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Veröffentlicht am 01.11.2017

Starke Figuren

In einem anderen Licht
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Buchmeinung zu Katrin Burseg – In einem anderen Licht

„In einem anderen Licht“ ist ein Roman von Katrin Burseg, der 2017 bei List als Hardcover erschienen ist.

Zum Autor:
Die Autorin Katrin Burseg wurde ...

Buchmeinung zu Katrin Burseg – In einem anderen Licht

„In einem anderen Licht“ ist ein Roman von Katrin Burseg, der 2017 bei List als Hardcover erschienen ist.

Zum Autor:
Die Autorin Katrin Burseg wurde 1973 geboren und wuchs in Schleswig-Holstein auf. Nach dem Abitur studierte sie Kunstgeschichte, Literaturwissenschaften und Romanistik in Kiel und war schon während ihrer Studienzeit als freie Autorin für diverse Zeitungen tätig.
Nach dem Studium ging sie nach Hamburg, wo sie in einem Verlag für Corporate Publishing zuständig war. Später war sie als freie Autorin für den Stern, die Süddeutsche Zeitung, Freundin und Cosmopolitan tätig, was sie gelegentlich auch heute noch macht. Hauptberuflich ist sie allerdings Geschäftsführerin der Redaktionswerft, einem Verlag, der Zeitschriften im Entertainmentbereich publiziert. (Quelle: histo-couch.de)

Klappentext:
„Fragen Sie Dorothea nach Marguerite.“ Miriam bekommt anonyme Briefe mit nur diesem Satz geschickt. Dorothea Sartorius ist die charismatische Witwe eines Reeders und eine große Mäzenin in Hamburg. Gemeinsam mit ihr bereitet Miriam gerade die Verleihung des Sartorius-Preises für Zivilcourage vor. Dorothea beantwortet Miriams Frage nicht, ermuntert sie aber, nach dem Absender der Briefe zu suchen. In einem Beginenhof an der Schlei findet Miriam eine alte Bewohnerin und Antworten, die ihr Weltbild ins Wanken bringen. Dorothea war in den 70er Jahren Mitglied in einer linksextremen Terrorgruppe. Die frühere Freundin und politische Weggefährtin von Dorothea erhebt schwere Anklage: „Sie hat uns verraten. Sie hat alles verraten, was ihr heilig war.“

Meine Meinung:
Der Klappentext ist ärgerlich, weil er Dinge enthält, die erst spät in diesem Roman eine Rolle spielen. Aber nun zurück zum Buch. Miriam Raven ist eine engagierte Journalistin, die nach dem Unfalltod ihres Mannes zeitweilig ins Schwimmen geraten war, aber dank ihres Sohnes Max und der Unterstützung einer Hilfsorganisation aus dem Umfeld der Sartorius-Stiftung hat sie wieder Halt gefunden. Zusammen mit Frau Sartorius hat ihr Arbeitgeber einen Preis für Zivilcourage ausgelobt. Miriam trifft eine Vorauswahl unter den Bewerbern und soll einen Artikel über die medienscheue Frau Sartorius schreiben. Dank ihrer Hartnäckigkeit kann sie ein Gespräch mit Frau Sartorius führen. Beim diesem Gespräch erhält sie Informationen, die das blütenweiße Image der Mäzenin beflecken. Miriam ermittelt weiter und gerät in einen Gewissenskonflikt.
Der weitere Verlauf des Buches dreht sich um diesen Gewissenskonflikt und wie die Beteiligten damit umgehen. Nominell ist die Journalistin die Hauptfigur, die allerdings von Frau Sartorius an die Wand gespielt wird. Dies liegt vor allem daran, dass Frau Sartorius weiß, was sie will, während Frau Raven immer wieder von Zweifeln geplagt wird. Diese machen sie aber glaubhaft und authentisch. Sie öffnet sich langsam anderen Menschen. Auf diesem Weg wird sie von ihrem Sohn voran getrieben, der sich nach einer Vaterfigur sehnt. Beruflich ist sie unsicher, wie sie mit Frau Sartorius umgehen soll. Dort holt die Autorin einen mentalen Dampfhammer heraus, der sie auffordert, eine gute investigative Journalistin zu sein. Das hat mich schon gestört. Weiterhin wird die Geschichte von mehreren Zufällen getrieben. Dies ist insbesondere schade, weil die Autorin eine gute Erzählerin ist. Die Geschichte ist spannend und lebt von den starken weiblichen Charakteren.

