Profilbild von worttraeumerin

worttraeumerin

aktives Lesejury-Mitglied
offline

worttraeumerin ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit worttraeumerin über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 10.12.2019

Toller Auftakt der Reihe

Neon Birds
0

Meine Meinung:
Neon Birds ist ein Buch, auf das ich mich schon sehr lange gefreut habe. Ich liebe das Cover, es ist sogar das, wofür ich damals bei der Abstimmung gestimmt habe. Den Titel mag ich auch ...

Meine Meinung:
Neon Birds ist ein Buch, auf das ich mich schon sehr lange gefreut habe. Ich liebe das Cover, es ist sogar das, wofür ich damals bei der Abstimmung gestimmt habe. Den Titel mag ich auch sehr gerne, vor allem, weil viele Aspekte der Welt, in der Neon Birds spielt, sehr grell und abgefahren sind.
Neon Birds spielt im Jahr 2101. Ein technischer Virus verwandelt Menschen in Cyborgs, sogenannte Mojas, die von der künstlichen Intelligenz KAMI kontrolliert werden. Dieser Virus breitet sich immer weiter aus und ist wirklich hochansteckend, weswegen auf der ganzen Welt Sperrzonen existieren, in denen die Befallenen eingepfercht sind und von Supersoldaten bekämpft werden. Als auf einmal immer mehr Mojas entwischen und es im Allgemeinen ein paar besorgniserregende Entwicklungen gibt, führt das Schicksal vier junge Erwachsene zusammen, die herausfinden wollen, was vor sich geht. Okijen, Flover, Luke und Andra sind die Protagonisten des Buches und aus ihrer Perspektive wird die Geschichte auch erzählt.
Eigentlich konnte ich alle von ihnen sofort ins Herz schließen, denn Marie Grasshoff hat hier unglaublich authentische Charaktere erschaffen.
Okijen ist trotz seiner jungen Jahre ein ehemaliger, gefeierter Supersoldat, der inzwischen im Ruhestand ist. Er hat viel erlebt und ist traumatisiert. Sein sehnlichster Wunsch ist es, nie wieder kämpfen zu müssen und einfach nur für den Rest seines Lebens vom Militär in Ruhe gelassen zu werden – was natürlich aufgrund der Mojas, die ausbrechen, nicht funktioniert. Hinzu kommt, dass er ein Cyborg ist. Er wurde technisch optimiert und ist deswegen der beste Soldat, den es jemals gab. Ich liebe Okijen und hatte während des Lesens immer das Bedürfnis, ihn einfach in den Arm zu nehmen.
Flover ist ein Charakter, der mich absolut überrascht hat. Während ich auf den ET gewartet habe, dachte ich immer, dass ich mich für ihn am wenigsten interessieren würde. Keine Ahnung, warum das so war. Auf jeden Fall hätte ich mich nicht mehr täuschen können! Flover gehört einer geheimen Militäreinheit an, die Moja innerhalb der normalen Bevölkerung aufspürt und beseitigt. Am Anfang von Neon Birds erhält man ein Bild von ihm, das aber im Laufe des Buches vollkommen auf den Kopf gestellt wird. Über ihn will ich eigentlich gar nicht so viel sagen, weil ihr das am besten selbst lest. Wenn ich mich zwischen Okijen und Flover entscheiden müsste – keine Ahnung, wer es wird! Im Übrigen mochte ich die Beiden im Doppelpack sehr gerne, die Dynamik zwischen ihnen fand ich wirklich total gelungen. Bei ihnen gibt es nichts zwischen Todfeind und besten Freunden, so kam es mir zumindest vor und das war beim Lesen stellenweise sehr unterhaltsam.
Luke ist Politikstudent und Flovers Mitbewohner. Nach außen hin ist er sicherlich nicht besonders, doch er hütet ein düsteres Geheimnis und verfolgt seine ganz eigenen Ziele. Vielleicht ist er ein bisschen naiv und gibt sich trügerischen Hoffnungen hin, aber er ist sehr treu gegenüber seinen Liebsten und das wiederum finde ich sehr bewundernswert.
