Verzeihen
Der silberne ElefantVera ist eine Sünderin und ihr Verlobter Luke hat es erkannt, der Glaube kann ihr helfen. Lukes Mutter ist schwer erkrankt und sie sinniert über ihr Leben, zwei Söhne, ein guter Mann, doch war sie wirklich ...
Vera ist eine Sünderin und ihr Verlobter Luke hat es erkannt, der Glaube kann ihr helfen. Lukes Mutter ist schwer erkrankt und sie sinniert über ihr Leben, zwei Söhne, ein guter Mann, doch war sie wirklich glücklich? Schweren Herzens nimmt sie die Hilfe von ihrer Pflegerin an. Diese stammt aus Ruanda und musste den Genozid dort miterleben. Dennoch steht Emily der Älteren zur Seite. Sie ist es, die Johns Geheimnis auf den ersten Blick entdeckt. Vera ist unsicher, ob sie ihr Geheimnis teilen soll. Oder ist es etwa die gerechte Strafe, es für sich zu behalten.
Mit ihrem Debüt Roman nimmt sich die Autorin starker Themen an, wobei das Beeindruckendste wohl die Behandlung des Genozids in Ruanda ist. Die junge Emily hat als einzige ihrer Familie überlebt und ist durch eine glückliche Fügung in London gelandet. Doch schwer traumatisiert fällt ihr das Leben in England nicht leicht. Ihre Erinnerungen lassen sich nicht greifen und lassen sie doch nicht los. Möglicherweise könnte die Tätigkeit für Lynn ihre Rettung sein, denn obwohl diese sonst nicht sehr feinfühlig erscheint, ihrer Pflegerin wendet sie sich zu. Vera dagegen hadert mit ihrem Handeln und sie sucht Trost und eine Art Absolution in einem Glauben, den sie eigentlich nicht hat.
Sehr langsam entwickelt sich die Handlung zwischen den verschiedenen Personen. Sie alle haben mit Problemen und unbewältigten Gefühlen zu kämpfen. Wobei nicht alle Beweggründe klar werden und die handelnden Personen wohlmöglich nicht in jedem Leser Sympathie erwecken. Sehr berührend ist jedoch Emilys Geschichte. Mit ihrem Erlebnissen bekommt man einen Eindruck von den schrecklichen Geschehnissen in ihrem Heimatland. Ist man ruhig und sicher in Europa aufgewachsen, wird man wahrscheinlich nicht alles nachempfinden können, doch dass dieser Teil der Geschichte unvergessen bleibt, gibt dem Roman einen Sinn und man möchte der Autorin danken, dass sie sich dieses nicht ganz einfachen Themas angenommen hat.