Profilbild von wampy

wampy

Lesejury Star
offline

wampy ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit wampy über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 18.02.2020

Ausgeklügelte Handlung sowie interessante und komplexe Figuren haben mich begeistert

Blutige Gnade
2

Buchmeinung zu Leo Born – Blutige Gnade

„Blutige Gnade“ ist ein Kriminalroman von Leo Born, der 2020 bei beTHRILLED erschienen ist. Dies ist der vierte Band um die Frankfurter Kommissarin Mara Billinsky. ...

Buchmeinung zu Leo Born – Blutige Gnade

„Blutige Gnade“ ist ein Kriminalroman von Leo Born, der 2020 bei beTHRILLED erschienen ist. Dies ist der vierte Band um die Frankfurter Kommissarin Mara Billinsky.

Zum Autor:
Leo Born ist das Pseudonym eines deutschen Krimi- und Thriller-Autors, der bereits zahlreiche Bücher veröffentlicht hat. Der Autor lebt mit seiner Familie in Frankfurt am Main. Dort ermittelt auch – auf recht unkonventionelle Weise - seine Kommissarin Mara Billinsky.

Klappentext:
Ein Einbruch ohne Diebstahl. Eine Mordserie ohne Spuren. Ein toter Journalist, der kurz davor war, eine brisante Story zu enthüllen. Mara Billinsky sieht sich mit mehreren mysteriösen Verbrechen konfrontiert. Zugleich wird sie von einem Schatten aus der Vergangenheit verfolgt, der ihr ebenfalls Rätsel aufgibt. Als sie erkennt, dass alle Ereignisse in Verbindung stehen und wer im Hintergrund die Fäden zieht, ist es fast zu spät: Ab jetzt kämpft Mara um ihr Leben ...

Meine Meinung:
Dies war meine erste Begegnung mit der Krähe, so der Spitzname der Frankfurter Kommissarin Mara Billinsky. Meine Erwartungen waren hoch und sie sind sogar noch übertroffen worden. Es gibt einige sehr harte Stellen mit ausführlich geschilderten Gewaltdarstellungen, aber auch viele ruhige Momente, in denen aber die Spannung erhalten bleibt. Schnelle Szenen- und Perspektivwechsel mit vielen kurzen Kapiteln und etlichen Cliffhangern sorgen für ein hohes Tempo. Im Mittelpunkt steht die junge und engagierte Polizistin, die noch mit den Nachwirkungen des vorigen Falles zu kämpfen hat. Sie ist ein komplexer Charakter und hat Defizite im kommunikativen Bereich. Trotzdem ist sie mir von Anfang an sympathisch erschienen, weil sie konsequent ihren Weg geht und an ihren Schwächen arbeitet. Ein wieder aufgetauchter Exfreund und ihr Vater sorgen für einige Verwirrung. Viele interessante Figuren finden sich in Nebenrollen. Der Plot ist ebenfalls vielschichtig und überraschend zugleich. Lange Zeit sind nicht nur die Ermittler auf der falschen Spur. Dies liegt auch daran, dass es einen interessanten und fähigen Gegenspieler gibt, dessen Identität lange Zeit verborgen bleibt. Es gibt einige auflockernde Nebenhandlungen, in denen auch ein trockener Humor ein Gastspiel gibt. Der Schreibstil ist fesselnd und eindringlich, bleibt aber angenehm zu lesen. Maras Kollege Jan Rosen und ihr Chef Klimmt sind ebenfalls gelungen gezeichnet. Die Lokation Frankfurt wird mit den extremen Gegensätzen mit Nobelvororten und sozialen Brennpunkten gezeichnet. Es ist ein buntes Nebeneinander von vielen Menschen, die oft nicht gerecht behandelt werden. Es ist aber auch eine Stadt, in der Gewalt eine nicht unwesentliche Rolle spielt. Die Darstellung dieser Gewalt bleibt aber meist zurückhaltend.

Fazit:
Ein spannender Thriller, der mit einem ausgeklügelten Plot und komplexen Figuren punktet. Mir hat das Buch ausgezeichnet gefallen und mich zum Fan der Krähe gemacht. Deshalb gibt es fünf von fünf Sternen (90 von 100 Punkten) und eine klare Leseempfehlung.

