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Veröffentlicht am 05.11.2022

Ungewöhnlich und vielversprechend

Wie viel von diesen Hügeln ist Gold
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Ba ist gestorben. Dem Ritual folgend müssen die Geschwister Sam (11) und Lucy (12) dem Vater die Augen mit Silberdollars beschweren und ihn an einem Ort begraben, den man Zuhause nennt. Doch weil die Kinder ...

Ba ist gestorben. Dem Ritual folgend müssen die Geschwister Sam (11) und Lucy (12) dem Vater die Augen mit Silberdollars beschweren und ihn an einem Ort begraben, den man Zuhause nennt. Doch weil die Kinder aus der Bank gejagt werden, wo sie um das Silber auf Kredit baten und Sam daraufhin den Revolver zieht, sind die beiden chinesischen Waisenkinder nun auf der Flucht durch die Prärie. Mit dem gestohlenen Pferd des Lehrers und dem Leichnam des Vaters obendrauf lassen sie die Hügel voller Gold und Kohle und mit ihnen die zu Staub und Einsamkeit zerfallenen Träume der Eltern hinter sich. Auf der Suche nach einem Begräbnisplatz für den Vater und einem Ort, an dem sie endlich ankommen dürfen...
Im Nu entfaltet die Geschichte einen nahezu magischen Sog, der einen das Buch nicht mehr aus der Hand legen und - ich nehme es vorweg - aufgewühlt, betroffen und beschenkt zurück lässt.

Obwohl wir uns ganz offensichtlich in den Jahren des Goldrausches und des Eisenbahnbaus im nordkalifornischen Hügelland befinden, verzichtet C Pam Zhang auf eine eindeutige Verortung und hat einen Roman voller zeitloser "Geschichten gegen die Geschichtsbücher" (S.333) geschrieben. Dessen Wild-West-Setting dient vor allem der Entzauberung der noch immer glorifizierten "Zivilisierung" des amerikanischen Westens. Menschen wie Lucy und ihre Familie, die Blut, Schweiß und Leben dafür gaben, finden in den Chroniken keine oder sehr zweifelhafte Erwähnung. Da ist der Lehrer, der die intelligente Lucy, aus deren Perspektive der Roman überwiegend erzählt wird, als exotisch-"wildes" Forschungsobjekt für eine zweifelhafte Niederschrift missbraucht.
"Der Garten wird als Triumph gefeiert, aber die Pflanzen, die nicht anwachsen, sieht niemand." (S.277), resümiert Lucy am Ende bitter, als sie erkennt, dass selbst sie, die in den Hügeln geboren ist, in diesem Land gar keine Wurzeln schlagen soll. In diesem Land, wo sie unablässig angestarrt, aber nicht gesehen wird.

Doch in diesem Buch geht es um mehr als zerplatzte Träume und gescheiterte Integration. Es ist zugleich ein raffiniert komponierter Abenteuer-, Familien- und Entwicklungsroman, voll von Schuld und Verrat, Rivalität, Liebe und Enttäuschung, Selbstfindung, Aufopferung und überraschenden Wendungen.
Geschickt spielt C Pam Zhang dabei mit den Erwartungen der Lesenden, die mehr als einmal überrumpelt und verdutzt zurückblättern und sich hier und da bei allzu festgefügten Wertvorstellungen ertappt fühlen. Erst am Ende ist alles stimmig, liegt jedes Teil dieses großen und kunstvollen Panoramas an seinem Platz.
Dass die Geschichte ihren unwiderstehlichen Sog entfaltet, liegt nicht nur an der Story, ihren anrührenden jugendlichen Helden und dem abenteuerlichen Setting, sondern vor allem an der so präzise und wirkmächtig eingesetzten Sprache C Pam Zhangs: Kraftvoll und bildgewaltig, reduziert und verknappt, poetisch und magisch. Man fühlt die Hitze brennen, schmeckt Kohlestaub, riecht Hühnerdreck und Leichengestank, hört wie selbstverständlich Geister sprechen und sieht Tiger durch die Handlung streifen.
Wer einen Blick ins Original geworfen hat, weiß: Eva Reguls Übersetzung ist pures Leseglück; sie hat diese Sprachmagie exzellent eingefangen und ebenso gekonnt ins Deutsche übertragen. Ihr Name auf dem Cover dürfte ruhig größer sein.

