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Veröffentlicht am 30.05.2023

Grundsolider ruhiger Krimi mit viel Atmosphäre und einem Schuss Romantik

Akte Nordsee - Der Teufelshof
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Buchmeinung zu Eva Almstädt – Der Teufelshof

Der Teufelshof ist ein Kriminalroman von Eva Almstädt, der 2023 bei Bastei Entertainment erschienen ist.

Zum Autor:
Eva Almstädt absolvierte eine Ausbildung ...

Buchmeinung zu Eva Almstädt – Der Teufelshof

Der Teufelshof ist ein Kriminalroman von Eva Almstädt, der 2023 bei Bastei Entertainment erschienen ist.

Zum Autor:
Eva Almstädt absolvierte eine Ausbildung in den Fernsehproduktionsanstalten der Studio Hamburg GmbH und studierte Innenarchitektur in Hannover. Sie ist Autorin der erfolgreichen Ostseekrimireihe um die Lübecker Kommissarin Pia Korittki und lebt in Hamburg. Akte Nordsee - Der Teufelshof ist der zweite Roman ihrer neuen Reihe um die Rechtsanwältin Fentje Jacobsen und den Journalisten Niklas John.

Zum Inhalt:
Henning heiratet seine Anna mit einer großen Feier. Am nächsten Morgen findet eine Nachbarin den Bräutigam schwer verletzt und dessen Eltern mit einem Jagdgewehr erschossen. Anna wird verstört in der Scheune entdeckt. Als die Polizei ein Familiendrama vermutet, beginnt die Anwältin Fentje für ihren Freund aus Jugendtagen zu ermitteln. Der Journalist Niklas kennt hingegen Anna und kann sie sich nicht als Täterin vorstellen. Also beginnt auch er zu ermitteln.

Meine Meinung:
Wie schon im ersten Band wirken die beiden Protagonisten Fentje Jacobsen und Niklas John sehr sympathisch. Manchmal hätte ich mir ein paar graue Flecken in ihrem Charakter gewünscht. Sie sind sicherlich nicht perfekt, aber beide haben eine positive Ausstrahlung. Sie finden einander attraktiv, aber an eine Beziehung denken beide nicht. Obwohl es einige Verdächtige gibt, entwickelt sich der Fall ruhig. Auch der Erzählstil wirkt ruhig, fast schon bedächtig. Viel Atmosphäre und klassisches norddeutsches Landleben mit liebevoll gezeichneten Figuren bestimmen die Handlung. Einige Motive, die bereits im ersten Band thematisiert wurden, werden fortgeführt. Die sich abzeichnende Demenz ihrer Großmutter, Fentjes lebhafte Nichte, der anstrengende und arbeitsintensive Alltag auf dem Bauernhof und natürlich die Frage nach einem Ehepartner für Fentje. Dann fast aus dem Nichts ein Brandanschlag auf Niklas und die Dinge geraten in Bewegung. Die wechselnden Perspektiven unterstützen den Tempowechsel und lassen einen Blick in die Befindlichkeiten zu. Als auch Fentje in Gefahr gerät überschlagen sich die Ereignisse. Der abschlie0ende Showdown war schon spannend, schien mir aber nicht so recht zur Gesamterzählung zu passen.
Am Ende steht ein vollständig und nachvollziehbar gelöster Fall und die Frage, wie es mit Fentje und Niklas weitergeht.
Mich hat dieser Krimi sehr gut unterhalten, auch wenn ich ihn als etwas schwächer als den Vorgänger empfinde. Seine Stärken sehe ich vor allem im gelungenen Plot und den ruhigen Erzählstrecken.

Fazit:
Ein in weiten Teilen ruhiger Kriminalroman mit zwei sympathischen Protagonisten, der mich sehr gut unterhalten hat. Deshalb bewerte ich den Titel mit vier von fünf Sternen (80 von 100 Punkten). Für die Freunde ruhiher und atmosphärischer Kriminalromane spreche ich eine Leseempfehlung aus.

  • Einzelne Kategorien
  • Handlung
  • Erzählstil
  • Charaktere
  • Cover
  • Spannung
Veröffentlicht am 29.05.2023

Eine moderne Umsetzung der Sherlock Holmes Idee

Wenn Worte töten
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Buchmeinung zu Anthony Horowitz – Wenn Worte töten

Wenn Worte töten ist ein Kriminalroman von Anthony Horowitz, der 2023 im Insel Verlag in der Übersetzung von Lutz-W. Wolff erschienen ist. Der Titel ...

