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Veröffentlicht am 19.06.2020

Ungewöhnliches Ende mit langsam erzählter Story

DUNKEL
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Das Cover finde ich schon schön und bezeichnend für Island, aber es passt für mich absolut nicht zur Geschichte. Das Cover des isländischen Originals finde ich sehr viel gelungener, das ist nämlich einfach ...

Das Cover finde ich schon schön und bezeichnend für Island, aber es passt für mich absolut nicht zur Geschichte. Das Cover des isländischen Originals finde ich sehr viel gelungener, das ist nämlich einfach schwarz. Und auch das englische finde ich passender, da ist eine Hütte drauf abgebildet, die in meinen Augen besser zu der im Buch beschriebenen passt. Inhaltlich geht es in Dunkel um die Kommissarin Hulda Hermansdóttir, die kurz vor ihrer Pensionierung steht und damit noch nicht so richtig klarkommt, da ihr etwas die Freizeitbeschäftigungen fehlen. In der Vergangenheit hat sie einige Schicksalsschläge durchmachen müssen und bei der Polizei musste sie sich stets gegen ihre männlichen Kollegen durchsetzen. Jetzt bekommt sie noch die Chance in den letzten Tagen ihres aktiven Dienstes einen allerletzten Fall aufzuklären. Ihr Kollege hat den bereits zu den Akten gelegt und Hulda will unbedingt noch etwas Neues herausfinden.
Insgesamt hat mir die Geschichte gut gefallen. Ich finde die Idee klasse eine Geschichte rückwärts zu erzählen, konnte mir vor dem Lesen aber nicht wirklich vorstellen wie das funktionieren soll. Gut erklären kann ich das jetzt auch nicht, sonst würde ich doch extrem spoilern, aber ich kann sagen, dass es echt innovativ ist und einfach mal etwas anderes! Der Schreibstil hat mir auch richtig gut gefallen, obwohl ich nicht weiß, was davon noch dem Original überhaupt ähnlich ist, weil das Buch erst aus dem Isländischen ins Englische übersetzt wurde und dann aus dem Englischen ins Deutsche und dabei gehen in der Regel viele Eigenheiten des Originaltextes verloren. Mein Isländisch ist allerdings noch nicht gut genug, um das selber überprüfen zu können. Das Schriftbild allerdings ist etwas für Leute mit schlechten Augen oder Leseanfänger. Im ersten Augenblick fand ich es auch angenehm, dass die Seiten mal nicht so dicht beschrieben wurden, aber dann hat es mich irgendwann genervt, dass ich in wenigen Sekunden mit einer Seite fertig war und die andauernden leeren Seiten fand ich auch etwas übertrieben. Ich denke am Ende bleiben vielleicht noch 300 Seiten Geschichte übrig und man merkt auch an der einen oder anderen Stelle, dass die Geschichte viel schneller erzählt wurde als an anderen, wo jedes Detail beschrieben wurde.
Hulda mochte ich gerne. Sie war die typische isländische Ermittlerin, von den anderen Ermittlern, die ich aus Islandkrimis/-thrillern so kenne, unterscheidet sie sich nicht wirklich. Schreckliche Familiengeschichte, keine Hobbys, recht einsam, oftmals etwas unzufrieden. Teilweise verhielt sie sich etwas plump, ihren Mitmenschen gegenüber war sie naiver als ich bei einer Kommissarin angenommen hatte, aber sie war hartnäckig, hat sich durchgebissen, konnte sich auch durchsetzen gegen den Willen der anderen. Zu den anderen Figuren kann man kaum etwas sagen, keiner hat auch nur eine wirkliche Rolle gespielt, es drehte sich alles um Hulda.
Der Plot gefiel mir recht gut, es war eine leise und langsam erzählte Geschichte, die jetzt nicht unbedingt von der extremen Spannung lebte. Aber das fand ich nicht so schlimm, mich hat das sehr an meinen liebsten isländischen Krimi-Autoren, Arnaldur Indridason, erinnert. Klar die großen Überraschungen gab es die meiste Zeit nicht, was ich aber nicht tragisch fand. Das Ende hingegen war dafür eine extreme Überraschung, damit hatte ich so nicht gerechnet und für einen Thriller war es auch recht ungewöhnlich. Es bleiben relativ viele Fragen zur Vergangenheit offen, es werden viele Dinge angesprochen, die nie zu Ende geführt werden, aber genau diese offenen Fragen sollen wohl die Grundlage für die anderen beiden Bände darstellen, die viele Jahre vor dem ersten Band spielen. Ich bin schon gespannt darauf und freue mich auf Hulda, um herauszufinden, ob sie wohl vor den vielen Tragödien in ihrem Leben anders war.