Andra ist die Letzte im Bunde. Sie hat eigentlich immer am wenigsten mit der Zivilisation zu tun gehabt, weil sie den Yuna angehört, einem Stamm von Menschen, die abgeschieden in der Wüste leben. Andra erleidet einen großen Verlust und muss diesen im Laufe des Buches verarbeiten. Sie ist ein starker Charakter, der aber erst einmal seinen Weg finden muss. Ich bin gespannt, was noch so folgt.
Die Welt, in der Neon Birds spielt, ist auf der einen Seite grün und gut. Niemand muss hungern, für jeden ist gesorgt. Trotzdem ist die Atmosphäre einfach nur unfassbar düster. Die Moja und KAMI hängen wie ein Damoklesschwert über allem und stellenweise empfand ich Neon Birds als wirklich bedrückend. Eigentlich sollte alles gut sein, doch aufgrund des Virus ist es eine Katastrophe, was man im ganzen Buch deutlich spürt.
Der Einstieg in die Geschichte fällt wirklich leicht. Wenn man einen ruhigen Anfang erwartet, dann liegt man völlig falsch. Man wird sofort ins Geschehen geworfen, eigentlich sogar in eine Katastrophe und kann die nächsten 120 Seiten einfach nicht mit dem Lesen aufhören. Ich konnte Neon Birds einfach nicht mehr weglegen. Man wird regelrecht in die Geschichte gesogen und auch, als die Handlung dann etwas ruhiger wurde und es dann darum ging, die Hintergründe gewisser Ereignisse aufzudecken, blieb die Neugier bestehen. Neon Birds hat eine hohe Erzähldichte und deswegen wird es einfach nie langweilig. Die Seiten fliegen nur so dahin. Der Schreibstil der Autorin hat mir auch sehr gut gefallen, was diesen Effekt natürlich noch weiter unterstützt. Mehr will ich zu der Handlung auch gar nicht sagen.
Was ich zudem wirklich gelungen fand, sind die Militärakten, die an passenden Stellen die Geschichte unterstützten. Damit wurde man immer genau zum richtigen Zeitpunkt mit Informationen versorgt, damit man alles verstehen konnte.
Die ganze Zeit währenddes Lesens geisterte mir die Frage im Kopf herum, wie viel man für das Wohl der Menschheit tun darf und, ob man irgendwo einen Schlussstrich ziehen sollte. Neon Birds ist teilweise wirklich blutig. Viele Tode, viel Brutalität und man ertappt sich dabei, dass man sich fragt, wofür das überhaupt geschieht. Dafür, dass sich die Menschheit immer wieder als Monster entpuppt? Das ist vermutlich das Erschreckendste an dem ganzen Buch.
Nichtsdestotrotz sind für mich noch ein paar Fragen offen geblieben. Ich weiß, dass es der erste Teil der Trilogie ist und ich bin mir sicher, dass auf das ein oder andere noch eine Antwort folgt, ich mich dafür aber noch mindestens bis März, wenn Cyber Trips (Teil 2) erscheint, gedulden muss. Dennoch ist das der Grund, warum ich in der Bewertung einen halben Stern abziehe. Ein Beispiel hierfür ist Okijen. Er ist ein Cyborg und ich hätte mir hier noch ein paar Details gewünscht. Wie kann er fühlen? Funktioniert das wie mit normaler Haut? Oder auch, was das Worldbuilding angeht. Das ist wirklich grandios, doch es wird z.B. ein Kalter Krieg erwähnt, der definitiv nicht der Kalte Krieg ist, wie wir ihn kennen. Wie genau wurde er ausgelöst? Was ist da alles passiert? Das sind alles winzige Details, auf die Marie Grasshoff sicherlich eine Erklärung hat und auf manches bekomme ich bestimmt noch eine Antwort. In Teil 1 ist mir das jedoch ein bisschen abgegangen.
Und noch ganz, ganz wichtig: Was, verdammt, ist in Sao Paulo geschehen???
Neon Birds endet mit einem der miesesten Cliffhanger, die ich jemals gelesen habe – und glaubt mir, ich habe schon viele Cliffhanger mitgemacht. Jetzt bin ich einfach furchtbar gespannt, wie es weitergeht und kann den ET von Cyber Trips gar nicht abwarten!

