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Veröffentlicht am 13.02.2017

toller zweiter Teil

Der Jahrhunderttraum (Jahrhundertsturm-Serie 2)
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Jahrhunderttraum heißt der zweite Teil der historischen Trilogie von Richard Dübell. Die Handlung ist diesmal im letzten Jahrzehnt des 19.ten Jahrhunderts und dem ersten des 20.ten angesiedelt. Und Dübell ...

Jahrhunderttraum heißt der zweite Teil der historischen Trilogie von Richard Dübell. Die Handlung ist diesmal im letzten Jahrzehnt des 19.ten Jahrhunderts und dem ersten des 20.ten angesiedelt. Und Dübell verwendet gleich mehrere stilistische Kniffe, um sowohl die technischen und politischen Entwicklungen der damaligen Zeit erzählerisch abzudecken, als auch weibliche und männliche Leser anzusprechen.

Zum einen sind da die drei Hauptdarsteller, die Geschwister Otto und Levin und Amalie von Briest. Alle drei sind auf ihre Art sympathische Charaktere, die eine eigenen Entwicklungsgeschichte haben und ein Thema im Buch durch ihre Erlebnisse erzählen. Die Männer das Thema der Technik und Wissenschaft, wozu vor allem die Luftfahrt und Fliegerei gehören und Amalie das der Frauenbewegung in all ihren Facetten.

Dübell hält alle Fäden straff in der Hand, verwebt geschickt die beginnende Industrialisierung und die Emanzipation mit Attentaten und Zeppelinreisen. War er bis jetzt vor allem ein Garant für spannende Mittelalterhistorie, so hat er mit dieser Zeitschiene mal wieder genau meinen Geschmack getroffen und ich habe das Buch begeistert gelesen.

Fazit: Eine sehr gelungene Fortsetzung mit vielen großen und kleinen geschichtlichen Leckerbissen und definitiv mehr, als nur einfach ein Teil einer Trilogie. Das Buch lässt sich wunderbar ohne Vorkenntnisse lesen und macht dann Lust auf den Vorgänger und den Nachfolger, der hoffentlich bald am Bücherhimmel dräut.

Veröffentlicht am 13.02.2017

Brünhilde die Dritte

Totenrausch
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Mit Totenrausch endet die Trilogie um die Bestatterin und Mörderin Brünhilde Blum. An dieser Krimireihe von Bernhard Aichner ist so gut wie alles ungewöhnlich.

Da ist zum einem mal die Hauptfigur. Brünhilde ...

Mit Totenrausch endet die Trilogie um die Bestatterin und Mörderin Brünhilde Blum. An dieser Krimireihe von Bernhard Aichner ist so gut wie alles ungewöhnlich.

Da ist zum einem mal die Hauptfigur. Brünhilde ist ein sehr sperriger, über weite Strecken fast undurchschaubarer Charakter. Im ersten Band lernten wir ja ganz kurz noch eine weiche Seite an ihr kennen, die aber mit dem Tod ihr Nahestehender und ihren eigenen Morden fast völlig verschwand. Auch wenn sie ihre Töchter abgöttisch liebt und wie eine Wolfsmutter gegen alle Widrigkeiten beschützt, so ist sie doch ein seltsam kühler Mensch, der den Leser und seine Zuneigung nicht so ohne weiteres erobert.

Dann haben wir da einen Schreibstil und einen Erzählrythmus, der auf den Leser schon mal einprasselt wie ein Gewitter. Es gibt wenig wirklich lange Beschreibungen. Die Sätze sind kurz und knackig, die Aussagen klar und ohne große Redundanzen. Aichner und Blum sprechen beide Klartext. Der Raum dazwischen lässt teilweise wenig Platz für Spekulationen oder Grauzonen aber es ist einfach mitreißend und das Tempo der Geschichte ist dadurch sehr hoch. Aichner nennt seine Heldin auch rüde meistens nur Blum. Dadurch nimmt er ihr das weiblich-zarte und gibt ihr Kraft und Härte.
Der Plot an sich bietet ein paar nette Dinge, die man so noch nicht in vielen Büchern des Spannungsgenres gelesen hat. Ich kenne keine Bestatterin, Mörderinnen mit so wenig Reuegefühlen gibt es auch selten und Blum`s Leben wird kaum durch unnötige Emotionen verwässert. Wichtig sind nur die Kinder.

Der dritte Teil kann qualitativ wieder an den ersten anschließen. Deshalb habe ich das Buch auch gerne und zügig gelesen und am Ende war mir Blum doch sympathischer, als ich es anfangs erwartet hatte. Das Buch und Brünhilde sind gegen alle Konventionen frech, stark und nachhaltig.

Veröffentlicht am 18.01.2017

Die Detox-Diät

Vegan for Fit Gipfelstürmer – Die 7-Tage-Detox-Diät
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Obwohl ich weder Veganer noch Vegetarier bin, habe ich bereits zwei Hildmann-Kochbücher in meinem Buchregal. Ich schätze seine kreativen Ideen. Seine leckeren Rezepte kann man gut auch in den Kochhaushalt ...

Obwohl ich weder Veganer noch Vegetarier bin, habe ich bereits zwei Hildmann-Kochbücher in meinem Buchregal. Ich schätze seine kreativen Ideen. Seine leckeren Rezepte kann man gut auch in den Kochhaushalt eines Normalessers integrieren. Er ist ein hervorragender Ideenlieferant und es muss ja nicht unbedingt immer Fleisch auf den Tisch, um die Familie glücklich zu machen.

Das neue Buch ist eine Weiterentwicklung, denn es ist nicht nur ein Kochbuch sondern es greift die aktuell sehr angesagte Detox-Diät auf und ist als Anleitung und Hilfestellung dafür gedacht. Dementsprechend wird das Thema und die Idee hinter dieser Diät gründlich erläutert und dann Stück für Stück umgesetzt. Es gibt natürlich nach den trockenen Grundlagen auch jede Menge Rezepte für 7 Tage. Das Wort Diät soll hier nicht abschrecken, sondern eigentlich nur als Start oder Ansatzpunkt für eine gesündere Ernährung, ja eigentlich eine ganze Lebensweise gelten.

Abgerundet wird der Ernährungsplan und die Rezepte von einem einfachen aber effektiven Fitnessprogramm, welches Hildmann persönlich in anschaulichen Bildern vormacht.

Das Buch ist optisch hochwertig, wie alle seine Bücher. Die Rezepte sind relativ einfach nach zu kochen, allerdings sind es halt nur rein vegane Gerichte, also benötigt man auch Ersatzstoffe oder spezielle Zutaten, die in einem „Normalen“ Haushalt sicherlich fehlen.

Ein interessantes Buch aber man sollte sich schon für dieses spezielle Diät-Thema interessieren. Es ist kein normales Kochbuch. Da haben mir seine anderen Bücher eindeutig besser gefallen.

Veröffentlicht am 18.01.2017

Das Erwachen

Das Erbe der Macht - Schattenchronik 1: Das Erwachen (Bände 1-3)
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Das Erbe der Macht von Andreas Suchanek wurde, nachdem es erst nur eine Online-Reihe war, nun als sehr ansprechende Hardcover-Ausgabe mit dem ersten Teil „Das Erwachen“ herausgebracht. Das Cover ist sicherlich ...

Das Erbe der Macht von Andreas Suchanek wurde, nachdem es erst nur eine Online-Reihe war, nun als sehr ansprechende Hardcover-Ausgabe mit dem ersten Teil „Das Erwachen“ herausgebracht. Das Cover ist sicherlich ein Eye-Catcher für Fantasy-Leser.

Erzählt wird von einer magischen Welt, die neben der uns bekannten Realwelt existiert. Keine schlechte Idee, aber eine, die nicht neu ist. Und daran hapert es meiner Meinung nach auch besonders. Daran, dass viele Elemente dieser Reihe abgekupfert oder zumindest etwas bemüht rüber kommen. Da gibt es den jungen Mann, Alexander Kent, der plötzlich zu einer Art erwachsenen Zauberlehrling wird nachdem ihn ein magischer Geist quasi übernommen hat; da gibt es die magischen Kämpfer, die sich zanken und zoffen und in teils ziemlich albernen Dialogen zu Gange sind; da wimmelt es von historischen Persönlichkeiten, die seit Jahrhunderten gegen das Böse kämpfen müssen und doch trotz ihrer wohlklingenden Namen wie Johanna von Orleons oder Leonardo da Vinci, seltsam blass bleiben.

Mich konnte die Geschichte nicht fesseln. Das lag vor allem am Schreibstil, der mir oft zu holprig rüber kam und neben diversen Rechtschreibfehlern auch Schwächen im Ausdruck hatte. Der Plot legte Wert auf Aktion und wollte mit lockeren Dialogen fesseln, aber mir waren weder die Charaktere noch die Story wirklich interessant genug konzipiert, um mir den Einstieg in eine neue Fantasyreihe richtig schmackhaft zu machen.

Schade. Mich konnte das Buch nicht fesseln und ich werde die Fortsetzung wohl nicht mehr lesen.

Veröffentlicht am 18.01.2017

lesenswert

Calendar Girl - Ersehnt (Calendar Girl Quartal 4)
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Der vierte und letzte Band der Calendar Girl Reihe ist inhaltlich anders als die drei Vorgänger. Zwar ist die Struktur in drei Monate gleich geblieben - Oktober, November, Dezember - aber Mia ist jetzt ...

Der vierte und letzte Band der Calendar Girl Reihe ist inhaltlich anders als die drei Vorgänger. Zwar ist die Struktur in drei Monate gleich geblieben - Oktober, November, Dezember - aber Mia ist jetzt voll und ganz für Wes da, die beiden sind endgültig ein Paar. Mia hat ihren Hostess-Job aufgegeben. Alle Schulden sind bezahlt. Die beiden haben jetzt mit der Vergangenheit zu kämpfen und nicht alles ist eitel Sonnenschein, wie man es ihnen natürlich wünschen würde. Obwohl die Autorin Audrey Carlan natürlich immer noch in einem lockern Schreibstil erzählt und versucht, den Leser vor allem zu unterhalten. Mia hat sich weiterentwickelt, ist sicherlich reifer geworden. Ihr Liebe zu Wes wird tiefer. Er braucht sie, leidet unter den Folgen seiner Entführung. Auch Mia muss ihr Leben weiterhin ordnen.

Mir hat am besten gefallen, dass die Bücher alle einen positiven Grundtenor haben. Trotz aller Probleme geht es immer in die Zukunft. Man hat nie den Eindruck, die beiden würden es nicht schaffen. Diese Zuversicht entspricht auch meiner Grundeinstellung. Deshalb gefällt mir die Geschichte wohl auch gut.