  • Einzelne Kategorien
  • Spannung
  • Cover
  • Handlung
  • Erzählstil
  • Charaktere
Veröffentlicht am 13.02.2020

Sara gibt nicht auf

Scheintod
0

Buchmeinung zu Louise Boije af Gennäs – Scheintod

„Scheintod“ ist ein Thriller von Louise Boije af Gennäs, der 2020 im Europa Verlag in der Übersetzung von Ulrike Brauns erschienen ist. Der Titel der ...

Buchmeinung zu Louise Boije af Gennäs – Scheintod

„Scheintod“ ist ein Thriller von Louise Boije af Gennäs, der 2020 im Europa Verlag in der Übersetzung von Ulrike Brauns erschienen ist. Der Titel der schwedischen Originalausgabe lautet „Skendöda“ und ist 2018 erschienen. Dies ist der zweite Band der Widerstandstrilogie.

Zum Autor:
Louise Boije af Gennäs ist Schriftstellerin und Drehbuchautorin. 1991 veröffentlichte sie ihren
Debütroman "Taking What You Want". Seitdem hat sie acht weitere hochgelobte Romane geschrieben, aber auch TV-Drehbücher und Theaterstücke. Die populäre schwedische Fernsehserie "Rederiet (The Shipping Line)" basiert auf ihrer Idee, und ihre Theaterstücke wurden auf den bekanntesten Bühnen Schwedens aufgeführt. Der erste Band ihrer gefeierten "Widerstandstrilogie", "Blutblume", ist im August 2019 im Europa Verlag erschienen.

Klappentext:
Nach Monaten der Verzweiflung hofft Sara, endlich zur Ruhe zu kommen. Ihr vermeintlicher Widersacher ist tot. Mutig versucht die 25-jährige ins Leben zurückzufinden und sucht Halt bei ihrem Kollegen Johan, mit dem sie bald eine intensive Liebesbeziehung verbindet. Doch erneut häufen sich seltsame Ereignisse. Sara hört Stimmen; ihr ehemaliger Therapeut gibt vor, sie nicht zu kennen; und ihre Mutter erleidet einen Zusammenbruch.
Bald verdichten sich die Hinweise, dass die furchtbaren Ereignisse mit dem plötzlichen Unfalltod Saras Vater in Verbindung stehen. Was haben seine akribisch gesammelten Akten zu Schwedens größten Politskandalen mit all dem zu tun? Welchem dunklen Geheimnis war er auf der Spur?

Meine Meinung:
Der Klappentext klingt sehr verlockend und so habe ich zu diesem Buch gegriffen, auch wenn ich den ersten Band nicht kenne. Dieser Umstand hat mich aber nicht behindert. Immer wieder werden reale Auszüge aus Zeitungs- oder Internetartikeln eingestreut, die sich mit Politik- und Korruptionsskandalen in Schweden beschäftigen. Die 25-jährige Sara ist als Ich-Erzählerin die Hauptfigur dieses Werkes. Sie hat von ihrem Vater eine umfangreiche Sammlung von Artikeln über Skandale mit schwedischen Beteiligten geerbt. In ihrem Umfeld häufen sich merkwürdige und zunehmend bedrohlich wirkende Vorkommnisse. Offenbar ist Sara Ziel einer Verschwörung, die ihren Willen und ihre Persönlichkeit brechen will. Manchmal zweifelt nicht nur die Hauptfigur an ihrer eigenen Wahrnehmung. Saras Hauptproblem besteht in der Frage, wer Freund und wer Feind ist und wem sie vertrauen kann und wem nicht. War dieses Setting zu Beginn noch spannend, wird die Geschichte im weiteren Verlauf zunehmend abstrus, auch weil die Übergriffe auf Figuren in Saras nächster Umgebung zielen und ihr damit der Boden unter den Füßen weggezogen werden soll. Immer stärker stellte sich mir die Frage, warum dieser Aufwand zur Einschüchterung betrieben wird und ich erhielt keine befriedigende Antwort. So kam es, dass mir die eingestreuten Artikel spannender erschienen als die Sorgen und Nöte der Hauptfigur. Saras Leitsatz – nicht aufzugeben – habe ich übernommen, um das Buch bis zum erlösenden Ende zu lesen.