Fazit:
Neon Birds ist ein unglaublich faszinierendes, aber auch erschreckendes Buch, das so manche Abgründe der Menschheit offenbart. Eine spannende und fesselnde Geschichte, die trotz einem (wirklich winzigen) Kritikpunkt sehr empfehlenswert ist! 4,5/5 Sterne.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 02.12.2019

Jahreshighlight 2019 - märchenhaft schön!

Cinder & Ella
0

Meine Meinung:
Das Cover von Cinder & Ella gefällt mir wirklich sehr gut. Ich bin nun einmal in gewisser Weise eine Cover-Käuferin (wenn mir ein Cover nicht gefällt, dann kaufe ich ein Buch als e-Book) ...

Meine Meinung:
Das Cover von Cinder & Ella gefällt mir wirklich sehr gut. Ich bin nun einmal in gewisser Weise eine Cover-Käuferin (wenn mir ein Cover nicht gefällt, dann kaufe ich ein Buch als e-Book) und hier war es Liebe auf dem ersten Blick. Aber nicht nur das Cover ist für mich der Hammer, auch der Inhalt. Für mich ist Cinder & Ella eins der Bücher, wo man die erste Seite aufschlägt, den ersten Satz liest und sofort weiß: Das wird was! Ich war sofort im märchenhaften Zauber der Geschichte gefangen und konnte überhaupt nicht mehr mit dem Lesen aufhören.
Erst einmal zum Schreibstil. Kelly Oram schreibt einfach wundervoll. Sie hat genau meinen Geschmack getroffen. Schöne Beschreibungen, eine große Prise Humor … für mich passt da einfach alles. Mehr kann ich dazu eigentlich auch nicht sagen, außer, dass der Schreibstil für mich immer essentiell dafür ist, ob mir die Geschichte gefällt, oder nicht. Ob ich Bindungen zu den Charakteren aufbauen kann, oder ob das misslingt. Kelly Oram hat hier alles richtig gemacht. Ich war sofort in der Geschichte drinnen und süchtig nach diesem Buch.
Die Figuren habe ich auch kennen und lieben gelernt. Es geht um Ella, die einen sehr schweren Autounfall hinter sich hat, bei dem ihre Mutter gestorben ist. Fortan muss sie bei ihrem Vater und ihrer Stieffamilie leben und zieht nach Los Angeles. Durch die lange Zeit im Krankenhaus und der Reha hat sie den Kontakt zu ihrem Internet-Freund Cinder nicht mehr aufrechterhalten können und schon bald schreibt sie ihn wieder an. Er hilft ihr durch diese sehr schwere Zeit, aber was sie nicht weiß: Cinder lebt ebenfalls in L.A. und ist sogar noch ein sehr bekannter junger Schauspieler. Das führt natürlich zu einigen Problemen und auch die Frage, ob sie sich jemals richtig kennenlernen können, verkompliziert das Ganze. So viel zum Inhalt.
Die Geschichte wird aus der Sicht von Ella und Cinder erzählt.
