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Veröffentlicht am 15.09.2016

Ein neuer Fall für Loretta Luchs und ihre töfte Truppe!

Wenn der Postmann nicht mal klingelt
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Kaum ist ihre Mitbewohnerin Diana ausgezogen hat Loretta allen Grund zur Aufregung: Ihre Freundin Isolde hat ein Filmdrehbuch geschrieben, wobei sie sich von Loretta hat inspirieren lassen und so soll ...

Kaum ist ihre Mitbewohnerin Diana ausgezogen hat Loretta allen Grund zur Aufregung: Ihre Freundin Isolde hat ein Filmdrehbuch geschrieben, wobei sie sich von Loretta hat inspirieren lassen und so soll diese die berühmte Theaterschauspielerin Emily Eichberger für die Rolle der ermittelnden Sexhotline-Mitarbeiterin coachen. Deshalb nimmt Loretta die Theaterdiva mit zur Arbeit, räumt mit Vorurteilen auf und beantwortet geduldig alle Fragen, sodass Emily einen tieferen Einblick in diesen Beruf bekommt.

Jedoch wird die „Film-Loretta“ von einem anonymen Anrufer bedroht, auch die Reifen ihres Autos sind zerstochen worden. Aus lauter Angst zieht Emily vorrübergehend bei ihrer neu gewonnenen Freundin Loretta ein, denn diese glaubt nicht an einen harmlosen Verehrer Emilys. Als dann noch ein angsteinflößendes Päckchen für Emily auftaucht und ihre Agentin zu Tode kommt, häufen sich die Frage und Loretta und ihre Freunde beschließen, der Sache auf den Grund zu gehen.

Doch wo soll man bei den Ermittlungen bloß anfangen?

Zumalen sich bei Gesprächen mit der Frau des Fernseh-Komissars Harry Vaske, den die Freunde bei ihrem Sommerurlaub kennenlernen durften, auch noch die Frage stellt, ob es überhaupt einen richtigen Fall gibt, oder es sich nur um einen Fan von Emily handelt. Schließlich scheint man als Schauspieler häufiger kleine „Geschenke“ zu erhalten..

Doch als wäre es nicht schon schwierig genug, Licht in dieses Dunkel zu bringen, taucht auch noch Pascal auf und verdreht Loretta den Kopf..

Nach „Radieschen von unten“, „Einer gibt den Löffel ab“ und „An der Mordseeküste“ handelt es sich bei „Wenn der Postmann nicht mal klingelt“ um Lorettas vierten Fall.

Das Buch lässt sich wirklich sehr gut lesen, da es angenehm locker geschrieben ist und man den Handlungen und Gedankengängen von Loretta problemlos folgen kann. Außerdem lockert das von ein paar Freunden gesprochene Ruhrpottdeutsch das Buch weiter auf. Aber auch der Schreibstil ist so packend, dass man das Buch gar nicht aus der Hand legen mag. Darüber hinaus ist der Humor ausgesprochen ansprechend: Sehr natürlich, keineswegs aufdringlich und manchmal ein wenig düster! Ich hatte beim Lesen die meiste Zeit über ein Lächeln auf den Lippen.

Auch ist die Geschichte sehr spannend, die Handlungen und Entscheidungen sind nachvollziehbar und man bewundert Loretta für ihre flotten Sprüche.
Überhaupt sind die Charaktere in dem Buch so liebevoll und genau gezeichnet, dass man sie alle schnell ins Herz schließt. Lorettas Trupp ist sehr sympathisch und alle Personen sind sehr glaubwürdig, wirken real.

Ich kann dieses Buch wirklich weiterempehlen, denn es ist zum einen sehr spannend, kommt aber zum anderen auch ohne blutrünstige Szenen aus. Es überzeugt mit Humor und erzählt von Personen, die man eigentlich nur sympathisch finden kann! Meine absolute Leseempfehlung!!
Ein weiteres richtich töftes Buch aus der Reihe!

Veröffentlicht am 15.09.2016

Ein besonders kniffliger Fall für Hornbrillen-Girl, Minipli-Man, El Schrillo und die anderen!

Tote Hippe an der Strippe
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Erneut tut sich Loretta und ihren Freunden ein besonders brenzliger Fall auf: Zwei neue Mitarbeiter der Sex-Hotline bei der auch Loretta und Doris arbeiten, Jeanette und Belinda, passen dort absolut nicht ...