Lange hat mich kein Buch so gefesselt, berührt und nachhaltig beschäftigt. Unbedingte Leseempfehlung! (Rezensionsexemplar)


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Veröffentlicht am 05.11.2022

Packende Geschichte

Piccola Sicilia
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Was für eine packende Geschichte! Historisches Drama, Familiensaga, Schatz- und Spurensuche, Liebes- und Entwicklungsroman, fulminant verwoben und fesselnd erzählt. Warum nur habe ich so lange gezögert?

Tunis ...

Was für eine packende Geschichte! Historisches Drama, Familiensaga, Schatz- und Spurensuche, Liebes- und Entwicklungsroman, fulminant verwoben und fesselnd erzählt. Warum nur habe ich so lange gezögert?

Tunis 1943 - Der Kameramann Moritz Reinke, Propaganda-Offizier im deutschen Afrika-Corps, verhilft dem jüdischen Pianisten Victor Safati zur Flucht. Eine Entscheidung, die nicht nur beider Leben dramatisch wendet. Als kurz darauf die Alliierten Nordafrika erobern, findet der schwer verletzte und zudem fahnenflüchtige Moritz seinerseits Zuflucht bei den Safatis und verliebt sich dort in die schöne Yasmina, deren Herz jedoch längst vergeben ist.

Im Deutschland der Gegenwart erhält die Archäologin Nina eine erschütternde Nachricht. Schatztaucher haben vor Sizilien das Wrack einer Ju 52 gesichtet. Auf der Passagierliste der 1943 abgestürzten Maschine steht der Name ihres verschollenen Großvaters Moritz. Gerade frisch getrennt und ziemlich deprimiert macht sie sich auf den Weg nach Italien. Dort trifft sie auf Joelle, die behauptet, Moritz' Tochter zu sein und dass ihr Vater noch lebt...
Anfangs skeptisch, fasst Nina auf der Suche nach Antworten Vertrauen zu der eigenwilligen Joelle, die ihr nach und nach ihre Familiengeschichte enthüllt und uns dabei die Welt um uns herum vergessen lässt.
Dafür sorgen mit Luise Helm und Michael Rotschopf auch zwei einfühlsame Stimmen, die ihren Figuren immer das richtige Quantum Intensität verleihen und zudem - da Musik eine wichtige Rolle spielt - auch mit ihrem gefühlvollen Gesang überzeugen.
Der eigentliche Zauberer ist natürlich Daniel Speck, der sein detailreiches historisches Panorama nicht nur sorgfältig recherchiert hat, sondern als erfahrener Drehbuchschreiber auch von der ersten Szene an das Kopfkino anschaltet.
Während des Hörens habe ich - glaube ich - meinen Garten entdschungelt. Aber eigentlich bin ich durch die verwinkelten Gassen der Medina gelaufen, habe im quirligen Italienerviertel Piccola Sicilia mit Juden, Christen und Muslimen Shakshuka gegessen, gefeiert und gesungen, bis die Gemeinschaft unwiederbringlich in Scherben fiel. Musste mit ansehen, wie die Juden zusammengetrieben wurden, der Nachbar den Nachbarn verriet oder verbarg, habe um Albert und Victor gebangt, Yasminas Geheimnis geteilt und mit Moritz durchzuhalten versucht.

Dieses Buch handelt von so vielem: von Familiengeheimnissen, die Wunden durch drei Generationen schlagen; von alles überwindender Liebe; von selbstlosem Handeln und dem Ringen um menschliche Würde in grausamen Zeiten, von geschenkten und selbstgewählten Identitäten.
Daniel Speck lässt seine sorgfältig und liebevoll angelegten Charaktere folgenschwere Entscheidungen treffen und sich dennoch behutsam entwickeln. Er nimmt sich Zeit für sie, sodass nie vorhersehbar, aber immer nachvollziehbar bleibt, was und wie sie denken und handeln.
Überflüssig zu sagen, dass auch Nina am Ende nicht mehr dieselbe ist und doch sie selbst.

Es bleiben Fragen offen. Warum will Moritz nicht gefunden werden? Und woher konnte Joelle von Nina und der deutschen Familie wissen? Moritz hat den Brief aus Berlin nie geöffnet. Zum Glück gibt es eine Fortsetzung. Und damit biege ich jetzt ab, direkt auf die „Jaffa Road“…
(Selbst gekauft und gern empfohlen)

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Veröffentlicht am 05.11.2022

So wunderbar wie der erste Band

Jaffa Road
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Auch der Folgeroman um Nina, ihre Tante Joëlle und den verschollenen Großvater Moritz lässt mich bewegt und begeistert zurück. Mit „Jaffa Road“ legt Autor Daniel Speck nach meinem Gefühl sogar noch eine ...

Auch der Folgeroman um Nina, ihre Tante Joëlle und den verschollenen Großvater Moritz lässt mich bewegt und begeistert zurück. Mit „Jaffa Road“ legt Autor Daniel Speck nach meinem Gefühl sogar noch eine Schippe drauf, denn er stürzt sich und seine Held*innen nicht nur in ein schwer zu verkraftendes Gefühlschaos, sondern auch in den Nahost-Konflikt. Erneut akribisch recherchiert, raffiniert inszeniert, präzise und spannend geschrieben und einfühlsam gesprochen von Luise Helm und Michael Rotschopf - Hörgenuss pur!

1948. Moritz, Yasmina und Joëlle landen mit dem Schiff in Haifa und finden in der Jaffa Road ein neues Zuhause. Die Straße heißt so, weil sie vom Hafen der Altstadt bis nach Jaffa führt. Dort liegen die Orangenhaine von Amals Familie, die sie als Palästinenser nun für immer verlassen müssen. Obwohl sich die Wege beider Mädchen nie kreuzen, wird ihr Schicksal einmal eng verflochten sein…
Die Berliner Archäologin Nina reist nach Palermo, denn ihr verschollener Großvater Moritz ist erschossen in der Garage seiner Villa aufgefunden worden und hat sie offenbar im Testament bedacht. Vor Ort trifft sie auf die fassungslose Joëlle, die nicht an Selbstmord glaubt, und - den palästinensischen Arzt Elias, der behauptet, Moritz‘ Sohn zu sein. Während Joëlle zunächst jeden Kontakt zu Elias verweigert, versucht Nina hinter die Geheimnisse ihres Großvaters zu kommen und gleichzeitig zwischen den beiden Geschwistern zu vermitteln.
In vielen Gesprächen und Rückblenden tauchen wir tief ein ins Deutschland der Nachkriegszeit, Israels Gründerjahre und das leidvolle Exil der Palästinenser: drei Familien, drei Kulturen und Moritz, der alles verbindet. Stück für Stück entsteht ein facettenreiches Puzzle, in dem es um Liebe in vielen Formen, Identität, der Sehnsucht nach einer (verlorenen) Heimat, um Täter- und Opfersein und nicht zuletzt um die direkte Verstrickung in eine epochale Krise geht.