Fazit:
Von Anfang an hat mich die Geschichte gefangen genommen. Die Erzählung ist spannend und einfühlsam. Das Zusammenspiel der zweifelnden Journalistin und der unbeirrt ihren Weg gehenden Sponsorin ist großes Kino, das leider durch die Zufälle und die mehrfachen harten Hinweise auf eine gute Journalistin getrübt wird. Ich gebe vier von fünf Sternen (80 von 100 Punkten) und spreche eine deutliche Leseempfehlung aus.

Veröffentlicht am 01.11.2017

Realistische Polizeiarbeit

Sie zu strafen und zu richten
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Buchmeinung zu Luke Delaney – Sie zu strafen und zu richten

„Sie zu strafen und zu richten“ ist ein Thriller von Luke Delaney, der 2017 in der Übersetzung von Ulrike Moreno bei Bastei Entertainment erschienen ...

Buchmeinung zu Luke Delaney – Sie zu strafen und zu richten

„Sie zu strafen und zu richten“ ist ein Thriller von Luke Delaney, der 2017 in der Übersetzung von Ulrike Moreno bei Bastei Entertainment erschienen ist. Der Originaltitel lautet „The Jackdaw“. Dies ist der vierte Band um DI Sean Corrigan.

Zum Autor:
Luke Delaney ist das Pseudonym eines ehemaligen Detectives, der in den späten 1980er-Jahren seinen Dienst beim Metropolitan Police Service begann, bevor er später dem Criminal Investigation Department (CID) zugeteilt wurde. Beim CID war er unter anderem für die Aufklärung von Mordfällen zuständig. Luke Delaney weiß also ganz genau, worüber er schreibt.

Klappentext:
Ein einsamer Rächer entführt wohlhabende Londoner. Stunden nach ihrem Verschwinden tauchen Videos von ihnen im Internet auf, ihre Verbrechen aus Habgier werden offengelegt. Aus Opfern werden Täter. Und die Zuschauer zu einer Jury, die über Leben und Tod entscheidet. DI Sean Corrigan steht unter großem Druck, er muss den Fall schnell lösen. Denn der Rächer wird immer populärer - und Corrigan erkennt, dass er nicht nur einen gefährlichen, sondern auch einen sehr intelligenten Gegner jagt ...

Meine Meinung:
Dieses Buch zeichnet eine englische Gesellschaft, die viele Probleme hat. Sean Corrigan ist Kopf einer Ermittlungseinheit, die es vorwiegend mit Psychopathen und Serientätern zu tun hat. DI Corrigan verdankt seinen Job vor allem seiner Fähigkeit, die Gedanken der Täter erahnen zu können. Dies hat allerdings Auswirkungen auf seine Persönlichkeit gehabt. Er ist kein netter Mensch, der gepflegten Umgang liebt, sondern ein Besessener, der seine Familie vernachlässigt und alles unternimmt, um den Täter zu überführen. Er ist ein kompetenter Polizist, doch alle, die mit ihm zu tun haben, befürchten, dass er irgendwann außer Kontrolle gerät. Sein Gegenspieler ist eine charismatische Figur, die offensichtlich den Kampf für die Gerechtigkeit gegen die Banker aufgenommen hat. Er nutzt moderne Technik, um archaische Strafen zu vollstrecken, diese aber im Namen der Internetnutzer. Auch er ist besessen, aber er ist auch bemüht, eine gute Darstellung in den Medien zu erhalten. Das dargestellte Szenario einer öffentlichen Anklage im Internet ist erschreckend aber auch schon realistisch. Der Leser begleitet einige Leute im Internet und erfährt von ihren Gedanken.
In weiten Teilen wird die normale Tätigkeit der Polizei realistisch und glaubhaft beschrieben. Man spürt die aufkommende Verzweiflung, wenn die Ergebnisse ausbleiben. Dazu tritt der Täter noch in Kontakt mit der Boulevardpresse und verhöhnt die Polizei. Der Ruf dieser Boulevardpresse ist schon übel, aber wie das Buch zeigt, gibt es immer noch eine Steigerung. Nicht nur ein Journalist, sondern auch ein Minister und ein Polizeichef wollen den Erfolg um (fast) jeden Preis. Darunter leiden vor allem die normalen Polizisten, auf die ein enormer Druck ausgeübt wird. Dies beschreibt der Autor sehr eindringlich.
Die Auflösung ist nachvollziehbar und überzeugend, auch wenn die besondere Fähigkeit von DI Corrigan diesmal wenig bringt. Aber seine Hartnäckigkeit und solide Arbeit der Polizei bringen den Erfolg. Es passt zu diesem Kriminalroman, dass am Ende ein weiterer Mensch einen Knacks fürs Leben abbekommt.