Fazit:
Ein Politik- und Verschwörungsthriller, der mir zunehmend weniger gefallen hat. Letztendlich vergebe ich zwei von fünf Sternen (40 von 100 Punkten) und kann keine Leseempfehlung aussprechen.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 08.02.2020

Eine Enttäuschung

VERRAT
0

Buchmeinung zu Ariana Lambert – Verrat

„Verrat“ ist ein Kriminalroman von Ariana Lambert, der 2019 bei Brighton Verlag GmbH erschienen ist.

Zum Autor:
Ariana Lambert war mehr als zwölf Jahre als Rechtsanwältin ...

Buchmeinung zu Ariana Lambert – Verrat

„Verrat“ ist ein Kriminalroman von Ariana Lambert, der 2019 bei Brighton Verlag GmbH erschienen ist.

Zum Autor:
Ariana Lambert war mehr als zwölf Jahre als Rechtsanwältin tätig. Schließlich hängte sie ihre Robe an den sprichwörtlichen Nagel und widmet sich heute ausschließlich dem Schreiben. Mord und Totschlag spielen heute nur noch in ihren Büchern eine Rolle. Sie schreibt hauptsächlich Krimis, aber auch Kurzgeschichten und Liebesgeschichten. Sie lebt mit Mann und Sohn in ihrer Heimat im Spreewald und der neuen Wahlheimat in Dublin. In ihrem Roman-Debüt "Dublin-Krimi: Verrat" spiegelt sich ihre Liebe zu der irischen Metropole wieder.

Klappentext:
Ein verschwundenes Kind. Viele rätselhafte Spuren. Sie kennt die Lösung.
Oder nicht?
Ein besonderer Auftrag für die erfahrene Anwältin Anna Schwarz: sie soll die Fahndung
nach einem vermissten Kind unterstützen. Die Suche führt sie nach Dublin. Gemeinsam
mit der irischen Polizei verfolgt sie geheimnisvolle Spuren. Jede scheint ins Nichts zu führen.
Doch Annas Gespür führt sie wieder und wieder in dieselbe Richtung. Kann sie die Rätsel lösen? Holt ihre eigene, dunkle Vergangenheit sie ein? Oder ist sie selbst Ziel einer Intrige?

Meine Meinung:
Mein Interesse haben der Klappentext und der Handlungsort Irland geweckt. Die Handlung wird aus der Sicht der Hauptfigur erzählt, so dass man ihren Gedanken gut folgen kann. Anna entpuppt sich als ehemalige Agentin, die mit dem Ort Dublin tragische Erinnerungen Verbinden. Mich konnte Anna Schwarz nur bedingt überzeugen und vor allen konnte sie nicht meine Sympathie gewinnen. Sie wirkte auf mich trotz allem Engagement seltsam blutleer. Zudem fehlte mir in weiten Teilen das typisch irländische Flair, den auch die romantischen Gedanken mit dem ermittelnden Polizisten nicht erzeugen konnten. Am Ende gab es eine außergewöhnliche Überraschung, der es aber an Glaubwürdigkeit mangelte. Mit dem Epilog wird eine Fortsetzung angedeutet, die ich mir aber bestimmt nicht zu Gemüte führen werden.

Fazit:
Ein in weiten Teilen enttäuschender Roman mit einer wenig überzeugenden Handlung und einer blassen Hauptfigur. Deshalb vergebe ich nur zwei von fünf Sternen (40 von 100 Punkten) und spreche keine Leseempfehlung aus.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 08.02.2020

Empfehlenswert mit wundervollen Nebenfiguren

Mordskälte (Ein Fall für Anne Kirsch 4)
0

Buchmeinung zu Mareike Albracht – Mordskälte

„Mordskälte“ ist ein Kriminalroman von Mareike Albracht, der 2019 bei Midnight erschienen ist. Dies ist der vierte Band in der Serie um die Oberkommissarin ...

