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Veröffentlicht am 28.12.2020

Gute Geschichte, mega Sprecherin!

Izara 3: Sturmluft
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Der Band knüpft nicht nahtlos an den großartigen Band 2 an. Es sind zwischenzeitlich einige Monate vergangen, in denen Ari Lucian tot glaubt.
In dieser Zeit hat sie sich zu einer Art Rachegöttin entwickelt, ...

Der Band knüpft nicht nahtlos an den großartigen Band 2 an. Es sind zwischenzeitlich einige Monate vergangen, in denen Ari Lucian tot glaubt.
In dieser Zeit hat sie sich zu einer Art Rachegöttin entwickelt, die auf ihrem persönlichen Feldzug keine Rücksicht auf Verluste nimmt. Ich finde ihre Entwicklung glaubhaft und wirklich gut gelungen, da sie eindeutig erfüllt ist von Trauer und Schmerz, sich dem aber nicht jammernd ergibt, sondern von ihrer Wut beflügelt wird. Sie ist viel stärker und taffer. Zu Beginn ist die Stimmung eher düster und Aris neuen Hobbies zaubern ein Lächeln auf mein Gesicht.

Leider gefällt mir die Entwicklung der Liebesgeschichte gar nicht. Nachdem Ari und Lucian in Band 2 endlich richtig zueinander gefunden hatten und ein gut eingespieltes Team waren, sind sie nun wieder entzweit und müssen sich neu kennenlernen. Das empfand ich beim Lesen als sehr langweilig und nervtötend, insbesondere weil der Handlungsstrang der sonst sehr guten Geschichte dadurch viel zu kurz kommt.
Erst als Ari und Lucian die Hürde meistern, nimmt die Geschichte wieder richtig an Fahrt auf und konnte mich doch noch zurück in ihren Bann ziehen.

Ich finde vor allem Tristan sehr interessant. Er ist so undurchschaubar. Der Feind, der dennoch Empathie auslöst. Liebe und Hass liegen tatsächlich sehr nah bei einander.

Nach dem sehr starken Band 2, fand ich Sturmluft ein wenig enttäuschend. Der fiese Cliffhanger am Ende macht es aber absolut unmöglich, die Reihe abzubrechen.
Insgesamt ein gutes Buch voller Trauer, Verzweiflung, Hoffnungslosigkeit, Wut, Hass und Selbstzweifel, aber auch voller Freundschaft, Zusammenhalt und Stärke.

Eins muss man Dippel lassen – schreiben kann sie!
Und Julia Dippel verleiht den Charakteren sehr lebhafte Stimmen, die die Geschichte vermutlich noch besser machen!

4 von 5 Sterne für Band 3.

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Veröffentlicht am 28.12.2020

Eins meiner Jahreshighlights!

COLDTOWN – Stadt der Unsterblichkeit
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John Greene bezeichnet Coldtown nicht umsonst als sein liebstes Fantasy-Setting aller Zeiten! Auch mich konnte das dekadente und ausgelassene Coldtown absolut in seinen Bann ziehen.

Der Schreibstil ist ...

John Greene bezeichnet Coldtown nicht umsonst als sein liebstes Fantasy-Setting aller Zeiten! Auch mich konnte das dekadente und ausgelassene Coldtown absolut in seinen Bann ziehen.

Der Schreibstil ist sehr fesselnd. Tod und Verwesung durchdringen die Geschichte, insbesondere durch Blacks gezielt gesetzte Schreibelemente. Die Stimmung ist düster, bedrohlich und blutig und macht das Buch zu einem wahren Pageturner. Hinzu kommt, dass Black kritische Anspielungen auf Gesellschaft und Politik perfekt im Buch verpackt, was es für mich zu etwas ganz Besonderem macht!

Tana ist ein taffes Mädchen, das seine Schwester über alles liebt und sie keinem Risiko aussetzen will, als sie eines Morgens nach einer Party aufwacht und sich nicht sicher ist, ob sie vom Vampirismus infiziert wurde. Gemeinsam mit ihrem Exfreund Aidan und einem geächteten Vampir macht sie sich auf den Weg nach Coldtown, der Quarantänestadt für Vampire und Infizierte.

Unterwegs treffen sie auf Midnight und Winter, die das gleiche Ziel haben. Mit ihnen zeigt Black den Sog und die Wirkung der sozialen Medien auf Jugendliche auf. Sie sind Blogger und vom Vampirismus fasziniert. So sehr, dass sie sich unbedingt selbst verwandeln und ihre eigene Transformation für die Follower dokumentieren wollen. Die Gefahr und mögliche Konsequenzen sind ihnen nicht bewusst oder schlichtweg egal.