Fazit:
Dieser Roman startet spektakulär, doch danach ist harte Arbeit gefragt. Sowohl der Täter als auch DI Corrigan haben mich als Figuren überzeugt. Sehr eindrucksvoll werden die Auswirkungen des Falls auf alle Beteiligten gezeigt. Jeder kriegt sein Fett weg und nicht nur Banker bekommen schlechte Noten. Mich hat das Buch vor allem wegen der glaubhaften Figuren, die jede Menge Ecken und Kanten haben, überzeugt. Ich vergebe viereinhalb Sterne (90 von 100 Punkte), die ich gerne aufrunde. Ich kann das Buch empfehlen, aber Freunde von Actionthriller werden weitgehend enttäuscht werden.

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  • Spannung
  • Figuren
  • Originalität
  • Authentizität
Veröffentlicht am 24.09.2017

Spannende musikalische Spurensuche und ein öder Thriller

Vintage
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Buchmeinung zu Gregoire Hervier – Vintage

„Vintage“ ist ein Roman von Gregoire Hervier, der 2017 bei Diogenes in der Übersetzung von Alexandra Baisch und Stefanie Jacobs erschienen ist. Das französische ...

Buchmeinung zu Gregoire Hervier – Vintage

„Vintage“ ist ein Roman von Gregoire Hervier, der 2017 bei Diogenes in der Übersetzung von Alexandra Baisch und Stefanie Jacobs erschienen ist. Das französische Original erschien 2016 unter dem Titel „Vintage“.

Zum Autor:
Grégoire Hervier, geboren 1977 in Villeneuve-Saint-Georges, hat eine Schwäche für Rockmusik, Science-Fiction-Filme und Karate. ›Vintage‹, in dem wahre Fakten in eine raffinierte Erzählung hineinverwoben sind, ist sein dritter Roman.

Klappentext:
Einem jungen Gitarristen und Journalisten bietet sich der große Deal und die Story seines Lebens: eine Million, wenn er beweisen kann, dass die ›Gibson Moderne‹, die legendärste Gitarre aller Zeiten, tatsächlich existiert hat. Auf seiner Suche begegnet er besessenen Musikliebhabern, leidenschaftlichen Sammlern, zwielichtigen Gestalten und sagenumwobenen Instrumenten. Eine faszinierende Reise quer durch Amerika und die goldenen Jahre von Blues und Rock. Ob Freak oder Liebhaber, Vintage ist eine Geschichte, bei der in jedem eine Saite erklingt.

Meine Meinung:
Dieses Buch zerfällt für mich in zwei Teile. In dem einen Teil geht es um Musik, Instrumente und Obsession.Dort liegen zweifelsfrei die Stärken des Werkes. Gregoire Hervier vermittelt eine Begeisterung, die den Leser gefangen nimmt. Man erfährt vieles über elektrische Gitarren und ihren Einfluß auf die Musik. Die Figur des Li Grand Zombi hat eine unglaubliche Ausstrahlung. Er ist schlecht ausgebildet, aber er setzt eine Vision um. Er erfindet eine Art Mehrspurtechnik und ist nur daran interessiert, seine musikalische Visionen zu realisieren. Es ist ihm völlig egal, ob die Musik seinen Zuhörern gefällt. Man fiebert mit Thomas Dupre mit, wenn er mit Unterstützung einer amerikanischen Studentin versucht, das Geheimnis um diese Musik und der verwendeten Gitarre zu lösen. Man merkt, dass der Autor sich auf diesem Gebiet auskennt und wohlfühlt. Doch leider gibt es einen zweiten Teil, der einen Kriminalfall um diese Geschichte strickt. Diese Passagen haben mir überhaupt nicht gefallen. Die Spannung im Buch ging einzig von der musikalischen Spurensuche aus, die Krimi- und Thrillerelemente waren dagegen fad und langweilig. Auch das Ende passte nicht zur Geschichte des Musikers Grand Li Zombi.

Fazit:
Die musikalische Spurensuche hat mich voll und ganz überzeugt, doch der Gesamteindruck wird durch die konstruiert wirkende Krimihandlung deutlich getrübt. Auch das Ende fand ich unpassend. Zusammenfassend vergebe ich drei von fünf Sternen (65 von 100 Punkten). Trotzdem kann ich das Buch wegen seiner spannenden musikalischen Spurensuche empfehlen.

Veröffentlicht am 18.09.2017

wenig spektakulär aber fesselnd

Sonntags in Trondheim
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Buchmeinung zu Anne B. Ragde – Sonntags in Trondheim

„Sonntags in Trondheim“ ist ein Roman von Anne B. Ragde, der 2017 in der Übersetzung von Gabriele Haefs bei btb erschienen ist. Das norwegische Original ...

