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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 20.05.2023

Großartig

Schlacht und Blut - Die Napoleon-Saga 1769 - 1795
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Der erste Abschnitt des Hörbuchs widmet sich weniger Schlachten, als dem Aufwachsen von Napoleon Bonaparte und Arthur Wesley, dem späteren Lord Wellington. Scarrow muss hier natürlich auch Annahmen treffen, ...

Der erste Abschnitt des Hörbuchs widmet sich weniger Schlachten, als dem Aufwachsen von Napoleon Bonaparte und Arthur Wesley, dem späteren Lord Wellington. Scarrow muss hier natürlich auch Annahmen treffen, denn geschichtlich ist über die ersten Lebensabschnitte der beiden nicht viel übermittelt. Herausgekommen ist eine sehr authentische Darstellung, die durchaus so gewesen sein könnte.

Die Französische Revolution ist im Gange, bald befindet sich Frankreich mit England im Krieg und die militärischen Aspekte nehmen immer mehr Platz in der Geschichte ein. Napoleon landet recht zielstrebig, Wesley erst über Umwege beim Militär. Wer sich für Kriegsführung und -strategien interessiert ist hier perfekt aufgehoben. Man muss allerdings kein Experte sein, Scarrow beschreibt alles sehr verständlich, ohne dabei zu langweilen.

Die Zeit direkt vor und der Beginn der französischen Revolution fand ich sehr gut beschrieben. Man erkennt, dass sich da langsam etwas anbahnt, bis die Ereignisse dann ihren Lauf nehmen. Die ungekürzte Spielzeit von etwas mehr als 21 Stunden vergeht dabei viel schneller als man denkt, Sprecher Erich Räuker macht einen großartigen Job und schafft es den Figuren Leben einzuhauchen.

Fazit
Simon Scarrow zeigt, dass man Geschichte auch mitreißend vermitteln kann, er schafft es die damalige Zeit atmosphärisch einzufangen und bietet einen sehr spannenden Auftakt für seine Reihe.

Veröffentlicht am 20.05.2023

Kann mit Band 1 nicht mithalten

Das Kind in mir will achtsam morden
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Das Buch beginnt direkt nach dem Ende des ersten Teils. Wer Band 1 noch nicht kennt sollte unbedingt damit beginnen - schon alleine weil der Auftakt einfach großartig ist. Band 2 ist zwar auch unterhaltsam, ...

Das Buch beginnt direkt nach dem Ende des ersten Teils. Wer Band 1 noch nicht kennt sollte unbedingt damit beginnen - schon alleine weil der Auftakt einfach großartig ist. Band 2 ist zwar auch unterhaltsam, fällt aber im direkten Vergleich an manchen Stellen schon ziemlich ab.

Vor allem die ständige Bezugnahme auf das „innere Kind“ war mir irgendwann zu viel und die Dialoge mit dem „inneren Kind“ nervten mich im Laufe der Geschichte immer mehr. Die Krimi-Story ist in viel Nebensächliches eingebettet, auch das hat mir weniger gut gefallen als beim Vorgänger. Der Autor hat sich seinen wunderbar bösartigen Humor beibehalten, die meisten der Witze und Gags fand ich super, ein paar funktionierten dafür nicht so gut.

Nicht anschließen kann ich mich der immer wieder zu hörenden Kritik, dass der Autor das Hörbuch nicht gut liest. Ich fand er macht es gut und werde auch beim Nachfolger wieder zum Hörbuch greifen.

Fazit
Insgesamt war es für mich eine sehr kurzweilige Unterhaltung. Wie jede Fortsetzung muss sich auch „Das Kind in mir will achtsam morden“ an seinem Vorgänger messen - und der war einfach großartig, da ist es dann auch sehr schwer nochmal genauso nachzulegen.

Veröffentlicht am 14.05.2023

Ein großartiger Auftakt

Zu wenig Zeit zum Sterben
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Nachdem ich so viele begeisterte Stimmen über die Eddie-Flynn-Reihe gehört habe, musste ich es auch endlich damit probieren. Vergleiche zu den hochgelobten Nachfolgern kann ich (noch) nicht ziehen, für ...

Nachdem ich so viele begeisterte Stimmen über die Eddie-Flynn-Reihe gehört habe, musste ich es auch endlich damit probieren. Vergleiche zu den hochgelobten Nachfolgern kann ich (noch) nicht ziehen, für mich ist es das erste Buch aus der Reihe. Band 1 soll etwas actionlastiger sein und weniger Fokus auf juristische Themen haben als die Nachfolger. Die Action-Anteile sind zwar cool geschrieben, was die Wahrscheinlichkeit so mancher zufälligen Ereignisse angeht muss man aber ein paar Augen zudrücken. Das hat mich bei diesem Buch allerdings deutlich weniger gestört als sonst, denn das Gesamtkonzept ist ein spannender, rasanter und unterhaltsamer Pageturner mit einem sehr sympathischen Protagonisten. Klares Highlight der Story sind die Passagen vor Gericht, wenn Eddie die Staatsanwaltschaft austrickst und clevere Kreuzverhöre führt. Ich freue mich schon sehr auf die Folgebände, die dann mehr Justiz- als Actionthriller sein sollen. Dennoch habe ich es nicht bereut mit Band 1 begonnen zu haben, man erfährt hier viel über Eddies Talent als Trickbetrüger, seine Vergangenheit und Familie.