Es ist an sich schon große Kunst, einen Konflikt von diesem weltumspannenden Ausmaß so ausgewogen und differenziert darzustellen. Daniel Speck gelingt nicht nur dieser Balanceakt grandios, er macht ihn durch seine liebenswerten und wieder einmal sehr sorgsam entwickelten Charaktere für uns emotional nahbar. Wir können (mit)fühlen und verstehen, ohne uns auf eine Seite schlagen oder Partei ergreifen zu müssen.
Der Roman schließt mit einem wunderschönen leinwandreifen Bild. Ich habe mich kurz gefragt, ob es nicht ein bisschen zu idealisiert, gar kitschig daherkommt. - Aber nein, ich denke, gerade auf dieser Ebene gibt es vermutlich jeden Tag ein solches kleines Happy End, das auf ein großes hoffen lässt, getreu diesem Satz, der sinngemäß irgendwo im Buch zu finden ist.
„Es gibt kein jüdisches Leben, kein deutsches oder palästinensisches Leben, es gibt nur Leben.“
Unbedingt lesen!


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Veröffentlicht am 05.11.2022

Episch und bewegend

Wie schön wir waren
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In Kosawa sterben die Kinder. Eins nach dem anderen fällt der Öl-Pipeline zum Opfer, deren Lecks das Trinkwasser vergiften und die Böden unfruchtbar machen. Doch regelmäßig kommen Vertreter des US-amerikanischen ...

In Kosawa sterben die Kinder. Eins nach dem anderen fällt der Öl-Pipeline zum Opfer, deren Lecks das Trinkwasser vergiften und die Böden unfruchtbar machen. Doch regelmäßig kommen Vertreter des US-amerikanischen Pexton-Konzerns in das kleine Dorf im kamerunischen Regenwald, um die zunehmend panischen Bewohner mit Worthülsen abzuspeisen. Symbolischerweise ist es der Dorfnarr, der schließlich zum Widerstand trommelt. Kurzerhand werden die Abgesandten samt korruptem Bürgermeister in dessen Haus festgesetzt. Als eine der Geiseln stirbt, reagieren Konzern und Staat mit brutaler Polizeigewalt. Eine Tragödie ungeahnten Ausmaßes bricht über das Dorf herein...

Fiktiv? Mitnichten. Steht man in der kamerunischen Küstenstadt Kribi abends am Atlantikstrand, kann man draußen auf dem Meer die Lichter eines einwandigen Tankers sehen. Hier endet die mehr als 1000 km lange Pipeline, die von den Ölfeldern des Tschad quer durch den kamerunischen Regenwald, den Lebensraum der Pygmäen und parallel zu den großen Flüssen des Landes verläuft.
Der multinationale Konzern ist in der Realität etwas komplexer strukturiert und besteht aus ExxonMobile, ChevronTexaco und Petronas. Noch kann man auf der Webseite der Weltbank, die sich aufgrund der umstrittenen ökologischen und sozialen Bilanz inzwischen aus der Finanzierung zurückgezogen hat, all die Versprechen nachlesen, nach denen die Einnahmen in Infrastruktur, Gesundheit, Bildung etc. fließen sollte. Stattdessen Korruption in großem Stil, Raubbau an der Natur und Zerstörung von Lebensraum und Anbauflächen.

In Imbolo Mbues grandios epischem Roman tauchen wir tief in die Lebenswelt einer Dorfgemeinschaft ein, die verzweifelt, mutig und mit anrührender Hoffnung gegen ihre Auslöschung kämpft. Die mehrere Jahrzehnte umspannende Handlung wird aus der Sicht mehrerer Dorfbewohner, u.a. der "Kinder" geschildert, die im wirklichen Leben weder eine Stimme erhalten noch Gehör finden. Beispielhaft erleben wir in aller Konsequenz mit, was es bedeutet, auf der falschen Seite der Pipeline zu leben.
Mit der Hauptfigur der scheuen kleinen Thula, die sich in den USA zur kompromisslosen Kämpferin radikalisiert, entwickelt Imbolo Mbue in schmerzvoller, aber glaubhafter Konsequenz eine beeindruckende literarische Heldin.