Buchmeinung zu Anne B. Ragde – Sonntags in Trondheim

„Sonntags in Trondheim“ ist ein Roman von Anne B. Ragde, der 2017 in der Übersetzung von Gabriele Haefs bei btb erschienen ist. Das norwegische Original erschien 2017 unter dem Titel „Alltid tilgivelse“.

Zum Autor:
Anne B. Ragde wurde 1957 im westnorwegischen Hardanger geboren. Sie ist eine der beliebtesten und erfolgreichsten Autorinnen Norwegens und wurde mehrfach ausgezeichnet. Zuletzt mit dem Norwegian Language Prize und dem Norwegischen Buchhandelspreis. Mit ihrer Serie »Das Lügenhaus«, »Einsiedlerkrebse« und »Hitzewelle« schrieb sie sich in die Herzen der Leserinnen und Leser; ihre Romane erreichten in Norwegen eine Millionenauflage. Anne B. Ragde lebt heute in Trondheim.

Klappentext:
Neues von den Neshovs
Blut ist dicker als Wasser. Das lässt sich zwischen Sonntagsbraten und Familienquerelen leicht aus den Augen verlieren. Bei den Neshovs ist das nicht anders. Einst auf einem Schweinezüchterhof in Tondheim zu Hause, lebt die Sippe inzwischen weit verstreut. Margido widmet sich mit fast religiöser Hingabe seinem Bestattungsunternehmen und tröstet sich mit Saunabesuchen über seine Personalprobleme hinweg. Sein Bruder Erlend, ein schwuler Schaufensterdekorateur, ist zwar seit Jahren glücklich in Kopenhagen verheiratet, aber ein wenig hysterisch, was problematisch wird, als sein stark übergewichtiger Lebensgefährte eines Tages zusammenbricht. Torunn wiederum, die Nichte der beiden, vergeudet ihre Zeit mit einem Mann, der Schlittenhunde züchtet – zu denen sie eine bessere Beziehung unterhält als zu ihm. Als Torunn jedoch an einem Sonntagmorgen beschließt, Margido einen Besuch abzustatten, setzt sie damit ganz erstaunliche Entwicklungen in Gang ...

Meine Meinung:
Die Autorin führt die Familiengeschichte der Neshovs fort. Der schwule Erlend lebt mit seinem Mann in Dänemark und die beiden haben mit einem lesbischen Paar drei Babys. Eindrucksvoll werden ihre Erlebnisse, ihre Sorgen und auch ihre Hoffnungen dargestellt. Sie leben finanziell unabhängig und sehr bewußt. Man fiebert mit Erlend mit und wird von seiner Liebe zu Krumme und den Kindern einfach gefangen genommen. In Rückblicken wird auf ganz normale Situationen während der Schwangerschaft eingegangen, die sich aber auf sein normales Leben auswirken. Was geschieht ist wenig spektakulär, aber es ist doch interessant erzählt.
Erlends Bruder Margido lebt ein einsames, aber auch zufriedenes Leben als Bestatter. Sein Leben verläuft in geregelten Bahnen und die Bestattungsfirma steht im Mittelpunkt. Er lebt diesen Beruf mit Haut und Haaren und versucht das Beste für seine Kunden zu erreichen. Auch hier gefällt die Auswahl der beschriebenen Situationen. Sie verdeutlichen wie sehr Margido in seinem Beruf aufgeht.
Seine Nichte Torunn lebt in einer unglücklichen Beziehung und beschließt aus dem Nichts heraus, ihr Leben von Grund auf umzukrempeln. Sie kehrt auf den Stammhof der Familie zurück, von dem alle Familienmitglieder irgendwann geflohen sind. Geschickt vermischt die Autorin starke Emotionen mit ganz banalen Tätigkeiten. Man fiebert mit Torunn und wünscht ihr, dass der Neubeginn gelingen wird. Unterstützt wird sie dabei von Margido, dessen Leben dadurch aus den festen Abläufen herausgerissen wird und der sich auch als ein Mensch erweist, der sich öffnet und Gefühle entwickelt.
Obwohl wenig Spektakuläres geschieht und meist nur ganz banale Dinge beschrieben werden, hat mich das Buch gefangen genommen. Die Gefühle der Personen werden sehr deutlich, da alle Familienmitglieder als Ich-Erzähler auftreten und der Erzählstil sehr eindringlich ist. Die Figuren werden sehr detailliert beschrieben und einzig ihre Entwicklung hält den Leser bei der Stange.

