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Veröffentlicht am 31.10.2016

nicht empfehlenswert

Die Stille vor dem Tod
4

Smoky Barrett ist zurück. Diesmal hat sie es nicht nur mit einem einzigen Bösewicht zu tun, der seine Opfer foltert und ermordet. Eine ganze Gruppe, eine Organisation mit großer Macht und schier unerschöpflichen ...

Smoky Barrett ist zurück. Diesmal hat sie es nicht nur mit einem einzigen Bösewicht zu tun, der seine Opfer foltert und ermordet. Eine ganze Gruppe, eine Organisation mit großer Macht und schier unerschöpflichen Geldmitteln ist es, die seit Jahrzehnten das Böse auf die Welt bringt. Und im Laufe der Ermittlungen muss sie feststellen, dass auch Morde aus der Vergangenheit mit diesem neuen Fall zu tun haben, ja, dass persönliche Schicksalsschläge unter einem ganz neuen Licht betrachtet werden müssen.

Es beginnt furios und blutig und schon bald reiht sich Rätsel an Rätsel und Leiche an Leiche. Aber anstatt dies dann Stück für Stück aufzuklären und aufzudröseln wird die Story immer wilder und seltsamer. Der Autor erzählt keine stringente Geschichte sondern nutzt Zeitungsausschnitte und lange Traumsequenzen, um wichtige Handlungssegmente zu beschreiben, zusammenzufassen oder zu erklären.

Ich hatte das Gefühl, dass Cody McFadyen krampfhaft versuchte, sich selbst und seine Bücher zu überbieten, in dem er Brutalität an Grausamkeit reihte, Perversitäten am Fließband beschrieb, die für die eigentliche Handlung keine wichtige Rolle spielten. Seine Täter waren allesamt unmenschliche Monster, von deren Beweggründen man rein gar nichts erfuhr. Sie kamen aus dem Nirgendwo und es war mir nicht klar, worum es eigentlich bei all dem wirklich ging. Zeitweise lag die Vermutung nahe, alles würde sich um Smoky konzentrieren, aber auch dafür gab es keinen nachvollziehbaren Grund.

Diesmal konnte mich auch Smoky und der Rest der Protagonisten nicht überzeugen. McFadyen spricht in den Interviews davon, dass er unbedingt eine Weiterentwicklung und Veränderung seiner Charaktere wollte. Aber dies ist ihm meiner Meinung nach nicht wirklich glaubwürdig gelungen. Er verwendet zwar mindestens die Hälfte des Buches darauf, Gefühle zu beschreiben, zu hinterfragen, zu erklären. Aber ganz am Schluss entwickelt Smoky sich einfach wieder zurück und reagiert für mich unlogisch. Und Teile ihres Teams legten ein ziemlich kindisches und für die Dramatik des Falles unpassendes Verhalten an den Tag.

Ich finde es echt schade, dass Cody McFadyen sein Potential nicht ausgeschöpft hat. Es gibt ein, zwei kurze Szenen, die wirklich gut geschrieben sind und bei denen sein Talent aufblitzt. Aber das reicht leider nicht für ein ganzes Buch. Und es reicht bei mir im Augenblick nicht mal dafür, dass ich die Fortsetzung lesen möchte.

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Veröffentlicht am 08.05.2022

Flop

Liquid
0

Madeleine Alberti forscht in den USA an einem Bewässerungssystem und kommt dabei einem ganz anderen Projekt auf die Spur, in welchem ein seltsames bargeldloses Zahlungssystem an einfachen Arbeitern ausprobiert ...

Madeleine Alberti forscht in den USA an einem Bewässerungssystem und kommt dabei einem ganz anderen Projekt auf die Spur, in welchem ein seltsames bargeldloses Zahlungssystem an einfachen Arbeitern ausprobiert wird. Dabei wird den Menschen u.a. ein Chip implantiert. Als die Tragweite dieses Experiments klar wird, entwendet sie Beweismaterial und setzt sich nach Mexico ab. Dort gerät sie an einen Drogenboss, der ihr zwar bei der Flucht helfen will, aber sein ganz eigenes Ding im Kopf hat.

Das Buch klang vielversprechend und ich habe es geschenkt bekommen.

Für mich war der Roman der erste große Flop in diesem Jahr. Die Handlung zog sich wie Kaugummi. Überbordende, unbegründete Brutalität wechselte sich mit langatmigen Beschreibungen und seltsamen Gefühlswallungen der Hauptdarstellerin ab. Der Plot wurde einem zwar nach und nach klar, aber ich fand ihn irgendwie total uninteressant. Ich habe das Buch nach der Hälfte abgebrochen und kann es leider gar nicht weiterempfehlen.