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Veröffentlicht am 23.06.2020

Wird nach schwachem Start deutlich besser

Die Schwestern vom Ku'damm: Tage der Hoffnung
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Buchmeinung zu Brigitte Riebe – Tage der Hoffnung

„Tage der Hoffnung“ ist ein Roman von Brigitte Riebe, der 2020 bei Wunderlich erschienen ist. Dies ist der dritte Teil der Serie um „Die Schwestern vom ...

Buchmeinung zu Brigitte Riebe – Tage der Hoffnung

„Tage der Hoffnung“ ist ein Roman von Brigitte Riebe, der 2020 bei Wunderlich erschienen ist. Dies ist der dritte Teil der Serie um „Die Schwestern vom Ku‘damm“.

Zum Autor:
Brigitte Riebe ist promovierte Historikerin und arbeitete zunächst als Verlagslektorin. Sie hat mit großem Erfolg zahlreiche Romane veröffentlicht, in denen sie die Geschichte der vergangenen Jahrhunderte lebendig werden lässt. Ihre Bücher wurden in mehrere Sprachen übersetzt. Die Autorin lebt mit ihrem Mann in München.

Klappentext:
Berlin 1958: Farben und Formen, Augenblicke, eingefangen mit Bleistift und Papier. Seit sie denken kann, will Florentine Thalheim nur eines: sich ganz dem Zeichnen und der Malerei hingeben. Die jüngste von drei Töchtern hatte schon immer einen rebellischen Geist. Nur wenn sie zu malen beginnt, wird alles hell und leicht, dann singen die Farben in ihr. Während ihrem Vater für Florentine eine Zukunft im Kaufhaus am Ku’damm vorschwebt, beginnt sie ein Studium an der Kunstakademie. Hier ist sie voll in ihrem Element, arbeitet wie im Rausch. Doch schon bald legt sich ein Schatten auf ihr Glück. Rufus Lindberg, ihr herrischer Lehrer, macht ihr das Leben an der Schule zur Hölle, und die politischen Spannungen zwischen Ost und West drohen die Stadt und die Thalheims zu entzweien. Gibt es Hoffnung für Florentine und ihre Familie? Gibt es Hoffnung für Berlin?

Meine Meinung:
Nachdem mir die beiden Vorgänger sehr gut gefallen hatten, hatte ich sehr hohe Erwartungen, die leider nur zu Teilen erfüllt wurden. Aus meiner Sicht zerfällt das Buch in zwei Teile. Im ersten Teil begleiten wir Florentine während der Zeit ihres Studiums in Berlin. Dieser Abschnitt hat mich weniger überzeugt, weil mir das Verhalten der Hauptfigur so gar nicht gefallen wollte. Sie gestaltete ihr Leben ohne Kompromisse und mit wenig Rücksicht auf ihre Verwandten. Für Florentine entwickelte ich keine Sympathie und ihr weiterer Weg war mir sogar egal. Im zweiten Teil spielten historische Ereignisse eine größere Rolle und Florentine fand einen Weg, der neben ihren eigenen Interessen auch die Interessen der Familie berücksichtigte. Zudem gefällt mir in diesem Teil die Verquickung von realen und fiktiven Geschehnissen besonders. Dies ist eine Stärke der Autorin, die sie im ersten Abschnitt kaum einbringt. In diesem zweiten Abschnitt wurden meine Erwartungen erfüllt, auch weil die bekannten Figuren aus den ersten beiden Bänden eine größere Rolle bekamen. Zum Abschluss gab es noch eine Episode um einen Bösewicht, die es nicht gebraucht hätte.

Fazit:
Nach schwachem Start wurde es deutlich besser, aber insgesamt vergebe ich nur drei von fünf Sternen (60 von 100 Punkten).

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Veröffentlicht am 28.04.2020

Ein Regionalkrimi der anderen Art

Kreizkruzefix
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Buchmeinung zu Monika Pfundmeier – Kreizkruzefix

„Kreizkruzefix“ ist ein Kriminalroman von Monika Pfundmeier, der 2020 bei Servus erschienen ist.
Zum Autor:
Monika Pfundmeier, lebt als freie Autorin ...

Buchmeinung zu Monika Pfundmeier – Kreizkruzefix

„Kreizkruzefix“ ist ein Kriminalroman von Monika Pfundmeier, der 2020 bei Servus erschienen ist.
Zum Autor:
Monika Pfundmeier, lebt als freie Autorin in München. Sie hat bislang zwei preisgekrönte historische Romane veröffentlicht (»Blutföhre«, 2016, und »Löwenblut«, 2017) sowie zuletzt den Roman »Glück dich!« (2018). Für die Krimireihe um Theres Hack verschlägt es sie nach Oberammergau – wo der schöne Schein der Tradition kräftig ins Wanken gerät.

