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Veröffentlicht am 25.08.2021

Jugendlich, leicht und einfach zuckersüß!

Kate in Waiting
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'Kate in Waiting' ist quasi eine amerikanische Teenie-Komödie als Buch mit allem was dazu gehört: coole Sportler, Außenseiter als Protagonisten und dann die Liebesgeschichte mit jemandem der Teil einer ...

'Kate in Waiting' ist quasi eine amerikanische Teenie-Komödie als Buch mit allem was dazu gehört: coole Sportler, Außenseiter als Protagonisten und dann die Liebesgeschichte mit jemandem der Teil einer anderen Gruppe ist bzw. meistens auch noch beliebter.
Kate und Anderson teilen ihre Verliebtheiten und die Leidenschaft für Musicals. Nur ist es wohl auch absehbar, dass das nicht immer gut gehen kann - und hier kommt Matt ins Spiel.
Man startet eigentlich direkt zum Start des neuen Schuljahres. Die Geschichte bedient sich vielen typischen Klischees, womit ich auch direkt zu meinem Kritikpunkt kommen möchte. Im Buch hat die Freundesgruppe rund um Kate eine recht festgefahrene Meinung über die "Coolen" und Sportler, wobei sie diese Gruppe als sogenannte 'A-Typen' betitelt. Diese Meinung ist größtenteils sogar unbegründet, was Kate mehr als einer Szene auch bewusst werden sollte. Allerdings fehlte mir hier diesbezüglich eine klare Entwicklung oder ein Lernerfolg, der leider eher ausblieb.
Dieser Punkt ist allerdings mein einziger. Die Geschichte ist ansonsten absolut zuckersüß, witzig und oftmals auch rührend. Man kann abtauchen, entspannen, das Buch richtig schön weglesen, lachen und ein bisschen ist es auch zum wohlfühlen. Vor allem Noah, Andersons Teil der Geschichte oder auch die Bezüge zum Rapunzel-Film beispielsweise haben mir super super gut gefallen. Das Buch ist jugendlich leicht geschrieben, zum Teil etwas überspitzt, der Verlauf nicht besonders überraschend - aber wer gerne mal bei einer süßen, romantischen Teenie-Komödie abschaltet, ist hier genau richtig.

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Veröffentlicht am 17.08.2021

Eine bittersüße Familiengeschichte über mehrere Generationen

Das Flüstern der Bäume
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Eine eher tragische Familiengeschichte über vier Generationen hinweg, die verwoben mit Themen wie dem Baumsterben und Klimawandel, mich dann doch noch überzeugen konnte.

Der Einstieg ins Buch fiel mir ...

Eine eher tragische Familiengeschichte über vier Generationen hinweg, die verwoben mit Themen wie dem Baumsterben und Klimawandel, mich dann doch noch überzeugen konnte.

Der Einstieg ins Buch fiel mir wirklich nicht leicht. Der Schreibstil war mir zum Teil zu nüchtern, die Handlung zu schnell und irgendwie fehlte auch der rote Faden oder wie ich dann feststellte wahrscheinlich einfach der nötige Hintergrund...
Denn ab etwa 100 Seiten startet die Familiengeschichte am wirklich frühsten Punkt, im Jahr 1934. Nach und nach wird nicht nur eine interessante Geschichte zweier Brüder erzählt, auch die Geschehnisse der vorherigen Kapitel ergeben immer mehr Sinn. Generell ist das Buch sowohl in kurze Kapitel, als auch in in Zeitabschnitte unterteilt. Man springt somit von 2038, ins Jahr 2008, dann 1974 und so weiter bis man irgendwann wieder in der "Gegenwart" (2038) bzw. am Ausgangspunkt angekommen ist. Die Umstellung zwischen den jeweiligen Zeitpunkten fiel mir manchmal leichter, manchmal schwerer, wobei ich vor allem eher am Anfang bis zum Jahr 1934 meine Probleme hatte.
Auch wenn mir das Lesen und Hineinkommen am Anfang in die Geschichte eher schwer fiel und auch dementsprechend zäh verlief, würde ich das Buch weiterempfehlen, Grund dafür kam vor allem ab dem 1934-Abschnitt:
Etwas holprig startet man mit einem Wechsel des Erzählstils von einem außenstehenden zum "ich/wir"-Erzähler, woran man sich aber dann schnell gewöhnt. Die Brüder Everett und Harris wachsen in mehr als ungewöhnlichen Verhältnissen auf und auch danach geht es einzigartig weiter.

