Profilbild von wampy

wampy

Lesejury Star
offline

wampy ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit wampy über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 17.02.2024

Spannender und harter Thriller im Geheimdienstmilieu

Oxen. Pilgrim
0

Buchmeinung zu Jens Henrik Jensen – »Oxen. Pilgrim«

»Oxen. Pilgrim« ist ein Kriminalroman von Jens Henrik Jensen, der 2024 bei dtv in der Übersetzung von Friederike Buchinger und Ricarda Essrich erschienen ...

Buchmeinung zu Jens Henrik Jensen – »Oxen. Pilgrim«

»Oxen. Pilgrim« ist ein Kriminalroman von Jens Henrik Jensen, der 2024 bei dtv in der Übersetzung von Friederike Buchinger und Ricarda Essrich erschienen ist. Der Titel der dänischen Originalausgabe lautet »Pilgrim« und ist 2023 erschienen. Dies ist der sechste Band der Reihe um den ehemaligen Elitesoldaten Niels Oxen.

Zum Autor:
Jens Henrik Jensen wurde 1963 in Søvind, Dänemark, geboren. Er hat 25 Jahre als Journalist gearbeitet und war in verschiedenen Funktionen, u. a. als Redakteur und Ressortleiter, für die Tageszeitung ›JydskeVestkysten‹ tätig. Seit 2015 widmet er sich ganz dem Schreiben von Büchern. Er lebt mit seiner Frau und zwei Söhnen in seiner Heimatstadt.

Zum Inhalt:
Einerseits sind Franck, Oxen und Finnsen immer noch auf der Suche nach den Veteranenmördern, werden aber immer wieder ausgebremst. Andererseits unterstützen Franck und Oxen ihren ehemaligen Chef Moosman bei der Vorbereitung und Durchführung einer Dokumentenübergabe, die den Nachweis für massiven Finanzbetrug prominenter und reicher Dänen liefern soll. Dies ist aber nur der Auftakt für die kommenden Ereignisse, in denen höhere Interessen eine wesentliche Rolle spielen.

Meine Meinung:
Die vier Hauptfiguren Niels Oxen, Margarethe Franck, Sally Finnsen und Axel Moosman stehen im Mittelpunkt dieses düsteren Thrillers aus dem Geheimdienstmilieu. Sie kennen sich schon lange und vertrauen einander blind, aber dieses Vertrauen bekommt Risse. Sally ist einfache Polizistin, während die übrigen drei Figuren sich in der Welt der Geheimdienste bewegt haben. Sie bekommen es mit mächtigen Gegnern zu tun, für die ein Menschenleben wenig zählt.
Meist wird die Geschichte aus der Sicht einer der vier Hauptfiguren erzählt, aber auch andere Perspektiven kommen vor. Dadurch weiß der Leser in mancherlei Hinsicht mehr als die agierenden Figuren und zusätzlich wird die Sympathie für die unterlegene Seite gestärkt. Während Finnsen, Franck und Oxen in der Regel positiv gezeichnet sind, agiert Moosman mit einem deutlichen Grauschleier, weil auch er höhere Interessen im Auge hat. Ihre Gegenspieler agieren sehr professionell und mit viel Geschick. Wenn es möglich ist, bleiben sie im Hintergrund und versuchen möglichst wenig Aufsehen zu erzeugen. Sie sind in der Kunst der Manipulation Meister. Aber auch Oxen und seine Mitstreiter üben sich in der Kunst der Irreführung des Gegners.
Die Sprache ist oft sehr nüchtern und entspricht der Zielorientierung der Figuren. Trotzdem ist die Spannung von Anfang an gegeben und steigert sich kontinuierlich. Actionelemente sind überraschend wenig vorhanden und der Autor spielt auch mit dem möglichen Eintreten der Action, die dann aber ausbleibt. Der Thrill und die Gänsehaut sind aber spürbar. Für mich ist Moosman der Held der Geschichte, der überlegt und gekonnt seine Interessen verfolgt. Einen düsteren Anstrich bekommt die Handlung durch die Gedanken an die Idee, dass der Zweck nahezu jedes Mittel rechtfertigt. Mir hat der Titel sehr gut gefallen, weil es immer wieder überraschende Wendungen gibt und ich nicht ahnte, in welche Richtung sich die Ereignisse entwickeln.

