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Veröffentlicht am 15.08.2024

Authentisch und relatable

That Girl
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In “That Girl” von Gabriella Santos de Lima geht es um Tess, Influencerin, Autorin und ein sogenanntes That Girl. Ihr Tag besteht aus gesunden Mahlzeiten, viel Bewegung, Selfcare, Routinen und Produktivität. ...

In “That Girl” von Gabriella Santos de Lima geht es um Tess, Influencerin, Autorin und ein sogenanntes That Girl. Ihr Tag besteht aus gesunden Mahlzeiten, viel Bewegung, Selfcare, Routinen und Produktivität. Dabei ist alles perfekt ästhetisch, sodass sie ihr Leben und ihre Lebensweisheiten mit ihrer Social Media Community teilen kann. Doch hinter dieser perfekten Fassade lauert eine Realität, die vielleicht nicht ganz so perfekt scheint, wie Tess sich selber eingestehen möchte.

Tess macht eine Reise voller Selbstreflektion und Erkenntnissen durch, die mir sehr gefallen hat. Während ich sie zu Beginn noch eher unsympathisch fand, auch wenn ich ihre Gedanken durchaus nachvollziehen konnte, wurde sie mit jeder Seite nahbarer, sodass ich schließlich eine gute Bindung zu ihr aufbauen konnte.

Da Tess in ihrem Debütroman das Thema Dating verarbeitet, ist dies auch ein Schwerpunkt in “That Girl”. Ihre Erfahrungen und Beobachtungen haben mich immer wieder nachdenklich gemacht und in mir Anklang gefunden. Ihre Begegnung mit Leo, welche in Tess' Gegenwart stattfindet, war dabei besonders interessant und bedeutsam für ihre Entwicklung und für mich spannend zu verfolgen.

Gabriella Santos de Limas Schreibstil fand ich sehr angenehm zu lesen und ihre klugen Beobachtungen konnten mich immer wieder sehr beeindrucken. Die Geschichte wirkt insgesamt sehr authentisch und hat mich zunehmend begeistert. Besonders Tess’ Erkenntnisse am Ende der Geschichte sind, wie ich finde, ein schönes Learning und habe auch ich mir zu Herzen genommen.

Lediglich den Handlungsort Hannover hätte ich mir noch präziser herausgearbeitet und stärker eingebunden gewünscht. Trotzdem hatte ich auch so schon meine Freude daran mitzuverfolgen und mitzurätseln, wo sich Tess durch den Roman hindurch immer wieder aufhält.

Für mich war “That Girl” in seiner Einzigartigkeit ein herausragender Roman. Für mich ein Lesehighlight und in meinen Augen ein Buch, das man gelesen haben sollte. Von mir eine große Empfehlung!

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Veröffentlicht am 05.08.2024

Die Herausforderungen von Elternschaft

Kleine Monster
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“Kleine Monster” von Jessica Lind ist eine Geschichte über Familie, Elternschaft, insbesondere das Mutter-Dasein und ein Bewusstwerden über die eigene Kindheit. Die Geschichte wird dabei auf zwei Zeitebenen ...

“Kleine Monster” von Jessica Lind ist eine Geschichte über Familie, Elternschaft, insbesondere das Mutter-Dasein und ein Bewusstwerden über die eigene Kindheit. Die Geschichte wird dabei auf zwei Zeitebenen erzählt, einmal der heutigen, in der Pia und Jakob sich als Eltern mit den Problemen ihres Sohnes Luca auseinandersetzen müssen. Die andere Ebene spielt in Pias eigener Kindheit, zusammen mit ihren zwei Schwestern und den schwerwiegenden Schicksalen, die diese mit sich bringen.

Für mich hat sich mit dem Titel, dem Klappentext und dem Beginn der Handlung die Frage gestellt, ob auch in Kindern schon Abgründe schlummern können, die sich in ihren Taten widerspiegeln. Diese Frage verneine ich grundsätzlich, fand es aber unglaublich spannend, dem Gedanken trotzdem nachzugehen und war somit neugierig auf Jessica Linds Umsetzung. Tatsächlich hat sich die Handlung aber in eine etwas andere Richtung entwickelt, auch wenn die Frage immer wieder aufkam.
Es ging mehr um die prägende Kindheit Pias, familiären Zusammenhalt - aber auch Probleme, die Trauer in der Familie um den Tod eines Kindes, den Umgang mit seinem Kind, der in Stresssituationen nicht immer perfekt stattfindet und einen Blick auf Mutterschaft. Mutterschaft, die gesellschaftlich ungleichberechtigte Verteilung von Aufgaben und Verantwortung zu Lasten der Frauen und wie überproportional selbstverständlich eine Mutter gegenüber dem Vater erachtet wird.

Damit hat eine feministische Kritik an unserer aktuellen Gesellschaft stattgefunden, die mir sehr gefallen hat. Und auch wenn unsere Protagonistin Pia einiges daran hinterfragt, ist sie selber nicht frei von Fehlern, was sie und die Geschichte umso authentischer gemacht hat, wenn auch in meinen Augen nicht unbedingt sympathisch. Tatsächlich habe ich keinen der Charaktere wirklich gemocht, da der Fokus des Buchs insgesamt auf einer realistischen Betrachtung liegt , die eben häufig nicht nur positiv aussieht.

Den Umgang mit Kindern, der in dem Buch abgebildet wird, muss ich aber nochmal schärfer kritisieren, als dies sowieso schon durch die Geschichte getan wird, da das Wort Missbrauch durchaus kurz ausgesprochen wird, aber noch viel tiefgehender dargestellt wurde. Was hier beschrieben wird, ist nicht in Ordnung und sollte auch in keiner Ausnahmesituation so praktiziert werden!

Den Roman fand ich schon eher anspruchsvoll zu lesen, da die Themen durchaus bedeutsam und zum Teil schwer verdaulich sind, aber auch die Sprache fand ich an einigen Stellen herausfordernd. Dies mag vermutlich daran liegen, dass Jessica Lind Österreicherin ist und sich dies auch in Teilen in ihrer geschriebenen Sprache wiederfindet. Und auch durch die häufigen Szenen- und Zeitsprünge musste ich mich immer wieder neu in der Geschichte zurechtfinden.

Schlussendlich lässt die Autorin meiner Meinung nach noch viele Fragen offen und damit uns Leser*innen einen großen Interpretationsspielraum. Ich denke, dass das für viele ernüchternd sein könnte, mich hat es aber zum Nachdenken angeregt und ich konnte den Ausgang der Geschichte mit meinen eigenen Schlüssen vervollständigen. Wem dies ebenfalls zusagt, kann ich “Kleine Monster” durchaus weiterempfehlen.

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Veröffentlicht am 29.07.2024

Erwartungen leider nicht ganz erfüllt

When The Moon Hatched
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„When the Moon Hatched - Die Auserwählten“ von Sarah A. Parker ist eine High Fantasy Geschichte und Auftakt der Moonfall Reihe. Wir begleiten die Protagonistin Raeve, welche als Assassinin für die Rebellen ...

„When the Moon Hatched - Die Auserwählten“ von Sarah A. Parker ist eine High Fantasy Geschichte und Auftakt der Moonfall Reihe. Wir begleiten die Protagonistin Raeve, welche als Assassinin für die Rebellen arbeitet und dort die Drecksarbeit erledigt. Als der Widerstand in den Fokus der Krone gerät, wird ihre beste Freundin bei einem Attentat ermordet. Raeve macht sich, angetrieben von Rache, auf die Suche nach Essis Mörder und findet sich daraufhin im Gefängnis wieder, wo sie Kaan begegnet, einem der Thronerben. Es entspinnt sich eine Geschichte aus Rache, Geheimnissen, Drachen, Magie und Gefühlen, die Raeve nicht zuzulassen vermag.

Ich habe mich sehr auf dieses Buch gefreut und bin somit mit großer Vorfreude und Erwartungen in die Geschichte gestartet. Und der Prolog hat mich auch direkt begeistert. Er erzählt die Schöpfungsgeschichte der Welt, in der die Geschichte spielt und ist sehr ausdrucksstark, detailverliebt und einzigartig geschrieben. Insgesamt konnten mich die fantastischen Hintergründe und das Magiesystem sehr begeistern, da es beinahe etwas Poetisches an sich hatte und mich immer wieder berühren konnte.

Damit einhergehend ist auch der Schreibstil, welcher die Welt, die Charaktere und Handlungen sehr ausführlich und bildlich beschreibt. Ich empfand ihn sehr schön und einfach verständlich, sodass ich für meine Verhältnisse schnell durch die Seiten geflogen bin. Allerdings kamen mir durch seine Ausführlichkeit viele Momente auch etwas in die Länge gezogen vor, was mich doch manchmal aus der Geschichte geworfen hat. Da die Handlung zum Teil sehr brutal ist, findet sich diese Brutalität auch in der Sprache wieder, was mit der ansonsten schönen und poetischen Erzählweise bricht und die Geschichte sprachlich interessanter gestaltet hat. Außerdem wechselt die Sprache von Perspektive zu Perspektive und passt sich an den Charakter der verschiedenen Personen an.

Die Geschichte wird nämlich aus wechselnden Perspektiven erzählt, wobei wir aber überwiegend aus Raeves Sicht lesen. Es gibt auch immer wieder Tagebucheinträge von Elluin aus der Vergangenheit, welche mir sehr gefallen und viele Fragen über die Welt beantwortet haben, mich aber auch rätseln ließen. Am Ende fand ich es sehr gelungen, wie die verschiedenen Handlungsstränge miteinander verflochten wurden.

Ich mochte Raeve als Protagonistin gerne, auch wenn ich ihre Entscheidungen und ihr Denken nicht immer nachvollziehen konnte. Auch ihre sofortig körperliche Anziehung zu Kaan fand ich nicht authentisch, da er ihren Feind darstellt und sie ihn - eigentlich - hasst. Erst nach und nach beweist er ihr das Gegenteil und ab dann hat mich die Lovestory auch gepackt. Insgesamt war die Dynamik zwischen den beiden von Beginn an aber spannend und durch ihre Zankereien unterhaltsam.
Diejenigen, die Wert auf Spice legen, werden hier auch mit ein paar Szenen auf ihre Kosten kommen. Ich persönlich habe die Seiten eher quergelesen und damit auch nicht viel verpasst.

Insgesamt konnte das Buch meine hohen Erwartungen leider nicht ganz erfüllen. Durch meine ambivalente Wahrnehmung verschiedener Aspekte fällt mir eine Bewertung schwer und spiegelt deutlich meine persönliche Präferenz wider. Ich denke, dass für 850 Seiten zu wenig Handlung stattgefunden hat und zum Teil zu ausführlich erzählt wurde. Meiner Meinung nach wäre das Buch auch gut mit einigen Seiten weniger ausgekommen, zumal sich die ganze Geschichte eher wie ein sehr ausführlicher Prolog angefühlt hat und die Handlung jetzt erst richtig starten würde.
Gerade deshalb habe ich aber auch großes Interesse daran zu erfahren, wie sich die Geschichte weiter entwickeln wird.

Fantasy- und Drachen-Fans werden mit „When the Moon Hatched“ sicherlich auf ihre Kosten kommen und sollten sich das Buch definitiv genauer anschauen. Von mir gibt es gute 3,5 Sterne.

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Veröffentlicht am 02.07.2024

Spannende Mischung mit Stalking Thematik

Insight - Dein Leben gehört mir
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“Insight - Dein Leben gehört mir” von Antonia Wesseling ist ein Romantic Suspense Thriller, der von der Influencerin Valerie Sophie handelt, welche von einer unbekannten Person gestalkt wird. Sie wendet ...

“Insight - Dein Leben gehört mir” von Antonia Wesseling ist ein Romantic Suspense Thriller, der von der Influencerin Valerie Sophie handelt, welche von einer unbekannten Person gestalkt wird. Sie wendet sich an die Polizei, die ihr weder helfen kann noch möchte, allerdings begegnet sie dort einem früheren Bekannten, Paul, der jetzt selber Polizist ist und ihr Unterstützung anbietet. Mit zunehmender Handlung spitzt sich die Situation immer weiter zu und auch die Emotionen zwischen den ProtagonistInnen kochen dabei möglicherweise hoch.

