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Veröffentlicht am 24.01.2020

solider Kriminalroman

Die Toten von Marnow
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Frank Elling und Lona Mendt, so heißt das neue Ermittlerduo, welches Holger Karsten Schmidt an den Start schickt. Der Autor ist mir durch diverse Fernsehkrimis und eine Buchreihe bekannt und ich schätze ...

Frank Elling und Lona Mendt, so heißt das neue Ermittlerduo, welches Holger Karsten Schmidt an den Start schickt. Der Autor ist mir durch diverse Fernsehkrimis und eine Buchreihe bekannt und ich schätze ihn. Umso neugieriger war ich auf sein neuestes Werk „Die Toten von Marnow“.

Auf dem Kriminalroman-Sektor gibt es in aller Regel zwei Fraktionen. Da sind die einen, die sich vor allem mit dem Verbrechen beschäftigen und in denen die Ermittler und ihr Privatleben nur eine relativ unspektakuläre Rahmenhandlung geben. Und dann gibt es die anderen. Und da wären wir schon beim Thema. Denn vor allem Kommissar Elling, seine Ehekrise, seine finanziellen Probleme und seine grenzwertigen Moralbegriffe geraten schnell ins Zentrum der Geschichte. Klar, da gibt es auch noch den ein oder anderen Mordfall. Gemordet wird sowieso nicht zu knapp in diesem Roman. Und dank der solide ermittelnden Lona Mendt kommt man nach und nach den Motiven und den Tätern auf die Spur. Und die führt sogar ein ganzes Stück zurück in die Deutsch-Deutsche Geschichte und ist ein dunkles Kapitel unserer Vergangenheit. Aber ich habe mich trotzdem relativ stark an Elling und seiner Storyline gestört. Ich mochte den Mann einfach nicht und ich fand seine Probleme auch nicht besonders überraschend geschweige denn spannend. Hier wäre wenig durchaus mehr für mich gewesen.

Lesen lässt sich der Krimi dennoch gut und Schmidt hat auch ein paar nette U-Turns drinnen, die überraschen. Also ein solider erster Band mit Luft nach oben.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 27.10.2019

unterhaltsam

Rapunzel, mein (Ein Grall-und-Wyler-Thriller 2)
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Es war einmal Rapunzel mein. Oh nein, so harmlos fängt dieser Krimi nicht an. Gut so, denn ich mag es gerne etwas weniger märchenhaft und dafür umso spannender. Das wirklich schöne und stimmungsvolle Cover ...

Es war einmal Rapunzel mein. Oh nein, so harmlos fängt dieser Krimi nicht an. Gut so, denn ich mag es gerne etwas weniger märchenhaft und dafür umso spannender. Das wirklich schöne und stimmungsvolle Cover hat wenig mit dem Inhalt des Buches zu tun. Aber das ist ja oft so bei solchen Krimis.

Ein psychopathischer Mörder hat getötet und die suspendierte Profilerin Rabea zieht Parallelen zum Mord an ihrer Schwester. Es ist diesmal kein Krimi im eigentlichen Sinne. Es ist vielmehr ein Thriller, in dem eine junge Frau sich auf die Jagd nach einem Mörder und der Wahrheit macht und dabei ziemlich unkonventionell und überraschend handelt.

Kollege Zufall ist dabei mit an Bord und ja, manches wirkt schon etwas konstruiert. Dennoch habe ich das Buch gerne gelesen. Der Erzählstil ist angenehm und unaufgeregt und Rabea ist einem sympathisch. Die Spannungsschraube wird kontinuierlich angezogen und man liest den Krimi gerne zu Ende.

Fazit: Unterhaltsam, straff erzählt, auch für Quereinsteiger gut zu lesen.

Veröffentlicht am 27.10.2019

schöner erster Teil

Der Untergang der Könige
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"Der Untergang der Könige" ist der Beginn einer epischen Fantasyreihe. Ich denke, es ist der Erstling von Jenn Lyons. Mit 800 Seiten ist es ein richtig schöner Lesebrocken und das Cover ist vielversprechend ...

