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Veröffentlicht am 04.08.2020

Ein unglaublich gutes Buch

Die Hölle war der Preis
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"Wenn die Wolken keine Grenzen haben, warum dann Menschen?"
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Ed und Peasy leben in der DDR. Doch die Republik kotzt die beiden an. Sie wollen frei sein und im Westen leben. Nachdem Peasy ihren Job als ...

"Wenn die Wolken keine Grenzen haben, warum dann Menschen?"
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Ed und Peasy leben in der DDR. Doch die Republik kotzt die beiden an. Sie wollen frei sein und im Westen leben. Nachdem Peasy ihren Job als Tänzerin an der Staatsoper verliert, möchte sie noch mehr aus dem überwachten Staat fliehen. In einer Nacht und Nebelaktion versuchen es die beiden und scheitern an der Grenze. Nun beginnt die absolute Hölle für Peasy im Frauenzuchthaus. Der Gedanke an ihre Liebsten und die Freiheit lassen sie diese Hölle auf Erden überstehen. Wahrheitsgemäß schildert dieses Buch die Geschichte einer jungen Frau, die alles für die Freiheit in der BRD tun würde.
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Ich habe dieses Buch dank einer Bekannten entdeckt und der Inhalt hat mich direkt angesprochen. Ich liebe ja bekanntlich Geschichten, die einen historischen und emotionalen Wert haben und mich dementsprechend berühren. „Die Hölle war der Preis“ von Hera Lind ist genau so ein Buch. Dementsprechend habe ich es in zwei Tagen durchgesuchtet.
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Man lernt das Ehepaar Ed und Peasy kennen, die sich in der DDR absolut fehl am Platz vorkommen und am liebsten in den Westen flüchten wollen. Die Beschreibungen der DDR und dem dort geführten Regime lässt den Leser diesen Wunsch absolut nachvollziehen. Ich muss gestehen, dass ich mich vor dem Buch garnicht so wirklich mit der DDR und ihrer Kontrolle beschäftigt habe. Dementsprechend war ich echt geschockt, was da so abging bzw. in welchem Maß.
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Die Flucht von den beiden läuft schief und beide werden als Republikflüchtlinge zu vier Jahren Haft verurteilt. Die Autorin beschreibt den Alltag im Zuchthaus auf so eine reale Weise, dass man sich genau vorstellen kann, welche Grauen dort herrschten. Ich war wirklich geschockt..
Aber Peasy gibt nie die Hoffnung auf und für ihre Freiheit zahlt die auch den Preis der Hölle.
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Ein Drama, das auf einer wahren Geschichte basiert und mich absolut mitgenommen hat in die Welt der Stasi, der Kontrolle, der Angst und der Hoffnung, eines Tages frei zu sein. Ein Highlight mit 5 Sternen, das ich jedem empfehle.

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Veröffentlicht am 29.07.2020

Und noch ein Cliffhanger

Die Frequenz des Todes
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„Hilfe, mein Baby ist weg! Hier ist nur Blut...“
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Ein panischer Notruf einer Mutter lässt den Berliner Polizeibeamte Holder aufhorchen. Denn der Fall erinnert ihn an ein Fall von früher. Und dafür braucht ...

„Hilfe, mein Baby ist weg! Hier ist nur Blut...“
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Ein panischer Notruf einer Mutter lässt den Berliner Polizeibeamte Holder aufhorchen. Denn der Fall erinnert ihn an ein Fall von früher. Und dafür braucht er den in U-Haft sitzenden forensischen Phonetiker Matthias Hegel. Aus Angst vor einem Maulwurf schaltet Hegel erneut die True-Crime-Podcasterin Jula Ansorge ein und ihre Ermittlungen bringen sie wieder in große Gefahr...
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Nachdem mir „Auris“ so gut gefallen hat, musste ich natürlich auch „Frequenz des Todes“ von Vincent Kliesch lesen. Ich fand den Einstieg wieder sehr gut und kam auch direkt in das Buch rein. Gut gefallen hat mir der Aspekt, dass die forensische Phonetik in diesem Teil mehr Aufmerksamkeit bekommen hat. Das hatte mir im ersten Teil etwas gefehlt. Auch der Schreibstil war wieder sehr flüssig und die Kapitel waren kurz gehalten und aus unterschiedlichen Perspektiven erzählt.
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Vorab habe ich einige negative Rezensionen auf #bookstagram gelesen und meine Erwartungen waren dementsprechend nicht so hoch. Vielleicht war ich deswegen nicht so enttäuscht?!
Auch dieses Mal ging es kaum um Hegel und sein absolutes Gehör, sondern eher um Jula und ihre Ermittlungen. Auch das Thema des Falls hat mich leider nicht ganz so gecatcht. Es war zwar spannend aufgebaut und am Ende waren dann doch einige Überraschungen inklusive aber so richtig mitgerissen hat es mich leider nicht.
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Was mich echt genervt hat, ist die Tatsache, dass der Cliffhanger von Teil 1 immer noch nicht beantwortet wurde und es quasi mit dem gleichen Cliffhanger endet. Jeder von euch kennt das bestimmt: man will dieses riesen Geheimnis eines Cliffhangers dann einfach wissen, man ist also direkt gezwungen, Teil 3 zu kaufen, wenn dieser erscheint. Finde persönlich, dass wenigstens dieses eine Rätsel hätte gelöst werden müssen.
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An sich ist „Die Frequenz des Todes“ auf jeden Fall ein guter Thriller, nicht ganz so gut wie bei „Auris, aber auch kein Flop. Ich bin gespannt auf den nächsten Teil und vergebe 3,5 Sterne.