Die Dynamik und Spannung in dem Buch, sowohl durch die Handlung als auch durch die Charaktere, fand ich sehr gelungen. Ich hatte die ganze Zeit das Bedürfnis weiterzulesen, da immer etwas passiert ist und ich schnell eine Bindung zu Valerie hatte und mit ihr mitfiebern konnte. Und auch die immer wieder eingestreuten gesellschaftskritischen Aspekte fand ich sehr gelungen und konnten mich abholen.

Valerie ist eine sehr nahbare Protagonistin, die schon sehr genau weiß, was sie will und für ihre Überzeugungen einsteht. Sie kommt aus problematischen Verhältnissen, hat es aber geschafft, ihre Marke als Influencerin aufzubauen und dem zu entkommen. Allerdings hält sie ihre Vergangenheit aus der Öffentlichkeit fern, was ihr zunehmend zum Verhängnis wird.
Paul ist ein sympathischer Charakter, der von Beginn an hinter Valerie steht und sie bedingungslos unterstützt, während seine KollegInnen ihr keinen Glauben schenken oder sogar Valerie selbst für ihren Stalker verantwortlich machen. Trotz der belastenden Situation von außen konnte ich die Verbindung der beiden gut nachempfinden und fand den respektvollen Umgang schön mitzuerleben.

Die unbekannte Bedrohung lädt dazu ein, Vermutungen aufzustellen, die in meinem Fall von Kapitel zu Kapitel gewechselt haben, da Antonia Wesseling gekonnt verschiedene Fährten ausgelegt hat und mich damit ganz schön an der Nase herumgeführt hat. Auch das hat natürlich zu der Spannung und dem Drang, weiterlesen zu müssen, beigetragen.

Die Auflösung war dadurch durchaus überraschend, aber nicht unbedingt schockierend, allerdings hat Wesseling auch hier wieder als Besonderheit ein zweites Endes eingebaut, das mich dann wirklich sprachlos und nachdenklich gemacht hat.

“Insight - Dein Leben gehört mir” ist ein durchweg gelungener Roman, der mich begeistern konnte und den ich gerne weiterempfehle.

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Veröffentlicht am 01.07.2024

Spannende Ergänzung abseits des Piratensettings

Desert Prince
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“Desert Prince” von Lilly C. Zwetsch ist eine Novelle im Universum der "Warrior of the Sea”-Trilogie und kann nach Band 2 der Reihe gelesen werden. Es handelt sich um eine Shifter-Romance mit einer guten ...

“Desert Prince” von Lilly C. Zwetsch ist eine Novelle im Universum der "Warrior of the Sea”-Trilogie und kann nach Band 2 der Reihe gelesen werden. Es handelt sich um eine Shifter-Romance mit einer guten Portion Spice.

Wir begleiten Asher, den wir in The Rivals Race kennenlernen und welcher sich zum Ende der Handlung von der Piratencrew lösen musste. Nun jagt er seinen inneren Dämonen nach, um einen Schwur zu begleichen, den er vor Ewigkeiten abgelegt hat. Auf seinem Weg lernt er Kitara kennen, die ihn fasziniert, aber auf keinen Fall sein Geheimnis erfahren darf.

Mir hat sehr gefallen, dass wir Asher in dieser Kurzgeschichte nochmal besser kennenlernen und seiner Geschichte der Raum gegeben wird, ausführlich erzählt zu werden. Ich hatte ihn schon in The Rivals Race lieb gewonnen und seine kriegerische Art, vor allem aber sein ehrenhafter Charakter und Gerechtigkeitssinn haben dies nur bestärkt.
Kitara finde ich ebenfalls einen sehr liebenswerten Charakter. Die beiden ergänzen sich gut und auch wenn es nicht von Anfang an harmonisch mit ihnen läuft, spürt man die Verbindung und den gegenseitigen Respekt der beiden sofort.

Ich mochte die Geschichte sehr und fand sie definitiv bereichernd für die gesamte Reihe, auch wenn sie nicht unbedingt für die Handlung in Band 3 notwendig zu kennen ist. Die Länge mit ca. 150 Seiten war auch angenehm und hat insgesamt gut gepasst. Von mir eine klare Empfehlung!

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