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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 15.04.2022

Ein toller historischer Krimi

Das Mädchen und der Totengräber (Die Totengräber-Serie 2)
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Mir hat das Buch sehr gut gefallen. Auch ohne Vorkenntnisse aus Band 1 konnte ich problemlos in die Geschichte einsteigen. Neben einer spannenden Geschichte erzählt der Autor auch interessante Fakten zu ...

Mir hat das Buch sehr gut gefallen. Auch ohne Vorkenntnisse aus Band 1 konnte ich problemlos in die Geschichte einsteigen. Neben einer spannenden Geschichte erzählt der Autor auch interessante Fakten zu Leben, Ermittlungsarbeit und Kultur Ende des 19. Jahrhunderts. Ganz nebenbei baut Pötzsch das damalige Zeitgeschehen in seine Geschichte ein, etwa antisemitische Kommentare die Leo aufgrund seiner jüdischen Wurzeln über sich ergehen lassen muss, Diskriminierung die Julia als Frau erfährt, oder eine “Völkerschau”, in der afrikanische Stämme wie Tiere im Zoo ausgestellt wurden. Und auch das Thema Mumien und Ägyptologie kommt nicht zu kurz. Das gibt dem Buch natürlich sehr viel Umfang, zugleich aber eine für den Leser sehr wertvolle Tiefe, so dass ich mich an keiner Stelle gelangweilt habe.

Obwohl der Totengräber im Titel genannt ist, spielen Leo und Julia deutlich größere Rollen, das hat mich etwas überrascht. Leo, Julia und der Totengräber bilden auch so ein spannendes Trio, doch vom herrlich schwarzen Humor des Totengräbers hätte es gerne noch mehr geben dürfen!

Fazit
Ein komplexer historischer Krimi der den Leser mit einer wunderbar lebendigen und bildhaften Erzählweise in die Vergangenheit abtauchen und das historische Wien erkunden lässt.

Veröffentlicht am 10.04.2022

Wieder sehr gelungen

Die letzte Witwe
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Typisch für Karin Slaughters Bücher geht es auch hier wieder sehr spannend, aber stellenweise auch brutal zu. Bei einigen Kapitel greift die Autorin zu einem sehr cleveren Trick: die Kapitel sind aus anderer ...

Typisch für Karin Slaughters Bücher geht es auch hier wieder sehr spannend, aber stellenweise auch brutal zu. Bei einigen Kapitel greift die Autorin zu einem sehr cleveren Trick: die Kapitel sind aus anderer Sichtweise geschrieben, spielen aber zur gleichen Zeit. So erlebt der Leser einzelne Situationen aus verschiedenen Sichtweisen oder erfährt was zeitgleich an verschiedenen Orten passiert. Das gibt tiefe Einblicke in die Charaktere und liest sich wie der Splitscreen bei einem spannenden Film.

Zur Story möchte ich gar nicht viel sagen, um nichts zu verraten. Wie immer baut Slaughter einige Überraschungen und Wendungen ein und lässt die Ereignisse zum Ende hin so viel Fahrt aufnehmen, dass man das Buch nicht mehr aus der Hand legen kann.

Fazit
Auch Band 7 der Reihe konnte mich fesseln und überzeugen. Neben der ganzen Spannung schafft Karin Slaughter es aber auch Einblicke in das Innenleben ihrer Charaktere zu bieten. Für mich ist sie noch immer eine der besten Thriller-Autorinnen überhaupt!

Veröffentlicht am 07.04.2022

Eine großartige Lektüre

Graue Bienen
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Als ich das Buch in der Hand hielt hatte ich Bedenken, ob diese Lektüre zur jetzigen Zeit nicht zu bedrückend ist. Schnell zeigte sich aber, dass diese Bedenken unnötig waren, denn Kurkow schafft es über ...

Als ich das Buch in der Hand hielt hatte ich Bedenken, ob diese Lektüre zur jetzigen Zeit nicht zu bedrückend ist. Schnell zeigte sich aber, dass diese Bedenken unnötig waren, denn Kurkow schafft es über ein schweres Thema und über schlimme Ereignisse zu schreiben, ohne dass er dem Leser mit seiner Geschichte eine zu große Last aufbürdet. Einen großen Anteil daran hat Protagonist Sergej, der trotz prekärer Lebensumstände und einiger Rückschläge nicht den Optimismus verliert und versucht immer das beste aus seiner Lage zu machen.

Der erste Teil der Geschichte spielt im Dorf mit seinen zwei letzten Einwohnern. Bisher wurde nur die Kirche durch einen Granateinschlag zerstört. Bei den Straßen und Wegen hat sich Sergej längt daran gewöhnt an welchen Stellen er geschickt die Granatentrichter umgehen muss. Auch das Heizen und Kochen mit einem Kohleofen ist für ihn alltäglich geworden; Strom, Fernsehen und Lichter vermisst er nach drei Jahren doch langsam ein wenig. Im zweiten Teil der Geschichte macht sich Sergej dann auf den Weg um seine Bienen in eine ruhigere und fruchtbarere Landschaft zu bringen. Viel Geld hat er nicht, so schläft er die meiste Zeit in seinem Auto oder einem kleinen Zelt. Sein Weg führt ihn quer durch die Ukraine bis zur Krim. Er begegnet dabei ganz unterschiedlichen Menschen, die ihm mal freundlich, mal weniger freundlich gesinnt sind.