Fazit:
Ein spannender und harter Thriller im Geheimdienstmilieu, der mit einem komplexen Plot und der Figur Moosman und den kompetenten Gegenspielern punktet. Bei anderen Figuren ist in der Figurenzeichnung noch deutlich Luft nach oben. Deshalb bewerte ich den Titel mit sehr guten vier von fünf Sternen (85 von 100 Punkten) und spreche eine Leseempfehlung aus.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 23.01.2024

Super spannend, aber Krammer geht gar nicht

Grenzfall – In den Tiefen der Schuld
0

Buchmeinung zu Anna Schneider – In den Tiefen der Schuld

In den Tiefen der Schuld ist ein Kriminalroman von Anna Schneider, der 2024 bei Fischer erschienen ist. Dies ist der vierte Teil der Grenzfall ...

Buchmeinung zu Anna Schneider – In den Tiefen der Schuld

In den Tiefen der Schuld ist ein Kriminalroman von Anna Schneider, der 2024 bei Fischer erschienen ist. Dies ist der vierte Teil der Grenzfall Reihe.

Zum Autor:
Schon als Kind liebte Anna Schneider Geschichten und lauschte im Wirtshaus ihrer Großmutter den Erzählungen der Gäste. Für ihre Thriller lässt sie sich gern im Alltag inspirieren. So auch für die »Grenzfall«-Serie: Eine Zeitungsmeldung über einen vermissten Wanderer in Lenggries im Tölzer Land brachte sie auf die Idee.
Anna Schneider lebt mit ihrer Familie in der Nähe von München.

Zum Inhalt:
Statt seiner Kollegin Roza Szabo findet Chefinspektor Bernhard Krammer in ihrer Wohnung eine männliche Leiche mit einer Tauchermaske. Eine Spur führt zum Walchensee in Bayern. Gemeinsam mit Oberkommissarin Alexa Jahn von der Inspektion Weilheim beginnt er zu ermitteln.

Meine Meinung:
Dieses Buch hat mich in Teilen gefesselt, aber mit den beiden Ermittlern Krammer und Jahn hatte ich erhebliche Probleme. Seit kurzer Zeit wissen sie, dass sie Vater und Tochter sind, aber ihr Verhältnis ist ziemlich angespannt. Gemeinsam ist ihnen, dass ihr Auftreten oft verstörend wirkt und sie gegen Regeln verstoßen, wenn es ihnen opportun erscheint. Krammer ist meist als Einzelkämpfer unterwegs, während Alexa Jahn gemeinsam mit ihrem Kollegen Huber auf Spurensuche ist. Es gibt neben den Perspektiven der beiden Hauptfiguren einige Kapitel aus der Sicht einer jungen Frau, die als Rückblenden deren Lebensweg zeichnen. Der Schreibstil ist oft emotional und mitreißend und gewährt einen tiefen Blick in das Innere der Protagonisten. Der Spannungsaufbau ist gekonnt und die Stärken der Ermittler werden deutlich. Aber es gibt Stellen, an den sich insbesondere Krammer nicht wie ein erfahrener Kriminalist verhält. Wenn er ohne Not und ohne Schutzkleidung Fundorte durchsucht, Kollegen grundlos vor den Kopf stößt oder Dinge geheim halten will, die er melden müsste. Dieses Verhalten führt auch zu unglaubwürdigen Szenen, wenn er z. B. Szabos Wohnung untersuchen lässt, aber ihr Untertauchen verschweigt. Oberkommissarin Alexa Jahr ermittelt besonnener, was aber auch auf die Unterstützung durch ihren Kollegen Huber liegt, der zudem hervorragend vernetzt ist. Ein weiterer Minuspunkt ist die teils mangelhafte Kommunikation zwischen Jahn und Krammer auch in beruflichen Angelegenheiten. Trotzdem habe ich mit den Ermittlern mitgefiebert und mitgelitten. Am Ende steht ein Showdown, der einem Spionagethriller zur Ehre reichen würde. Er ist allerdings völlig unglaubwürdig.
Der Fall ist komplex und sauber konstruiert und weist einen soliden Spannungsbogen auf. Die Auflösung ist nachvollziehbar und vollständig. Das große Manko ist aber, dass vor allem Krammer mit seinem Verhalten nichts im Polizeidienst zu suchen hat.