"Der Untergang der Könige" ist der Beginn einer epischen Fantasyreihe. Ich denke, es ist der Erstling von Jenn Lyons. Mit 800 Seiten ist es ein richtig schöner Lesebrocken und das Cover ist vielversprechend und hat einen leicht asiatischen Touch, was mir gut gefällt. Es ragt aber nicht nur äußerlich aus der üblichen High-Fantasy-Welt heraus. Ich fand sowohl das Tempo, als auch die verschiedenen Facetten der Geschichte ungewöhnlich und erfreulich neu.

Über weite Teile wird aus zwei Perspektiven, zwei Zeiten, erzählt. Der Tenor bleibt dabei ein ähnlicher. Der jugendliche Held Kihrin steht im Mittelpunkt. Immer wieder finden wir uns in Phasen, in denen wenig geschieht und wir dafür neue Welten und neue magische Wesen näher kennenlernen. Auch die Hauptdarsteller werden ausgiebig eingeführt und beleuchtet. Immer wieder fühlte ich mich fast wie auf einer Insel, vielleicht irgendwo zwischen China und Japan. Die Struktur der Gesellschaft erinnerte mich ebenso an diese asiatische Welt wie die Gegend und die Grundhaltung einiger Charaktere.

Der Erzählstil war sehr gut lesbar. Die Dialoge unterhaltsam und auch mal humorvoll. Man merkt, dass die Autorin mit Setbuilding beschäftigt ist und dadurch die Spannung auch mal hinten runter fällt. Dennoch verfliegen die Seiten auf angenehme Art und Weise. Ich freue mich, dass der zweite Band schon nächstes Jahr herauskommt.

Veröffentlicht am 16.09.2019

solider Histo

Die Charité: Aufbruch und Entscheidung
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„Charité – Aufbruch und Entscheidung“ ist der zweite Band einer losen Reihe in und um das berühmte Berliner Krankenhaus. Diesmal befinden wir uns vor allem in den Jahren vor dem ersten Weltkrieg und begleiten ...

„Charité – Aufbruch und Entscheidung“ ist der zweite Band einer losen Reihe in und um das berühmte Berliner Krankenhaus. Diesmal befinden wir uns vor allem in den Jahren vor dem ersten Weltkrieg und begleiten zwei Frauen durch ihr Berufs- und Privatleben. Die eine ist eine der ersten Ärztinnen, die um ihren Stand und ihre Stelle in einer Männerdomäne kämpfen muss. Die andere wird Krankenschwester und lernt das Krankenhausmillieu aus einer anderen Sicht kennen. Die beiden ungleichen Frauen freunden sich an, unterstützen sich gegenseitig.

Mir hat gut gefallen, wie die Fakten hier in das fiktive Geschehen eingearbeitet waren. Es geht um Gleichberechtigung und Liebe, um die schwere Arbeit im Krankenhaus, die politischen Umbrüche, die den Frauen teilweise zwar zu Gute kamen, die aber langfristig zum Krieg führten. Der Plot ist eher ruhig und nicht reißerisch oder kitschig. Ein sehr solider historischer Roman, den man problemlos unabhängig vom ersten Band genießen kann.

Veröffentlicht am 13.08.2019

Slaughter unterhält

Die letzte Witwe
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Sara Linton und Will Trent in ihrem 7.ten Fall. Autorin Karin Slaughter schreibt schon lange Thriller und sie weiß ihr Handwerk einzusetzen. Nach einem typischen Prolog, in dem ein Verbrechen geschieht ...

Sara Linton und Will Trent in ihrem 7.ten Fall. Autorin Karin Slaughter schreibt schon lange Thriller und sie weiß ihr Handwerk einzusetzen. Nach einem typischen Prolog, in dem ein Verbrechen geschieht – diesmal eine Entführung – wird es auch gleich noch eine Spur actiongeladener, denn Sara wird bei einem fingierten Unfall vor Wills Augen entführt. Die Suche nach Sara, die Jagd nach den Entführern und Einblicke in eine seltsame Gruppe, die im Zentrum des Plots steht, sind die wechselnden Perspektiven, die die Autorin einbaut, um den Leser zu unterhalten. Und sie schafft es, wie immer, gut.

Ich habe nicht alle Bücher dieser Reihe gelesen, kam aber hervorragend zurecht. Ich fand, es war eines der besseren Slaughter-Bücher, denn es hat keine großen Logikbrüche und ist von Anfang bis Ende sehr spannend. Für mich war es ein richtiger Urlaubsthriller. Zum Abschalten und mitfiebern.