Fazit:
Anne B. Ragde zeigt in diesem Buch, dass sie eine gute Erzählerin ist. Man verfolgt gerne und interessiert die Geschehnisse um die einzelnen Personen, die wenig Außergewöhnliches bieten und doch fesseln. Ich bin sehr gut unterhalten worden und vergebe viereinhalb von fünf Sternen (90 von 100 Punkten), die ich gerne aufrunde. Ich kann das Buch all jenen empfehlen, die einfach einer gut erzählten Geschichte folgen wollen.

Veröffentlicht am 11.09.2017

zu viele Nebenhandlungen

Kein guter Ort
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Buchmeinung zu Bernhard Stäber – Kein guter Ort

„Kein guter Ort“ ist ein Thriller von Bernhard Stäber, der 2017 bei beTHRILLED by Bastei Entertainment erschienen ist. Dies ist der dritte Band um den Psychologen ...

Buchmeinung zu Bernhard Stäber – Kein guter Ort

„Kein guter Ort“ ist ein Thriller von Bernhard Stäber, der 2017 bei beTHRILLED by Bastei Entertainment erschienen ist. Dies ist der dritte Band um den Psychologen Arne Eriksen.

Zum Autor:
Bernhard Stäber, geboren 1967 in München, lebt und arbeitet im norwegischen Telemark. Er kann bereits auf mehrere Bücher zurückblicken, die er unter Pseudonym veröffentlicht hat, und lässt im vorliegenden Roman seine Erfahrungen als Auswanderer facettenreich einfließen.

Klappentext:
Spannender Norwegen-Krimi um ein verlassenes Hotel
Arne Eriksen ist nach seinem letzten Fall nach Südnorwegen gezogen und arbeitet dort als Psychiater an einer Klinik. Hier hört er auch von den mysteriösen Morden im Hotel Rabenschlucht. Damals hat ein Unbekannter ein junges Mädchen vor den Augen seiner Schwester umgebracht. Doch nicht erst seit dieser Tat gilt die Rabenschlucht als ein Ort, an dem seit jeher schlimme Dinge geschehen. Der Ort und die Geschehnisse lassen den Psychologen nicht los und Arne stellt auf eigene Faust Nachforschungen zum tragischen Tod des jungen Mädchens an. Und muss feststellen, dass ihn sein Leben in Norwegen verändert hat: Er lässt sich immer mehr von seiner Intuition und den uralten Riten der Samen leiten - und kommt damit dem Täter so nah, dass er selbst in tödliche Gefahr gerät...

Meine Meinung:
Arne Eriksen ist Psychologe und hat einige Zeit bei der Volksgruppe der Samen zugebracht. Dort hat er erfahren, dass es Grenzbereiche gibt, die allein mit der klassischen Wissenschaft nicht erklärt werden können. So haben auch Orte eine Ausstrahlung, die er zu gewissen Zeiten wahrnehmen kann. In diesem Buch geht es um einen ungeklärten Todesfall nahe einem Hotel an der Rabenschlucht. Auch dieser Ort hat eine ungute Ausstrahlung. Mir waren die dauernden Hinweise auf die ungute Ausstrahlung des Ortes irgendwann zu viel. Die Hauptfigur ist sehr detailliert beschrieben, auch auf eine eine seiner Patientinnen wird näher eingegangen. Weiterhin spielt eine Polizistin, die er schon aus den vorherigen Fällen kennt, eine größere Rolle. Arne ist etwas zu glatt geraten. Er macht fast alles richtig und setzt sich auch privat für sein Umfeld ein. Seine Macken sind belanglos und ich empfand ihn als recht langweilig. Auch bei der Polizistin sind viele positive Eigenschaften zu erkennen, einzig seine Patientin ist nicht „weich gespült“. Sie hat mir von allen Figuren am besten gefallen. Es gibt recht viele Handlungsstränge, bei denen ich nicht immer den Nutzen für die Gesamthandlung erkennen konnte. Dadurch fällt die Spannung immer wieder ab. Zum Ende hin steigt die Spannung deutlich und der Autor präsentiert eine überraschende, aber auch eine fundierte Auflösung. Hier zeigt der Autor, was er kann. Insgesamt ist das Buch leicht lesbar und die Handlung wird aus mehreren Perspektiven betrachtet.

Fazit:
Leider hat mich dieses Werk nicht wirklich überzeugt. Den Figuren fehlte eine Prise „Schlechtigkeit“ und bei den vielen Nebenhandlungen hat sich der Autor etwas verzettelt. Beim Showdown zeigt er aber, dass er es besser kann. Meine Wertung lautet drei von fünf Sternen (60 von 100 Punkten).