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Veröffentlicht am 15.06.2020

Jahresflop

Truly
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Ich bin niemand, der absichtlich Bücher schlecht macht oder nach dem Haar in der Suppe sucht, doch bei diesem Buch ist es mir schwer gefallen überhaupt auch nur irgendetwas positives zu finden. Letztendlich ...

Ich bin niemand, der absichtlich Bücher schlecht macht oder nach dem Haar in der Suppe sucht, doch bei diesem Buch ist es mir schwer gefallen überhaupt auch nur irgendetwas positives zu finden. Letztendlich ist es mir gelungen: Das Cover gefällt mir wirklich gut. Es sagt zwar absolut nichts über die Geschichte aus, aber das ist vielleicht auch ganz gut so... Inhaltlich geht es um Andie, die mit dem Beginn des Studiums einen Neuanfang wagen möchte. Sie zieht in eine neue Stadt, wo bereits ihre beste Freundin June studiert, und trifft dort auf den verschlossenen Cooper.

Meine Kritik beginnt bereits beim Schreibstil mit dem ich absolut nichts anfangen kann. Ich finde ihm weder poetisch, noch sonst irgendwie besonders. Beim Lesen bin ich oft über Formulierungen und detaillierte Beschreibungen sinnloser Details gestolpert, manchmal finde ich den Schreibstil beinahe unangenehm, am meisten Probleme machen mir die Kapitel aus Andies Sicht, da ich ihre Gedanken überhaupt nicht nachvollziehen kann und ihre Handlungen unlogisch finde. Es werden außerdem immer wieder dieselben Dinge erwähnt bis der Leser vollkommen eingepennt ist. Vor allem die Kussszenen sowie die eine Sexszene fand ich absolut unerotisch beschrieben. Beim Versöhnungskuss musste ich direkt an küssende Reptilien denken, als dort stand „seine Zunge schnellte hervor“ und das macht jegliche Romantik doch eher nachhaltig zunichte. Bei der einen Sexszene hat mich doch sehr gestört, dass ich sie plötzlich sowohl aus der Sicht von Andie als auch der von Cooper erleben musste, vorher wurde die Geschichte auch abwechselnd erzählt, wieso dort nicht? Und dann gab es nicht einmal besondere neue Erkenntnisse beim zweiten Lesen der Szene. Kann man sich dann auch echt sparen.