Erneut tut sich Loretta und ihren Freunden ein besonders brenzliger Fall auf: Zwei neue Mitarbeiter der Sex-Hotline bei der auch Loretta und Doris arbeiten, Jeanette und Belinda, passen dort absolut nicht hin. Das ist schon auf den ersten Blick eindeutig. Schnell sind ihnen die ihrem Aussehen und Benehmen geschuldeten Spitznamen Porno-Gnom und Domina-Hippe sicher. Doris und Loretta wundern sich schon, weswegen ihr Chef Dennis Karger die beiden nicht einfach des vorher so guten und nun so schlechten Betriebsklimas wegen entlässt.
Bald schon erfahren die Freundinnen den Grund hierfür: Dennis wird erpresst. Zu erst sollte er den beiden „professionellen“ Damen, einen Arbeitsplatz geben. Nun wird er gezwungen ihnen seinen Betrieb zu überschreiben. Zweck der Sache soll die Gewinnung vieler Neukunden sein- und diese Methode scheint bestens zu funktionieren.
Als Dennis sich der mit dem Aufklären von Verbrechen erfahrenen Gruppe anvertraut, steht sofort fest, dass sie ihm helfen werden. Denn wie man an Dennis‘ körperlicher und seelischer Verfassung sehen kann, ist er von den in seiner Scheune gelegten Bränden, seinen brutal getöteten Seidenhühnern, davon dass er schon mehrfach zusammengeschlagen worden ist und vor allem von der Entführung seiner Freundin Sandra, sichtlich mitgenommen.
Da muss die töfte Truppe ausm Pott natürlich eingreifen! Es wäre doch gelacht, wenn sie nicht ihren Arbeitsplatz verteidigen und den Verbrechern das Handwerk legen könnten.
Hornbrillen-Girl, Minipli-Man und die anderen sind wieder im Einsatz! Und zwar undercover im Rotlichtmillieu… Allerdings ist dies um einiges gefährlicher als gedacht… Und bald schon geht etwas eindeutig schief.

Bei „Tote Hippe an der Strippe“ handelt es sich um den fünften Fall für Loretta und ihre Freunde. Mittlerweile kennt man die Figuren daher schon sehr gut, sodass sie einem bereits wie alte Freunde vorkommen. Jeder von ihnen hat seinen ganz eigenen Charme und seine ganz spezielle Art, Probleme anzugehen. Die Kombination aus Situationskomik, Wortwitz, Spannung und genialen Einfällen macht Lotte Mincks Bücher zu einem wahren Lesevergnügen.
Dieses Buch ist wunderbar humorvoll, spannend bis zum Schluss und einfach wunderbar geschrieben! Man kann das Buch kaum aus der Hand legen- nur wenn man aufgrund eines Lachanfalls gerade nicht weiterlesen kann.
Wieder einmal eine ganz tolle Ruhrpott-Krimödie um Loretta Luchs! Bitte mehr davon!

Veröffentlicht am 15.09.2016

Töfte, einfach töfte!

Cool im Pool
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Nachdem Diana Loretta von Okkos nicht ganz so wie geplant verlaufenem Antrag und ihren Hochzeitsplänen erzählt hat, ein wunderschönes Brautkleid gekauft und auch sonst schon so ziemlich alles geplant ist, ...

Nachdem Diana Loretta von Okkos nicht ganz so wie geplant verlaufenem Antrag und ihren Hochzeitsplänen erzählt hat, ein wunderschönes Brautkleid gekauft und auch sonst schon so ziemlich alles geplant ist, freuen sich alle auch die Feier an der Nordseeküste. Alles scheint perfekt – bis Diana im zerfetzten und verdreckten Brautkleid verweint vor Lorettas Wohnungstür steht, da sie es sich nämlich doch anders überlegt hat.
Schon bald werden die Anrufe vom verzweifelten Okko zur Belastungsprobe für Loretta. Als sich dann irgendwie doch noch alles klärt, kann – zwar anders als geplant, aber dennoch schön – die Hochzeit stattfinden. Nicht mehr am Meer, sondern in der Schrebergartenkolonie im Ruhrgebiet wird nun geheiratet. Auch Dianas Vater, sein Lebensgefährte Dirk und dessen Schwester Jenny werden eingeladen. Doch aus dem “schönsten Tag ihres Lebens” wird eine Katastrophe, als Diana nachts zusammen mit ihrem Vater dessen Partner entdeckt: Nackt, im Hotelpool, tot.
Erschwerend kommt noch hinzu, dass Kommissarin Küpper alles andere als begeistert davon ist, dass die Truppe um Loretta wieder irgendwie in den Fall verwickelt zu sein scheint. Ein Grund mehr für Hornbrillen-Girl und Freunde, um bei den Ermittlungen vorsichtig zu sein…