Die Vampire in der Geschichte funkeln nicht und sind kein Boyfriendmaterial. Und trotzdem bringt Black die Faszination des Bösen toll zur Geltung. Denn obwohl sie dem Oldschool-Vampir ähneln, der sich nicht im Griff hat und eine wahre Bedrohung darstellt, werden sie von der gemeinen Bevölkerung (wie Midnight und Winter) vergöttert.
Die Medien tragen unmittelbar dazu bei. Denn die Vampire in Coldtown streamen live aus der abgeriegelten Stadt. Sie zeigen ihre Schönheit, ihre Kraft und ihre sagenhaften Parties. Sie ernähren sich von Blut aus gelegten Kathetern und achten penibel darauf, niemanden zu verwandeln, um ihre Nahrungsquelle nicht versiegen zu lassen.
So vergisst der ein oder andere, dass es sich dennoch um gefährliche Wesen handelt, denen man nicht vertrauen und die man definitiv nicht vergöttern sollte. Statt die Streams zu unterbinden und die Auswirkungen auf gesunde, lebendige Jugendliche mit Todeswunsch zu reduzieren (denn wer will denn nicht für immer 18 sein?!), gibt die Regierung der geifernden Masse, was sie möchte. Black kritisiert damit die häufig fehlende Moral unserer machthabenden Politiker als auch den Einfluss der Medien, die die Gesellschaft manipulieren und letztlich das selbstzerstörerische Wesen des Menschen.

Tana scheint währenddessen immer sehr besonnen – die Stimme der Moral und der Vernunft – und ist von Coldtown entgegen des allgemeinen Hypes überhaupt nicht begeistert, deshalb ist es für mich unbegreiflich, dass sie ihrer 12-jährigen Schwester am Ende erlaubt, noch eine Weile in Coldtown zu bleiben, statt sie direkt nach Hause zu schicken.

Abgesehen von diesem mir sehr übel aufgestoßenen Punkt, ist das Buch einfach großartig. Die Handlung ist undurchschaubar, die Lovestory dezent ohne die eigentliche Handlung zu überlagern und das Ende so fantastisch passend! Ich möchte nicht spoilern, aber wenn ihr das Buch gelesen habt und euch über mein Empfinden bzgl. des Endes wundert, fragt mich danach! Ich kläre gern auf!

Eins meiner Jahreshighlights!
5 von 5 Sterne!
Wenn ihr düstere, bedrohliche Urban Fantasy Settings mögt und die Handlung für euch im Vordergrund steht (statt der Lovestory), lest unbedingt dieses Buch!

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Veröffentlicht am 28.12.2020

Nette Weihnachtsgeschichte

Nordlichtglanz und Rentierglück
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Dank des wirklich hervorragenden Schreibstils kam ich sehr leicht in die Geschichte herein, obwohl mir die Protagonistin Zoey/Cora sehr unsympathisch war. Selten hat man es in Büchern mit solch oberflächlichen, ...

Dank des wirklich hervorragenden Schreibstils kam ich sehr leicht in die Geschichte herein, obwohl mir die Protagonistin Zoey/Cora sehr unsympathisch war. Selten hat man es in Büchern mit solch oberflächlichen, arroganten, selbstüberzeugten, alles für selbstverständlich nehmenden Protagonisten zu tun, deren Weltbild so völlig aus den Fugen geraten ist.

Aber gerade das macht die Geschichte aus. Zoey findet mit ihrem neuen Namen und ihrem neuen Zuhause nämlich auch einen neuen Charakter und wird sich darüber bewusst, was im Leben wirklich wichtig ist. Ihre Entwicklung ging mir dabei leider nur etwas zu schnell – was der Länge des Buches geschuldet sein kann.

Für einen etwas freundlicheren Einstieg hätte man den Anfang der Geschichte vielleicht auch gut aus Shanes Sicht erzählen können, dem zuerst als „ätzend“ beschriebenen Love Interest. Shane war mir von Anfang an sympathisch. Auf eine ruhige und besonnene Art, kontert er Zoeys/Coras Sticheleien mit Humor und Sarkasmus. Die ersten Kapitel aus seiner Sicht wären für mich etwas raffinierter gewesen und hätten der Story das i-Tüpfelchen aufgesetzt.
Doch auch so bekommt man einen guten (oder schlechten) Eindruck von Zoey/Cora und Shane. Die Nebencharaktere bleiben leider etwas blass.

Woods beschreibt Lappland so unglaublich magisch – mit Rentieren, Polarfüchsen, Huskys, einem Weihnachtsmanndorf und funkelnden Polarlichtern -, dass man sich direkt in dieses winterliche Setting katapultiert fühlt. Die Kälte nagte beim Lesen an mir, die Schneeflocken rieselten auf mich herab und ich roch den Rentiermist.

Eine sehr süße und passende Geschichte für die Vorweihnachtszeit.
4 von 5 Sterne.

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Veröffentlicht am 07.05.2020

Sehr schöner Auftakt, gerne mehr davon!

Magie aus Gift und Silber
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Lisa Rosenbecker ist mit Magie aus Gift und Silber ein ganz erstaunliches Buch gelungen, das viel mehr Aufmerksamkeit verdient! Ihr Schreibstil ist flüssig und sehr fesselnd.
Neben dem sehr schwer durchschaubaren ...

