"palace of silk“ von chrstine bernard habe ich gleich im anschluss an den ersten teil gelesen. und es ist, als denkt man die ganze zeit an rea. kennt ihr das, wenn ihr im kino wart, raus geht und euch einen kleinen augenblick noch so fühlt, als wäre der film euer leben? so ist es bei diesem buch. wenn ich es weglege, betrachte ich die hände meiner mitmenschen anders und wenn ich meinen rucksack zumache, fühlt sich der knopf plötzlich viel deutlicher in meiner hand an. die geschichte wird hier nicht nur einfach weitergeführt, sie wird weiter erzählt, weiter gelebt. und auch, wenn zwischendurch mal nichts passiert, passiert irgendwie immer genug, dass es nicht langweilig wird. man will immer weiterlesen, man rätselt, man denkt nach, man fühlt mit, man kann die gedanken der anderen vor sich sehen.
am ende ist der plott ein wenig zu offensichtlich.. also keine ahnung, es war trotzdem spannend und man hat sich immer wieder gefragt, ob es sein kann, aber gewusst hat man es doch irgendwie. und dann habe ich die zusammenhänge am ende doch nicht mehr so 100% durchstiegen, obwohl ich den schreibstil der autorin herrlich derb und wunderbar ehrlich empfinde. man spürt wirklich den charakter der einzelnen personen durch die schrift. also trotzdessen ein wunderbares buch und eine gelungene Fortsetzung.

mit einer weiterführung von harry potter war ich sowieso nicht ganz einverstanden, ehrlich gesagt.. mir hat das ende ganz gut gepasst, was uns nach dem letzten buch/ film gezeigt wurde. trotzdem finde ich die ausführung in der skript-version sehr gelungen! die story an sich hat mich leider gar nicht überzeugt, immer wieder habe ich das buch zugemacht, den kopf geschüttelt und dann nochmal nachgelesen, ob das da wirklich steht. ich finde, die charaktere wurden teilweise stark verrissen. sie wirken gar nicht mehr so wie in den anderen büchern. auch das zusammenleben bei hermine und ron beispielsweise, hey das ist hier kein spoiler oder?, zeigt überhaupt nichts mehr von der verliebtheit der beiden. auch der arme albus wird irgendwie wohl nie seinen frieden finden, alles wirkt unruhig und unecht. bei diesem werk ist der zauber und die originalität irgendwie flöten gegangen, schade.

„reckless“ von Cornelia funke habe ich geliebt. dadurch, dass die geschichte in vor und nach der entdeckung gegliedert ist, man also nicht den findungsprozess und die eingewöhnung mitbekommt, wirkt alles vertraut. der protagonist ist eben so vertraut mit der welt hinter dem spiegel, hat seine erfahrungen, seine rituale und gewohnheiten, sodass sich die vertrautheit direkt auf den leder überträgt. der schreibstil der autorin verstärkt dies noch, wobei ich auch sagen muss, dass ich mich in allem, was die autorin schreibt, zuhause fühle. die spannung ist genau richtig aufgebaut und mündet in der perfekten stelle, zu einem perfekten zeitpunkt. und man hat so wunderbar viel spielraum, gelenkt zu interpretieren, wenn es zum beispiel um die liebe geht. ich mochte auch gern, wie die autorin die tiere eingebaut hat, die dann menschen waren und diesen so ähnlich waren - und das, ohne kindisch oder „märchenhaft“ zu wirken. liebe die geschichte und dass die einzelnen kapitel immer aus anderen sichten geschrieben wurden. klare Empfehlung!

normalerweise sind die bücher im mir am beliebtesten und gewohntesten new adult genre, ja sogar klassiker und thriller eher stark ausgeschmückt und lassen nicht viel freiraum für interpretationen.
dieses werk kommt aber, meiner meinung nach, ganz ohne viel details aus. ganz anders ist es, wenn es um technische vorkommnisse geht. davon habe ich mich tatsächlich anfangs leicht abschrecken lassen, aber der autor beschreibt die technik und die abläufe so, dass man sie gut verstehen kann und auch die zusammenhänge schnell begreift. während man in dem protagonisten einen helden sieht, der lebhaft und witzig dargestellt wird, bekommt man doch einen spezifischen, dramatischen einblick in die geschehnisse im all. alles sehr realistisch, teilweise düster, aber mit einem guten maß an Sarkasmus.

„wenn du mich siehst“ ist wohl nicht so die typisch tragische liebesgeschichte, wie man sie von nicholas sparks erwarten würde.
in diesem werk vereint der autor mit viel fingerspitzengefühl die leichtigkeit der liebe mit der puren spannung der gefahr.
die charaktere werden detailliert dargestellt, auch der schreibstil fließt leicht, aber ausführlich durch das buch. der spannungslosen hält sich wacker bis fast zum ende, wobei die romantik auf gar keinen fall zu kurz kommt. in manchen momenten konnte man sogar echt seufzend ein tranchen aus den augen wischen. die kombination der geschichte macht es real, zwei menschen mit schweigen hintergrund treffen aufeinander und es ist nicht automatisch bedingungslose liebe, sondern auch zweifel, angst - wie im realen leben halt. man kann die emotionen förmlich spüren und jeden gedanken der protagonisten nachvollziehen. den überaus bildhaften schreibstil des autoren kann man übrigens besonders gut erkennen, wenn er natur beschreibt. habt ihr noch nicht gelesen? na dann los!