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Veröffentlicht am 07.07.2021

Ein bewegendes Buch gegen das Vergessen

Elsas Stern. Ein Holocaust-Drama
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„Wirklich tot sind nur jene, an die sich niemand mehr erinnert.“
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Elsa und ihre Familie sind Juden. Als sie aus Deutschland fliehen wollen, werden sie geschnappt und nach Ausschwitz deportiert. Dort beginnt ...

„Wirklich tot sind nur jene, an die sich niemand mehr erinnert.“
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Elsa und ihre Familie sind Juden. Als sie aus Deutschland fliehen wollen, werden sie geschnappt und nach Ausschwitz deportiert. Dort beginnt die Hölle auf Erden und Elsa und ihre Schwester Hanna kämpfen jeden Tag um ihr Leben. Besonders die Begegnung mit dem KZ-Arzt Erich Hauser verändert Elsas Leben auf grausame Weise.
35 Jahre später begegnet Elsa dem grausamen Arzt in einem New Yorker Restaurant und ihre Tochter Leni erfährt durch das Tagebuch ihrer Mutter, welches Geheimnis ihre Familiengeschichte verbirgt.
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Das Holocaustdrama lässt mich unglaublich wütend und traurig zurück.
Das Buch ist, wie fast alle Bücher über den Holocaust, keine leichte Lektüre. Die Grausamkeiten der Nazis werden einem so real beschrieben, dass es einem fast die Luft zum Atmen nimmt. Aus den anfangs naiven Augen eines Kindes erscheinen die ganzen Ereignisse so surreal und doch weiß man beim Lesen, dass diese Taten wirklich stattgefunden haben. Es ist immer wieder erschreckend, wie grausam Menschen sein können.
Der Schreibstil der Autorin ist unglaublich gut und der Wechsel zwischen Elsas Tagebuch in der Vergangenheit und Lenis Sicht in der Gegenwart bringt dem Leser beide Handlungsstränge sehr nah.
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Ein so bewegendes Buch #gegendasvergessen, dass ich jedem nahelegen kann. Für mich uneingeschränkte 5 Sterne.

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Veröffentlicht am 23.06.2021

Ein toller Roman

Grenzgängerin aus Liebe
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„Warum wollten sie ausreisen?“ - „Der Liebe wegen.“
„Und warum wollen sie wieder einreise?“ - „Der Liebe wegen.“
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Die junge Sophie aus Weimar ist glücklich in der DDR. Als sie Karsten kennenlernt, scheint ...

„Warum wollten sie ausreisen?“ - „Der Liebe wegen.“
„Und warum wollen sie wieder einreise?“ - „Der Liebe wegen.“
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Die junge Sophie aus Weimar ist glücklich in der DDR. Als sie Karsten kennenlernt, scheint ihr Glück perfekt. Doch Karsten ist verheiratet und es scheint, als sei Sophie auf ewig sein großes Geheimnis. Auf einer Bulgarienreise lernt sie Hermann aus dem Westen kennen und verliebt sich in ihn. Sie stellt einen Ausreiseantrag, doch der Westen ist so ganz anders als sie es erwartet hat und ihr fehlt Karsten schrecklich. Erneut überquert Sophie die Grenze und ahnt nicht, dass sie in eine Falle mit doppeltem Boden geraten ist…
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Der Schreibstil von Hera Lind konnte mich erneut überzeugen. Die Geschichte ist so authentisch beschrieben, dass man sich direkt in die Story reinversetzt fühlt. Das gefällt mir immer sehr gut. Auch interessant fand ich die Sicht Sophies, der es in der DDR echt gut ging und gut gefallen hat und sich nur der Liebe wegen für den Westen entscheiden wollte. Durch ihre Ansichten konnte man irgendwie sogar nachvollziehen, wieso sie zurück in die DDR wollte. Auch wenn es natürlich sehr naiv war. Aber ich glaube, einige wollten und konnten es einfach nicht wahrhaben, was dort abging und das wurde durch Sophie nochmal sehr deutlich.
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Ein toller Roman über Grenzen, Liebe und Zerrissenheit. Einen halben Punkt Abzug für die „Kopf-an-die-Wand“-Naivität Sophies und eine klare Leseempfehlung für alle, die Hera Linds Tatsachenromane lieben. 4,5 Sterne.

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Veröffentlicht am 21.06.2021

Dark Fantasy? Ja! Thriller? Nein!

Das Jahr der Hexen
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„Vom Licht kam der Vater. Aus dem Dunklen die Mutter. Das ist sowohl das Anfang als auch das Ende.“
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Immanuelle, Tochter einer Hure, führt ein Leben der Unterwerfung und absoluter Hingabe. In Bethel ist ...