Ella habe ich sofort in mein Herz geschlossen. Sie ist eine Person, die man am liebsten in den Arm nehmen würde und zwar so lange, bis alles wieder gut ist. Sie hat es nicht leicht, auch aufgrund der bleibenden körperlichen Schäden, die sie bei dem Unfall davongetragen hat. In L.A. wird sie deswegen wie eine Aussätzige behandelt und auch ihre Stiefschwestern machen ihr in der Schule das Leben zur Hölle. Ella wird gemobbt und ausgeschlossen und das setzt ihr neben allem natürlich sehr zu. Ich finde, man fühlt sehr mit ihr beim Lesen mit. Vor allem möchte ich die Menschen, die ihr so wehtun, einfach nur anschreien und schütteln und ihnen endlich einmal klarmachen, dass so etwas absolut unverzeihlich ist. Obwohl ihr die ganze Situation (verständlicherweise!) extrem zusetzt, oder gerade deswegen ist Ella eine starke Figur. Sie versucht immer und immer wieder, aufzustehen und sich nicht unterkriegen zu lassen und das finde ich sehr bewundernswert.
Cinder hat ebenfalls seine Probleme, wenn auch auf eine ganz andere Art und Weise, als Ella. Als angesagter Schauspieler hat er ein komplettes Managerteam um sich herum, das auch über seinen Kopf hinweg entscheidet. Obwohl er vermeintlich der Star ist, hat er so gut wie kein Mitspracherecht. Diesen Zustand hasst er sehr und Ella ist oft sein einziger Lichtblick und der einzige Mensch, den es wirklich kümmert, wie es ihm geht. Er will sie aber nicht in diesen Rummel mit hineinziehen, was ihn vor einen Zwiespalt stellt. Cinder ist definitiv nicht perfekt und auch ihn wollte ich oft an den Schultern packen und schütteln, aber letztendlich ist er ein guter Kerl und will nur das Beste für Ella.
Was ich wirklich sehr gelungen in Cinder & Ella finde, sind die Chatverläufe der Beiden. Kelly Oram trifft auch hier genau meinen Humor und ich liebe die Dynamik der Beiden. Sie ergänzen sich einfach prima, haben die gleichen Interessen und ich kann es nicht anders sagen, als: Es stimmt einfach.
Das Buch behandelt natürlich ernste Themen wie Mobbing, Depressionen und Verlust, aber es hat auch seine lustigen und wunderschönen Stellen. Für mich war es in dieser Hinsicht sehr ausgeglichen, aber ich habe schon an anderer Stelle gehört, dass es für manche triggernd war, darüber zu lesen, deswegen muss ich das jetzt an dieser Stelle erwähnen.
Insgesamt ist für mich Cinder & Ella wirklich märchenhaft. Anders kann ich es nicht beschreiben. Es gibt viele Parallelen zu dem traditionellen Märchen, aber auch viel Neues und z.B. bei den bösen Stiefschwestern wurde auch Platz für eine charakterliche Entwicklung gelassen, was mir sehr gut gefallen hat. Cinder & Ella ist sicherlich kein perfektes Buch, man könnte an der ein oder anderen Stelle die Logik anzweifeln (z.B. beim Gesundheitssystem in Amerika, aber da ich mich hier nicht auskenne, erlaube ich es mir nicht, über die Umsetzung im Buch zu urteilen) – aber ganz ehrlich, für mich mindert das nicht das Lesevergnügen. Cinder & Ella ist und bleibt eine Märchenadaption und bei Märchen muss nicht alles immer zu 100% realistisch sein. Das Buch hat mich einfach nur zufrieden zurückgelassen.