Geschickt verwebt Christie mehrere interessante Personen und Umstände zu einem tollen Ursprung der Greenwoods. Danach nehmen die Geschehnisse ihren Lauf und man begleitet den jeweils aktuellen Greenwood-Vertreter durch harte Zeiten, tragische Schicksalsschläge, bedeutende Entscheidungen und unglückliche Lieben. Meine Favoriten dabei sind und bleiben Everett und sein Bruder, die so viel durchstehen müssen, sich immer wieder aufkämpfen und am Ende so viel Besseres verdient hätten. Die einzelnen Geschichten enden nämlich nicht immer mit einem Happy End. Oftmals liest man Abschnitte nur schweren Herzens und muss sich dann mit einem bitter-süßen Ende zufrieden geben. Es ergibt sich insgesamt eine schöne aber auch sehr tragische Familiengeschichte, die mich an vielen Stellen tief berühren konnte. Das tatsächliche Ende des Buchs ist auch nicht wirklich sehr glücklich, durch die Offenheit wurde hier eher auf einen hoffnungsvollen Abschluss gesetzt. Mir persönlich fehlte hier aber vielleicht auch etwas der Bezug zu Jake, weshalb mir dann am Ende einfach wieder der letzte (emotionale) Funke fehlte.

Das Thema Wald und Bäume ist im gesamten Buch sehr präsent und wurde total stimmig eingesetzt. Ich hab sowohl Sachwissen als auch Methaphern oder so manche Anregung zum Nachdenken sehr genossen. Außerdem zog es sich wirklich durch alle Generationen und Greenwood-Charaktere und bei jedem einzelnen auf seine eigene individuelle Art, was auch nicht gerade leicht ist. Auch die äußere Aufmachung ist wunderschön, stimmig und mit Liebe zum Detail.

Fazit: Eine Empfehlung für alle, die gerne mehr oder weniger tragische Familiengeschichten lesen. Nachdem ich mich am Anfang etwas durchkämpfen musste, hat mich das Buch aber berührt und begeistert.

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Veröffentlicht am 17.08.2021

Ein letztes Mal zurück in die Soho-WG - einfach wundervoll!

Play & Pretend
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Ich glaube keine Reihe konnte mich bisher so komplett begeistern wie die Soho-Love-Reihe von Nena Tramountani. Mit 'Play&Pretend' findet sie nun einen würdigen Abschluss.

Schon nach Band 1 sind quasi ...

Ich glaube keine Reihe konnte mich bisher so komplett begeistern wie die Soho-Love-Reihe von Nena Tramountani. Mit 'Play&Pretend' findet sie nun einen würdigen Abschluss.

Schon nach Band 1 sind quasi alle weiteren Bücher der Autorin auf meiner Wunschliste gelandet. Tramountani schreibt einfach wundervoll: Authentische Charaktere in Setting mit Wohlfühlstimmung und ganz vielen echten Emotionen. Man möchte das Buch nicht mehr aus der Hand legen, vergisst die Zeit und zu schmunzeln gibts auch immer mal wieder etwas. Ich bin wirklich gespannt auf ihr nächstes Projekt und werde es auch auf jeden Fall lesen.

Im dritten Band der Reihe geht es nun um die letzte WG-Bewohnerin Briony. Sie bekam schon im Vorgänger eine etwas größere Rolle und ein Stück weit startete ihre Geschichte da eigentlich auch schon. Man startet also direkt mit der ersten Seite wieder gespannt und neugierig in die Handlung. Gleichzeitig gehen auch noch die anderen WG-Geschichten weiter, diese Dynamik der drei Bücher finde ich einfach grandios gelungen.
Auch Brionys Gegenpart Sebastian kannte man schon etwas, wobei aber die Autorin bereits bei Anthony (aus Band 2) bewies wie sehr sie die Leser trotzdem noch mit versteckter Tiefe überraschen kann. Sebastian und Briony sind Protagonisten mit denen man sehr gut mitfühlen, mitfiebern kann und denen man am Ende auch aus ganzem Herzen ein Happy End gönnt. Nach dem im ersten Teil das Schreiben und in Teil zwei das Malen jeweils die Leidenschaft der Paare war, verbindet nun die Liebe zum Schauspiel. Ich persönlich kenne mich kaum mit Shakespear und seinen Stücken aus, aber es passte wieder perfekt zur Geschichte.

Textpassagen, Methaphern oder generell die Künstler-Mentalität wurden super miteingebunden und verliehen der Handlung auch das gewisse Etwas.

Im Buch spielt Mental Health eine wahnsinnig große Rolle und ich konnte an mir selbst beobachten, wie gut mir manche Sätze und Worte getan haben, auch wenn sie eigentlich an die Charaktere gerichtet waren. Die Geschichte ist Balsam für die Seele und zeigt noch mal, dass psychische Krankheiten, auch wenn man sie nicht sehen kann, allgegenwärtig sind und niemals ein Tabuthema oder etwas für das man sich schämen müsste, sein dürfen.  'Play&Pretend' spricht genau das an. Es ist manchmal sehr intensiv, emotional, aber vor allem echt.

Fazit: In meinen Augen ist die gesamte Reihe eine riesige New Adult Empfehlung, allen voran mein Favorit 'Try&Trust', aber auch die beiden anderen Teile sind einfach nur toll und großartig.

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Veröffentlicht am 07.08.2021

Nichts für schwache Nerven

Der Blutkünstler (Tom-Bachmann-Serie 1)
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'Der Blutkünstler' konnte mich von Anfang an überzeugen und mitreißen. Blutig, brutal, spannend und faszinierend kreiert Meyer einen Top-Auftaktband, bei der ich schon sehr gespannt auf die weiteren Teile ...

'Der Blutkünstler' konnte mich von Anfang an überzeugen und mitreißen. Blutig, brutal, spannend und faszinierend kreiert Meyer einen Top-Auftaktband, bei der ich schon sehr gespannt auf die weiteren Teile bin.

Das Cover gefällt mir richtig gut. Es ist schlicht, aber auffällig und hat ganz klaren Bezug zum Inhalt. Und natürlich passt auch der rote Buchschnitt hier perfekt dazu. (Schade, dass ich das Buch als Ebook gelesen habe)

Ich finde es immer faszinierend aus der Perspektive vom 'Bösen' oder in diesem Fall vom Antagonisten, dem Blutkünstler zu lesen. In diesem Buch gibt es zu Beginn sogar mehrere unbekannte Perspektiven, wobei man nicht unbedingt weis, inwiefern sich diese auch überlappen könnten. Hauptsächlich erlebt man die Geschehnisse allerdings aus der Sicht des Profilers Bachmann, dessen Vergangenheit selbst so manche Überraschung bereit hält. Neben ihm darf natürlich typischerweise eine taffe Ermittlerin, sowie ein Team der jeweils Besten in ihrem Fach nicht fehlen. Mir hat die Konstellation sehr gut gefallen, auch wenn einem so manches Klischee begegnet. Als Protagonist liefert Tom mit seiner persönlichen Geschichte Tiefe und noch viel Potential für die weiteren Bände der Reihe. Man kann aufgrund der Auftaktband-Tatsache gut annehmen, dass zum Teil der Blutkünstler fast ein wenig in den Hintergrund gerät. Außerdem finde ich einfach den verhaltens-analytischen Aspekt, den die Arbeit des Profilers mitbringt unglaublich spannend.
Chris Meyer schafft es auf jeden Fall, als Leser immer gespannt weiter lesen zu wollen und unbedingt wissen zu wollen, wie sich das Ganze auflöst.

Grundsätzlich ein toller Spannungsbogen! Ich war neugierig bis zum Ende, hatte keinen Schimmer wer hinter dem Mörder steckt - und doch enttäuschte mich das Ende ein wenig. Zum Einen waren so manche Handlungen während des Showdowns vorhersehbar und zum Anderen wusste ich bei der Identitätsauflösung des Blutkünstlers erstmal garnicht wer das ist. Kurz gesagt: mir fehlte das "Wow", das ich nach dem Verlauf einfach erwartet hätte.
Außerdem blieb ein Aspekt für mich ungeklärt, wobei ich mir kaum vorstellen kann, dass sowas in Folgebänden noch relevant sein und somit erst dann aufgeklärt werden könnte. Auch wenn sich der letzte Abschnitt etwas negativ anhört, hatte ich viel Spaß beim Lesen und würde den Thriller auch weiterempfehlen - Lediglich zu empfindlich sollte man nicht sein. Die Morde sind brutal, blutig und man fragt sich wirklich wie Meyer auf solche Ideen kommt...

Fazit: Ein brutaler und spannender Thriller, der nichts für schwache Nerven ist und Lust auf den Rest der Reihe macht, obwohl mich das Ende nicht wie erwartet umhauen konnte.

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Veröffentlicht am 24.07.2021

Ein subjektives Sachbuch, das man gelesen haben sollte

Mensch, Erde!
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Dr. Eckart von Hirschhausen kennt man oder? Er ist Mediziner, Moderator, Redner und Komiker. Doch auch sein, im dtv-Verlag erst vor kurzem erschienenes Buch sollte man nicht außen vor lassen. Er selbst ...

Dr. Eckart von Hirschhausen kennt man oder? Er ist Mediziner, Moderator, Redner und Komiker. Doch auch sein, im dtv-Verlag erst vor kurzem erschienenes Buch sollte man nicht außen vor lassen. Er selbst bezeichnet es als ein subjektives Sachbuch und stellt darin Zusammenhänge her zwischen Klimaschutz, Naturschutz und Gesundheitsschutz. Denn im Großen und Ganzen sollten wir mit dem Schutz der Erde vor allem auch uns selbst schützen, bevor wir weiter mit Vollkaracho auf die Selbstzerstörung zu rasen.

Das Buch ist mit seinen etwas über 500 Seiten für ein Sachbuch ein ganz schöner Schinken. Allerdings erzählt Hirschhausen so echt, verständlich und authentisch, sodass man nicht wirklich das Gefühl hat ein Sachbuch zu lesen. Mit Anekdoten, Beispielen und auch dem ein oder anderen Witz fliegt man keineswegs emotionslos durch die Seiten. Man hat das Gefühl sich in einem guten (wenn auch eher einseitigen) Gespräch über unsre jetzige Lage, das was noch auf uns zukommen könnte und das was wir erreichen könnten zu befinden. Jeder Inhalt ist verständlich, mitreißend und keineswegs trocken. Aber vor allem ist jeder einzelne Inhalt relevant und aktuell! Es betrifft jeden Menschen der Erde und noch dazu ist man an den vielen schlimmen und zum Teil irreversiblen Vorgängen größtenteils maßgeblich beteiligt.

Das Buch ist innerhalb der zwölf großen Kapitel immer in kleinere Reportagen, Berichte, Essays oder Erzählungen untergliedert, sodass man es sowohl gut in großen Stücken, als auch sehr gut in kleinen Häppchen konsumieren kann. Apropos in kleinen Häppchen: Einzelne Kapitel hat Hirschhausen als Hörbuch eingesprochen und auch die kann man sich entweder als Kostprobe oder begleitend zum Buch gut anhören.

Auch die Gestaltung des Buchs gefällt mir richtig gut. Ob der Farbschnitt mit Bedeutung, einige sogar eher interaktive Seiten oder aber ein paar tolle Grafiken vom Katapult Magazin - Bei 'Mensch, Erde!' hat sich jemand viele Gedanken gemacht und das merkt man bereits beim Durchblättern. Große Bilder, Merkzettel oder Statistiken veranschaulichen so noch zusätzlich den Inhalt.
Und zum Schluss noch, die wohl bedeutsamste Message des Buchs: "Wir könnten es so schön haben ..." was soviel meint wie, es ist noch nicht zu spät, wir müssen nur endlich mal aktiv werden.

Fazit: 'Mensch, Erde!' gehört für mich zu dem Büchern, die man gelesen haben sollte. Ein Sachbuch zur Klimakrise, das für jederman verständlich ist, bewegt und hoffentlich seinen Teil zum Aufwachen der Menschheit beitragen kann.

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