Die detaillierten kulturellen Einblicke, die man nebenbei erhält, sind ein wahrer Schatz. Es geht auch um Freundschaft und Familiendrama, um Rollenbilder und Identität, Riten und Tradition, um Liebe und ganz und gar private Geschichten. Und es ist nicht zuletzt ein Buch, das die starken afrikanischen Frauen ins Licht rückt, die meist unbeachtet die Geschicke ihrer Gemeinschaften lenken.
Doch was mein Leserinnenherz höher schlagen ließ, weil ich selbst in Kamerun unterwegs war und solche Dörfer sah, mögen andere als langatmig empfinden, dessen bin ich mir bewusst. Der Roman weist durchaus Längen auf, da dieselben Geschehnisse oft von mehreren Protagonistinnen erzählt werden, ohne wirklich neue Perspektiven zu eröffnen. Die Lektüre braucht in jeder Hinsicht einen langen Atem. Auch, was den Umgang mit der eigenen Empörung angeht, die nur selten eine Pause erhält. Und vielleicht ist das auch gut so.
Große Empfehlung!! (Rezensionsexemplar)

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Veröffentlicht am 05.11.2022

Ein wahrer Pageturner

HELIX - Sie werden uns ersetzen
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🧬„Helix“ 🧬
🦠In den ärmsten Gegenden der Welt tauchen plötzlich Nutzpflanzen und Tiere auf, die nicht nur äußerlich perfekt scheinen, sondern auch sämtlichen Schädlingen und Krankheiten trotzen.
In Kalifornien ...

🧬„Helix“ 🧬
🦠In den ärmsten Gegenden der Welt tauchen plötzlich Nutzpflanzen und Tiere auf, die nicht nur äußerlich perfekt scheinen, sondern auch sämtlichen Schädlingen und Krankheiten trotzen.
In Kalifornien wendet sich ein junges Paar an eine Kinderwunschklinik und bekommt mehr in Aussicht gestellt als es je zu (alb)träumen gewagt hätte.
In München erliegt zur selben Zeit der US-Außenminister einem Anfall. Bei der Obduktion entdecken die Ärzte ein erschreckendes Mal auf seinem Herzen und ein gezielt platziertes Virus in seiner DNA. Schnell wird klar, dass alle Ereignisse in einem Zusammenhang stehen, doch wie ? Dann verschwindet ein Kind aus der Klinik und die Ereignisse überschlagen sich.
🧫Viel ist über diesen intensiv recherchierten und fesselnd geschrieben Science-Thriller gesagt worden. Ich habe ihn bereits im Sommer im Rahmen des #dickebüchercamp gelesen und kann mich den begeisterten Kritiken nur anschließen. Ich habe mich exzellent unterhalten gefühlt, viel gelernt und anschließend über das Genome-Editing mittels CRISPR/CAS 9 nachgelesen, das gezielte DNA-Mutationen ermöglicht. Seitdem wird heftig debattiert und 2018 wurden vom EuGH so geschaffene Pflanzen unter strikte EU-Kontrolle gestellt. Seit dem Erscheinen des Buches 2016 hat sich die Forschung zur Manipulation auch der menschlichen Keimbahn rasant entwickelt und mit ihr das verschärfte ethische Dilemma, das Marc Elsberg in seinem Roman ausleuchtet.
🧪Die zahlreichen Schauplätze und Protagonisten hat der Autor dabei jederzeit fest im Griff. Die Figurenzeichnung würde ich nicht unbedingt als Charakterstudien bezeichnen, doch sie ist differenziert und dreidimensional genug, um Helden und Handlung glaubhaft zu machen.
🧬Nur mit dem Finale hadere ich etwas. Den diabolischen jungen Figuren hätte ich trotz der frühen Einsicht, dass es so kommen musste, ein versöhnlicheres Ende gewünscht. Zumal die Drahtzieher davonkommen. Und haben es Helen und Greg nun geschafft oder gehen sie in die Falle? Tja, da muss wohl eine Fortsetzung her…




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