rote Kreuze
Rote KreuzeAlexander zieht in eine neue Wohnung. Schon am ersten Tag lernt er seine über 90-jährige Nachbarin Tatjana kennen. Diese leidet an beginnender Demenz und dem zum Trotz erzählt sie dem neuen Hausbewohner ...
Alexander zieht in eine neue Wohnung. Schon am ersten Tag lernt er seine über 90-jährige Nachbarin Tatjana kennen. Diese leidet an beginnender Demenz und dem zum Trotz erzählt sie dem neuen Hausbewohner ihre Lebensgeschichte. Vielleicht, damit sie nicht in Vergessenheit gerät. Um sie sich selber wieder ins Gedächtnis zu rufen aber auch um einen Menschen in ihrem Umfeld zu haben, der sie kennt.
Die russischen Autoren sind ja eigentlich eher für ihre ausschweifenden wortgewaltigen Geschichten bekannt. Und das ist mir oft zu langatmig. Aber hier hätten mir mehr Erklärungen und Beschreibungen gut getan. Dazu noch etwas mehr belletristische Erzählung und nicht so kühle hölzerne Dialoge. Dann wäre bei mir vielleicht mehr Gefühl aufgekommen für die zwei Erzähler, die durchaus dramatische Erlebnisse zu verarbeiten haben.
Tatsächlich kamen mir aber Tatjana und Sascha emotional nie wirklich nahe und die politischen Umbrüche der russischen Nation werden schablonenhaft angerissen und mit den harten Geschehnissen der Kriege vermischt, ohne allerdings in die Tiefe zu gehen oder sich für das ein oder andere etwas Zeit und Muße zu lassen.
Leider konnte Sascha Filipenko mich nicht abholen mit seinem Erzählstil. Es hat mir einfach etwas gefehlt.