Lisa Rosenbecker ist mit Magie aus Gift und Silber ein ganz erstaunliches Buch gelungen, das viel mehr Aufmerksamkeit verdient! Ihr Schreibstil ist flüssig und sehr fesselnd.
Neben dem sehr schwer durchschaubaren Plot und den liebevoll eingearbeiteten Details aus griechischer Mythologie und Sprache, sind ihr vor allem die Charaktere sehr gut gelungen.

Rya, eine nach Jahrhunderten aus Stein erwachte Gorgone, überzeugt mit ihrer Loyalität, ihrem Mut und Humor. Sie muss in kürzester Zeit lernen, in der neuen Welt zurechtzukommen und sich durchzusetzen. Sie ist eine starke und intelligente Protagonistin, die man schnell ins Herz schließt.
Nick, ihr Retter, ist ein wahnsinnig sympathischer Charakter. Als Nachfahre des Perseus arbeitet er für den Orden und wünscht sich ein selbstbestimmtes Leben, auf das er die Hoffnung fast verloren glaubte. Bis er Rya begegnet.
Die beiden harmonieren sehr gut miteinander. Obwohl die Liebe zwischen ihnen eine große Rolle in dem Buch einnimmt, ist sie nicht zu kitschig. Rosenbecker schafft genau die richtige Balance zwischen Romantik, Action und Fantasy.
Insbesondere Ilena, eine Mageía Mésa und ihre gute, lebensbejahende, spritzige Freundin lockert die manchmal ernste Atmosphäre in genau den richtigen Augenblicken auf.
Auch die restlichen Charaktere sind interessant und wecken Empathie.
Statt des vielen Trainings und der eher eintönigen Beschreibung gemeinsamer Mahlzeiten, hätte ich aber doch gerne viel mehr über sie alle erfahren. Sowohl über die Gorgonen (z.B. Helenas Geschichte oder wie Luce und Cathy bei ihnen gelandet sind), über die Mitglieder des Ordens (mehr Hintergrund zu Nick und Lexia und warum Xanthos Gorgonen so sehr verabscheut), als auch über die Mageía Mésa und ihre Rolle in dem immerwährenden Kampf.

Insgesamt ein sehr starkes Buch über Freundschaft, Liebe, Verrat, Vergebung, Akzeptanz und Neuanfänge.
Diese neu interpretierte griechische Sage um Medusa und Perseus strotzt vor Emotion! Die Charaktere sind authentisch und sympathisch – man freut sich, fiebert und leidet mit ihnen wie nur selten.

Es war mein erster Drache, meine erste Begegnung mit Gorgonen und die erste Begegnung seit Langem mit der griechischen Mythologie. Gerne mehr davon!

4 von 5 Sternen und eine klare Leseempfehlung!
(Ein Stern Abzug nur, weil mir die Geschichte der unterschiedlichen Parteien schlicht zu kurz kam. Aber mit etwas Glück überrascht Rosenbecker uns vielleicht mit weiteren Geschichten zu den Gorgonen und dem Orden.)

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Veröffentlicht am 07.05.2020

Gutes Buch

Die Stille meiner Worte
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Ich muss gestehen, dass mich das Buch zunächst etwas abgeschreckt hat. Ich dachte, es sei vielleicht zu trübselig oder dass Hannahs Schweigsamkeit mich vielleicht nerven würde.

Ava Reed hat aber eine ...

Ich muss gestehen, dass mich das Buch zunächst etwas abgeschreckt hat. Ich dachte, es sei vielleicht zu trübselig oder dass Hannahs Schweigsamkeit mich vielleicht nerven würde.

Ava Reed hat aber eine sehr interessante und authentische Protagonistin erschaffen, bei der es mich gar nicht störte, dass sie ihre Gedanken nicht aussprechen kann. Im Laufe der Geschichte erfährt man mehr und mehr, warum Hannah nicht spricht und ich litt auf jeder Seite mit. Sie ist sehr sympathisch und man möchte einfach, dass es ihr gut geht. Man möchte sie in den Arm nehmen und ihr sagen, dass alles gut wird. Man jubelt förmlich, wenn sie sich selbst auffordert, wieder glücklich zu sein. Sie möchte das Leben genießen, sie möchte tanzen, singen und lachen, scheint es aber schier vergessen zu haben ohne ihre Schwester an ihrer Seite.
Sie ist gezwungen, alleine weiterzuleben, als verbliebene Hälfte eines Ganzen, und herauszufinden, wer sie ohne ihre Schwester ist.

Das Buch ist sehr emotional. Dabei nicht immer traurig. Es erzählt eine aufwühlende Geschichte über Trauer und Verlust, aber auch über Freundschaft, Unterstützung, Verständnis und Hoffnung.

Leider ging Hannahs Charme für mich ein wenig verloren, als ihre Worte endlich den Weg hinaus schafften. Ich habe eine solche Situation noch nicht erlebt, daher kann ich nicht sagen, ob sie realistisch dargestellt wurde oder nicht. Aber für mich als Leser ging die Transformation von einer schüchternen, zurückhaltenden, eher in sich gekehrten und stummen zu einer lauten, lebensbejahenden, quirligen Hannah etwas zu schnell.

Aus diesem Grund gebe ich dem Buch 4 von 5 Sternen.

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