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Veröffentlicht am 26.04.2024

Katzen, Astrologie und leckeres Essen

Das Mondscheincafé
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In “Das Mondscheincafé” von Mai Mochizuki geht es um verschiedene Menschen, die beruflich oder privat momentan auf der Stelle treten und einen guten Rat gebrauchen könnten. Diesen Personen erscheint in ...

In “Das Mondscheincafé” von Mai Mochizuki geht es um verschiedene Menschen, die beruflich oder privat momentan auf der Stelle treten und einen guten Rat gebrauchen könnten. Diesen Personen erscheint in Vollmondnächten das Mondscheincafé, welches von Katzen geführt wird. Das Konzept beruht auf dem japanischen Mythos, dass Katzen den Menschen, die sie gut behandelt haben, etwas zurückgeben möchten. Allerdings lässt die Autorin zudem noch die westliche Astrologie einfließen und somit entsteht eine interessante Kombination aus dem japanischen Mythos, der Astrologie und Katzen, die wirklich leckere und besondere Gerichte und Getränke servieren und gleichzeitig ihren Gästen im Mondscheincafé helfen, aus deren momentanen misslichen Lagen schlau zu werden und diese positiv zu beeinflussen.

Dabei ist der Schreibstil von Mai Mochizuki super flüssig und bildlich zu lesen, man wird förmlich in das Buch gesogen und ich habe mich gefühlt, als wäre ich selbst an den beschriebenen Orten anwesend gewesen. Die Handlung wirkt am Anfang etwas verwirrend, dies legt sich mit fortlaufender Handlung aber immer mehr und man versteht die Zusammenhänge der Charaktere untereinander besser.

Das Buch ist sehr stark auf Astrologie bezogen, was vielleicht nicht für jeden etwas ist. Jedoch ist dies so gut in den japanischen Mythos eingearbeitet, dass es nicht störend oder seltsam wirkt und beides gut miteinander vereint.

Die Geschichte regt zum Nachdenken über sich selbst, über seine momentane Situation oder generell sein bisheriges Leben an und es gibt im Buch viele Aussagen, die einem im Gedächtnis bleiben. Es geht ebenfalls darum, sich selbst besser verstehen zu lernen, zu reflektieren und zu finden.

Das Mondscheincafé ist ein Buch, welches ich Leuten empfehlen würde, die sich für japanische Mythen und Sagen, für Japan an sich, für Astrologie, für Katzen und/oder leckere Desserts interessieren. Im Grunde kann eigentlich jeder dieses Buch lesen, da es sehr entspannend zu lesen war und einem doch auch länger im Gedächtnis bleibt.

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Veröffentlicht am 24.04.2024

Rührend, emotional und lebensbejahend

Während ich hier bin
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“Während ich hier bin” von Emma Steele erzählt davon, sein Leben trotz schwerer Schicksale nach seinen eigenen Wünschen und Vorstellungen zu gestalten und dabei über seine Ängste hinauszuwachsen. Es lehrt ...

“Während ich hier bin” von Emma Steele erzählt davon, sein Leben trotz schwerer Schicksale nach seinen eigenen Wünschen und Vorstellungen zu gestalten und dabei über seine Ängste hinauszuwachsen. Es lehrt uns, das Leben wertzuschätzen und lieben zu lernen, auch mal Risikos einzugehen und über seinen eigenen Schatten zu springen.

Maggie hatte vor einem Jahr eine Herztransplantation. An ihrem ersten Jahrestag bricht sie allerdings zusammen und findet sich im Körper von Emily in der Vergangenheit wieder. Nach anfänglicher Verwirrung über ihren Zustand, was ich authentisch beschrieben fand, fängt Maggie durch diesen Perspektivwechsel an, ihr Leben das erste Mal seit langer Zeit in vollen Zügen zu genießen. Sie schließt Freundschaften, verliebt sich und gewinnt immer mehr an Selbstbewusstsein und Lebensfreude. Doch zwischen den beiden Frauen gibt es eine Verbindung, die Maggie vor eine schwere Entscheidung stellt.

Der Schreibstil Steeles ist dabei angenehm und flüssig zu lesen, die Charaktere waren gut ausgearbeitet, sodass man Beziehungen und Entscheidungen gut nachempfinden konnte. Besonders Maggies Entwicklung fand ich rührend und inspirierend, ich habe für mich selber einiges mitgenommen.

Lediglich ein paar Stellen in der Mitte des Romans fand ich etwas langatmig und vorhersehbar, da die Protagonistin recht lange gebraucht hat, sich doch sehr offensichtliche Fragen zu stellen und zu beantworten. Und auch zum Ende wurden einzelne Fragen unbeantwortet gelassen, beziehungsweise für meinen Geschmack unbefriedigend gelöst, was der Botschaft an sich letztendlich aber keinen Abbruch tut.