Fazit:
Die Konstruktion des Falles und der Schreibstil haben mich überzeugt, aber die Ermittlerfigur Krammer geht gar nicht. Deshalb vergebe ich nur zwei der durchaus möglichen fünf Sterne (50 von 100 Punkten).

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 15.01.2024

Eine herzerwärmende Geschichte um Freundschaft und alte Geheimnisse

Der Schacherzähler
0

Buchmeinung zu Judith Pinnow – Der Schacherzähler

Der Schacherzähler ist ein Roman von Judith Pinnow, der 2023 bei List Hardcover erschienen ist. Es ist von Vivien Thiessen illustriert worden.

Zum Autor:
Judith ...

Buchmeinung zu Judith Pinnow – Der Schacherzähler

Der Schacherzähler ist ein Roman von Judith Pinnow, der 2023 bei List Hardcover erschienen ist. Es ist von Vivien Thiessen illustriert worden.

Zum Autor:
Judith Pinnow, geboren 1973 in Tübingen, besuchte die Schauspielschule in Ulm und studierte am Lee Strasberg Theatre Institute in New York. Als Schauspielerin war sie in Fernsehserien und in Filmen zu sehen. Bekannt wurde sie als Fernsehmoderatorin. Mit ihrem Ehemann und Kollegen Stefan Pinnow und ihren drei Kindern lebt die Autorin in der Nähe von Köln. Bei FISCHER erschienen ihre Romane ›Läuft da was?‹ und ›Versprich mir, dass es großartig wird‹.

Zum Inhalt:
Der neunjährige Janne ist zumindest nach Meinung seiner Lehrerin ein Problemkind. Janne lernt im Park einen knurrigen alten Mann kennen, der sich als Oldman vorstellt und Janne das Schachspielen beibringt. Trotz aller Unterschiede mögen sie sich und auch Jannes alleinerziehende Mutter bemerkt den positiven Einfluss. Doch das Leben ist kein eitel Sonnenschein und Probleme wollen angegangen werden.

Meine Meinung:
Dieses Buch ist ein Herz erwärmender Beziehungsroman mit Figuren, die nicht alle auf den ersten Blick sympathisch sind. Malu, alleinerziehende Mutter vom neunjährigen Janne, hat Stress, denn das Cafe von Hinnerk, in dem sie arbeitet, steht vor der Pleite und Jannes Lehrerin beschwert sich ständig über sein Verhalten in der Schule. Auch seine Annäherung an den knurrigen alten Mann, der Janne das Schachspielen beibringt, bereitet ihr Sorgen. Aber sie bemerkt seine Begeisterung und lässt die beiden gewähren.
Aus wechselnden Perspektiven werden Episoden aus dem Umfeld der kleinen Familie geschildert und man fiebert mit und hofft auf eine positive Entwicklung. Bei Malu gefällt mit ihre positive Grundhaltung und der Versuch, Probleme und Schwierigkeiten aktiv anzugehen. Erstaunt habe ich die dunklen Geheimnisse einiger Figuren betrachtet und die Folgen für ihr Umfeld kennengelernt. Vieles ist verschwiegen worden und kommt nun ans Tageslicht. Die Ereignisse werden zu einer herzerwärmenden Geschichte entwickelt, die eine positive Stimmung ausstrahlt. Manchmal gibt es Überraschungen und Umwege, aber der Grundtenor bleibt. Das Happy-End ist der folgerichtige Abschluss der Geschichte. Die eingebundenen Illustrationen von Vivien Thiessen unterstützen diesen Eindruck. Der Schreibstil der Autorin ist oft gefühlsbetont, obwohl er meist ruhig wirkt. Ich habe mit dem Buch einige angenehme Stunden verbracht und mich sehr gut unterhalten.