Buchmeinung zu Anthony Horowitz – Wenn Worte töten

Wenn Worte töten ist ein Kriminalroman von Anthony Horowitz, der 2023 im Insel Verlag in der Übersetzung von Lutz-W. Wolff erschienen ist. Der Titel der englischen Originalausgabe lautet A Line to Kill und ist 2021 erschienen.

Zum Autor:
Anthony Horowitz, geboren 1956 in Stanmore, gehört zu den erfolgreichsten Autoren der englischsprachigen Welt, in Deutschland ist er vor allem durch seine Jugendbuchreihe um Alex Rider bekannt. Neben zahlreichen Büchern hat Anthony Horowitz Theaterstücke und Drehbücher zu verschiedenen Filmen und Fernsehserien (unter anderem Inspector Barnaby) verfasst. Seit seiner Jugend ist er Sherlock-Holmes-Fan. Anthony Horowitz lebt mit seiner Familie in London.

Zum Inhalt:
Daniel Hawthorne und Anthony Horowitz reisen zum Literaturfestival nach Alderney. Dort wird der Mäzen des Festivals, ein Betreiber von Onlinewetten, brutal ermordet. Hawthorne nimmt die Ermittlungen auf.

Meine Meinung:
Dieses Buch besticht durch die ungewöhnliche Figurenkonstellation. Der reale Autor Anthony Horowitz begleitet den fiktiven Berater Daniel Hawthorne bei seinen Ermittlungen, um darüber ein Buch zu schreiben. Horowitz verbindet mit Hawthorne eine Art Hassliebe. Einerseits behandelt Hawthorne Horowitz meist schlecht und enthält ihm Informationen. Andererseits sind Hawthornes Fähigkeiten spektakulär. So ganz nebenbei erfährt der Leser viel Wissenswertes aus der Verlagswelt und aus dem Bereich Literaturfestival. Das Bild von Watson und Sherlock Holmes wird bewusst genutzt und doch auch wieder in Frage gestellt, weil es in Hawthornes Lebenslauf dunkle Flecken gibt.
Fast alle Anwesenden auf dem Festival haben ihre Geheimnisse und Hawthorne ist ihnen auf der Spur. Die Figurenzeichnung der meisten Figuren ist komplex mit Ecken und Kanten. Sympathische Figuren sind eher dünn gesät. Die Geschichte wird nahezu ausschließlich aus der Perspektive des Autors erzählt, der seine Gedanken ausführlich mitteilt. Eher spärlich erhält er Informationen von Hawthorne, der zudem noch ein Hühnchen mit dem Berater des Festivalmäzens zu rupfen hat. Er war in das Ausscheiden Hawthornes aus dem aktiven Polizeidienst involviert. Weitere Motive ergeben sich aus dem umstritten Bau einer Stromtrasse von Frankreich über Alderney nach England. Häppchenweise entlarvt Hawthorne die Geheimnisse der am Festival beteiligten Personen. Am Ende des Buches steht eine überzeugende und vollständige Auflösung und doch bleiben für Horowitz offene Fragen.
Der Schreibstil des Autors ist qualitativ beeindruckend. Zudem werden Atmosphäre, Gefühle und Landschaftsbeschreibungen in die Handlung integriert. Für mich war es eine spannende Erzählung, weil viele Geheimnisse enthüllt wurden, auch wenn der Mordfall oft eher eine Nebenrolle spielte. Auch der augenzwinkernde Humor des Autors hat mir sehr gefallen.

Fazit:
Bei diesem Titel hat mich die Figurenzeichnung, der Plot und die Figurenkonstellation begeistert. Weil ich mich blendend unterhalten habe, bewerte ich das Werk mit fünf von fünf Sternen (90 von 100 Punkten) und spreche eine klare Leseempfehlung aus.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 28.05.2023

Acht Kurzgeschichten mit Tiefgang

Auf Tiefe
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Buchmeinung zu H. Dieter Neumann – Auf Tiefe

Auf Tiefe ist eine Kurzgeschichtensammlung von H. Dieter Neumann, die 2023 im Engelsdorfer Verlag erschienen ist.

Zum Autor:
H. Dieter Neumann, Jahrgang ...