Alles in allem eine schöne Geschichte, die trotz ihrer Traurigkeit ebenso lebensbejahend und positiv ist und sich dadurch umso mehr zu lesen lohnt.

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Veröffentlicht am 22.04.2024

Eiskaltes Meer

Was das Meer verspricht
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“Was das Meer verspricht” von Alexandra Blöchl handelt von Vida, deren Leben auf der kleinen Insel N. seit jeher festgeschrieben ist und die mit der Ankunft Maries beginnt, zu hinterfragen und mehr vom ...

“Was das Meer verspricht” von Alexandra Blöchl handelt von Vida, deren Leben auf der kleinen Insel N. seit jeher festgeschrieben ist und die mit der Ankunft Maries beginnt, zu hinterfragen und mehr vom Leben zu erwarten.

Vida lebt ihr ganzes Leben schon auf N., möchte später einmal das Geschäft ihres Vaters übernehmen, in dem sie heute schon arbeitet und ist mit ihrem Kindheitsfreund verlobt. Nachdem Marie unerwartet ins Haus gegenüber zieht und als Meerjungfrau Interesse wie Verwunderung auf sich lenkt, schließen die beiden jungen Frauen Freundschaft und es entwickelt sich darüber hinaus eine Bindung, durch die Vida einen immer stärkeren Wunsch nach Veränderung bekommt. Doch als Vidas Bruder Zander nach Jahren wieder auf die Insel zurückkehrt, steigert sich die Handlung zunehmend zu einer Katastrophe, die das Leben aller Beteiligten ein weiteres Mal durcheinanderwirft. Dabei macht die Handlung, unterteilt in fünf Abschnitte, den Eindruck einer klassischen Tragödie.

Der Schreibstil Alexandra Blöchls ist angenehm und flüssig, zum Teil sogar schon poetisch, was mir sehr gefallen hat. Außerdem fliegt man wegen der kurzen Kapitel geradezu durch die Geschichte und bis zu circa zwei Dritteln ist die Handlung seicht, ruhig und atmosphärisch, geprägt durch eine besondere Freundschaft. Mit Zanders Ankunft ändert sich dies schlagartig und es entspinnt sich ein stilles Drama aus Eifersucht, wobei ich Vidas Gefühle sehr gut nachempfinden konnte, auch wenn ich mir von allen ein anderes Handeln gewünscht hätte.

Wir dringen tief in Vidas Gedanken- und Gefühlswelt ein und ihre Emotionalität konnte mich überzeugen und mitreißen, selten habe ich beim Lesen solch eine starke Wut empfunden.

Was ich vom Ende der Geschichte halten soll, bin ich mir noch nicht sicher, allerdings ist mir das Buch vielleicht auch gerade deshalb so einprägsam in Erinnerung geblieben.

“Was das Meer verspricht” konnte mich letztendlich schockieren und zum Grübeln bringen und war, zumindest zum Ende, nicht unbedingt ein angenehmes Buch zu lesen. Somit kann ich das Buch nicht ganz uneingeschränkt empfehlen, mir hat es aber gut gefallen und durch die starken Emotionen, die ich beim Lesen hatte, werde ich bestimmt noch oft daran zurückdenken.

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Veröffentlicht am 19.04.2024

Intensiv, düster und romantisch

Spinne und Glühwürmchen: Romantische und zerreißende Dystopie
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“Spinne und Glühwürmchen - Gefangen” ist der erste Teil einer düsteren, romantisch - tragischen Dystopie von Jana Stehr. Juriana ist ein Forschungsexperiment und die Simulation, in der sie lebt, bricht ...

“Spinne und Glühwürmchen - Gefangen” ist der erste Teil einer düsteren, romantisch - tragischen Dystopie von Jana Stehr. Juriana ist ein Forschungsexperiment und die Simulation, in der sie lebt, bricht eines Tages zusammen. Auf der zerstörten und unbewohnbaren Erde wird sie von einem anderen Forschungsteam gefunden wieder gefangen genommen. Sie trifft auf den Professor, die Spinne, und ihre frühere Liebe Aleksej und verwickelt sich immer stärker in ein Netz aus Lügen und Misstrauen, verbotenen Gefühlen und Begehren, das ich selbst als Leserin nicht zu entwirren vermochte.

