Tante Poldi und Dings
Tante Poldi und die Früchte des HerrnEs ist Ruhe eingekehrt, fast schon zu viel Ruhe für Tante Poldi. Die Schwermut, die sie und ihre Familie schon überwunden glaubten, ist dabei zurückzukommen. Die Bekanntschaft mit dem feschen Winzer Avola ...
Es ist Ruhe eingekehrt, fast schon zu viel Ruhe für Tante Poldi. Die Schwermut, die sie und ihre Familie schon überwunden glaubten, ist dabei zurückzukommen. Die Bekanntschaft mit dem feschen Winzer Avola wirkt ungemein stimmungsaufhellend. Dass Poldi so in ihren nächsten Fall stolpert, kann sie nicht ahnen. Allerdings nach einer interessanten Nacht, die etwas im Nebel liegt, wird in Avolas Weinberg eine Tote gefunden. Genauer gesagt, Poldi findet sie bei ihrem Morgenspaziergang. Entsetzt muss Poldi feststellen, dass es sich um die sympathische Wahrsagerin Giuliana handelt, welche Poldi erst kurz vorher aus der Hand gelesen hat.
Wie auch im ersten Band fungiert Poldis Neffe, der aus München anreist, als Poldis Chronist. Eigentlich möchte er einen großen Familienroman verfassen, aber Poldi meint, dass er sich viel besser eignet, ihre Fälle aufzuzeichnen. Und so erzählt sie ihm haarklein, wie es diesmal wieder anfing. Wie ihr zwei Todesfälle unterkamen, denen sie unbedingt auf den Grund gehen wollte. Und was mit Kommissar Montana war und dem Dings. Und dass, sie sich an Avola, den mit den Unterarmen, und das Dings nicht so richtig erinnern kann. Der Neffe muss mal wieder über seinen Schatten springen.
Von Phillip Moog hervorragend interpretiert läuft Tante Poldi zu bester Form auf. Vor ihrer exzentrischen Persönlichkeit, der sie mit deutlichen Worten und Schimpfworten Ausdruck verleiht, muss der Fall schon fast in den Hintergrund treten. Und doch kann sie nicht vermeiden, dass sie über Spuren oder Tote stolpert. Der Winzer Avola bietet eine Verlockung, die sie auf Abwege bringen könnte. Ob Montana damit einverstanden sein kann? Oder hängt alles irgendwie ganz anders zusammen. Tante Poldi, die sowohl dem Detektiv spielen und dem Dings nicht abgeneigt ist, stiftet auch andere zum Schnüffeln an und kommt schließlich auf den größeren Zusammenhang. Dabei reißt sie zwar alles an sich, überstrahlt aber auch alles irgendwie. Da muss der Neffe relativ anonym und im Hintergrund bleiben. Ein unterhaltsames Hörbuch, das besonders von der tollen Interpretation des Vorlesers lebt.