Auch das sechste Buch der Reihe ist wieder grandios! Von der ersten Seite an wird man als Leser direkt ins Geschehen gezogen und gewinnt das Gefühl, bei alten Freunden zu sein. Die Charaktere, welche alle so wunderbar beschrieben werden, sind mir mittlerweile sehr ans Herz gewachsen. Die Seiten flogen nur so dahin, weil ich unbedingt wissen wollte, wie es weitergeht, was die töften Freunde ausm Pott als nächstes anstellen würden, um dem Täter auf die Schliche zu kommen – und natürlich wer den Mord begangen hat. Außerdem werden immer wieder falsche Fährten gelegt, Zweifel und Mistrauen gesäht, um dann immer wieder alles umzuwerfen, ohne dabei ins Unglaubwürdige abzudriften.
Wieder einmal konnte mich der Schreibstil auch voll und ganz überzeugen: Flotte Sprüche oder Kommentare, Wortwitz, Situationskomik, Franks Sprechweise und natürlich der schwarze Humor machen es einem nicht leicht, dass Buch mal aus der Hand zu legen.
Was mich auch sehr anspricht ist, dass obwohl dies schon der sechste Teil der Reihe ist, noch alles ganz natürlich und nicht gekünstelt erscheint. Oft ist es ja so, dass man beim Lesen von Reihen den Eindruck erhält, dass mittlerweile alle Ideen aufgebraucht sind. Das ist hier definitiv nicht der Fall, bitte mehr davon!!

Mir hat dieser Fall ausgesprochen gut gefallen und ich bin ganz gespannt auf den nächsten Band – ich hoffe er erscheint bald, sodass ich nicht allzu lange warten muss

Veröffentlicht am 15.09.2016

Töfte Ermittler ausm Pott machen Urlaub anner Nordsee!

An der Mordseeküste
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Die im Ruhrgebiet lebende Loretta Luchs arbeitet als Telefonistin in einem Callcenter. Doch obwohl ihr Chef sie bittet, noch ein Weilchen auf den Urlaub zu warten, da ohne sie der Umsatz drastisch sinken ...

Die im Ruhrgebiet lebende Loretta Luchs arbeitet als Telefonistin in einem Callcenter. Doch obwohl ihr Chef sie bittet, noch ein Weilchen auf den Urlaub zu warten, da ohne sie der Umsatz drastisch sinken wird, macht Loretta sich auf den Weg: Auf zur Nordsee- und das sogar mit ihren besten Freunden. Alle freuen sich auf einen erholsamen Aufenthalt am Strand- mit Sonne, Meer und Wattwanderungen- und einer Foto-Vernissage der berühmten Künstlerin Maria Gonzalez, mit der die Ruhrpottler sehr gut befreundet sind. Sie sind als Ehrengäste geladen, da Fotos von ihnen bei dieser Vernissage als Kustwerke an den Wänden hängen. Eine vollkommen neue Erfahrung für die Freunde, schließlich können die anderen berühmten Gäste die Fotos erwerben.. Und dann hängen sie in fremden Esszimmern..
Doch wird die Veranstaltung nicht vollkommen friedlich bleiben.. Denn der Sponsor der Vernissage, Julius Mühling, beschimpft die Truppe heftig, nachdem er von Diana abgeblitzt wurde.. Doch lässt Frank diese Beleidigungen nicht auf den Damen sitzen und schlägt Julius Mühling. Ein folgenschwerer Fehler, wie er am nächsten Tag feststellen wird.
Schließlich wacht er mit einem Filmriss neben Mühlings Leiche auf und es sieht nicht gut aus für ihn..
Können seine Freunde ihn entlasten und den wahren Täter finden? Die Chancen stehen gar nicht so schlecht, denn mit Erwin haben sie einen Ex-Polizisten und mit Loretta eine erfahrene Hobbyermittlerin an Bord. Und von ihnen ist keiner auf den Mund gefallen, so viel ist klar.