Buchmeinung zu Mareike Albracht – Mordskälte

„Mordskälte“ ist ein Kriminalroman von Mareike Albracht, der 2019 bei Midnight erschienen ist. Dies ist der vierte Band in der Serie um die Oberkommissarin Anne Kirsch.

Zum Autor:
Mareike Albracht wurde 1982 geboren. Die ausgebildete Diplom-Finanzwirtin ist Mutter von drei Kindern und lebt mit ihrer Familie im Sauerland. Dort beschloss sie, ihren Kindheitstraum zu verwirklichen und ihre Liebe zur Heimat mit ihrer Leidenschaft für das Schreiben zu kombinieren. 2016 belegte sie den dritten Platz auf der Shortlist des Krimi-Stipendiums der Mörderischen Schwestern.

Klappentext:
Oberkommissarin Anne Kirsch gibt sich alle Mühe, sich an die Vorschriften zu halten. Sie hat im Dienst bereits einmal zu oft ihre Kompetenzen überschritten und darf sich keinen Fehltritt mehr leisten. Als im Sauerland ein Motorradfahrer tot aufgefunden wird, der offenbar zu schnell durch eine Kurve gerast war, ermittelt sie deshalb besonders akribisch. Es stellt sich heraus, dass der Tod kein Unfall war, sondern Mord, und die Spur führt in die Sauerländer Motorradszene. Doch als plötzlich Annes Freund Heiko in den Kreis der Verdächtigen gerät, muss sie sich entscheiden: Ist sie bereit, den Fall abzugeben, obwohl sie die einzige zu sein scheint, die Heiko retten kann?

Meine Meinung:
Meine erste Begegnung mit der Autorin wird mir positiv in Erinnerung bleiben. Ein Krimi, der im Sauerland spielt und mich mit einem Gefrierverein überraschte. Es geht um einen toten Motorradfahrer und um Ermittlungen in der Szene. Anne Kirsch, die Hauptfigur, ist Polizistin aus Überzeugung und manchmal etwas übermotiviert. Sie hat eine Wochenendbeziehung mit dem Lehrer Heiko, der irgendwie in den Fall verstrickt ist, aber Anne die volle Wahrheit verschweigt. In diesem Fall arbeitet sie mit einer ungarisch stämmigen Kollegin zusammen, die nach einer Krebserkrankung und der folgenden Reha nun wieder mit der Arbeit beginnt. Stellenweise sah dies für mich nach zuviel privater Problematik aus, aber die Autorin fand eine akzeptable Mischung. Anne Kirsch wirkt zupackend und sympathisch, aber manchmal auch etwas zu risikobereit. Viel sauerländisches Flair bringt Elsbeth, die Vorsitzende des Gefriervereins ein. Überhaupt sind die Nebenfiguren ein dickes Plus des Buches. Der Schreibstil ist einfühlsam und durch wechselnde Perspektiven werden interessante Sichtweisen deutlich. Der Fall ist undurchsichtig und bereitet den Ermittlern und den Lesern Kopfzerbrechen. Zum Ende hin wird es regelrecht turbulent und Anne gerät in große Gefahr. Trotzdem hat mir der Showdown weniger gut als die relativ ruhige Ermittlungsarbeit gefallen.

Fazit:
Ein interessanter Krimi aus dem Sauerland, der mit viel Flair, wunderbaren Nebenfiguren und einer sympathischen Protagonistin punktet. Gerne vergebe ich vier von fünf Sternen (80 von 100 Punkten). Ich kann das Buch Freunden atmosphärisch starker Krimis uneingeschränkt empfehlen.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 23.01.2020

Schuster bleib bei deinen Leisten

DRAUSSEN
0

Buchmeinung zu Volker Klüpfel & Michael Kobr – DRAUSSEN

„DRAUSSEN“ ist ein Kriminalroman von Volker Klüpfel und Michael Kobr, der 2019 bei Ullstein erschienen ist.

Zum Autor:
Michael Kobr, geboren ...

Buchmeinung zu Volker Klüpfel & Michael Kobr – DRAUSSEN

„DRAUSSEN“ ist ein Kriminalroman von Volker Klüpfel und Michael Kobr, der 2019 bei Ullstein erschienen ist.