Klappentext:
Als Theres Hack nach Jahren aus Wien zurückkehrt und die väterliche Traditionsmetzgerei umkrempelt, ist nicht jeder davon begeistert. Doch nicht nur die junge Metzgerin, die mit Wort und Grant so manch Althergebrachtes auf den Kopf stellt, stört die Dorfidylle. Als die Gin-Produzenten Sophie und Franz Thaller nur wenige Tage vor Beginn der Passionsspiele ermordet werden, droht eine PR-Katastrophe für den Ort.
Theres Hack gerät ins Visier der örtlichen Polizei, war sie doch als Erste am Tatort und ist geübt mit Messer und Jagdgewehr. Für Theres genau der richtige Anlass, um Hauptkommissar Anton Sollinger und Kommissar Toni Baurieder auf die Sprünge zu helfen.

Meine Meinung:
Das Besondere an diesem Buch ist seine Sprache und die Vorliebe der Autorin, Gedanken nicht vollständig auszuführen. Ungewöhnliche Wortbildungen wie „Leiser als heute Morgen schlich die Stimme in den Raum. Entmutigter.“ (Seite 102) oder „Die Lippen zeigten kein Lächeln. Wärme strahlte sie dennoch aus auf eine schmirgelpapierraue, schiefergebirgskantige Art.“ (Seite 173). Die Figuren sind ebenso ungewohnt wie die Hauptdarstellerin Theres Hack, die beiden Antons von der Polizei, der spielsüchtige Pfarrer und die Influencerin Alessia aus Hamburg. Permanent trifft Tradition auf Fortschritt und das geht nicht reibungslos daher. All das thematisiert die Autorin, verliert dabei aber den Kriminalfall fast völlig aus den Augen. Die Spannung geht völlig verloren und kehrt auch nur zu Teilen zum Showdown zurück.

Fazit:
Ein schwer zu lesender Kriminalroman mit einer besonderen Sprache, dem leider die Spannung fehlt. Von mir gibt es drei von fünf Sternen (60 von 100 Punkten), weil die Sprache wirklich besonders ist.

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Veröffentlicht am 27.04.2020

Es fehlte mir an Eindringlichkeit

Durch die Flammen
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Buchmeinung zu Christine Ambrosius – Durch die Flammen

„Durch die Flammen“ ist ein historischer Roman von Christine Ambrosius, der 2020 im Eigenverlag erschienen ist. Dies ist der zweite Band der Trilogie ...

Buchmeinung zu Christine Ambrosius – Durch die Flammen

„Durch die Flammen“ ist ein historischer Roman von Christine Ambrosius, der 2020 im Eigenverlag erschienen ist. Dies ist der zweite Band der Trilogie um den 30-jährigen Krieg.

Zum Autor:
Christine Ambrosius wuchs im Rheinland und in Südfrankreich auf. Als Betriebswirtin für Tourismus reiste sie für verschiedene Fluggesellschaften und Reiseunternehmen um die Welt und lebte einige Zeit in den Vereinigten Staaten. Aus ihrem Interesse für das Reisen, fremde Kulturen und Historie entstand ihr erster Roman, »Ein Hauch Muskat«.

Klappentext:
Der Abenteurer Lukas dient im Heer des Herrn zu Pappenheim. Mit seinem Kriegskameraden Adam beliefert er die verfeindeten Heere mit Waffen und gerät dabei in die Hände des Feindes.
Er entgeht der bedrohlichen Gefangenschaft, indem er einer Heirat mit der jungen Adligen Alicia von Herford zustimmt. Sein Herz aber gehört der kapriziösen Dienerin Reni, die am Hof der Herzogin von Braunschweig Wolfenbüttel lebt.
Nicht nur bei kriegerischen Auseinandersetzungen ist sein jedoch Leben in Gefahr. Ein heimtückischer Feind wartet im Verborgenen auf seine Stunde, um ihn aus dem Weg zu räumen.

Meine Meinung:
Dieses Buch hat mich zwiegespalten zurückgelassen. Einerseits ist die Geschichte um den Abenteurer Lukas interessant und durchaus spannend erzählt. Andererseits hat sie mich in weiten Teilen nicht wirklich mitgenommen. Vielleicht liegt es schlicht daran, dass mir die Not der meisten Menschen zu jener Zeit nicht eindringlich genug erzählt wurde. Gewalt und Elend werden aus der Sicht eines Mannes geschildert, der weitgehend aus den Kriegshandlungen herausgehalten wird. Die Herzogin von Braunschweig Wolfenbüttel hält ihren schützenden Arm über Lukas. Das Leben am Hof selber unterscheidet sich kaum von dem in Friedenszeiten. Auch als Waffenhändler lebt er danach ein privilegiertes Leben. Die Geschichte um die Zwangsheirat von Lukas mit der jungen Adligen Alicia entwickelt sich auch recht vorhersehbar. Erfrischend sind die Handlungsstränge um Reni, ihre Mutter und dem Pfarrer. Auch die Einbindung des Schwedenkönigs Gustav Adolf ist gelungen.
Der Schreibstil ist angenehm aber zuweilen etwas trocken. Den Figuren hätte etwas mehr Leben gut getan. Die historischen Aspekte sind gut recherchiert und werten den Roman auf.

Fazit:
Ein historischer Roman aus einer spannenden Zeit, bei der mir die Figuren weitgehend fern blieben, obwohl vieles da ist, was einen guten Roman ausmacht. Deshalb bewerte ich das Buch mit drei von fünf Sternen (60 von 100 Punkten).

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Veröffentlicht am 27.04.2020

Steigert sich im Verlauf deutlich

Mordseeluft
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Buchmeinung zu Emmi Johannsen – Mordseeluft

„Mordseeluft“ ist ein Kriminalroman von Emmi Johannsen, der 2020 bei Bastei Entertainment erschienen ist.

Zum Autor:
Emmi Johannsen ist das Pseudonym von Christine ...

Buchmeinung zu Emmi Johannsen – Mordseeluft

„Mordseeluft“ ist ein Kriminalroman von Emmi Johannsen, der 2020 bei Bastei Entertainment erschienen ist.

Zum Autor:
Emmi Johannsen ist das Pseudonym von Christine Drews. Mit ihren Romanen, Thrillern und Krimis konnte sie bereits etliche Leser im In- und Ausland begeistern. Doch mit Mordseeluft erfüllt sie sich einen besonderen Traum: Inspiriert von ihrer liebsten Urlaubsinsel schreibt sie nun als Emmi Johannsen eine humorvolle Krimireihe um Caro Falk und Jan Ackermann, die gemeinsam auf Borkum Verbrecher jagen.

Klappentext:
Eine perfekt gegarte Leiche in der Strandsauna? Nicht gerade das, was Caro Falk sich von ihrer Kur auf der Insel Borkum erwartet hat. Wattspaziergänge, Robbengucken und jede Menge erholsame Langeweile waren ihr eigentlicher Plan. Trotzdem ist sie empört, als die örtliche Polizei den Fall einfach zu den Akten legen will. Zusammen mit Türsteher Jan und Schwiegervater Hinnerk beginnt Caro notgedrungen selbst zu ermitteln. Und schon bald müssen Polizei und Mörder sich verdammt warm anziehen ...

Meine Meinung:
Der Einstieg in das Buch fiel mir leicht. Das Buch ist angenehm zu lesen, auch weil die Autorin einen humorvollen Schreibstil bevorzugt. Inselatmosphäre ist sofort spürbar, aber gerade zu Beginn wirkt Caro etwas überzogen dargestellt. Jeder Mann wird ähnlich einem Sexobjekt betrachtet und dann die Furcht vor der Realisierung. Zudem ist ihr Exmann ein Ekelpaket sondergleichen, der Caro zu einem Modepüppchen geformt hat. Im Laufe des Buchs normalisiert sich glücklicherweise diese Darstellung und Caro wird selbstständiger. Caro war mir nicht wirklich sympathisch, aber ihr Schwiegervater Hinnerk und der Inseldetektiv Jan Ackermann sind wahre Sympathieträger. Gerade die Figur Jan mit einer Mischung aus Macho und Frauenversteher ist ein Hingucker. Bei ihm weiß man nie, in welche Rolle er gerade schlüpft. Der Kriminalfall ist komplexer als gedacht und Caro ist hartnäckig. Sie spricht mit ihren Kolleginnen aus der Reha, befragt das Personal und saugt Informationen aus den Inselmenschen Jan und Hinnerk. Ihre anfängliche Antipathie gegenüber Jan wandelt sich zu einer soliden Zusammenarbeit und beide entwickeln Sympathie füreinander. Die Ermittlungen bringen noch die ein oder andere Überraschung, aber gerade Caro geht mir zu risikoreich zu Werke. Die Auflösung ist überraschend aber auf jeden Fall nachvollziehbar.

Fazit:
Die Hauptfigur Caro hat mir gerade zu Beginn Probleme bereitet und die Sympathieträger Hinnerk und Jan können das nur teilweise ausgleichen. Dank des humorvollen und atmosphärischen Schreibstils vergebe ich drei von fünf Sternen (60 von 100 Punkten).

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  • Geschichte
  • Erzählstil
  • Atmosphäre
  • Spannung
Veröffentlicht am 05.04.2020

Gute Ansätze, aber insgesamt überkonstruiert

Pandora
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Buchmeinung zu Liv Amber & Alexander Berg – Pandora

„Pandora“ ist ein Kriminalroman von Liv Amber & Alexander Berg, der 2020 bei Droemer HC erschienen ist.

Zum Autor:
Liv Amber, geboren in Stockholm, ...

Buchmeinung zu Liv Amber & Alexander Berg – Pandora

„Pandora“ ist ein Kriminalroman von Liv Amber & Alexander Berg, der 2020 bei Droemer HC erschienen ist.

Zum Autor:
Liv Amber, geboren in Stockholm, absolvierte Auslandsaufenthalte in Sydney, Auckland und Wien. Sie studierte Jura und Germanistik und arbeitete als Anwältin, bis sie ihre Leidenschaft zum Schreiben zum Beruf machte. Heute lebt sie in Hamburg und Berlin.
Alexander Berg, Medizinprofessor, geboren im Südwesten Deutschlands, Studium Tübingen und Mainz, verschiedene Publikationen zur Psychiatrie im 20. Jahrhundert, Pandora ist sein erster Roman, lebt mit Familie in Berlin.

Klappentext:
1948 kehrt Hans-Joachim Stein in seine von Spaltung und Blockade gebeutelte Heimatstadt Berlin zurück: Als Kommissar will er helfen, Recht und Ordnung wiederherzustellen. Doch alles im vom Krieg zerstörten Berlin ist Stein fremd, und in der neu gegründeten Mordinspektion West schlagen ihm Vorbehalte und Misstrauen entgegen. Dass Steins Vater mittlerweile bei der Polizeidirektion Ost Karriere gemacht hat, macht die Sache auch nicht unbedingt besser.
Der brutale Mord an einem bekannten Schieberkönig wird schließlich zum ersten Fall für Kommissar Stein. Kurz darauf geschieht ein weiterer Mord mit ähnlicher Handschrift – den Steins Vorgesetzter mit allen Mitteln zu vertuschen sucht. Spätestens jetzt hat der Kommissar die Gewissheit, dass der Geist des Nationalsozialismus noch immer allgegenwärtig ist. Das stachelt Stein jedoch erst recht an, der Wahrheit auf den Grund zu gehen.

Meine Meinung:
Viele kurze Kapitel aus unterschiedlichen Perspektiven sorgen für ein hohes Erzähltempo. Die Figuren Stein und Wuttke sind ausführlich beschrieben und wirken trotz einiger negativer Eigenschaften überwiegend sympathisch. Einige andere Figuren, allen voran Kriminalrat Krüger, wirken eher wie Karikaturen. Auch wenn mir Figuren mit dunklen Eigenschaften zusagen, war es mir diesmal zuviel. Für mich wirkten diese Figuren konstruiert. Stein war in England beim Yard tätig und sein Vater ist ein hohes Tier bei der Ostpolizei. Er strebt nach absoluter Gerechtigkeit und möchte alles unter Kontrolle halten. Wuttke nimmt immer noch die Droge Pervitin, die vielen Soldaten während des Krieges verabreicht wurde. Er kämpft mit dunklen Dämonen aus der Kriegszeit, aus der er auch Krüger kennt. Sowohl Wuttke als auch Stein haben Probleme mit in den Fall verstrickten Frauen. Sie haben einen schlechten Start miteinander, kommen sich aber zunehmend näher. Eine große Rolle spielen auch Vorgänge während und kurz nach dem Krieg in psychiatrischen Krankenhäusern. Auch hier spürt der Leser die gute Absicht, auch wenn sie dem Krimi wegen Überdosierung eher schadet.
Bei aller Kritik überzeugt aber der Spannungsbogen, wenn die Krimihandlung ihren Lauf nimmt. Einige historische Ereignisse sind gelungen in die Handlung integriert. An manchen Stellen kommt ein trockener Humor durch und die Schlusspointe hat mir sehr gefallen. Insgesamt sehe ich noch Potential in der Serie, wenn sich die Autoren mehr auf die Krimihandlung konzentrieren.

Fazit:
Ein Krimi mit Stärken und Schwächen, der aber spannend und lesenswert erzählt wird. Manchmal ist er mir aber zu konstruiert. Deshalb vergebe ich drei von fünf Sternen (60 von 100 Punkten).

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