Fazit:
Cinder & Ella hat mir ein paar wirklich märchenhafte Lesestunden bereitet und konnte mich von der ersten Seite absolut in den Bann ziehen! Es gehört zu meinen Jahreshighlights, bekommt 5 Sterne von mir ist und ich kann es absolut jedem empfehlen!

Veröffentlicht am 23.11.2019

Eins meiner absoluten Jahreshighlights!

Ophelia Scale - Die Welt wird brennen
0

Meine Meinung:
Erst einmal möchte ich sagen, dass mich schon lange kein Buch mehr so begeistern und mitreißen konnte, wie Ophelia Scale. Der Auftakt der Trilogie gehört auf jeden Fall zu meinen Jahreshighlights. ...

Meine Meinung:
Erst einmal möchte ich sagen, dass mich schon lange kein Buch mehr so begeistern und mitreißen konnte, wie Ophelia Scale. Der Auftakt der Trilogie gehört auf jeden Fall zu meinen Jahreshighlights.
Lena Kiefer hat einen wundervollen Schreibstil. Vom ersten Satz an wird man regelrecht in die Geschichte gesogen und ehe man nicht die Bücher verschlungen hat, kommt man da nicht wieder raus. Zu Beginn wird man erst einmal mitten in das Geschehen geworfen, es wird sofort spannend und die Protagonistin Ophelia gerät in Bedrängnis. Für mich hätte kein besserer Einstieg gewählt werden können, weil man somit sofort wusste, dass zum einen Ophelia ziemlich taff ist und sich in brenzligen Situationen helfen kann, zum anderen, weil Lena Kiefer einfach weiß, wie man Spannung aufbaut.
Danach geht es etwas ruhiger zu Sache, aber nicht weniger mitreißend. Man erfährt einiges über Ophelia, auch, dass sie gerade einen großen Verlust verarbeiten muss und Rache am König von Europa nehmen will, den sie dafür verantwortlich macht. Sie bewirbt sich für den Geheimdienst des Königs, um nah an ihren Erzfeind heranzukommen und trifft in der Hauptstadt schließlich auf Lucien – den Bruder des Königs. Schon bald ist da mehr zwischen den Beiden und Ophelia muss sich zwischen den beiden Seiten entscheiden.
So viel zum Inhalt. Was mich an Ophelia Scale so begeistert hat, ist die Tatsache, dass ich der Geschichte einfach alles abkaufe. Bei jedem anderen Buch wäre mir die Entwicklung zwischen Lucien und Ophelia zu schnell gegangen, aber nicht hier. Lena Kiefer schafft es einfach, mich zu überzeugen und das in jedem Punkt. Die Liebesgeschichte ist mitreißend und lässt einen nicht mehr los, ohne, dass sie zu sehr im Vordergrund steht und den großen Konflikt verblassen lässt.
Ophelia ist eine unfassbar starke Protagonistin, die am Anfang genau weiß, was sie will, im Laufe der Geschichte aber auf die Probe gestellt wird. Sie hat es nicht leicht und strauchelt auch mal, steht aber immer wieder auf. Außerdem ist sie niemand, der sich verliebt und dann vollkommen den Kopf verliert, was mir auch sehr gut gefallen hat und einmal sehr abwechslungsreich war.
Lucien ist einfach perfekt, das muss ich jetzt einfach so sagen. Er hat Humor und zeigt seine Gefühle, was ihn aber nicht schwach macht. Vielmehr das Gegenteil ist der Fall. Sein Leben ist aus vielen verschiedenen Gründen nicht gerade einfach, doch er beißt sich durch und kämpft für die Menschen, die er liebt und macht ihn dadurch zu einem Charakter, den man einfach mögen muss.
Auch die Nebencharaktere fand ich gelungen, vor allem bin ich ein großer Fan des Ausbilders Dufort und Ophelias besten Freund Jye. Hinzu kommt, dass zwischen allen Figuren die Chemie einfach passt und man deswegen immer gerne weiterliest.
Im ganzen Buch war es eine angenehme Abwechslung von actionreichen und ruhigeren Szenen. Die Autorin hat es geschafft, die Balance perfekt zu halten, sodass die Spannung zu keinem Zeitpunkt abgeschwächt wird, oder drüber wirkt. Man flieg regelrecht durch die Seiten und kann das Buch nicht mehr weglegen.
Der Cliffhanger am Ende ist wirklich unfassbar gemein. Wer Ophelia Scale schon gelesen hat, wird wissen, was ich meine. Ich hatte das Glück, dass ich erst recht spät damit begonnen habe, die Reihe zu lesen, deswegen musste ich nicht auf den zweiten Teil warten.

Fazit:
Insgesamt ist Ophelia Scale für mich ein rundes und stimmiges Buch mit interessanten Ideen und starken Figuren. Eine ganz klare Leseempfehlung von mir!

Veröffentlicht am 17.11.2019

Ein unglaublich wichtiges Buch, das Hoffnung macht!

Alles. Nichts. Und ganz viel dazwischen.
0

Meine Meinung:
Erst einmal finde ich das Cover wirklich wunderschön. Ich finde, man hat das Gefühl, in der Dunkelheit in einen Schwarm Glühwürmchen zu schauen, lauter kleine Lichter, die man mit einem ...