Fazit:
Ein großartiges Buch, das von den kleinen Leuten erzählt, die das Pech hatten im von Russland und der Ukraine umkämpften Grenzgebiet zu leben und plötzlich zwischen die Fronten zu stehen.

Veröffentlicht am 30.03.2022

Eine unglaubliche Reise

Der Flussregenpfeifer
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Obwohl mich diese unglaubliche und absolut faszinierende Geschichte sehr angesprochen hat, hat es doch etwas gedauert bis ich hineingefunden habe; einen richtigen Sog hat das Buch erst beim letzten Drittel ...

Obwohl mich diese unglaubliche und absolut faszinierende Geschichte sehr angesprochen hat, hat es doch etwas gedauert bis ich hineingefunden habe; einen richtigen Sog hat das Buch erst beim letzten Drittel entfaltet. Am Können des Autors lag das bei weitem nicht, denn sein Schreibstil hat mir sehr gut gefallen. Orte, Menschen und Natur sind detailliert beschrieben, man kann die schwüle Luft zu spüren und hat die exotischen Gerüche in der Nase. Auch Spannung und Atmosphäre wurden an mehreren Stellen gekonnt aufgebaut, nur tiefergehende Einblicke in die Charaktere und in ihr Denken hätte ich mir an mancher Stelle gewünscht.

Was es mir aber schwer machte in die Geschichte zu finden waren die Zeitsprünge. Ich konnte oft nur raten, wie viel Zeit zwischen den Kapiteln vergangen ist, was es natürlich auch schwer machte die Dauer von Oskars Reise überhaupt nachzuvollziehen. Mit den wechselnden Orte der Handlung ging es mir genauso. Der Fokus der Erzählung liegt nicht nur auf Oskar, Kapitelweise wird auch aus der Sicht verschiedener Nebendarsteller erzählt. Dabei lernt man interessante Menschen kennen, einige davon gab es sogar wirklich. Bei jedem Kapitel musste ich aber erstmal überlegen in welchem Land und in welcher Stadt es nun spielt und ob ein Zeitsprung nach vorne oder hingen gemacht wurde. Dadurch fand ich es schwer einem roten Faden zu folgen. Den Kapiteln vorangestellte Jahres- und Ortsangaben wären hier eine enorme Hilfe gewesen.

Fazit
Tobias Friedrich hat mich auf eine tolle Reise um die halbe Welt mitgenommen. Vielleicht können den Kapiteln ja in der nächsten Druckauflage noch die fehlenden Jahres- und Ortsangaben vorangestellt werden, dann wäre das Buch noch mehr zu genießen.

Veröffentlicht am 19.03.2022

Viel Action in Down under

Papier & Blut
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Im zweiten Band verschlägt es Al und seine Freunde nach Australien, wo neue Gefahren und Gegner auf sie warten. Im Vergleich zum ersten Band geht es dabei deutlich actionreicher zu, was aber selbst bei ...

Im zweiten Band verschlägt es Al und seine Freunde nach Australien, wo neue Gefahren und Gegner auf sie warten. Im Vergleich zum ersten Band geht es dabei deutlich actionreicher zu, was aber selbst bei mir als Actionfan irgendwann zu einer Übersättigung führte. Immer neue Gegner stellen sich der Gruppe entgegen und werden einer nach dem anderen recht problemlos ausgeschaltet. Mir fehlte hier die drohende Gefahr um richtig mitfiebern zu können, es ging alles etwas zu einfach. Die Actionsequenzen werden unterbrochen durch teils recht eingeschobene Geschichten oder Gedankengänge von Al. Beides war mir an manchen Stellen etwas zu ausschweifend.

Trotz meiner Kritikpunkte habe ich das Buch gerne gelesen. Der Witz des ersten Bandes ist zum Glück erhalten geblieben und zusätzlich gab es einige sehr spannende neue Erkenntnisse. Die Charaktere mochte ich schon im ersten Band sehr gerne, dass nun auch bisherige Randfiguren mehr Platz in der Geschichte erhielten hat mir sehr gut gefallen. Ich freue mich schon sehr auf den nächsten Band und bin gespannt wie die offenen Enden weitergeführt werden.

Fazit:
Zwar etwas schwächer als Band eins, dennoch eine gute Unterhaltung mit viel Lesespaß.
Der Geschichte vorangestellt ist übrigens eine kurze Zusammenfassung der Ereignisse aus dem ersten Band, das fand ich eine sehr gute Idee um wieder ins Geschehen einzusteigen und neuen Lesern einen Einstieg zu ermöglichen.