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Veröffentlicht am 28.02.2017

Ich nicht weiß-mein Vater,wir und die Demenz

Unter Tränen gelacht
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Ich war gespannt auf dieses Hörbuch, da ich Jahre zuvor auch schon Demenz in der eigenen Familie erleben konnte.
Frau Tietjen erzählt ohne zu beschönigen, die guten und die schlechten Erlebnisse mit ihrem ...


Ich war gespannt auf dieses Hörbuch, da ich Jahre zuvor auch schon Demenz in der eigenen Familie erleben konnte.
Frau Tietjen erzählt ohne zu beschönigen, die guten und die schlechten Erlebnisse mit ihrem zunehmend dementen Vater in seinen letzten zweieinhalb Jahren. Man mag Borchard Schniewind sofort. Er ist ein sehr netter gebildeter Mann, der als Architekt tätig war. Freundlich bleibt er bis zu letzt. Man kann noch richtig dazu lernen. Diese Gedichte, die er liebend gerne rezidiert, konnte ich auch mal. Ob ich das heute noch könnte? Es wwerden sehr schön die Anfangsschwierigkeiten erklärt, die man eigentlich noch gar nicht richtig wahr haben will. Auch das Problem ausländische Haushaltshilfe kommt vor. In Herrn Schniewinds Fall sind es zwei Lettinnen, deren "Deutsch" er übernimmt. "Ich nicht weiß" zieht sich durch die ganze Zeit und wirkt irgendwie drollig. Auch sonst ist er ein sehr lustiger Kerl geblieben. In Anlehung an seinen Beruf, sagt er gerne Reißbrett-Scheißbrett und grinst in sich hinein. Bald geht das aber auch nicht mehr mit den Lettinnen und Frau Tietjen und ihre Schwester sehen sich gezwungen, sich nach einem Seniorenheim umzuschauen. In Hamburg landet der Herr Schniewind schließlich in einem sehr netten Heim. Bettina besucht ihn jeden Tag und man erfährt so manches über Heime, gute und schlechte Pfleger. Im Heim geht es lustig zu, es wird viel gefeiert.
Irgendwann dreht das Schicksal den Spieß um und es geht nicht mehr so gut. Bettina und ihr Vater machen eine Odysse durch die Krankenhäuser, da er immer wieder an Lungenentzündungen leidet. Eines Tages stehen sie vor der Frage nochmal Leben
verlängern mit Antibiotika oder einfach nur ein Schmerzmittel.

Alles in Allem sehr sehr beeindruckend wie Frau Tietjen ihre Schwierigkeiten und die der Familie beschreibt, vom ersten Schlag "Diagnose Demenz" bis zuletzt. Als Laie erfährt man einiges, was im Umgang mit Dementen besser vermieden wird oder auch, was immens wichtig ist. Man kriegt ansatzweise ein Gefühl für die Arbeitslast des Pflegepersonals.Gut fand ich auch, daß sich in Herrn Schniewinds Heim mit den Dementen immer beschäftigt wurde.
Ich denke aber auch, daßein gutes Pflegeheim immer auch vom Geld abhängig ist. In jeder Hinsicht, ob es jetzt die Bezahlung des Personals angeht oder auch wie teuer die Pflegeplätze sind. Die wirklich guten können sich denke ich nur wenige Leute leisten. Das Gros muß froh sein, wenn es überhaupt unterkommt.

Veröffentlicht am 22.02.2017

Spannend, interessant, geheimnisvoll

Black Rabbit Hall - Eine Familie. Ein Geheimnis. Ein Sommer, der alles verändert.
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Die Geschichte ist spannend, interessant, auch zum Teil irritierend und der Schreibstil läßt einen mittendrin sein. Egal ob mit Amber und ihrer Familie oder mit Lorna und Jon. Man kann die Geheimnisse ...

Die Geschichte ist spannend, interessant, auch zum Teil irritierend und der Schreibstil läßt einen mittendrin sein. Egal ob mit Amber und ihrer Familie oder mit Lorna und Jon. Man kann die Geheimnisse von Black Rabbit Hall richtig fühlen, was sich besonders bei Lorna und ihrem Gefühl für das Anwesen zeigt. Der Schreibstil ist klasse, jederzeit vor Or,t kann man sich alles bis ins kleinste vorstellen. Es wird auf zwei Zeitebenen erzählt, die Geschichte von Lorna und Jon und Amber und ihre Familie in den Endsechzigern.
Zur Geschichte: Lorna und Jon sind unterwegs in Cornwall um eine passende Hochzeitslocation zu finden. Eigentlich ist der Tag schon fast zu Ende, aber Lorna will noch nach Pencraw Hall, daß sie von früher her zu kennen glaubt. Tatsächlich erreichen sie das Anwesen. Alles stellt sich als alt und herunter gekommen dar. Lorna fühlt sich zu dem Gebäude extrem hingezogen. Sie will nicht nach London zurück und noch das Haus näher kennenlernen. Es gibt eine skurrile Haushälterin und die alte Mrs. Alton.
In der anderen Zeitebene erleben wir die Familie Alton und ihre Beziehung zu Black Rabbit Hall, erleben wie die Kinder groß werden und es einen Riesenknall gibt, der vor allem Amber die älteste Tochter fast mit einem Schlag erwachsen macht.
Es ist so spannend, es gibt soviele Fragen! Wer ist Caroline, Lucian, warum benimmt sich Toby so?
Am Ende kann Lorna das Geheimnis, warum es so so zu dem Anwesen zog, klären. Sie die adoptierte Tochter findet ihre Mutter und muß dafür bis New York reisen. Wer ist ihre Mutter und was hat das ganze mit der Familie Alton zu tun.
Am Ende der Geschichte ist Lorna glücklich. Aus welchem Grund müssen sie lieber Leser selber herausfinden.
TOP-Leseempfehlung



Veröffentlicht am 16.02.2017

Gislip erzählt

Gislip - Frauchen übt noch
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Gislip-Note 1, Elli-Anna-Note 1, die anderen Mitwirkenden meistens 2, ein paar wenige Note 6*.
Gislips frühe Kindheit verläuft nicht schön, geboren in einer Welpenfabrik, kommt sie nach einiger Zeit zu ...

Gislip-Note 1, Elli-Anna-Note 1, die anderen Mitwirkenden meistens 2, ein paar wenige Note 6*.
Gislips frühe Kindheit verläuft nicht schön, geboren in einer Welpenfabrik, kommt sie nach einiger Zeit zu einer Familie, die überhaupt nicht zurecht kommt mit ihr. Sie landet im Tierheim.
Das ist ihr Wendepunkt, denn Elli-Anna, nicht Eliana, entdeckt sie.
Ein munteres Hundeleben beginnt. Fortan gibt es eine Rudelleiterin und eben Gislip, die ihr Frauchen verehrt. Auch wenn die spezielle Hundeerziehung die Elli-Anna anwendet sie zuerst etwas verwirrt, kapiert sie es recht schnell. Dann kommen so nach und nach die anderen Akteure Fräulein Rottenmeier, Fritz, Rhonda und die Humanis Filip Abereggen, Fritzens Herrchen, Sie werden alle mit kleinen amüsanten und lehrreichen Geschichten vorgestellt. Fritz, der Pitbull benimmt sich plötzlich, Fräulein Rottenmeier klaut den Wuschel, Tante Clara stirbt. Elli-Anna ist das One and only für Gislip, sie steht ihrem Frauchen treu zur Seite und entdeckt den Vater ihrer Kinder und den von Elli-Annas Kinder, die weiß aber noch nichts davon. Fritz kann in seinen letzten Tagen noch Großes bewirken.
Das alles ist sehr einfühlsam, witzig und auch lehrreich geschrieben. Man erfährt einiges über Hundeerziehung, eben nicht die mit Leckerli, Gislips Ansichten über die Humanis sind sehr interessant.
Es wird schweizerisch geschimpft, viel gelacht und es ist auch Grund zum Trauern. Wenn sie wissen wollen, ob die Sache mit den Welpen von Gislip und Elli-Anna geklappt hat, müssen sie das Buch unbedingt lesen. Interessant, daß man in der Schweiz sowas wie einen Berechtigungsschein braucht wenn man sich einen Hund zulegt. Auch der Tierschutz kommt nicht zu kurz!
Rundum, eigentlich ein Muß für jeden Hundefan und auch für den "normalen" Leser, es gibt einiges Wissenswerte und viel Amüsantes!

Veröffentlicht am 12.02.2017

Sturmflut: Gefühle und das Wasser sind betroffen

Sturmherz
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Von maxkolbe
Ich liebe das Cover, weil ich mag wenn es schon einen Bezug zur Geschichte hat.
Meine Meinung: Sehr gefühlvoll geschrieben. Man kann sich Alexa richtig vorstellen mit ihren zuerst widerstreitenden ...