Buchmeinung zu H. Dieter Neumann – Auf Tiefe

Auf Tiefe ist eine Kurzgeschichtensammlung von H. Dieter Neumann, die 2023 im Engelsdorfer Verlag erschienen ist.

Zum Autor:
H. Dieter Neumann, Jahrgang 1949, war Offizier in der Luftwaffe der Bundeswehr. Nach seinem Ausscheiden als Oberstleutnant d. R. wurde der Diplom-Finanzökonom (BI) Vertriebsleiter und Geschäftsführer eines mittelständischen Unternehmens und schließlich Vorstand einer Dienstleistungsgenossenschaft. Danach erfüllte er sich seinen Lebenstraum, indem er einige Semester Neuere Deutsche Literatur studierte und sich ganz aufs Schreiben verlegte. Als passionierter Segler ist Neumann oft und gern auf dem Wasser. Er ist verheiratet, hat zwei erwachsende Töchter und lebt in der Nähe von Flensburg auf dem Land.

Zum Inhalt:
Diese Sammlung enthält acht Kurzgeschichten aus dem Umfeld von See und Küste.

Meine Meinung:
In den Geschichten dieses Buches herrscht oft eine düstere Stimmung und etliche der Protagonisten haben teils schwerwiegende Probleme. Manchmal wendet es sich zum Guten, manchmal aber auch nicht. Man merkt jederzeit die Verbundenheit des Autors, selbst ein ausgewiesener Seebär, zu Land und Leuten. Zeitlich spielen die Geschichten zwischen dem Untergang Rungholts und der Gegenwart. Der Autor hat um jedes Wort und jeden Satz gekämpft und das macht sich positiv bemerkbar. Es liegt im Wesen einer Sammlung, dass dem Leser manche Geschichte besser gefällt als andere. Meine beiden Lieblinge waren Tjark auf Tiefe und Dunkles Wasser, die mich restlos begeistert haben. Kein Wort zu viel und keins zu wenig und doch voller Tiefe. Es sind keine Geschichten, die einfach so weg gelesen werden sollten. Die meisten Geschichten entfalten ihre volle Wirkung erst voller Konzentration des Lesers. Diese Zeit sollte man sich nehmen. Es lohnt sich.

Fazit:
Die Kurzgeschichtensammlung enthält zwei absolute Perlen und sechs weitere Geschichten, die dagegen etwas abfallen. Ich wurde sehr gut unterhalten und zum Nachdenken angeregt. Deshalb bewerte ich das Buch mit vier von fünf Sternen (80 von 100 Punkten) und spreche eine klare Leseempfehlung aus.

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Veröffentlicht am 19.05.2023

Ein empfehlenswerter historischer Roman

Das Geheimnis des Klosterplans
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Buchmeinung zu Monika Küble – Das Geheimnis des Klosterplans

Das Geheimnis des Klosterplans ist ein Historischer Roman von Monika Küble, der 2023 bei GMEINER erschienen ist.

Zum Autor:
Monika Küble ...

Buchmeinung zu Monika Küble – Das Geheimnis des Klosterplans

Das Geheimnis des Klosterplans ist ein Historischer Roman von Monika Küble, der 2023 bei GMEINER erschienen ist.

Zum Autor:
Monika Küble wurde 1960 in Bergatreute in Oberschwaben geboren und studierte Sozialpädagogik, Romanistik, Germanistik und Kunstgeschichte. Nach einem Vierteljahrhundert in Konstanz wohnt sie inzwischen auf der inspirierenden Insel Reichenau und verdient ihre Brötchen mit Reiseleitungen, Führungen rund um den Bodensee, Übersetzen und Dolmetschen, kunsthistorischen Vorträgen und natürlich dem Schreiben. Die Autorin verfasst Oberschwabenkrimis, historische Romane, Erzählungen und Sachbücher.

Zum Inhalt:
Graf Karamann aus Dietfurt an der Donau will ein Kloster errichten lassen. 839 schickt er seinen Sohn Isenbard, Mönch Milo und den Sohn des Schmieds Pucco auf die Reise an den Bodensee und nach St. Gallen, um die erforderliche Unterstützung von Kaiser und Kirche zu erhalten. Ihre Mission erweist sich als schwieriger und gefährlicher als gedacht.