Zum Autor:
Michael Kobr, geboren 1973 in Kempten im Allgäu, studierte in Erlangen ziemlich viele Fächer, aber nur zwei bis zum Schluss: Germanistik und Romanistik. Nach dem Staatsexamen arbeitete er als Realschullehrer.
Volker Klüpfel, Jahrgang 1971, ist studierter Politologe und schreibt gerne im Duo. Zusammen mit seinem Koautor Michael Kobr (geboren 1973) verfasst er Krimis, in denen meist ihre erfolgreichste Schöpfung, Kommissar Kluftinger, die Hauptrolle spielt. Klüpfel und Kobr haben sich während ihrer gemeinsamen Schulzeit in Kempten kennengelernt.

Klappentext:
Ein Leben draußen im Wald, kein Zuhause, immer auf der Flucht: Das ist alles, was Cayenne und ihr Bruder Joshua kennen. Nur ihr Anführer Stephan weiß, warum sie hier sind und welche Gefahr ihnen droht. Er lebt mit ihnen außerhalb der Gesellschaft, drillt sie mit aller Härte und duldet keinen Kontakt zu anderen. Cayenne sehnt sich nach einem normalen Alltag als Teenager. Doch sie ahnt nicht, dass sie alles, was Stephan ihr beigebracht hat, bald brauchen wird. Denn der Kampf ums Überleben hat schon begonnen. Und plötzlich steht er vor ihr: der Mann, der sie töten will.

Meine Meinung:
Auf dieses Buch war ich sehr gespannt, denn ich mag die Reihe um Kluftinger sehr. Schnell wird klar, dass es hier gänzlich anders zugeht. Mehrere Handlungsstränge an verschiedenen Orten und Protagonisten, die nicht jedem gefallen. Die Hauptfigur Cayenne, ein Teenager, lebt mit ihrem Bruder Joshua und mit ihrem Ersatzvater Stephan am Rande der Gesellschaft. Sie führen das Leben von modernen Gesetzlosen und versuchen möglichst unauffällig zu bleiben. Das Trio ist seit Jahren gemeinsam unterwegs und Cayenne bekommt Zweifel an ihrem Leben und damit auch an Stephan. Als Gegenspieler etabliert sich Jürgen Wagner, der als Lobbyist in Berlin seinen Einfluss spielen lässt. Die Ausgangslage klingt vielversprechend, aber das wurde leider nicht realisiert. Elemente einer Dystopie mit Unwettern und Blackout sollen das Tempo erhöhen, aber bei mir bewirkte es eher Unverständnis. Kampfszenen mit brachialer Gewalt und tödlichen Folgen haben mich abgeschreckt. Dazu passt das Szenario einer Welt, in dem das gnadenlose Recht des Stärkeren gelebt wird und das Töten des Gegners zum höchsten Ziel erkoren wird. Die Charaktere sind ziemlich eindimensional, Sympathien empfand ich für niemanden mehr und als dann auch noch Episoden aus dem Leben eines Fremdenlegionärs eingebunden wurden, sank mein Interesse gegen null. Technisch ist das Buch ganz ordentlich gestaltet. Viele kurze Kapitel, oft mit Cliffhängern, Informationen, die häppchenweise an den Leser weiter gegeben werden, Wechsel zwischen ruhigen und actionreichen Szenen. Die Helden müssen natürlich ordentlich einstecken und sie teilen auch gewaltig aus. Rechtsgrundsätze treten immer mehr in den Hintergrund und dann auch Andeutungen einer gemeinsamen Vergangenheit. Dazu kommen fehlende Auflockerungen der immer gewalttätigeren Handlung. Manchmal hatte ich das Gefühl, mich in einer Gewaltphantasie zu befinden. Zeitweise war es aber durchaus spannend.

Fazit:
Dieses Gewaltepos hat mir nur wenig gefallen, weil Figuren und Handlung aus einem billigen Actionfilm zu stammen schienen. So vergebe ich nur zwei von fünf Sternen (40 von 100 Punkten) und kann nur eine Lesewarnung aussprechen.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere