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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 05.11.2023

Ein solider Reihenauftakt

Im Zweifel für das Monster
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Meine Wertung: 3,5 Sterne

Anwalt Daniel Becker steht kurz vor seinem Ziel Partner in einer renommierten Anwaltskanzlei zu werden. Da kommt es genau recht, dass er von seinen Vorgesetzten einen prestigeträchtigen ...

Meine Wertung: 3,5 Sterne

Anwalt Daniel Becker steht kurz vor seinem Ziel Partner in einer renommierten Anwaltskanzlei zu werden. Da kommt es genau recht, dass er von seinen Vorgesetzten einen prestigeträchtigen Fall übertragen bekommt. Weniger praktisch ist allerdings, dass ihn Nachts das Monster besucht, das ihm in seiner Kindheit Albträume bescherte, und er feststellen muss, dass es sehr real ist. Es steht unter Mordverdacht und nun muss Daniel es vor einem übernatürlichen Gericht verteidigen und auch noch den wahren Mörder finden.

Der Klappentext und die Aufmachung des Buches lassen eine leichte, lustige Story für ein jüngeres Publikum erwarten, aber tatsächlich geht es an einigen Stellen recht brutal und blutig zu. Ein Kinderbuch ist das sicherlich nicht. Von der Handlung her ist es eher ein Krimi als ein Gerichtsroman, denn die größere Rolle spielt die Aufklärung der übernatürlichen Morde. Das ist dann zwar interessant und stellenweise wird es auch spannend, aber nie nervenzerreißend. Ein paar Nebenschauplätze hätte man sich sparen können, sie lenken eher ab, als dass sie die Story bereichern, da hätte ich mir eine straffere Handlung gewünscht. Am Ende ist es eine skurrile Geschichte, in der nicht nur „Monster“ sondern jede Menge weitere übersinnliche Erscheinungen und Wesen eine Rolle spielen.

Band 1 ist zwar kein herausragender Beginn, legt aber einen guten Grundstein für die weitere Handlung. Ein wenig hatte ich das Gefühl, dass sich das Buch inhaltlich noch selbst finden muss. Der Humor ist zwar vorhanden, aber meistens etwas flach, richtige Brüller waren nicht dabei. Protagonist Daniel Becker bleibt recht oberflächlich. Viel Potential für den Folgeband, aber auch einiges das vertieft werden muss.

Veröffentlicht am 05.11.2023

Spannend bis zum Schluss

Die gute Schwester
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Endlich mal wieder ein Thriller der mich packen konnte! Es beginnt noch recht harmlos, doch schnell spürt man, dass hinter den Alltagsszenen mehr steckt. Durch das hohe Erzähltempo wird man förmlich durch ...

Endlich mal wieder ein Thriller der mich packen konnte! Es beginnt noch recht harmlos, doch schnell spürt man, dass hinter den Alltagsszenen mehr steckt. Durch das hohe Erzähltempo wird man förmlich durch die Seiten getrieben, man muss einfach wissen was hinter der Story steckt. Ein Ereignis folgt auf das andere. Es gibt eine Wendung nach der anderen. Irre gut!

Wie Megan die beiden Leben clever jongliert ist super spannend zu lesen. Abwesenheiten zu Hause kann sie auf Dienstreisen schieben, wie Leah sich kleidet und wen sie trifft erfährt sie aus Instagram und Facebook. Dabei streut die Autorin immer wieder Kleinigkeiten ein, die den Leser stutzen lassen, man merkt, dass nicht nur Megan Spielchen treibt. Bald fragt man sich, was Wahrheit ist und was Manipulation. Und - ist Megan vielleicht doch Leah?

Zur Handlung will ich gar nicht viel mehr verraten, es gibt so viele Überraschungen die man beim Lesen einfach selbst erleben muss.

Minimale Abzüge in der Umsetzung gibt es für ein paar kurze Handlungsstränge die im Sande verlaufen und die man sich hätte sparen können. Das Buch ist in fünf Abschnitte unterteilt, nach dem sehr langen ersten Teil habe ich kurz gebraucht, um wieder in die Story zu kommen. Der Bruch ist aber zwingend nötig, um die Geschichte zu erzählen.

Fazit
Clever konstruiert und spannend geschrieben, es hat richtig viel Spaß gemacht dieses Buch zu lesen! Eine große Leseempfehlung für dieses gelungene Debut!

Veröffentlicht am 12.10.2023

Eine absolut gelungene Fortsetzung

Love Will Tear Us Apart
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Die Erzählung ist typisch C. K. McDonnell: jede Menge Handlungsorte und Charaktere, bei denen es zu Beginn noch keine Verbindung gibt, mit der Zeit wird dann der rote Faden immer erkennbarer und die Erzählstränge ...

Die Erzählung ist typisch C. K. McDonnell: jede Menge Handlungsorte und Charaktere, bei denen es zu Beginn noch keine Verbindung gibt, mit der Zeit wird dann der rote Faden immer erkennbarer und die Erzählstränge laufen zusammen. Der Beginn hat sich daher auch ein klein wenig gezogen, sobald das grundsätzliche Setting steht wird es aber schnell sehr spannend und zum Ende hin war es ein richtiger Pageturner.

Auch beim Humor und den verrückten Ideen bleibt sich der Autor treu. Ich finde sogar, dass er sich zum positiven entwickelt hat, die Witze sind weniger derb, dafür gibt es jede Menge schwarzen Humor und unterhaltsame Dialoge. Obwohl teilweise recht skurril sind die Charaktere einfach toll ausgearbeitet und gerade durch ihre Eigenheiten absolut sympathisch.