Meine Meinung:
Bei diesem Buch merkt man die gründliche Recherche der Autorin zu jedem angesprochenem Thema. Das Herzblut der Autorin für dieses Buch spürt der Leser zu jeder Zeit. Am Ende des Buches stellte ich erstaunt fest, wie viele Informationen ich erhalten hatte. Dazu ist die Handlung vielschichtig mit einigen Nebenhandlungen, aber der rote Faden war jederzeit spürbar. Sehr gelungen fand ich die Charakterisierung der drei Hauptfiguren mit ihren Ecken und Kanten. Ihre Gedankengänge und ihr Verhalten konnte ich nachvollziehen und empfand es als glaubhaft. Meist wird die Geschichte aus der Sicht Isenbarts erzählt, der als unerfahrener Anführer die Reise antritt und während der Reise zum Mann reift. Er ist ein absoluter Sympathieträger ebenso wie sein vorlauter Diener Pucco. Milo ist ziemlich geheimnisvoll und geht seinen eigenen Weg. Den Schreibstil empfand ich als etwas holprig, aber er erfüllt seinen Zweck und vermittelt auch Emotionen.

Fazit:
Den Schreibstil empfand ich als etwas holprig, aber Handlung und Figurenzeichnung gleichen dies mehr als aus. Da ich mich sehr gut unterhalten habe, bewerte ich den Titel mit sehr guten vier von fünf Sternen (85 von 100 Punkten) und spreche eine Leseempfehlung für die Freunde gut recherchierter Mittelalterromane aus.

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Veröffentlicht am 18.05.2023

Nur der zeitlich frühere Teil konnte mich überzeugen

Der treue Spion
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Buchmeinung zu Uta Seeburg – Der treue Spion

Der treue Spion ist ein Historischer Kriminalroman von Uta Seeburg, der 2023 bei HarperCollins erschienen ist. Dies ist der dritte Band der Serie um den preußischen ...

Buchmeinung zu Uta Seeburg – Der treue Spion

Der treue Spion ist ein Historischer Kriminalroman von Uta Seeburg, der 2023 bei HarperCollins erschienen ist. Dies ist der dritte Band der Serie um den preußischen Major Wilhelm Gryszinski im bayrischen Polizeidienst.

Zum Autor:
Uta Seeburg ist Berlinerin und lebt in München. Sie arbeitete bereits als Werbetexterin, Drehbuchautorin und Redakteurin, widmet sich aber heute ausschließlich der Schriftstellerei. Die promovierte Literaturwissenschaftlerin wohnt mit ihrem Mann und ihrer kleinen Tochter in Haidhausen.

Zum Inhalt:
1896 ermittelt Major Gryszinski im Fall eines verschwundenen Diplomaten in München, kann den Fall aber nicht komplett aufklären. 20 Jahre später ist sein Sohn Fritz als Soldat vor Verdun unterwegs. Dort wird er als Spion angeworben und beginnt sich auf eine gefährliche Tour durch Europa, die am Ende den ungelösten Fall seines Vaters aufklärt.

Meine Meinung:
Der Schreibstil der Autorin nutzt altertümliche Begriffe und Ausdrücke, die dem damaligen Zeitgeist zum Leben verhelfen. Zeitlich wechseln sich Episoden aus 1896 und 1916 immer wieder ab. Die Geschichte wird aus dem Blickwinkel des jeweils agierenden Gryszinski erzählt und verdeutlicht die jeweilige Gefühlswelt. 1896 geht es vergleichsweise ruhig zu, wenn Major Gryszinski seine polizeilichen Ermittlungsmethoden einsetzt. Bei seinem Sohn hatte in eher den Eindruck eines Abenteuerromans, der mit viel Fantasie erzählt wird, aber auch wenig realistisch wirkt. Der Teil, der 1896 spielt, hat mich gefesselt und sehr gut unterhalten. Die Mutation des Sohnes zu einer Art James Bond in Kriegszeiten konnte das nicht. Natürlich habe ich trotzdem mit der Hauptfigur mitgefiebert, aber die Auflösung war mir dann doch zu abgehoben.

Fazit:
Dieser Titel besteht aus zwei Geschichten, von der mich nur die von 1896 überzeugen konnte. Bei der Spionagestory habe ich bald das Interesse verloren. Deshalb bewerte ich das Gesamtwerk mit drei von fünf Sternen (60 von 100 Punkten).

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