Die Charaktere. Ich mochte keinen einzelnen im Buch wirklich – außer Sara vielleicht. Wenn ich eine Figur aussuchen müsste, dann würde ich wohl den Hund nehmen, aber auch der war unheimlich unrealistisch dargestellt. Andie fand ich total nervig. Auf der einen Seite will sie unbedingt einen Neuanfang, aber wirklich planen tut sie den nicht. Wie bescheuert ist es bitte ohne Geld, Job und Wohnung ein Studium in einer fremden Stadt zu beginnen? Sie hätte locker einfach noch länger warten können in der Heimat, dort arbeiten oder an einer anderen Uni heimatnah das Studium beginnen und später, wenn sie Geld gespart hat, wechseln. Dann jammert sie auf wirklich jeder Seite herum wie wenig Geld sie hat. Ja gut, habe ich kapiert, muss man mir nicht andauernd sagen, so doof bin ich auch nicht. Aber auf der anderen Seite gibt sie dann richtig viel Geld aus für Möbel aus einem Möbelhaus plus Speditionslieferung. Hat sie noch nie von Second Hand gehört? Oder sie hätte es wie Cooper machen können und auf dem Schlafsofa schlafen können. Sie hat sich nie beschwert, dass es unbequem ist, also wäre das ja auf jeden Fall eine Option gewesen. Und wieso zum Teufel kauft sie einen Schreibtisch, aber keinen Stuhl? Und als es ums Möbel kaufen geht, kauft sie ein Bett, einen Schreibtisch und einen Kleiderschrank. Aufgebaut von Cooper werden allerdings ein Bett, ein Schreibtisch sowie eine Kommode. Äh wo kommt die Kommode plötzlich her? Und generell wozu braucht man so etwas, wenn man kein Geld hat? Da würde ich doch eher meine Kleidung auf dem Boden stapeln als mir teure Möbel zu kaufen... Mit Pragmatismus hat es Andie echt absolut nicht.

Dann ihr Umgang mit dem armen Hund. Sie „rettet“ ihn von der Straße, aber sucht nicht mal nach den Besitzern, die er ja vielleicht haben könnte. Man kann doch nicht das erstbeste Tier von der Straße mitnehmen! Und dann füttert sie den Hund nicht nur am ersten Abend mit Schinken, sondern direkt drei Tage bis sie endlich mal Hundefutter besorgt. Da kann er auch weiter auf der Straße leben, da ist seine Ernährung bestimmt ausgewogener... Und überhaupt, sie hat kein Geld, bindet sich aber einen weiteren Esser ans Bein? Und zur Krönung lässt sie den Hund bei ihrer „Flucht“ in der WG zurück und erwartet von ihren Mitmenschen, dass die sich um den Hund kümmern. Und davon abgesehen finde ich auch ihren Tick aufzuräumen echt dämlich. Also nicht den Tick an sich, das haben ja durchaus auch Leute, aber so wie das bei Andy umgesetzt ist, macht es sie einfach zur Nervensäge. Ich kann Sara absolut verstehen, dass sie das nicht in Ordnung fand, dass sich jemand in ihrer Wohnung gegen ihren Willen einquartiert und dann auch noch in ihren Sachen herumsortiert... Betont wurde ja auch immer wieder, dass andere Menschen Andies Systeme nicht nachvollziehen können, also macht es auch einfach keinen Sinn, dass sie andauernd irgendwo aufräumt, sie macht es für alle anderen ja nur noch schwieriger.

Cooper. Lernt man nicht wirklich kennen. Obwohl es auch Kapitel aus seiner Sicht gibt, weiß man nichts von ihm außer seiner Leidenschaft für Kunst, dass seine Eltern keinen Kontakt zu ihm haben und er Schuldgefühle wegen seiner Schwester hat. Ansonsten finde ich unglaublich seltsam. Mehrmals sieht er Andie, findet sie mega attraktiv und fühlt sich dabei an seine Schwester erinnert. Finde nur ich seltsam, dass er offenbar seine Schwester so attraktiv findet? Und ich fand es doch sehr schade, dass Zoey nicht ein einziges Mal wirklich vorkam, also als Leser hat man sie einfach nicht kennengelernt. Dann gab es noch Owen, dessen Rolle ich absolut nicht verstanden habe. Keine Ahnung was seine Rolle war.