Meine Meinung:
Erst einmal finde ich das Cover wirklich wunderschön. Ich finde, man hat das Gefühl, in der Dunkelheit in einen Schwarm Glühwürmchen zu schauen, lauter kleine Lichter, die man mit einem Licht der Hoffnung verbinden kann. Es passt einfach wundervoll zum Buch!
Der Einstieg in das Buch fällt sehr leicht. Am Anfang lernt man Leni kennen, die in ihr Abschlussjahr startet. Zuerst scheint noch alles in Ordnung, doch schon bald merkt sie, dass sich etwas verändert. Dass sie mit Gefühlen konfrontiert wird, die sie nicht versteht und erst recht nicht erklären kann. Nachdem sie von einem Arzt zum anderen rennt, erhält sie endlich eine Diagnose. Sie begibt sich in Therapie und in eine Klinik. Dort lernt sie letztendlich Matti kennen, der an einer sehr seltenen Krankheit leidet und sein eigenes Päckchen zu tragen hat.
Was ich sehr schön fand, ist, dass Leni und Matti zwar gemeinsam sehr wichtig sind, die individuelle Entwicklung der Beiden dennoch im Vordergrund stand.
Ava Reeds Schreibstil ist anders, als ich erwartet hatte und sehr, sehr persönlich. Ich finde, dass Leni als Person sehr greifbar in dem Buch ist, weil ich beim Lesen das Gefühl hatte, einfach direkt und ungeschönt ihre Gedanken zu erfahren. Was ich zudem erwähnen muss, sind diese unfassbar liebevoll gestalteten Tagebucheinträge. Man merkt bei jeder Seite, wie viel Liebe Ava Reed in dieses Buch gesteckt hat und die Tagebucheinträge waren auch immer passend. Ich kann euch nicht sagen, was dieses Buch mit mir angestellt hat.
Matti mag ich ebenfalls unfassbar gerne. Er unterscheidet sich in der Diagnose von Leni und es hat einfach Spaß gemacht, die gemeinsame Reise der Beiden zu verfolgen. Matti ist jemand, der sich nicht unterkriegen lassen und der – mehr als alles andere – normal behandelt werden will. Ich habe ihn sofort in mein Herz geschlossen.
Die Story ist meiner Meinung nach logisch aufgebaut und ich konnte auch nachvollziehen, warum etwas geschah, warum die Charaktere so handelten, etc.
Aber das, was dieses Buch so wichtig macht, ist die Thematik.
Ava Reed schafft es, ein Buch über Depressionen und Angststörungen zu schreiben und zwar so, dass es vollkommen authentisch ist. Ich hatte zu keinem Moment das Gefühl, dass etwas nicht so ist, wie sie es beschreibt. Und trotz des düsteren Themas ist dieses Buch ein Werk, das Hoffnung macht. Wie auch schon auf dem Umschlag steht: In jeder Dunkelheit existiert ein Licht – man muss es nur finden!
Ich kann euch nicht sagen, wie sehr mich dieses Buch begeistert hat. Wie sehr es mich mitfühlen ließ. Wie sehr ich es liebe. Eigentlich will ich es auch nicht mit 5 Sternen bewerten, weil es nicht ansatzweise genug für das ist, was Ava Reed geschaffen hat. Dieses Buch ist für jeden etwas – man lernt einfach viel und kann sich in die Gedanken einer Person versetzen, die von einer Angststörung/Depression betroffen ist. Ich kann der Autorin nur immer wieder danken, dass sie dieses Buch geschrieben hat!

Fazit:
Ein unglaublich wichtiges Buch, das Hoffnung macht und jedem zu empfehlen ist!

Veröffentlicht am 11.11.2019

Grandiose Idee, die mich einfach nicht mitreißen konnte

Left to Fate. Die Ausgesetzten
0

Meine Meinung: Wie lange habe ich dieses Buch jedes Mal angestarrt, wenn ich in einer Buchhandlung war? Zu lange. Deswegen habe ich mich irgendwann dazu entschlossen, es zu kaufen – ohne die Leseprobe ...