Fazit:
Ein gefühlsbetonter Roman, der mit einer interessanten Handlung und einer positiven Grundhaltung daher kommt. Mir hat es sehr gut gefallen und deshalb bewerte ich den Titel mit vier von fünf Sternen (80 von 100 Punkten). Von mir gibt es eine Leseempfehlung für den herzerwärmenden Roman.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 08.01.2024

Denkanstöße für eine schwere Zeit

Das späte Leben
0

Buchmeinung zu Bernhard Schlink – Das späte Leben

Das späte Leben ist ein Roman von Bernhard Schlink, der 2023 im Diogenes Verlag erschienen ist. Das ungekürzte Hörbuch wird von Ulrich Noethen vorgetragen.

Zum ...

Buchmeinung zu Bernhard Schlink – Das späte Leben

Das späte Leben ist ein Roman von Bernhard Schlink, der 2023 im Diogenes Verlag erschienen ist. Das ungekürzte Hörbuch wird von Ulrich Noethen vorgetragen.

Zum Autor:
Bernhard Schlink wurde 1944 in Bielefeld geboren, ist gelernter Jurist und war als Professor für Öffentliches Recht tätig. Von 1988 bis 2006 war er Verfassungsrichter in NRW. Seit 1987 ist er als Schriftsteller tätig.

Sprecher:
Ulrich Noethen (bürgerl. Ulrich Schmid; geboren am18. November 1959 in München) ist ein deutscher Schauspieler, Hörspiel- und Hörbuchsprecher. 1997 hatte er seinen Durchbruch in Joseph Vilsmaiers Comedian Harmonists. Er spielte bislang in über 110 Film- und Fernsehproduktionen mit.

Klappentext:
Martin, sechsundsiebzig, wird von einer ärztlichen Diagnose erschreckt: Ihm bleiben nur noch wenige Monate. Sein Leben und seine Liebe gehören seiner jungen Frau und seinem sechsjährigen Sohn. Was kann er noch für sie tun? Was kann er ihnen geben, was ihnen hinterlassen? Martin möchte alles richtig machen. Doch auch für das späte Leben gilt: Es steckt voller Überraschungen und Herausforderungen, denen er sich stellen muss.

Meine Meinung:
Dieses Buch hat mich in vielerlei Hinsicht zum Nachdenken angeregt. Martin wird von der Krebsdiagnose überrascht, verarbeitet den ersten Schock und beginnt seine letzte Zeit zu planen. Zuerst denkt er an Dinge, die ihm wichtig sind. Bald merkt er, wie wichtig die Abstimmung mit seiner Familie ist. Er überlegt insbesondere, was er seinem Sohn noch weitergeben will. Er erntet Kritik, weil David kein Abbild seines Vaters sein soll, sondern sich selbstständig entwickeln soll. Er erfährt von einem zweiten Leben seiner Frau und muss einen Weg finden, damit umzugehen. Wie will er seiner Familie in Erinnerung bleiben und was möchte er noch erleben? Martin rechnet sich 12 gute Wochen aus, bevor der körperliche Verfall die schlechten Wochen beginnen lässt. Einfühlsam werden die Veränderungen in seinem Zustand beschrieben und der Leser spürt die Liebe seiner Frau und seines Sohnes. Das Buch endet mit dem letzten Tag vor Martins Einzug ins Hospiz.
Ulrich Noethen liest das Buch vortrefflich und ist die Idealbesetzung für den Vortragenden.

Fazit:
Ein berührender und sprachlich herausragender Roman, der viele Denkanstöße gibt. Ulrich Noethen macht einen herausragenden Job als Sprecher. Deshalb bewerte ich den Titel mit fünf von fünf Sternen (95 von 100 Punkten) und spreche eine Lese- und Hörempfehlung aus.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 25.12.2023

Trotz einiger Wiederholungen sehr spannend

Tief im Schatten
0

Buchmeinung zu Viveca Sten – Tief im Schatten

Tief im Schatten ist ein Kriminalroman von Viveca Sten, der 2023 bei dtv Verlagsgesellschaft in der Übersetzung von Dagmar Lendt erschienen ist. Der Titel ...

