Profilbild von wiechmann8052

wiechmann8052

Lesejury Star
offline

wiechmann8052 ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit wiechmann8052 über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 25.09.2022

Am Anfang war das Wort

Das Gesetz der Natur
0

Nach einer globalen Katastrophe, von der man nur vermuten kann das es ein Atomkrieg war, ist die Welt zerstört, wenige Menschen die zu den Anfängen zurück geworfen wurden. Es gibt wenig Wissens der Zeit ...

Nach einer globalen Katastrophe, von der man nur vermuten kann das es ein Atomkrieg war, ist die Welt zerstört, wenige Menschen die zu den Anfängen zurück geworfen wurden. Es gibt wenig Wissens der Zeit vorher, Menschen die die Folgen der Katastrophe zeigen werden als Mutanten bezeichnet und verfolgt. Gaia ist anscheinend die letzte ihrer Art. Sie lebt versteckt in den Wäldern zusammen mit dem Jäger und dem Lehrer. Genau wie die Bezeichnung wirken diese beide Männer als ob ihre Berufe auch eine Charakterbeschreibung ist.
Von dem einen lernt sie zu überleben, der andere bringt ihr Wissen und Lesen bei.
Gaia macht sich auf die Suche nach den letzten Büchern, nur durch ihre Fähigkeit zu lesen, überlebt sie viele Gefahren.
Das Buch ist eine Dystopie, gruselig und teilweise auch brutal. So stelle ich mir das Leben der Neandertaler oder anderer Urzeitmenschen vor. Überleben ist alles.
Der Schreibstil ist gewöhnungsbedürftig, manchmal habe ich mich an die Bibel erinnert gefühlt. Nicht weil es religiös klang, sondern die Art und Weise des Schreibens. Es wird erzählt und die Erzählerin weiß alles besser und beurteilt das Erzählte. Zum Beispiel Gefühle, Trauer, Wut, Verzweiflung und Liebe, jeder hat sie bereits erlebt. Jeder geht anders damit um, niemand darf diese Empfindungen des anderen bewerten aber das geschieht hier meines Erachtens nach und das hat mich sehr gestört.

Veröffentlicht am 23.09.2022

Überleben

Der Milchmann
0

Jacob Weinberg ist ein Überlebender, Er hat anderen geholfen auch zu überleben. Er lebt immer noch in Deutschland, dem Land seiner Peiniger. Er ist vermögend geworden, nun scheint er krank zu sein, der ...

Jacob Weinberg ist ein Überlebender, Er hat anderen geholfen auch zu überleben. Er lebt immer noch in Deutschland, dem Land seiner Peiniger. Er ist vermögend geworden, nun scheint er krank zu sein, der Tod steht wieder mal vor seiner Tür. Er muss alles regeln und mit sich selber ins Reine kommen. Die Rückblicke auf sein Leben zeigen das er mit der Vergangenheit nicht abgeschlossen hat. Der verfolgte, gequälte Jude begleitet ihn ein Leben lang. Er bekommt es nicht aus dem Kopf, nicht von seiner Haut, nicht aus dem Wissen seiner Mitmenschen.
Es ist ein grausames Buch und das liegt nicht daran, dass es menschenverachtende Szenen beschreibt. Es ist was diese Handlungen aus Jacob und seine Mitgefangenen gemacht haben. Es ist dass dieses Empfinden Jacob und die anderen für den Rest ihres Leben begleitet, dass in ihnen etwas zerbrochen ist. Etwas das nicht wieder zu reparieren ist. Sie erfüllen ihre Aufgaben und begleichen ihre Schulden aber etwas fehlt.
Das Buch war schwierig zu lesen. Zum einen lag es daran das ganze Sätze in Jiddisch geschrieben waren, ich konnte es erraten was es heißen sollte und am Ende gibt es ein Glossar, für die Authentizität wichtig, für das Verstehen nicht einfach.. Dazu ist es natürlich schwer die ganze Geschichte zu verkraften.
Denn es ist eine Mischung aus historischen Geschehnissen und Fiktion um eine Figur die man sich nur zu gut vorstellen kann.

Veröffentlicht am 23.09.2022

Regenbogenfarben

Die kleine Bücherei der Herzen
0

Kate lebt in München hat aber irische Wurzeln. Sie hat immer das Gefühl das sie noch nicht richtig im Leben angekommen ist. Was ihr zum glücklich sein fehlt weiß sie allerdings nicht so genau. Da bekommt ...

Kate lebt in München hat aber irische Wurzeln. Sie hat immer das Gefühl das sie noch nicht richtig im Leben angekommen ist. Was ihr zum glücklich sein fehlt weiß sie allerdings nicht so genau. Da bekommt sie Nachricht das sie von ihrer Tante ein Haus in Irland geerbt hat. Bei der Besichtigung stellt sie fest das zum Haus eine kleine besondere Bücherei gehört. Der ganze Ort war traurig als diese Bibliothek wegen dem Todesfall geschlossen wurde. Denn in den Büchern konnte man Briefe legen, Briefe die nie abgeschickt wurden, aber trotzdem den Schreiber erleichtert haben. Gedanken, Wünsche, Erklärungen alles was man eigentlich einem Gegenüber sagen wollte aber sich nie traute oder derjenige war nicht mehr erreichbar. Mit diesem Wissen eröffnet Kate den Laden wieder.
Es ist ein sehr vorsichtiger Schreibstil, als ob die Autorin niemanden mit zu harten Worten oder klaren Ansagen verletzen wollte. Es wird alles dezent geschildert, pastellfarben möchte ich es beschreiben.
Die Geschichten der einzelnen Menschen bestehen häufig aus Missverständnissen, weil niemand sich zu klaren Ansagen oder Aussagen bereit gefühlt hat. Nun ist es in vielen Fällen zu spät und diejenigen müssen sich die Last in einem Brief von der Seele schreiben. Es lindert mit Sicherheit Kummer, Schmerz und auch Wut. Aber ich denke es sind auch viele verlorene Jahre und manchmal hätte es nur ein paar persönliche Worte gebraucht.
Vielleicht ist dieses Buch ein Denkanstoß diese Fehler der Protagonisten nicht auch zu machen. Oder man könnte so einen Brief auch mal abschicken.
Auf alle Fälle ist der Gedanke an die Briefe in den Büchern sehr schön.

Veröffentlicht am 18.09.2022

Eine Sammlerin

Morgen ist alles schön
0

Amy will keinen engeren Kontakt zu anderen Menschen. Dinge geben ihr den notwendigen Halt. Je mehr sie in ihrem kleinen Häuschen um sich hat, desto sicherer fühlt sie sich. Nach einem schweren Verlust ...

Amy will keinen engeren Kontakt zu anderen Menschen. Dinge geben ihr den notwendigen Halt. Je mehr sie in ihrem kleinen Häuschen um sich hat, desto sicherer fühlt sie sich. Nach einem schweren Verlust kann sie nicht mehr anders. Bis ein kleiner Junge der neu in ihre Nachbarschaft kommt, sie auf andere Gedanken bringt.
Vorsichtig traut sie sich wieder mit Menschen zu agieren. Noch vorsichtiger beginnt sie sich von Dingen zu trennen, vielleicht kann es auch für Amy noch einmal glückliche Tage geben.
Sehr vorsichtig und behutsam beschreibt die Autorin eine Frau die durch schreckliche Umstände zu einer Sammlerin geworden ist. Sie wird als hilflos und trotzdem hilfsbereit gegenüber anderen beschrieben. Selber kann sie sich nicht helfen aber für andere ist sie uneigennützig da. Ich hatte ungeheures Mitleid mit Amy, denn sie hatte gar nichts mit den Personen gemein die man im allgemeinen als Messie bezeichnet. Obwohl dieser Ausdruck unfair und in vielen Fällen wie in diesen Roman ein Unglück als Ursache hat.
Die Hilfe kommt von außen durch einen glücklichen Zufall. Auch das wird sehr dezent und nicht übertrieben dargestellt. Man kann der Geschichte folgen und sich vorstellen wie sich die einzelnen Schutzschichten bei Amy lösen und langsam aber sicher die alte Amy die mal sehr glücklich war wieder zum Vorschein kommt. Fast kann man am Ende den Geruch von Geißblatt erahnen den Amy so sehr liebt.
Das ganze Buch ist sehr zart in seiner Ausdrucksweise und den Beschreibungen der Umstände, dadurch wird es trotz des schwierigen Themas ein Wohlfühlbuch.

Veröffentlicht am 18.09.2022

Familienzwist

Herbstfreundinnen
0

Der Name der Autorin ist Programm, man weiß genau was man bekommt. Frauen die auf dem ersten Blick eher schwach wirken, aber dann zur Höchstform auflaufen. Männer die auf Augenhöhe sind oder ziemlich weit ...

Der Name der Autorin ist Programm, man weiß genau was man bekommt. Frauen die auf dem ersten Blick eher schwach wirken, aber dann zur Höchstform auflaufen. Männer die auf Augenhöhe sind oder ziemlich weit unten rangieren. Frauen die nur ein Ziel kennen und alles andere aus dem Blick verlieren. Am Ende gibt es ein Happy End, Und über allen steht die Freundschaft die auch den schwersten Erschütterungen stand hält.
Es geht um Frauenfreundschaft die alles übersteht. Auch familiäre Erdbeben werden mit links bewältigt. Toll wenn es so etwas gibt, aber entweder sind die Freundschaften die ich kenne noch keinen solchen Druck ausgesetzt oder aber sie scheitern schon bei kleineren Problemen.
Bis auf einen, kommen die Männer nicht so gut weg in diesem Roman. Der eine sieht nur seine Freiheit, der andere ist zu gut für diese Buch Welt, der nächste bereut viel zu spät und ist dann beleidigt weil er keine zigste Chance bekommt.
Die Frauen sind stark im guten wie im schlechten Auftreten und müssen einiges aushalten. Es ist trotz allem eine schöne Welt der Weingüter, die viele Arbeit wird erwähnt ist anscheinend aber mit Leichtigkeit zu schaffen.
Auch andere Probleme die es beim Weinanbau gibt tauchen hier nicht auf. Es geht nur um familiären Zank und Stress.
Das Buch gehört zur Freundinnenreihe und hat wenig gemein mit Fools Gold oder den anderen humorvollen Serien der Autorin. Hier gibt es weniger Humor dafür mehr Verletzungen unter der Gürtellinie. Es war trotzdem mit dem normalen Abstand der Lesenden gut zu ertragen. Da diese Schläge auf die Protagonistinnen wenig Einfluss hatten, hinter ließen sie auch bei mir keine Erinnerungen.