Die Frauenfiguren. Ich finde es ja schon dämlich, dass so viele Frauen Namen auf i-Laute (Millie, Andie, Zoey) haben und das einfach nur niedliche, hilflose Wesen suggeriert. Dazu passt auch, dass Andie praktisch nichts alleine kann. Zuhause hat sie noch alles gemacht, sich um eine Ranch gekümmert, doch sobald Cooper auftaucht, muss sie nichts mehr machen, er rettet sie immer und überall. Beizeiten übernimmt auch Mason mal diese Rolle des „Retters“. Ich hasse diese absolut klischeehafte Darstellung von Andie als Jungfrau in Nöten, die absolut nichts alleine hinbekommt. June soll wohl die „starke Frauenfigur“ als Gegenpol darstellen, doch was ist bitte so toll daran, dass sie grundlos Kerlen Drinks übers Hemd gießt oder Mason schlägt oder beleidigt? Das finde ich bei Männern dumm und bei Frauen ist es auch nicht besser.

Für mich hat der gesamte Plot ein absolutes Glaubwürdigkeitsproblem. Nichts, wirklich nichts fand ich logisch, glaubwürdig oder irgendwie nachvollziehbar. Was mir neben der Glaubwürdigkeit gefehlt hat, waren Gespräche zwischen Cooper und Andie. Kein einziges Mal haben sie in direkter Rede miteinander über ihre Beziehung oder die Vergangenheit von Cooper gesprochen. Infos haben sowohl die Leser als auch Andie nur über Dritte bekommen. Und was ich total dumm fand, als Leser hat man von Coopers Geschichte als allererstes erfahren als er diese June erzählt hat und nicht Andie. Durch diese fehlenden Gespräche verstärkt sich außerdem das Gefühl, dass die Liebesgeschichte zwischen Andie und Cooper absolut oberflächlich dargestellt. Es hilft dann auch nicht, dass ich die ganzen Figuren unsympathisch finde sowie alle Schilderungen der Liebesbeziehung absolut unerotisch finde. Auch den Prolog fand ich richtig unnötig, den hätte es echt nicht gebraucht, weil ich solche schrecklichsten Tage des Lebens schon viel zu oft in letzter Zeit als Buchbeginn hatte. Mit der Szene zu beginnen, wo Andie an die Tür von June klopft, wäre doch total okay gewesen.

Leider konnte mich absolut nichts an diesem Buch überzeugen. Weder der Schreibstil, noch der Plot, die Charaktere oder das Setting (es war total egal wo das Buch spielt, die Umgebung spielte eh keine Rolle). Den einen bzw. den halben Stern gibt es einzig und alleine fürs Cover und weil man nicht null Sterne geben kann...

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Veröffentlicht am 12.06.2020

Wunderschöne, wenn auch sehr traurige Geschichte

All Your Kisses
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Das Cover des Buches ist echt superschön, diese explodierenden Farben gefallen mir sehr. Allerdings würde ich nach dem Lesen sagen, dass ein Bild von einem Kirschblütenwald angebrachter gewesen wäre als ...

Das Cover des Buches ist echt superschön, diese explodierenden Farben gefallen mir sehr. Allerdings würde ich nach dem Lesen sagen, dass ein Bild von einem Kirschblütenwald angebrachter gewesen wäre als diese explodierenden Farben. Die Kirschblüten spielen eine so große Rolle in der Geschichte, da wäre das auf jeden Fall passend gewesen!
In der Geschichte geht es um Poppy und Rune, die sich als Kinder kennenlernen als Rune mit seinen Eltern aus Norwegen nach Blossom Grove, Georgia, USA, zieht. Der kleine Rune ist absolut nicht einverstanden nun englisch zu sprechen und sperrt sich sehr gegen die neue Umgebung bis er seine Nachbarin Poppy kennenlernt. Sie ist im gleichen Alter und bevor sich Rune versieht hat er schon eine Freundin gefunden. Die Jahre vergehen, ihre Beziehung wird immer inniger, aus besten Freunden wird ein Paar. Doch dann muss Rune wieder zurück nach Norwegen und der Kontakt zu Poppy, die zurück bleibt, bricht ab. Zwei Jahre später kehrt er mit seiner Familie zurück und ist ein anderer Mensch. Doch auch Poppy hat in den Jahren viel durchgemacht.
Zunächst einmal muss ich sagen, dass ich den Schreibstil der Autorin absolut liebe. Das war schon bei „A Wish for us“ so und auch diesmal konnte sie mich vollkommen fesseln und hat die Emotionen unglaublich echt rübergebracht. Dadurch, dass es teilweise echt traurig ist, musste ich auch die eine oder andere Träne verdrücken. Tillie Cole erinnert mich in ihren Geschichten total an Brittainy C. Cherry, deren Bücher ich auch sehr mag.
Der Beginn der Einleitung ist recht lang, weil es viele Beschreibungen aus verschiedenen Phasen der Vergangenheit bedarf, um die Beziehung von Poppy und Rune gut darzustellen. So versteht man schon recht früh wie eng verbunden die beiden sind. Ich fand nicht unbedingt alle Dinge, die passierten wirklich glaubhaft und einiges auch absolut übertrieben. So redet Rune beispielsweise nach seiner Rückkehr aus Norwegen nicht mehr mit seinem kleinen Bruder, der immerhin erst vier ist und ihn anhimmelt. Das fand ich etwas unnötig.
Grundsätzlich mochte ich allerdings beide Protagonisten sehr. Für ihr Alter sind sie schon unheimlich reif und reflektiert. Sie verhalten sich teilweise eher wie Erwachsene und das fand ich doch schon angenehm, weil in diesem Genre die Figuren sich manchmal echt sehr kindisch verhalten. Natürlich mussten sowohl Poppy als auch Rune sehr viel durchmachen, was in dem Alter die wenigsten bereits erlebt haben. Außerdem habe ich die Beschreibungen der Autorin geliebt. Vom Strand, vom Blütenwäldchen und vor allem von den Emotionen, die Poppy beim Cello spielen empfindet und Rune beim Fotografieren. Das war einfach so wundervoll zu lesen, dass jemand so sehr in seiner Leidenschaft aufgeht und dabei so viel empfinden kann. Das hat Tillie Cole echt super geschafft rüberzubringen.
Insgesamt hat mir die Geschichte echt gut gefallen, sie war sehr ernsthaft, teilweise traurig, aber auch Mut machend. Ich mochte den Schreibstil, die Figuren und das Setting. Wenn ich nicht bereits „A Wish for us“ von Tillie Cole gelesen hätte, würde sie von mir für „All your Kisses“ fünf Sterne bekommen, so vergleiche ich beide Bücher natürlich zwangsläufig miteinander und muss sagen, dass mir das andere doch noch eine ganze Ecke besser gefallen hat. Trotzdem mochte ich dieses hier auch sehr und kann es empfehlen, wenn man mal nicht den typischen Mainstream lesen möchte.

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Veröffentlicht am 09.06.2020

Luxus, Sex und Tränen

Als du mich sahst
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Das Cover finde ich wirklich wunderschön. Dieses Licht bei der Szene auf der Bühne sieht echt toll aus und hat auch noch einen direkten Bezug zur Geschichte. Soweit zu dem, was mir wirklich gut gefallen ...