Buchmeinung zu Viveca Sten – Tief im Schatten

Tief im Schatten ist ein Kriminalroman von Viveca Sten, der 2023 bei dtv Verlagsgesellschaft in der Übersetzung von Dagmar Lendt erschienen ist. Der Titel der schwedischen Originalausgabe lautet Dalskuggan und ist 2021 erschienen. Dies ist der zweite Band der Polarkreiskrimireihe um Hanna Ahlandt.

Zum Autor:
Viveca Sten, geb. 1959 in Stockholm, ist Juristin und eine der bekanntesten schwedischen Krimiautorinnen der Gegenwart. Seit ihrer Kindheit verbringt sie jeden Sommer auf Sandhamn in den Schären. Im Winter aber reist sie zum Skifahren nach Åre - dem Schauplatz ihrer neuen Reihe.
Viveca Stens Sandhamn-Reihe gehört zu den erfolgreichsten Krimiserien aus Skandinavien. Sie erschien in mehr als 40 Ländern und lieferte den Stoff für den international erfolgreichen TV-Hit ›Mord im Mittsommer‹.

Zum Inhalt:
Im der Nähe des beliebten Skiort Åre wird eine entstellte Leiche gefunden. Das Opfer wurde schwer misshandelt. Das Team um Hanna Ahlander und Daniel Lindskog nimmt die Ermittlungen auf.

Meine Meinung:
Dieses Buch hat mich von Anfang an in seinen Bann gezogen. Das Setting um den winterlichen Skiort Are ist gelungen und atmosphärisch eingefangen. Die Suche nach dem Mörder des allseits beliebten Ex-Skirennfahrers Johan Andersson gestaltet sich schwierig und bringt die Beteiligten an ihre Grenzen. Zu Beginn irritierten mich die eingeschobenen Kapitel um die junge Frau Rebecka, die in einer sektenähnlichen Glaubensgemeinschaft mit dem angehenden Pfarrer verheiratet ist. Später wird klar, dass auch Rebecka verschwunden ist. Die Figurenzeichnung ist für nordischen Kriminalromane fast schon typisch. Nahezu alle Beteiligten inklusive der Ermittler haben zum Teil massive Probleme der unterschiedlichsten Art. Bedrückend ist die Situation der Frauen in der Glaubensgemeinschaft mit ihren archaischen Strukturen, in der die Frauen dem Manne untertan sind. Es gibt viele Verdächtige und auch etliche Nebenhandlungen, ohne das darunter der Erzählfluss leidet. Die Kapitel sind kurz und die Geschichte wird aus vielen Perspektiven emotional erzählt. Die Spannung ist hoch und steigert sich noch einmal zum finalen Showdown. Auch die Figuren sind meist komplex mit Ecken und Kanten gezeichnet. Der Konflikt der Ermittler, ihr Privatleben mit den Anforderungen ihres Berufs zu koordinieren, wird ausgiebig und glaubhaft dargelegt. Auch wird deutlich, wie berufliche Erfahrungen die Entscheidungsfindung der Ermittler beeinflussen. Aber es gibt einen dicken Wermutstropfen in der Form sich wiederholender Erzählelemente, die mich zunehmend gestört haben. Dennoch habe ich mich meist sehr gut unterhalten gefühlt.

Fazit:
Dieses Buch hat nahezu alles, was einen sehr guten Krimi ausmacht. Spannung, komplexe Handlung, gelungene Figurenzeichnung mit einem sympathischen Ermittlerteam und Emotionalität zeichnen den Titel aus. Leider haben zunehmend Wiederholungen meinen Lesefluss gestört. Deshalb bewerte ich das Buch mit vier von fünf Sternen (80 von 100 Punkten) und spreche eine Leseempfehlung für die Freunde nordischer Krimis aus.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere