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Veröffentlicht am 30.03.2021

Wo ist Olivia

Die vierte Schwester
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Klappentext

In einer heißen Sommernacht verschwindet die kleine Olivia spurlos. Die Familie, deren absoluter Liebling sie war, zerbricht an diesem Unglück. Vor allem für die drei älteren Schwestern dreht ...

Klappentext

In einer heißen Sommernacht verschwindet die kleine Olivia spurlos. Die Familie, deren absoluter Liebling sie war, zerbricht an diesem Unglück. Vor allem für die drei älteren Schwestern dreht sich fortan alles um diesen Verlust und die Beantwortung der Frage nach dem Warum. Dreißig Jahre später taucht Olivias Lieblingsspielzeug wieder auf. Sie beauftragen den Privatdetektiv Jackson Brodie, der jedoch kaum Hoffnung hat, den Fall nach all den Jahren lösen zu können.

Meinung

Für mich war dieses Buch verwirrend. Ich habe kein Problem damit wenn von Kapitel zu Kapitel die Zeiten oder die Sicht aus verschiedenen Personen wechselt. Aber hier passiert alles miteinander. Zeiten, die Familienmitglieder und andere Personen liefern einen traurigen Reigen ab. Die ganze Geschichte ist deprimierend. Denn nicht nur ein schreckliches Ereignis belastet die einzelnen Personen sondern auch die weniger schönen Lebensumstände. Es ist nicht Armut sondern Gleichgültigkeit oder überbordende Zuwendung die das Leben der Einzelnen belastet. Für mich ist so ein Leben nicht vorstellbar. Die Art des Schreibens fand ich dagegen sehr interessant. Es war eher ein Blick von außen, gebündelt mit einer Nähe zu
den einzelnen Protagonisten, ähnlich einer Vertrauten.

Veröffentlicht am 22.03.2021

Gedanken

Aus der Mitte des Sees
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Ein Mönch lebt in einem Kloster in dem er der Jüngste ist. Ein Mitbruder gleichen Alters hat es gerade verlassen. Er geht jeden Tag an den See um zu schwimmen und seine Gedanken zu sortieren ...

Ein Mönch lebt in einem Kloster in dem er der Jüngste ist. Ein Mitbruder gleichen Alters hat es gerade verlassen. Er geht jeden Tag an den See um zu schwimmen und seine Gedanken zu sortieren und mit sich selbst ins Reine zu kommen.
Es sind keine alltäglichen Gedanken, viel Raum nimmt im Anfang das Thema um seinen ehemaligen Mitbruder ein. Warum ist er gegangen, wie ist sein neues Leben und es schwingt unausgesprochen die Frage mit: Beneide ich ihn.
Wichtig sind die Gedanken zu seinem Leben. Ist das richtig was und wie ich handle. Eine Frau nimmt Einfluss auf ihn. Wie geht er damit um.
Ich hatte den Eindruck der Autor, der in einem abschließenden Interview sagt das er jedes Jahr eine Auszeit in einem Kloster nimmt, fordert uns auf uns mit dem Thema Zölibat und Kirche heute im allgemeinen aus einander zu setzen.
Alle Gedanken zur Natur oder zu den Menschen sind keine mönchischen Gedanken sondern jeder Philosoph hat sich damit befasst.
Wir als Leser tun das auch, ohne darüber im Besonderen nachzudenken.
Vielleicht sollten wir uns dafür die Zeit nehmen.
Das Buch fordert einen ganz, entweder lese ich, versuche zu verstehen was gemeint ist, oder ich lasse es.
Im Anschluss entsteht der Eindruck ich habe die Hälfte verstanden und muss es noch einmal lesen.
Es war in meinen Augen schwere Kost. Eher häppchenweise zu genießen auf keinen Fall alles auf einmal.
Es wäre gut gewesen wenn der Autor einen direkteren Weg für sein Anliegen gefunden hätte. Aber vielleicht habe ich es im ersten Lesen nur nicht richtig verstanden.


Veröffentlicht am 19.03.2021

Es fehlt das Salz in der Suppe

Rokesby - Tollkühne Lügen, sinnliche Leidenschaft
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Derbyshire, 1779. In den britischen Kolonien wurde Cecilias Bruder im Kampf verletzt. Mutig tritt sie die Schiffspassage nach Nordamerika an. Doch in Manhattan angekommen, entdeckt Cecilia, dass eine Verwechslung ...

