steht ihr Alice, die für ihre 19 Jahre noch sehr kindlich und naiv wirkt. Dies trifft auch auf ihren Bruder zu, der ziemlich zerstreut wirkt und noch nicht so richtig weiß, was er mit seinem Leben anfangen soll. Émile hingegen hat genaue Vorstellungen von dem was er möchte, weißt aber immer wieder die Schwierigkeit auf, dies offen zu sagen und durchzusetzen.
Wer dieses Buch liest begibt sich, in seinen Gedanken, auf eine visuelle Reise durch das Herz Frankreichs, die durch einen sehr ausgeschmückten und verzierten Schreibstil ermöglicht wird. Der auffallende Schreibstil hat zur Folge, dass der Inhalt der Handlung in den Hintergrund gerät und man mehr Beschreibungen der Umgebung erhält, als Tatsachen zur Handlung. Als Leser erhält man sehr viele Informationen, sodass manchmal schwer zu unterscheiden fällt, welche für die Handlung relevant sind. Es sind die wichtigsten Sätze, die sich oft sehr unscheinbar zwischen den Zeilen befinden, sodass eine dauerhafte Konzentration gefragt ist. Viele Tatsachen muss sich der Leser selbst erschließen. Sie sind offensichtlich, werden aber nicht ausgesprochen und nur angedeutet.
Zudem wird die Geschichte von einem allwissenden Erzähler erzählt, wodurch man über allen Personen steht und von jedem ein bisschen über seine Sichtweise erfährt. Dadurch kann man allerdings keine richtige Bindung zu den Charakteren aufbauen, was ich sehr schade finde.
Auch findet nach jedem Kapitel ein Szenenwechsel statt, was den Leser ungewollt einer Situation entreißt über die man eventuell noch mehr hätte erfahren wollen.

Alles im allen gebe ich dem Buch 3 Sterne, da man förmlich die Liebe spürt, mit welcher die Autorin das Buch geschrieben hat. Sie hat jede Umgebung bis auf das letzte Detail beschrieben, sodass ich mir jede Szene bildlich vorstelle konnte. Mit hat es allerding trotzdem am Inhalt der Handlung gefehlt und ich war zwischendurch ein bisschen verwirrt auf welchen Punkt die Geschichte zuspielt. Durch den komplexen Satzbau, musste ich mich beim Lesen sehr konzentrieren, wodurch es für mich keine „Bettlektüre“ wurde.

Veröffentlicht am 06.03.2017

Durch dieses Buch vergaß ich Raum und Zeit

Der verlorene Blick
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Dieses Buch öffnete mir wortwörtlich die Augen!
Es handelt von einem 15-jährigen Mädchen, das aufgrund eines Autounfalls erblindet und sich in einer ihr fremden, finsteren und einsamen Welt wiederfindet. ...

Dieses Buch öffnete mir wortwörtlich die Augen!
Es handelt von einem 15-jährigen Mädchen, das aufgrund eines Autounfalls erblindet und sich in einer ihr fremden, finsteren und einsamen Welt wiederfindet.
Die Geschichte basiert auf einer wahren Begebenheit.
Immer wieder musste ich während des Lesens das Buch beiseitelegen und meine Augen schließen, um, wenn auch nur für einen kurzen Moment und wahrscheinlich nicht einmal ansatzweise, verstehen zu können, wie Leonie ihre Umgebung zu sehen vermag.
Dieses Buch hat mich wirklich zu Tränen gerührt.
Mich faszinierten die jugendlichen Flausen die Leonie im Kopf hatte.
Dennoch resultierte ein offensichtlicher Wendepunkt, aus dem Schicksalsschlag den das Leben für Leonie bereithielt.
Die Autorin hat die Geschichte in meinen Augen so anschaulich wie möglich gestaltet, indem sie ihre Sätze mit vielen abwechslungsreichen Adjektiven schmückte. Durch diese häufige und gezielte Anwendung der Adjektive wird auch die Gefühlslage der unterschiedlichen Charaktere sehr gut dargestellt sodass man als Leser das Gefühl bekommt, fast schon selbst in deren Haut zu stecken.
Das Buch hat einen relativ einfach gehaltenen Schreibstil, wodurch die eigentliche Handlung in den Vordergrund rückt und sich ein sehr guter Lesefluss ergibt.
Meiner Meinung nach kann man dieses Buch in jedem Alter lesen, da es einen dazu anregt, seine Umwelt bewusster wahrzunehmen, und dient somit als Appell an jeden der dieses Buch liest, über sein eigenes Leben nachzudenken.
Diejenigen, die nach der offiziellen Buchbeschreibung jetzt eine wahnsinns Liebesgeschichte erwarten, muss ich leider enttäuschen, denn es ist Leonies Erblinden das im Vordergrund der Handlung steht und ihre Liebe zu Frederik ist nur eine Handlung, wenn nicht vielmehr sogar eine Gefühlslage von Leonie, die parallel zur eigentlichen Geschichte abläuft.
Dennoch hat mich dieses Buch Raum und Zeit vergessen lassen. Als Leser spürte ich die Freuden und Verzweiflung, die Leonie im Buch empfindet.
Ich habe alle Charaktere wirklich sehr lieb gewonnen und ich kann dieses Buch nur jedem stärkstens weiterempfehlen.