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Veröffentlicht am 24.07.2020

Ein eher schwaches Mind Game

Mind Games
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„Herzlichen Glückwunsch zum ersten Geburtstag. Dein Geschenk ist das Spiel. Traust du dich zu spielen?“
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In und um London herum verschwinden immer mehr Menschen freiwillig, nachdem sie eine Geburtstagskarte ...

„Herzlichen Glückwunsch zum ersten Geburtstag. Dein Geschenk ist das Spiel. Traust du dich zu spielen?“
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In und um London herum verschwinden immer mehr Menschen freiwillig, nachdem sie eine Geburtstagskarte mit der Aufforderung zum Spielen erhalten haben. Da alle ohne Fremdeinwirkung verschwinden, beschäftigt sich die Polizei nicht weiter damit. Doch die Tochter einer der Verschwundenen engagiert die Psychologin und Privatdetektivin Dr. Augusta. Nach und nach finden sich mehr Gemeinsamkeiten und das Spiel der Psychopathen beginnt.
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Das schlichte Cover und der Klappentext haben mich mega angesprochen und ich habe von dem Buch mega das Psychospiel erwartet. Leider konnten meine Erwartungen nicht wirklich erfüllt werden.
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Der Schreibstil der Autorin hat mir gut gefallen. Man kam direkt in das Buch rein und am Anfang war es für mich auch noch ein richtiger Page-Turner, da ich wissen wollte, wie die verschiedenen Handlungsstränge zueinanderfinden.
Leider hat diese „Aufregung“ im Laufe des Buches etwas nachgelassen. Vieles hat sich gezogen und ist so vor sich hingeplätschert. Man hätte aus der Idee des Psychopathenspiels so viel machen können, das ist der Autorin meiner Meinung nach aber leider nicht so gelungen.
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Apropos Spiel der Psychopathen. Das eigentliche Spiel, welches im Klappentext und auch auf dem Cover suggeriert wird, hat meiner Meinung nach viel zu wenig Aufmerksamkeit bekommen. Bis zum Ende erschien es uns allen unklar, wozu das Spiel wirklich gedient hat und was der eigentliche Sinn dahinter ist.
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Das Ende kam dann tatsächlich ein klein wenig überraschend und ich hab auf einen richtigen Showdown gehofft. Wurde aber auch da leider wieder etwas enttäuscht und das richtige Ende war dann eher so „ernsthaft jetzt?“
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Eine tolle Grundidee, toller Schreibstil, super Einstieg und leider ein eher langatmiger Mittelteil mit schwachem Ende. Ich kann leider nur 2,5 Sterne geben.

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Veröffentlicht am 23.07.2020

Ein ok Thriller, dem es etwas an Pfiff gefehlt hat

Stirb zuerst
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„Ich verspreche dir die Treue in guten und in schlechten Tagen, bis dass der Tod und scheidet.“
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Ein als Pfarrer verkleideter Mörder nimmt Paare gefangen, deren Ehe aufgrund Betrug auf der Kippe steht ...