Das Cover finde ich wirklich wunderschön. Dieses Licht bei der Szene auf der Bühne sieht echt toll aus und hat auch noch einen direkten Bezug zur Geschichte. Soweit zu dem, was mir wirklich gut gefallen hat. Beim restlichen Buch war das etwas schwieriger. Nachdem ich die Leseprobe ziemlich witzig und die Figuren recht schlagfertig fand, hatte ich mir das restliche Buch genauso vorgestellt. Zunächst lernen sich Solène und Hayes auf einem Konzert seiner Band kennen. Sie ist mit ihrer 13jährigen Tochter und deren Freundin dort, er ist der Star der Boyband August Moon. Trotz des enormen Altersunterschiedes finden sie sich attraktiv, flirten unverbindlich miteinander. Immerhin ist er 20 und sie 39. Im Folgenden treffen sie sich immer wieder in den unterschiedlichsten Städten, um miteinander zu schlafen.
Das war auch etwas, was mich ziemlich gestört hat. Eigentlich haben Solène und Hayes das ganze Buch über immer nur Sex miteinander und sonst passiert herzlich wenig. Ab und an spielt ihre Kunstgalerie oder seine Musik eine Rolle, ihre Tochter oder die Fans, aber prinzipiell ist das Buch eine Aufzählung an Luxushotels auf der ganzen Welt, die Städte besuchen Solène und Hayes natürlich immer rein zufällig zur selben Zeit, in denen sie Sex haben. Die Beschreibungen des Geschlechtsverkehrs waren meistens langatmig und kapitelfüllend. Und ehrlich gesagt habe ich weder zu ihr noch zu ihm wirklich eine Beziehung aufbauen können. Da sie selten wirklich miteinander geredet haben bzw. davon nichts zu lesen war, lernte man die beiden zwar auf den Ebenen ihrer Kunstleidenschaft oder der für Musik kennen, aber andere Kleinigkeiten blieben auf der Strecke, die dann ein Gesamtbild ausmachen. Nervig fand ich auch einige Nebenfiguren. Der seltsame Ex Daniel, den ich nie besonders mochte, der sich aber nett verhalten hat, als ich es nicht erwartet hätte und dann dieser seltsame Boyband-Freund von Hayes, Oliver, der sich so komisch verhält und dessen Verhalten super merkwürdig ist und seine Sprüche bescheuert, was aber alles nie thematisiert wird. So richtig nett fand ich halt niemanden. Und zum Teil haben die mir auch einfach viel zu viel geheult.
Gelungen hingegen fand ich die Einteilung der Kapitel in die Orte an denen sich die beiden aufhielten, so gab es Bel-Air, Las Vegas, Tokio oder New York. Das hat es für den Leser einfacher gemacht nachzuvollziehen wo die beiden sich nun schon wieder trafen.
Mir war es aber auch alles etwas zu viele Nobelhotels, Spitzenrestaurants und vornehme Partys. So viele seltsame Marken wurden aufgezählt von denen ich noch nie gehört habe oder Essen, was ich mir nicht vorstellen konnte. Ja gut, vielleicht interessiere ich mich auch sonst nicht dafür und da ist es nur logisch, dass ich das auch im Buch nicht verstehe, gefallen hat es mir trotzdem nicht. Leider hat mir auch der Schreibstil nicht so richtig zugesagt. Auf Dauer fand ich ihn holprig, teilweise langatmig und nicht besonders gut zu lesen. Ich habe mehrere Anläufe gebraucht das Buch dann endlich mal zu Ende zu lesen. Für mich zog sich die Geschichte mit jedem Kapitel mehr und ich wurde immer unsicherer was ich jetzt von allem erwarte. Ich hatte mir schon gedacht, dass es so endet, wie es das im Endeffekt auch getan hat, aber die Beschreibungen davon fand ich nicht besonders gelungen und es war genauso öde wie das restliche Buch. Zum Schluss war es mir auch schlichtweg egal was mit den Figuren passiert, Hauptsache die Geschichte endet. Sehr schade, die Leseprobe hatte mir unheimlich gut gefallen und ich hatte auf eine besondere Geschichte gehofft, die ich so leider nicht bekommen habe.

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Veröffentlicht am 09.06.2020

Weitestgehend gelungene Geschichte

It was always you
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Das blaue Cover mit dem goldenen Handlettering gefällt mir richtig gut, vor allem weil der zweite Teil im selben Stil nur in rot gehalten sein wird. Auch toll finde ich, dass es im Buch immer mal wieder ...