Von maxkolbe
Ich liebe das Cover, weil ich mag wenn es schon einen Bezug zur Geschichte hat.
Meine Meinung: Sehr gefühlvoll geschrieben. Man kann sich Alexa richtig vorstellen mit ihren zuerst widerstreitenden Gefühlen, die dann immer positiver werden. Auch ihre Mutter ist sehr gut beschrieben, die Verzweiflung, wenn sich durch die Aphasie die Worte nicht richtig bilden lassen und auch die langsame Besserung in ihrem Zustand und in ihren Gefühlen zu ihrer Tochter. Auch die Nebencharaktere hab ich sofort gemocht, Richard, Ethan, Frau Jensen, Heidi und wie sie alle heißen.Sie sind sehr detailliert beschrieben und man kann sich gleich in jeden hinein denken. Vor allem ist da auch noch die Sturmflut, die ganz Hamburg betrifft, viele Schicksale ändert und Neuanfänge fordert.
Zur Geschichte:Alexa Petri, eine in Berlin lebende Eventmanagerin, muß nach Hamburg, ihre Mutter liegt nach einem Schlaganfall im Koma.Sie fährt auch ziemlich prompt, obwohl sie nicht weiß wie sie sich verhalten soll, denn ihre Mutter und sie hatten ein sehr abgekühltes Verhältnis. In Hamburg angekommen, muß sie sich ziemlich schnell mit der Tatsache abfinden, daß ihre Mutter einen Vormund braucht. Sie wird vom Anwalt angehalten, in der Wohnung ihrer Mutter nach einem Testament, einer Pflegeverfügung oder ähnlichem zu schauen. Nach dem Fund eines Briefes erfährt sie mehr über ihre Mutter und Richard Henderson. Sie fängt sogar an nachzurechnen, wessen Kind sie eigentlich ist oder sein könnte. Eines Tages steht genau dieser Richard Henderson mit seinem Sohn Ethan vor der Buchhandlung ihrer Mutter. Er wollte Cornelia noch einmal sehen und sich aussprechen. Das ist leider nicht möglich und so erzählt er Alexa die Geschichte von Conni und ihm. Alexa lernt ihre Mutter neu, ja jetzt erst kennen. Auch Ethan ist sehr angetan von Alexa, wobei diese noch ihre Zweifel hat, sind sie jetzt Geschwister oder nicht?
Das alles wird schön im Vorwärts und Rückwärts erzählt und abwechselnd von Richard und Cornelia, dazwischen werden noch Gegenwartskapitel von Alexa eingeschoben. Man will ja auch wissen, wie es mit ihr weitergeht.
Es gibt noch einiges zu lösen und viel zu erfahren, daß müssen sie alles selber lesen.
Ich habe das Buch supergerne gelesen, für mich ist es eine absolute Leseempfehlung.

Veröffentlicht am 07.01.2017

Fay findet das Glück

Mein wunderbares Gartencafé
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Ich habe einen Lesenachmittag am Grand Union Kanal in einem wunderschönen Gartencafe verbracht. Die herrliche Atmosphäre genossen und den Charakteren sehr gerne zu geschaut. Danke Fay, Lija, Miranda, Anthony ...

Ich habe einen Lesenachmittag am Grand Union Kanal in einem wunderschönen Gartencafe verbracht. Die herrliche Atmosphäre genossen und den Charakteren sehr gerne zu geschaut. Danke Fay, Lija, Miranda, Anthony und Danny, sowie einigen Anderen.
Fay hat es nicht leicht. Ständig jagd sie zwischen ihrem Cafe, den übrigen anstehenden Arbeiten und ihrer pflegebedürftigen Mutter im Oberstock hin und her. Dazu hat sie noch eine Dauerbeziehung Anthony, der am Abend kommt und gerne ein warmes Essen hat, aber sonst keine Hand anlegt. Gottseidank hilft ihr die originelle Lija, sie backt SuperKuchen. Am Anleger liegt auch noch die Maid Merryweather das alte Boot ihres verstorbenen Vaters, die dem zusätzlichen Kuchenverkauf dient, für Leute, die ihr Boot nicht verlassen wollen. Fays großer Traum wäre das Boot wieder zum Laufen zu bringen. Dazu ist kaum Geld da. Hat sie mal etwas zurückgelegt, ist ihre Schwester Edie mal wieder in Geldnot und Fay hilft weiter. Eines Tages hält ein weiteres Boot mit dem jungen Danny am Anleger. Ab jetzt ändert sich einiges. Eines Tages stirbt die Mutter. Die Testamentseröffnung ist für Fay ein Schock. Der nächste Schock kommt gleich hinterher. Viele Fragen. Wird Fay ihr Cafe behalten können? Kann sie über ihren Schatten springen und ein neues Leben wagen. Das lesen sie bitte alles selbst, es lohnt sich.