Fazit
Steve Cavanagh liefert mit einem hohen Erzähltempo, fiesen Schurken und guten Plottwists beste Unterhaltung. Ich habe das Buch fast am Stück gelesen, Langeweile kommt hier definitiv nicht auf. Wenn in den Folgebänden dann wirklich weniger Bruce Willis und mehr Harvey Specter geboten ist, kann das nur grandios werden!

Veröffentlicht am 16.04.2023

Eine spannende Jagd

Going Zero
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Um die CIA von ihrem neuen Überwachungsprogramm zu überzeugen, veranstaltet der Tech-Konzern Fusion einen Wettbewerb mit einem Preisgeld von 3 Millionen Dollar. Zehn Menschen sollen 30 Tage lang untertauchen, ...

Um die CIA von ihrem neuen Überwachungsprogramm zu überzeugen, veranstaltet der Tech-Konzern Fusion einen Wettbewerb mit einem Preisgeld von 3 Millionen Dollar. Zehn Menschen sollen 30 Tage lang untertauchen, während ihre Gegner alle digitalen Register ziehen um sie zu finden. Unter den Teilnehmern ist auch Kaitlyn Day, Bibliothekarin aus Boston. Jemand wie sie sollte beim Wettbewerb gar keine Chance haben... eigentlich…⠀

Die Idee des Romans ist vielleicht nicht ganz neu, aber so toll umgesetzt, dass ich das Buch die meiste Zeit nicht mehr aus der Hand legen wollte! Die oft recht kurzen Kapitel und schnelle Perspektivwechsel machen das Lesen sehr kurzweilig. Abwechselnd begleitet man die einzelnen Teilnehmer, wobei Kaitlyn natürlich die Hauptperson ist, erfährt welche Strategien sie haben um unentdeckt zu bleiben und ob sie damit erfolgreich sind. Auf der Gegenseite sind die CIA-Vertreter und Cy Baxter, der egozentrische Besitzer der Techfirma. Diese nutzen vielfältige Möglichkeiten um die Teilnehmer zu finden: Gesichtserkennung mit Hilfe von öffentlichen Kameras, Handy- und Kreditkartendaten, Bewegungs- und Verhaltensmuster – es ist einiges geboten.

Das Innenleben der Protagonisten steht meistens nicht so sehr im Fokus, McCartens Stil ist eher etwas distanziert. Dennoch habe ich bis zum Schluss mitgefiebert. Im letzten Drittel gibt es dann eine unerwartete Wendung, die der Geschichte eine ganz neue Richtung gibt. Ich kann mir gut vorstellen, dass nicht jeder mit der Verschiebung des Handlungsschwerpunktes glücklich ist, mir hat es gut gefallen, denn es brachte neuen Wind in die Story.

Das Nachwort finde ich inhaltlich etwas knapp, hier hätte ich mir ein paar Informationen dazu gewünscht, wie viel der beschriebenen Technik bereits möglich und was fiktiv ist.

Fazit:
Ein rasanter Roman, dessen Idee um Umsetzung mich überzeugen konnten. Die Verfilmung lässt vermutlich nicht lange auf sich warten :)

Veröffentlicht am 28.03.2023

Sehr atmosphärisch

Wolfskinder
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Das Leben in der einsamen Bergsiedlung, fernab der Zivilisation ist sehr eindrücklich beschrieben. Man weiß lange nicht was hier eigentlich vor sich geht, doch eine düstere, leicht bedrohliche Stimmung ...

Das Leben in der einsamen Bergsiedlung, fernab der Zivilisation ist sehr eindrücklich beschrieben. Man weiß lange nicht was hier eigentlich vor sich geht, doch eine düstere, leicht bedrohliche Stimmung schwingt immer mit. Auch das im Tal gelegene Dort Almenen gibt Rätsel auf, früh merkt man die Spannungen zwischen den Bewohnern der beiden Orte.

Die Erzählperspektive wechselt oft, der Leser erhält so die Möglichkeit die Geschehnisse aus mehreren Sichtweisen zu sehen. Mir haben diese Wechsel enorm gut gefallen, sie geben der eher ruhig erzählten Geschichte viel Dynamik. Die Autorin schafft es dabei auch, jeder Figur ihre ganz eigene Stimme zu geben, schon bald hätte ich sie auch ohne Kapitelüberschrift auseinanderhalten können. Die Charaktere selbst sind beeindruckend gut skizziert.

Mein einziger Kritikpunkt ist, dass für mich am Ende nicht alle Fragen beantwortet waren und bei einzelne Stellen etwas sehr vom Zufall geprägt waren. Trotzdem war das Buch für mich ein Jahreshighlight.

Fazit
Ein außergewöhnlich gut erzählter Thriller mit einer großartigen Atmosphäre. Die karge Bergwelt, die verschwiegene Dorfgemeinschaft und die gegenseitigen Vorurteile sind super eingefangen. Zusätzlich hängt lange eine unheilvolle, nicht greifbare Beklommenheit über allem. Es ist ein eher ruhiger, aber düsterer Thriller der mich bis zum Ende fesseln konnte.