Das blaue Cover mit dem goldenen Handlettering gefällt mir richtig gut, vor allem weil der zweite Teil im selben Stil nur in rot gehalten sein wird. Auch toll finde ich, dass es im Buch immer mal wieder Seiten mit Handlettering gibt, die die Protagonistin auch in ihr Notizbuch „Hedwig“ malt und man ihr so noch etwas näher ist. Wobei schade ist, dass alles in schwarz-weiß gehalten ist und man die Farben, die Ivy benutzt selber dazu denken muss.
Die Geschichte handelt von Ivy, die nach vier Jahren erstmals wieder nach Hause fährt. Nachdem damals ihre Mutter gestorben war, hat ihr Stiefvater sie kurze Zeit später in ein Internat nach New York geschickt. Inzwischen geht sie dort aufs College und weiß nicht so recht was sie von ihrer Rückkehr auf die kleine Insel an der Küste von New Hampshire halten soll. Was ist so wichtig, dass ihr Stiefvater sie zurückholt? Mit ihren Stiefbrüdern ist es wie damals, Asher ist noch immer unausstehlich und kompliziert. Die letzten Jahre machen das Zusammentreffen der gesamten Familie auch nicht einfacher.
Zu Beginn habe ich eine ganze Zeit gebraucht, um in die Geschichte zu finden. Woran genau das lag kann ich gar nicht recht benennen. Es hat mich auf jeden Fall sehr gestört, dass es als Leseprobe Kapitel 16 gab. Wieso? Ich fand Kapitel 1 viel besser als Einstieg, man hätte direkt Asher und Ivy kennengelernt und nicht Ivy wie sie ein Geschenk für Sam basteltet. Deswegen wusste ich vorher auch nicht so recht was mich erwartet und das hat mich auch gestört. Zum Glück ist der Schreibstil der Autorin locker und leicht verständlich und hat mich in die Geschichte gezogen, die ich innerhalb weniger Stunden durchgelesen hatte.
Ivy war mir von Anfang an sympathisch und sie tat mir die meiste Zeit einfach sehr leid, weil sie unheimlich viel durchmachen musste und seit dem Tod der Mutter und dem Besuch des Internats war sie praktisch alleine gewesen. Asher hingegen hat sich zu Beginn wie ein Arschloch verhalten, was ihn recht unsympathisch machte, aber zum Glück konnte er auch anders und sein Bruder Noah war echt lustig und ich mochte ihn wirklich gerne, weswegen ich mich schon auf seine Geschichte freue. Super nett war vom ersten Augenblick an Sam und seine Freundin, von denen zu lesen hat echt immer Spaß gemacht! Beim Stiefvater hingegen habe ich sehr gespaltene Gefühle. Auf der einen Seite sorgt er sich um Ivy genauso wie um seine eigenen Kinder, aber auf der anderen Seite zeigt er dies auf eine so seltsame Art und Weise bzw. redet auch einfach nicht mit Ivy, dass man sich schon wundern kann, was nun wirklich seine Absichten sind. Sein Verhalten zum Schluss konnte ich dann absolut nicht mehr nachvollziehen, weswegen ich mit den gespaltenen Gefühlen zum Ende des Buches hin zurückbleibe.
Das Ende. Das ist mir echt eine Spur zu dramatisch geraten und auf jeden Fall der Hauptgrund, wieso die Geschichte von mir nicht die volle Sterneanzahl bekommt. Mir ging das zum Schluss auch viel zu schnell, plötzlich war es alles super dramatisch, alles wiederholte sich, brach auseinander und dann in einem halben Kapitel war alles wieder gut und die Geschichte endet. Kein richtiger Cliffhanger, weil es im zweiten Band ja um den anderen Blakely-Bruder, aber auch für mich irgendwie kein zufriedenstellendes Ende. Neben den extrem schnellen Wendungen zum Schluss stören mich auch noch einige Fragen, die für mich nicht ausreichend beantwortet werden. Klar, die Autorin muss sich noch etwas für Band zwei aufheben, aber mich stört es trotzdem. Grundsätzlich hat mir die Geschichte wirklich gut gefallen, doch leider hat das Ende mein Gesamtbild etwas zerstört. Auf den zweiten Band freue ich mich trotzdem, einfach weil ich Noah so sehr mochte.

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