„Ich verspreche dir die Treue in guten und in schlechten Tagen, bis dass der Tod und scheidet.“
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Ein als Pfarrer verkleideter Mörder nimmt Paare gefangen, deren Ehe aufgrund Betrug auf der Kippe steht und zwingt sie zu einer tödlichen Entscheidung. Wer als erstes gerettet wird überlebt, der andere stirbt dann jedoch. Ist die Zeit abgelaufen, sterben beide.
Nora Jacobi versucht verzweifelt, den Killer zu finden und realisiert immer mehr, dass sie schon viel zu tief in dem Fall drinsteckt.
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Dank Bookstagram habe ich ja den lieben Herr Winkelmann alias Frank Kodiak kennen und lieben gelernt, so war auch „Stirb Zuerst“ wieder ein Muss für mich. Der Inhalt hat mich direkt angesprochen und auch der Einstieg in das Buch gefiel mir außerordentlich gut. Es kam direkt Spannung auf und man hat einen Vorgeschmack bekommen, auf das was kommt.
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Leider hat die Story im Mittelteil dann etwas nachgelassen… In vielen Punkten ging mir die Protagonistin Nora echt auf die Nerven (mehr kann ich dazu nicht sagen, sonst spoiler ich) und ich wollte einfach nur wissen, wie der Fall nun endet. Noras Partner Paul war mir jedoch sehr sympathisch und ich würde gerne noch mehr von ihm lesen. Als alter SEK Mitarbeiter hat er doch nochmal ganz andere Herangehensweisen. Das fand ich super.
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Trotzdem war ich natürlich neugierig, wer denn nun der Pfarrer ist und wie das Buch endet. Der tolle Schreibstil hat dabei definitiv geholfen. Das Ende war jedoch ziemlich abrupt und teilweise offen. Da hätte ich mir etwas mehr Klarheit gewünscht.
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Im Großen und Ganzen ein guter Thriller, dem es jedoch an einigen Ecken noch etwas an Pfiff gefehlt hat. Für mich bisher leider der schwächste Thriller von Frank Kodiak und damit leider nur 3 Sterne.

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Veröffentlicht am 16.07.2020

Das Buch hat mich sprachlos gemacht

Nur noch ein einziges Mal
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„Life is a funny thing. We only get so many years to live it, so we have to do everything we can to make sure those years are as full as they can be. We shouldn’t waste time on things that might happen ...

„Life is a funny thing. We only get so many years to live it, so we have to do everything we can to make sure those years are as full as they can be. We shouldn’t waste time on things that might happen someday, or maybe even never.“
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Lily Bloom hat hart dafür gearbeitet, endlich aus ihrer Heimatstadt in Main wegzukommen und sich in Boston ein gutes Leben aufzubauen. Als sie dann auch noch den attraktiven Ryle trifft, scheint ihr Leben perfekt zu sein. Als ihre erste große Liebe Atlas zufällig auf der Bildfläche erscheint, fühl sich Lily plötzlich in die Vergangenheit zurückversetzt. Doch leider sind es nicht nur die positiven Gefühle gegenüber Atlas, sondern auch andere Ereignisse aus ihrem Elternhaus, die sie sich geschworen hat sich nicht wiederholen zu lassen.
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„It Ends with Us“ von Coleen Hoover (dt. Titel: „Nur noch ein einziges Mal“) habe ich innerhalb zwei Tage inhaliert. Das Buch wurde mir schon öfter empfohlen und es war wirklich so unglaublich gut. Die Art wie CoHo die Thematik der häuslichen Gewalt angeht und die Gefühle und Emotionen der Protagonisten beschreibt, ist so unglaublich realitätsnah und nachvollziehbar.
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Zu Beginn habe ich einfach eine süße Liebesgeschichte erwartet und konnte mir garnicht vorstellen, wie das Hauptthema noch einen Platz findet. Aber der Umschwung von Heile Welt und Albtraum passierte so schleichend und trotzdem so plötzlich, dass man völlig geschockt war.
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“Fifteen seconds. That’s all it takes to completely change everything about a person. Fifteen.”
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Auch die Zeitsprünge in die Vergangenheit in Form von Tagebucheinträgen haben mir sehr gut gefallen. Man hat einen guten Einblick in Lilys traurige Kindheit bekommen, aber auch gesehen, was für eine leidenschaftliche und liebende Person sie schon als Jugendliche war. Dadurch konnte man noch besser nachvollziehen, wie Lily sich innerhalb der Ehe mit Ryle fühlen muss.
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“There is no such thing as bad people. We’re all just people who sometimes do bad things.”
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Eine absolute Leseempfehlung und eines meiner Jahreshighlights. Definitiv 5 Sterne.

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