Wer die Reihe noch nicht kennt, der kann hier ohne Vorwissen nicht mehr einsteigen. Zwar wird immer wieder etwas Hintergrundwissen vermittelt, aber die Handlung zieht sich durch alle Bände, so dass man die Vorgänger zwingend kennen sollte. Bei den vielen Charakteren würde ich mir so langsam ein Personenregister wünschen, damit man den Überblick behält, wer nun eigentlich auf welcher Seite steht 😄

Fazit
Nach einem etwas schwächeren zweiten Band gelingt C. K. McDonnell eine sehr gelungene Fortsetzung. Ich habe mich köstlich amüsiert und wurde sehr gut unterhalten. Nun heißt es wieder ein Jahr auf den nächsten Band zu warten!

  • Einzelne Kategorien
  • Handlung
  • Erzählstil
  • Charaktere
  • Cover
  • Atmosphäre
Veröffentlicht am 07.10.2023

Konnte mich wieder absolut in seinen Bann ziehe

Die Waffen des Lichts
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Die Geschichte konnte mich von der ersten Seite an in ihren Bann ziehen. Im Mittelpunkt stehen wieder die Menschen und ihr Leben in Kingsbridge: Weber, Spinner, Tuchhändler und Ratsherren. Ihre Welt ist ...

Die Geschichte konnte mich von der ersten Seite an in ihren Bann ziehen. Im Mittelpunkt stehen wieder die Menschen und ihr Leben in Kingsbridge: Weber, Spinner, Tuchhändler und Ratsherren. Ihre Welt ist im Umbruch, Maschinen ändern die Arbeit binnen kürzester Zeit grundlegend. Sie bieten den Unternehmern große Chancen, machen aber auch traditionelle Handarbeit überflüssig und kosten viele Arbeiter ihre Anstellung. Dazu kommt der Krieg mit Frankreich, der dazu führt, dass die Umsätze für Wolle und Tuch sinken und die Brotpreise steigen. Die ersten Arbeiterbewegungen entstehen und werden von den Regierenden gleich wieder verboten. Es war ein brutales Machtgefüge, dem die Arbeiter damals gegenüberstanden - zu einer Zeit, in der die Teilnahme an einer verbotenen Versammlung mit dem Tod bestraft werden konnte.

Bei so vielen Themen auf nicht mal 900 Seiten kann natürlich nicht überall in die Tiefe gegangen werden. Mir hat es aber sehr gut gefallen, viele ganz unterschiedliche Eindrücke zu erhalten, auch wenn sie teilweise nur recht kurz ausfielen.

Im letzten Abschnitt spielen dann auch Schlachten und das Militär eine große Rolle - Follett nimmt uns mit nach Waterloo, der entscheidenden Schlacht gegen Napoleon. Ich wäre aber auch sehr enttäuscht gewesen, wenn Wellington und Blücher in einem Buch, das zu dieser Zeit spielt, nicht vorkommen würden. Ich fand auch diesen Abschnitt absolut fesselnd beschrieben.

Sehr schade ist es aber, dass es diesmal kein Personenregister gibt - das gehört doch bei einem historischen Roman dazu!

Fazit
Der Wandel und die entstehenden Spannungen sind super vermittelt, es war ein spannendes Eintauchen in die Vergangenheit.

Veröffentlicht am 09.09.2023

War mit zu unterkühlt geschrieben

Die Parade
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Ein unbekanntes Land kurz nach einem brutalen Bürgerkrieg, nun beginnt der Wiederaufbau. Zwei Männer, nur „Vier“ und „Neun“ genannt, haben den Auftrag eine Straße vom provinziellen Süden in den innovativen ...

Ein unbekanntes Land kurz nach einem brutalen Bürgerkrieg, nun beginnt der Wiederaufbau. Zwei Männer, nur „Vier“ und „Neun“ genannt, haben den Auftrag eine Straße vom provinziellen Süden in den innovativen Norden zu asphaltieren. Die bessere Infrastruktur soll Wohlstand, Sicherheit und Fortschritt bringen. Vier und Neun haben einen engen Zeitplan, denn die Straße muss pünktlich zur großen Parade fertig werden.

Wie die beiden so gegensätzlichen Charaktere aufeinanderstoßen ist richtig gut beschrieben. Auf der einen Seite der kühle und regeltreue Vier, der sich nur auf die Arbeit und den Zeitplan konzentriert und jeden Kontakt mit den Einheimischen meidet. Ihm gegenüber Neun, der Neuling, der sich voller Begeisterung auf die Fremde Umgebung einlässt. Pflichterfüllung steht Empathie gegenüber. Womit leistet man die bessere Hilfe? Dave Eggers überlässt es dem Leser darauf eine Antwort zu finden.

Um mich richtig zu begeistern war mir der Stil viel zu unterkühlt und emotionslos. Die meisten Dialoge bleiben trivial, das Leid der Menschen, die Zerstörungen nach dem Krieg, alles ist so nebensächlich beschrieben als würde man gerade die Bauanleitung zu einem Regal lesen. Das Ende will dann nochmal richtig überraschen - nur gab schon früh ein paar Andeutungen und alles an der Geschichte schreit ICH BIN EINE PARABEL, da war es irgendwie klar, wie das Buch enden muss.

Fazit
Ein kurzweiliger Roman, um mich so richtig zu mitzureißen hätte es aber mehr Emotionen gebraucht.