Das Buch ist sehr angenehm zu lesen, da es sehr flüssig geschrieben ist und der wunderbare Humor das ganze Buch über anhält. Außerdem ist die Krimödie spannend, in sich schlüssig und kann mit genialen Charakteren überzeugen. Egal ob Hornbrillen-Girl Loretta, Minipli-Man Erwin, oder El Schrillo Frank. Auch das immer wieder verwendete Ruhrpott Deutsch ist an vielen Stellen einfach herrlich und zum wegkichern!
Was mir auch ausgesprochen gut gefällt ist, dass das Buch ein Rezept für einen „Ostfriesischen Teekuchen“ beinhaltet. Ich finde so etwas immer total toll- und der Kuchen schmeckt köstlich!

Bei „An der Mordeeküste“ handelt es sich nach „Radieschen von unten“ und “ Einer gibt den Löffel ab“ um Lotte Mincks drittes Buch um die schrillen Ruhrpott-Hobby-Ermittler um Loretta Luchs.
Dieses war mein erstes Buch der Reihe, was beim Lesen aber nicht stört: Man hat nicht das Gefühl, dass einem wichtiges Wissen über die Freunde fehlt, was mir ausgesprochen gut gefällt. Und ich werde die anderen Bücher um Loretta Luchs sicherlich auch bald lesen, da mich dieses liebevoll geschriebene Buch so sehr überzeugen konnte!

Alles in allem kann ich dieses grandiose Buch also wirklich jedem weiterempfehlen: Es ist nicht blutrünstig, trotzdem sehr spannend, unglaublich humorvoll und man gewinnt die Charaktere richtig lieb!
So soll das sein:
Ein richtich töftes Buch!

Veröffentlicht am 15.09.2016

Dying is fine, but Death – wenn sich die Angst ihren Weg in einen unbeschwerten Sommer bahnt.

Es ist gefährlich, bei Sturm zu schwimmen
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Ben ist anders als alle Menschen, denen Hanna je begegnet ist. Er sprüht Graffitis – an das Rathaus, an das Haus seiner Familie oder als Geburtstagsgeschenk für Hanna an die Schule – sein Einfallsreichtum ...

Ben ist anders als alle Menschen, denen Hanna je begegnet ist. Er sprüht Graffitis – an das Rathaus, an das Haus seiner Familie oder als Geburtstagsgeschenk für Hanna an die Schule – sein Einfallsreichtum was Lebensweisheiten, die er kinderlicht aus der Luft zu fischen scheint, wirkt unermesslich; er zeichnet – ohne aufblicken zu müssen, weil die Motive in ihm schlummern, lässt er den Bleistift über Papier huschen, er ist der beste Märchenerzähler, den Hanna kennt. Außerdem ist er ihr bester Freund, und das obwohl sie so unterschiedlich sind…

So viele Erinnerungen teilt sie mit Ben: Wie er bei einem Gewitter einen Baum hinaufklettert, mit den Worten, Blitze schlügen in Bäume, nicht in Kinder, ein. Und plötzlich ist er fort. Erst nach einem Monat, in dem Hanna merkt, wie sehr sie ihren besten Freund braucht, kehrt er wieder zurück und ist verändert. Auf Hannas Fragen reagiert er ausweichend, sodass Hanna Angst bekommt, ihn zu verlieren.
Dann, das Abi in der Tasche, bekommt sie die Möglichkeit, sich gänzlich gegen ihn zu entscheiden, oder mit ihm ein Abenteuer zu wagen. Angst hatte sie schon genug in ihrem Leben, wie Ben ihr oft genug gezeigt hat, und so wagt sie sich auf eine Reise, deren Ziel sie nicht kennt. Ben hat bereits alles vorbereitet, sodass sie sich, als sie das Meer erreichen, so frei und unbeschwert wie nie fühlen. Sie überwinden Ängste und verstehen, was ihnen im Leben wichtig ist, was sie erreichen möchten.
Diese traumhafte Zeit bekommt jedoch erste Risse, als Chloé, ein blondes Mädchen in Ben und Hannas Alter, an dem von den beiden Freunden eroberten Strandabschnitt auftaucht und ihnen eine düstere Geschichte erzählt. So traurig und unrealistisch sie auch ist – Chloé beharrt darauf, dass sie die Wahrheit erzählt. Sollen die beiden Unbeschwerten die Warnung ernst nehmen? Sich den Spaß, die Freiheit nehmen lassen? Sofort? Oder erst wenn Dinge, Wahrnungen gleich, auftauchen und Unwahrscheinliches passiert?
Oder in dem Moment, in dem einer der beiden in einer stürmischen Nacht alles zu verlieren droht? Einfach aufzugeben und die Angst gewinnen zu lassen könnte nach diesem Sommer doch eigentlich nicht mehr in Frage kommen… Oder?