Meine Meinung: Wie lange habe ich dieses Buch jedes Mal angestarrt, wenn ich in einer Buchhandlung war? Zu lange. Deswegen habe ich mich irgendwann dazu entschlossen, es zu kaufen – ohne die Leseprobe zu lesen, weil ich den Inhalt/den Klappentext sehr gelungen fand.
Ich will nicht mit der Tür ins Haus fallen, aber das war ein Fehler. Denn hiermit wären wir schon bei meinem ersten Kritikpunkt angekommen: der Schreibstil. Mir hat er leider gar nicht gefallen. Er war mir viel zu einfach, er hat bei mir keinerlei Emotionen hervorgerufen. Metaphern, oder atmosphärische, wundervolle Beschreibungen, die das Leserherz höherschlagen lassen? Fehlanzeige. Ich konnte mit dem Schreibstil leider einfach nichts anfangen. Er ließ sich zwar recht schnell lesen, aber ich hatte durchgehend das Gefühl, dass noch irgendetwas fehlen würde. Eine kleine Beschreibung, die das Ganze noch bildhafter macht und einen wirklich mitfühlen lässt. Irgendetwas in die Richtung.
Das ist mein größter Kritikpunkt und gleichzeitig hängen auch meine anderen Kritikpunkte daran.
Ich konnte keine Bindungen zu den Charakteren aufbauen. Das hat viel mit dem Schreibstil zu tun. In vielerlei Hinsicht konnte ich irgendwie nachvollziehen, warum sie so handeln, wie sie eben handeln, aber um wirklich mit ihnen mitfiebern zu können, haben mir die Gefühle gefehlt. Und damit meine ich die Gefühle, die man als Leser zu einem Buch entwickelt. Seien wir doch mal ehrlich – der Plot kann mittelmäßig sein, die Charaktere Arschlöcher – aber wenn man mitfühlt, mitlacht, mitweint, wenn es der Autor schafft, einen emotional zu involvieren, wenn er uns in eine eigene Welt zieht – dann ist das doch letztendlich egal. Für mich steht und fällt ein Buch mit den Gefühlen, die vermittelt werden.
Leider war das bei mir nicht der Fall. Die Protagonisten, Samantha und David sind mir nicht einmal so richtig in Erinnerung geblieben. Ich kann im Prinzip nichts über sie sagen und das ärgert mich in gewisser Weise auch. Die Idee ist gut und die Charaktere hätten auch Potenzial gehabt. Manche Dinge wurden sehr realistisch dargestellt und der Plot an sich war auch ziemlich gut, eigentlich der Hammer - bis auf ein paar holprige Stellen.
Aber diese ganzen Dinge machen den großen, negativen Punkt nicht wieder wett. Leider nicht. Ich hätte es mir sehr gewünscht. Dieses Buch hätte so gut sein können. Es hätte ein Jahreshighlight werden können. Es hätte mich mitreißen können.
Hätte ich beim Lesen etwas gefühlt. Doch letztendlich waren mir die Charaktere egal. Samantha war mir egal. David war mir egal. Die anderen auch. Es gibt eine große, schockierende Wendung am Ende und es hätte so gut sein können…
Aber letztendlich saß ich dann nur mit ausdrucksloser Miene beim Lesen da und dachte mir: Echt jetzt? Was wirklich, wirklich schade ist.
Dennoch hat Gloria Trutnau sich in gewisser Weise meinen Respekt verdient, weil sie das Ende wirklich so durchgezogen hat. Ich denke, nicht jeder Autor hätte sich das getraut und das respektiere ich wirklich sehr. Aber an dieser Stelle keine Spoiler.
Das ganze Buch hat mich echt unzufrieden und auch wütend zurückgelassen. Die ganze Geschichte hätte so unfassbar genial, atemberaubend, wunderbar, schockierend, traurig, mitreißend und absolut faszinierend sein können. War es aber nicht. Weil… ich glaube, ich habe meinen Standpunkt klar gemacht.

Fazit: Left to Fate bekommt von mir 3 von 5 Sterne. Wenn man bedenkt, was ich gerade von mir gegeben habe, dann erscheint das vielleicht noch zu viel… aber Leute, die Idee ist echt gut und für diesen Einfallsreichtum und den Mut, der in der Geschichte steckt vergeben ich gerade so noch 3 Sterne.