Das Erste, was auffällt, ist der außergewöhnliche und einzigartige Schreibstil, zumindest habe ich zuvor nichts Vergleichbares gelesen. Wir erleben die Gedankenwelt der Protagonistin Juriana, wodurch die Sätze zum Teil kurz oder verworren sind. Und es gibt Gedanken, die Juriana nicht denken darf, welche durchgestrichen sind. Als Leserin hat mir dies ein stärkeres Gefühl von Tiefe gegeben, da somit noch mehr Ehrlichkeit, innere Zerrissenheit und Schmerz der Protagonistin rübergebracht wurden.

Juriana, Aleksej und die Spinne sind interessante Charaktere, die mich immer wieder überraschen konnten, die sich mal nah und fern angefühlt haben und die sich nicht in Schubladen wie Held*in oder Bösewicht einordnen lassen. Außerdem bleiben sie bis zum Ende undurchschaubar, was für mich den besonderen Reiz und die Spannung der Geschichte ausmacht. Ich habe mit jeder Seite, Stück für Stück, mehr Vertrauen verloren. Trotzdem hat Jana Stehr es geschafft, dass ich die Freundschaft und Anziehung zwischen den Charakteren nachempfinden konnte. Mein Verständnis von Gut und Böse hat sich immer wieder verschoben und ich habe die Fähigkeit verloren, Lüge von Wahrheit zu unterscheiden. Auch nach Ende von Band 1 bleibe ich mit mehr Fragen als Antworten zurück, sodass ich mich sehr auf den zweiten Teil freue.

Ein sehr gelungener Auftakt, den ich jedem empfehlen kann, der Lust auf eine besondere Geschichte und ein intensives Leseerlebnis hat und starke Nerven besitzt. Der sich blind in das Netz einer Spinne fallen lassen und seine eigenen Überzeugungen in Frage stellen möchte.

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Veröffentlicht am 18.04.2024

Aktuell, spannend und gesellschaftskritisch

The April Story – Ein wirklich erstaunliches Ding
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"The April Story - Ein wirklich erstaunliches Ding" von Hank Green ist eine Sci-Fi Dystopie, die sich mit den Auswirkungen von Social Media und Verschwörungsideologien auf unsere Gesellschaft, der Diskussionskultur ...

"The April Story - Ein wirklich erstaunliches Ding" von Hank Green ist eine Sci-Fi Dystopie, die sich mit den Auswirkungen von Social Media und Verschwörungsideologien auf unsere Gesellschaft, der Diskussionskultur und der gesellschaftlichen Zugehörigkeit mit gleichzeitiger Abgrenzung andersdenkender Gruppen auseinandersetzt. Die Geschichte wird aus der verzerrten Perspektive durch die Protagonistin April May erzählt, was sie selber zu Beginn der Geschichte an die Leserschaft gerichtet anmerkt.

Kurz zum Inhalt:
April findet eine mysteriöse Statue, die sie “Carl“ tauft. Diese wurde auch in verschiedenen anderen Städten rund um die Welt gesichtet, die “Carls”, und sind in ihrer elementaren Beschaffenheit wissenschaftlich nicht zu erklären. Da April als Erste in den sozialen Medien darüber postet, findet sie sich plötzlich im Zentrum der medialen Aufmerksamkeit wieder. Sie wird von vielen Leuten gefeiert, aber auch gehasst und gefürchtet und so entsteht eine Folge von immer extremeren Ereignissen, die zum Ende der Geschichte in eine Katastrophe münden.

Den Genremix aus Sci-Fi Dystopie mit Gesellschaftskritik finde ich besonders gelungen, da viele aktuelle Themen aufgegriffen, überspritzt und dadurch kritisiert werden. Hank Green zeigt eindrucksvoll, welchen Einfluss die sozialen Medien bereits auf uns haben und wie leicht sich durch Manipulation und Inszenierung gegenteilige Lager immer weiter radikalisieren können. Der Konflikt von einem (Nicht-) Glauben, den die Unerklärbarkeit der “Carls” mit sich bringt, ist dabei auf unzählig vielen gesellschaftlichen Ebenen interpretierbar und macht das Buch in meinen Augen so vielschichtig und beeindruckend.

Durch die spannende Handlung und die aktuellen Themen hatte das Buch eine starke Sogwirkung auf mich und hinterlässt auch noch lange Zeit nach dem Lesen einen Eindruck, der weiterhin zum Nachdenken anregt. Nicht zuletzt trägt auch der Cliffhanger dazu bei, dass ich sehr auf eine zeitnahe Übersetzung von Band 2 hoffe.

Insgesamt kann ich "The April Story - Ein wirklich erstaunliches Ding" sehr empfehlen. Besonders durch die gesellschaftliche Relevanz und die interessante Erzählperspektive ist dieses Buch in meinen Augen ein Meisterwerk und definitiv eine Empfehlung wert.

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