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Veröffentlicht am 21.04.2018

Mein aller erster Thriller!

AchtNacht
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“Mit der Not ist es wie mit dem Erfolg. Beides verschafft dir falsche Freunde und echte Feinde,” — Sebastian Fitzek, AchtNacht

Bis letzten Monat habe ich in meinem ganzen Leben noch keinen einzigen Thriller ...

“Mit der Not ist es wie mit dem Erfolg. Beides verschafft dir falsche Freunde und echte Feinde,” — Sebastian Fitzek, AchtNacht

Bis letzten Monat habe ich in meinem ganzen Leben noch keinen einzigen Thriller gelesen gehabt. Noch nicht mal einen richtigen Krimi. Den ganzen Mord und Totschlag überlasse ich normalerweise meinem Papa und meiner Schwester, die so etwas viel lieber lesen. So, nun hatte die Romance und Fantasy verrückte Linnea aber plötzlich doch ziemlich große Lust auf das Genre bekommen, welches für besagten Mord und Totschlag bekannt ist, und hat dafür direkt als erstes mal zu einem "Fitzek" gegriffen. Ob das so eine gute Idee bei meinen schwachen Nerven war?

- HANDLUNG -

Ich muss sagen, dass mich AchtNacht wirklich positiv überrascht hat. Anfangs viel es mir noch etwas schwer, mich in diese ganze komplizierte und ausgefixte Welt von Sebastian Fitzek einzufinden, aber als ich erstmal drin war konnte ich mich nicht mehr von dem Buch losreißen. Wie auch im Klappentext steht, geht es in der Geschichte darum, dass in einer Nacht - der AchtNacht - eine bestimmte Person straffrei getötet werden darf und der Täter dafür auch noch mit einer Prämie belohnt wird. (Mehr möchte ich auch nicht zu dem Inhalt sagen, damit die Spannung nicht verloren geht). Das beängstige und zugleich beeindruckende war für mich an dem Buch, dass das so wirklich in der Realität passieren könnte. Und es sich beim Lesen auch so anfühlt. AchtNacht spielt nicht in irgendeiner alternativen Zukunft oder Sonstiges. Es spielt in der heutigen Zeit in Berlin, in einer Zeit, in der ich - so schlimm das auch klingen mag - mir vorstellen könnte, dass sich so einige an der AchtNacht beteiligen würden. Genau das passiert auch im Buch, wodurch eine gefährliche, nervenaufreibende aber vor allem auch unglaublich spannende Hetzjagd entsteht. Die ganze Geschichte ist dabei auch noch so genial durchdacht, dass man wirklich bis zum Schluss miträtselt, wie denn jetzt alles zusammenhängt. Auf den eigentlichen "Täter" am Ende, bin ich übrigens auch nicht von selbst gekommen, dabei hatte ich mir so fest vorgenommen im Gegensatz zu meiner Schwester Fitzek's System gleich beim ersten Mal zu durchschauen. Naja ich schätze mal, ich bin dafür einfach nicht gut genug geübt, was das Lesen von Thrillern angeht. Gerade das hat die ganze Geschichte für mich aber nur noch aufregender gemacht, da ich so etwas in der Art ja sonst nicht lese.

- CHARAKTERE -

In AchtNacht gibt es mehrere verschiedene Personen, die eine wichtige Rolle für die Handlung spielen. Dazu ist das Buch auch in mehreren Perspektiven geschrieben, was mir sehr gut gefallen hat. Dadurch hat die Geschichte immer mal wieder ihren Standort gewechselt, wodurch man so mehr über die einzelnen Charaktere und deren Motive erfahren konnte. Der Protagonist in AchtNacht heißt Benjamin Rühmann, ein mittel alter Mann und Vater einer Tochter. Also eigentlich ein ganz normaler Mensch wie jeder andere. Ich fand ihn auf jeden Fall gut für die Geschichte als Protagonisten ausgewählt und habe definitiv mit ihm mitgefiebert.

- WAS FÜR SCHWACHE NERVEN? -

So, jetzt kommen wir zu der allerwichtigsten Frage für diejenigen, die so wie ich ebenfalls nie Thriller lesen, aber diese Rezension trotzdem angeklickt haben, um dem Genre vielleicht auch mal eine Chance zu geben. Ist AchtNacht was für schwache Nerven? Ich würde ehrlich gesagt sagen: ja. Natürlich ist es keine seichte Liebesgeschichte oder ein Buch voller schwingender Zauberstäbe, aber es ist definitiv nicht so schlimm oder gruselig, wie ich erwartet hätte. Ich persönlich stehe, wie gesagt, gar nicht auf Psycho oder Horror und mir hat das Buch trotzdem sehr gefallen. Trotz alledem ist auf der anderen Seite aber auch kein einfallsloser Thriller, bei dem man sich nicht auch etwas gruseln würde.



Insgesamt bietet AchtNacht für mich die perfekte Mischung zwischen Spannung, mitfiebern und Beängstigung, wobei es trotzdem nicht zu gruselig ist. Als unerfahrene Thrillerleserin kann ich das Buch natürlich schlecht mit anderen vergleichen. Aber ich kann trotzdem sagen, dass es ein sehr gelungener Thriller ist, den ich jedem - ob nun ThrillerleserIn oder nicht - sehr ans Herz legen kann. Mit der Story ist man definitiv für ein paar Stündchen beschäftigt!