„Vom Licht kam der Vater. Aus dem Dunklen die Mutter. Das ist sowohl das Anfang als auch das Ende.“
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Immanuelle, Tochter einer Hure, führt ein Leben der Unterwerfung und absoluter Hingabe. In Bethel ist das Wort des Propheten Gesetz. Die Dunklen Wälder sind verboten, da sie von Dämonen und Hexen bewohnt werden. Doch Immanuelle betritt den Wald trotzdem und erhält das Tagebuch ihrer Mutter. Und dieses Tagebuch könnte das Ende von Bethel sein.
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Das Buch beginnt direkt mit einer düsteren Atmosphäre, was mir sehr gut gefallen hat. Auch das Setting, das sehr an das Mittelalter erinnert, wurde wunderbar beschrieben und ich konnte mich sehr gut an die gezeichnete Stimmung anpassen. Auch die Charaktere sind sehr gut beschrieben und man kann sich gut in die Geschichte hineinfinden.
Die Handlung hat mich aber leider etwas enttäuscht, was wahrscheinlich daran lag, dass ich komplett andere Erwartungen an das Buch hatte. Ich habe mich auf einen Thriller gefreut, schaurige Hexen und Dämone, Spannung pur.. Das war hier leider nur bedingt gegeben und es wirkte auf mich eher wie ein düsterer Roman mit Fantasyelementen und dann nochmal kleine Thrillelemente am Ende.
Für Fantasyliebhaber bestimmt super, für Leute, die wie wir einen Thriller erwarten, ist es eher nichts.
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Trotz der inhaltlichen Irreführung konnte ich das Buch gut lesen und der Austausch war prima. Leider wurden meine Erwartungen bei diesem Festa nicht ganz erfüllt und von mir gibt es 3 Sterne und eine Empfehlung für Dark Fantasy Fans.

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Veröffentlicht am 19.06.2021

Wichtige Vergangenheit, semi gute Umsetzung

Die Vergessenen
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„Es gibt keine Gerechtigkeit. Es gibt nur das Recht des Stärkeren.“
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In München lebt ein Mann für besondere Aufträge. Manolis Lefteris. Für seinen neusten Auftrag soll er eine geheimnisvolle Akte aufspüren. ...

„Es gibt keine Gerechtigkeit. Es gibt nur das Recht des Stärkeren.“
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In München lebt ein Mann für besondere Aufträge. Manolis Lefteris. Für seinen neusten Auftrag soll er eine geheimnisvolle Akte aufspüren. Anfangs hält er den Auftrag für reine Routine. Doch in Folge seiner Recherchen trifft er auf ein Verbrechen, was mehrere Generationen überdauert hat.
Zur selben Zeit kümmert sich die Journalistin Vera um ihre Tante Kathrin, die mit einem Schlaganfall im Krankenhaus liegt und deren Wohnung verwüstet wurde. Vera findet heraus, dass ihre Tante 1944 Krankenschwester in Winkelberg war und ein folgenschweres Geheimnis hütet.
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Der Anfang des Romans war super, man fühlt sich von der Atmosphäre her fast wie in einem Thriller. Doch leider lässt diese Spannung stetig nach. Nach „Die Schweigende“ von der Autorin habe ich viele Szenen in der Vergangenheit erwartet und wie diese auf die Gegenwart einwirkt. Das war in diesem Buch leider nicht so. Die Vergangenheit, die die Machenschaften des NS-Regimes in damaligen Pflege- und Heilanstalten, beschreibt, war sehr interessant und gut recherchiert und ich hätte gerne mehr darüber erfahren. Doch der Großteils behandelt uninteressante Dinge, viele Sachen sind sehr nebensächlich und für die Story überhaupt nicht relevant. Das war sehr schade und man hätte das Buch locker um 200 Seiten kürzen können.
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Leider konnte mich der Roman nur halbwegs überzeugen und ich hoffe, dass das nächste Buch der Autorin wieder ein Highlight ist. Von mir gibt es 3 Sterne, da die Thematik der Vergangenheitsstory super interessant und wichtig ist.

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Veröffentlicht am 15.06.2021

Ein grandioses Finale

Don't LEAVE me
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„Es hat angefangen, als du mich gefragt hast, wie schlecht mein Tag auf einer Skala von Cola bis Whiskey war.“
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Lyall wurde wegen Mordes verhaftet und sitzt in U-Haft. Kenzie ist am Boden zerstört. Sie ...

„Es hat angefangen, als du mich gefragt hast, wie schlecht mein Tag auf einer Skala von Cola bis Whiskey war.“
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Lyall wurde wegen Mordes verhaftet und sitzt in U-Haft. Kenzie ist am Boden zerstört. Sie wollte endlich mit Lyall glücklich werden und ist fest von seiner Unschuld überzeugt. Doch die Beweise sprechen eine andere Sprache und der Gegner scheint immer einen Schritt voraus zu sein. Hat die Liebe der beiden überhaupt noch eine Chance?
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Nachdem ich anfangs dachte „Och nee, noch eine typische NA-Reihe“ hat die liebe Frau Kiefer es geschafft, mich eines Besseren zu belehren und hier eine klasse Reihe um Kenzie und Lyall gezaubert. Man war auch hier wieder direkt im Geschehen drin und neben der Beziehung von Lyall und Kenzie und einigen emotionalen Momenten, gab es auch super spannende und aufregende Passagen, z.B. die Gerichtsverhandlung und die Suche nach Beweisen und Zeugen. Man hat wirklich mitgefiebert und spekuliert, wer Lyall das antun möchte. Die Entwicklung der Charaktere, egal ob Haupt- oder Nebenfiguren, hat mir sehr gut gefallen.
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Ein perfekter Abschluss zu einer Reihe, die ich zu Beginn garnicht lesen wollte, weil „typisch NA“. Nein, ihr Lieben. Diese Reihe ist so viel mehr! Für den Abschluss volle 5 Sterne.

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