„Zu meinem Geburtstag schenkte Ben mir eine Sachbeschädigung. Natürlich hätte Ben nie daran gedacht, mir ein normales Geschenk zu machen, aber damit hatte ich nun wirklich nicht gerechnet.“ Von der ersten Seite an, packte mich das Buch. Sehr schnell ging der Schreibstil von ironiebeladenen Beschreibungen zu unglaublich bildhaften, poetischen und sehr klanghaften Beschreibungen über, wobei die zahlreichen Ausdrücke keine schon x-mal in unzähligen Büchern oder Gedichten verwendete Flosken von dem Charme der wie Sterne funkelnden Augen darstellen, sondern neue Ideen und Kreationen sind. So konnte ich mich in dem Buch verlieren, denn aus einer so zauberhaft erzählten Geschichte aufzutauchen fällt sehr schwer. Die sprachliche Leistung, die Ulla Scheler, gerade als sehr junge Debüt-Autorin, erbringt, ist wirklich bemerkenswert! Das Meer scheint stets greifbar nah zu sein, still schwingt es immerzu mit und taucht so in der Wortwahl häufiger auf.
Dabei versteht es die Autorin mit ihrer ruhigen, aber energiegeladenen Schreibweise den Figuren nicht nur Form zu geben, sondern ihnen auch schon auf den ersten Seiten Leben einzuhauchen. Dadurch, dass Hanna, aus deren das Buch geschrieben ist, häufiger an die Vergangenheit erinnert wird oder beschreibt, was einzelne Personen in ihren Augen ausmacht, lernt man die Charaktere auf eine ganz besondere Art kennen. Sehr schnell konnte ich mir vorstellen, wie sich Ben und Hanna, am Strand sitzend, Gedichte oder Geschichten vorlesen und wie Hanna in die Bücher kritzelt, was Ben eigentlich nicht ausstehen kann, bei ihr aber gut findet, weil sie ihm so vertraut ist und nur so echt ist.
Wie sich die beiden anstacheln und sich ihre Freundschaft ändert, ist in meinen Augen zwar klischeehaft – dass sie sich näher kommen ist ja wohl recht absehbar – aber auf so einfühlsame Weise geschildert, dass es einen nicht annervt. Nur zwischendurch vielleicht mal.
Sehr habe ich auch die Gespräche genossen, da sie oftmals ein Hin- und Herwerfen sarkastischer Bemerkungen sind, welches durchscheinen lässt, wie sehr sich die Charaktere letztendlich – trotz möglicher Differenzen – mögen.
Die Handlung an sich ist meines Erachten leider sehr vorhersehbar, was für mich ein weiterer Kritikpunkt ist. Allerdings ist die Idee als solche gelungen… An dieser Stelle lässt mich das Buch zwiegespalten zurück, die Legende – ob wahr oder nicht – gewissermaßen auf ein Ereignis zurückzuführen ist. Und eben dieses erscheint mir arg unrealistisch… Zweifelt man dieses jedoch an, fällt die halbe Handlung wie das berühmte Kartenhäuschen/ das on einer Gebäude-Sprengung betroffene Hochhaus zusammen.

Letztendlich bin ich mit dem Buch aber mehr als zufrieden, das Ende ist rund und vielversprechend und der Schreibstil verdient ein „phantastisch“. Mir hat es sehr gefallen, Ben und Hanna zu begleiten und zu beobachten, wie sie Stück für Stück erwachsener werden. Besonders schön waren für mich auch die Passagen, in welchen beispielsweise aus Gedichten von E.E. Cummings zitiert wird und diese Zeilen einfach perfekt zum Erzählten passen. Gerade wegen des Schreibstiles sehe ich auch über meine Kritikpunkte hinweg und vergebe – nach längerem Kampf – dennoch 4,5 euphorisch ihr Funkeln auf das Meer zaubernde Sterne. Wenn man ein Buch hauptsächlich aufgrund der Erzählweise lesen kann und mag, wird einem „Es ist gefährlich, bei Sturm zu schwimmen“ zusagen können.