Derbyshire, 1779. In den britischen Kolonien wurde Cecilias Bruder im Kampf verletzt. Mutig tritt sie die Schiffspassage nach Nordamerika an. Doch in Manhattan angekommen, entdeckt Cecilia, dass eine Verwechslung vorliegt. ...
Es ist nicht ihr Bruder sondern sein Freund Edward der dort im Hospital liegt. Durch Briefe kennt sie ihn und hat sich in ihn verliebt. Um ihn pflegen zu können gibt sie sich als seine Frau aus.
Tolles Thema. als ich von diesem Buch gehört habe, sprang sofort mein Kopfkino an und ich hatte große Erwartungen. Die sich leider nicht alle erfüllt haben.
Es ist eine riesengroße Lüge und wenn die Wahrheit rauskommt, stecken alle beide in großen Schwierigkeiten.
Dieses Situation ist voller humorvoller Sprengstoff, das hat die Autorin oder Übersetzerin nicht ausgenutzt. Es fehlte einfach das Salz an der Suppe.
Die Protagonistin erging sich in ihren Schuldgefühlen und er wusste einfach nicht was los war. Das zog sich dann von Seite zu Seite. Alle paar Seiten gab es dann wieder ein Ereignis aber auch hier hätte mehr passieren können.
Wenn die Geschichte nicht so gestreckt gewesen wäre, dann hätte sie mir gefallen.

Veröffentlicht am 16.03.2021

Etwas Flach

Die Schwestern von Mitford Manor – Unter Verdacht
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Kurz nach Ende des 1. Weltkriegs findet Louisa eine Anstellung in einem Herrenhaus. Für sie ein Paradies, denn sie kommt aus ärmlichen Verhältnissen in London, für ein Mädchen in ihrem Alter ...

Kurz nach Ende des 1. Weltkriegs findet Louisa eine Anstellung in einem Herrenhaus. Für sie ein Paradies, denn sie kommt aus ärmlichen Verhältnissen in London, für ein Mädchen in ihrem Alter und mit ihrer Schönheit ein gefährliches Pflaster. Sie wird für die älteste Tochter eine Freundin und gemeinsam versuchen sie sich als Detektive und wollen den Mord an einer Freundin der Familie aufklären.
Das Thema und die Zeit ist spannend aber für mich eher oberflächlich umgesetzt. Es ist die Zeit des Umbruchs. Frauen verlangen und bekommen Rechte und Freiheiten. Die Männer sind traumatisiert vom Krieg. Die Moderne hält Einzug in allen Lebensbereichen. All diese Elemente werden nur am Rand erwähnt. Der Mord wird immer wieder hervor geholt, er ist nicht der rote Faden im Buch. Das Leben im Herrenhaus und die Freundschaft der beiden Mädchen spielt eine größere Rolle.
Bei mir ist der Eindruck entstanden das es ein Jugendroman ist, Sprache, Handlung und die Protagonisten alles ist eher einfach dargestellt.
Nicht schlecht, aber das Geschehen hätte mehr in die Tiefe gehen müssen.

Veröffentlicht am 13.03.2021

Hätte mehr sein können

Die Verlorenen
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Bess ist bitterarm, ledig und schwanger. Nach der Geburt gibt sie ihre kleine Tochter in ein Waisenhaus. Dort soll für das Kind gesorgt werden bis Bess in der Lage ist das selber zu tun. Es ist ...

Bess ist bitterarm, ledig und schwanger. Nach der Geburt gibt sie ihre kleine Tochter in ein Waisenhaus. Dort soll für das Kind gesorgt werden bis Bess in der Lage ist das selber zu tun. Es ist ein gutes Haus und wird aus Spenden der Adeligen im 18. Jahrhundert finanziert. Als sie nach sechs Jahren wieder kommt um ihre kleine Clara zu sich zu nehmen ist das Kind längst abgeholt. Wir begleiten Bess auf der Suche nach ihrem Kind und erfahren dadurch wie es zu der Zeit zwei Welten gibt. Arm und Reich die nichts miteinander zu tun haben. Die einzige Schnittstelle sind die Spenden der Wohlhabenden an diejenigen die das Glück haben sie zu erhalten. Dieses wird an den handelnden Figuren deutlich und in detaillierten Einzelheiten sichtbar. Die Lebensumstände kann man heute nicht mehr nachvollziehen, dennoch ist der Autorin eine Zeitreise gelungen.
Der Teil der von zwei Müttern und ein Kind handelt ist für mich übertrieben und zu sehr vom Zufall geprägt.
Wie das Kind verschwindet, wer es die sechs Jahre betreut und warum, wie die Mutter es wieder findet und wie es zu einem Happy End kommt, passt eher zu einer anderen Art Roman.
Bess als Mutter war authentisch, ihre Familie und Nachbarschaft wirkten aus andern Büchern kopiert, Alexandra als Kontrahentin bleibt unverständlich und ihre Handlungen undurchsichtig, wenn man es nach heutigen Maßstäben betrachtet ist sie krank, aber ihre Umgebung empfindet ihre Handlungen als angemessen und normal. Diese Diskrepanz macht die Geschichte unverständlich und wirft die Frage auf ob hier nicht des Guten zu viel da ist.
Wenn weniger in dieser Frau stecken würde oder mehr einfacher Egoismus hätte mir das Buch besser gefallen.