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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 05.02.2024

lesenswert

Wellness
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Ich war wahnsinnig gespannt auf dieses Buch. Man könnte es Szenen einer Ehe nennen, denn es handelt von einer Beziehung, die über 20 Jahre beobachtet wird. Das Paar lernt sich langsam und intensiv kennen ...

Ich war wahnsinnig gespannt auf dieses Buch. Man könnte es Szenen einer Ehe nennen, denn es handelt von einer Beziehung, die über 20 Jahre beobachtet wird. Das Paar lernt sich langsam und intensiv kennen und der Anfang hat mich sehr gefesselt. Es gibt wahnsinnig viele lange und herrliche Dialoge, die die Geschichte weitertransportieren. Aber vor allem zum Nachdenken anregen. Jeder, der selbst eine lange Beziehung geführt hat, wird hier etwas finden, das ihm bekannt vorkommt. Aber auch Dinge, die hier ganz neu beleuchtet werden. Probleme, die jedes Paar einmal mehr oder weniger haben. Fragen danach, wie eine Liebe viele Jahre überdauern kann. Wie sie sich wandelt und was bleibt, auch über lange Zeit hinweg.

Das Buch hat mich echt beschäftigt. Da es sehr dick ist, hat man lange etwas davon und trotz der ein oder andren Länge ist es nie langweilig. Eine sehr ungewöhnliche Geschichte die hier erzählt wird in einem ganz eigenen Tempo und bis zu einem unerwarteten Finale.

Wirlich lesenswert.

Veröffentlicht am 23.12.2023

guter Histoschmöker

Der Silberbaum. Die siebente Tugend
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Heinrich der Erlauchte, Markgraf von Meißen und Landgraf von Thüringen spielt eine Zentrale Rolle im neuen Buch von Sabine Ebert. Hier im ersten Band sind es die Kindheit und Jugend, die erzählt werden. ...

Heinrich der Erlauchte, Markgraf von Meißen und Landgraf von Thüringen spielt eine Zentrale Rolle im neuen Buch von Sabine Ebert. Hier im ersten Band sind es die Kindheit und Jugend, die erzählt werden. Als zweite Säule des Romanes sind die Erben aus der Hebammenreihe zu nennen. Man muss aber diese Bücher nicht gelesen haben, um dem Plot folgen zu können.

Sabine Ebert hat gut recherchiert und das merkt man auch. Es wird sehr viel geschichtliches Wissen vermittelt und dabei spielen natürlich die Kirche und die Machtkämpfe und Kriege eine große Rolle. Europa war damals ein unruhiges Pflaster und der Kampf um den Machterhalt ein unendliches Thema. Aber auch andere historische Personen wie die Heilige Elisabeth werden mit beleuchtet und man erhält einen wirklich guten Einblick in diese damalige Zeit.

Das Buch ist spannend und man kommt den Figuren sehr nahe. Das hat mir gefallen. Dabei sind natürlich nicht alle liebenswert sondern auch einige sehr sperrige dabei und das Leben damals wird nicht geschönt. Ein guter historischer Roman der Lust auf eine Fortsetzung macht.

Veröffentlicht am 23.12.2023

Geheimnisse im Nebel

Die Bibliothek im Nebel
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Der Titel von Kai Meyers neuem Roman "Die Bibliothek im Nebel" ist sozusagen auch Programm. Der Leser wird hineingeworfen in eine komplizierte, über Jahrzehnte währende Geschichte, die so verwinkelt und ...

Der Titel von Kai Meyers neuem Roman "Die Bibliothek im Nebel" ist sozusagen auch Programm. Der Leser wird hineingeworfen in eine komplizierte, über Jahrzehnte währende Geschichte, die so verwinkelt und geheimnisvoll ist, dass lange im Nebel scheint, um was es hier eigentlich geht. Um ein Manuskript geschrieben 1917 in St. Petersburg? Um eine Frau, die aus Russland geflüchtet ist? Um eine Frau, die sich in ein großes Haus mit einer seltsamen Bibliothek zurückgezogen hat? Kai Meyer scheut sich keineswegs davor, den Leser erst mal zu verwirren und im Dunklen tappen zu lassen. Drei ineinander verwobene Zeitebenen, in der Liebe, Diebstahl und einge Mordfälle eine Rolle spielen. Da wird schon was geboten. Das bringt Spannung und man will unbedingt wissen, wie das alles miteinander zusammenhängt.

Am Ende schafft Meyer ist, dass alle Rätsel gelöst, alle losen Fäden verknüpft sind. Von mir eine absolute Leseempfehlung.

Veröffentlicht am 12.12.2023

Buch zum Film

Bevor die Welt sich weiterdreht
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Ich musste das Buch allein schon deshalb lesen, weil mich das Schicksal der Hauptdarstellerin brenndend interessiert hat. Johanna kommt aus dem Krieg. Das alleine ist schon ungewöhnlich, denn normalerweise ...

Ich musste das Buch allein schon deshalb lesen, weil mich das Schicksal der Hauptdarstellerin brenndend interessiert hat. Johanna kommt aus dem Krieg. Das alleine ist schon ungewöhnlich, denn normalerweise sind es ja die Soldaten - also Männer - um die es geht, wenn von Kriegsheimkehrern erzählt wird. Hier ist es eine junge Krankenschwester. Aber eine, die nicht zerstört wurde von all dem Leid sondern eine, die stark geworden ist. Und um das zu retten, was ihr das wichtigste im Leben ist, lässt sie sich auf ein gefährliches Spiel mit Spionen ein.

Dass es sich um ein Buch zu einer Serie handelt war mir bewusst. Deshalb habe ich akzeptiert, dass manchmal die Tiefe der Charakter fehlt, da hier eine Kamera im Hintergurnd läuft und die zeigt Dinge, die im Buch nicht beschrieben werden. Leider nicht beschrieben werden. Das möchte ich betonen. Denn die Geschichte hat mir eigentlich gut gefallen. Der fehlende fünfte Stern ist diese leichte Unzufriedenheit, wenn Handlungen unlogisch erscheinen oder unvermittelt Personen auftauchen, die nicht ausreichend eingeführt und erklärt wurden. Da scheint das Skript nicht genug hergegeben zu haben und der Autor wollte oder durfte nichts dazu "erfinden".

Die Serie will ich auf jeden Fall gucken.

Veröffentlicht am 12.12.2023

Um die 50

Eine halbe Ewigkeit
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Ich habe mich sehr auf das neue Buch von Frau Kürthy gefreut. Seit ich bei einer ihrer Lesungen war, bin ich ein richtiger Fan. Auch ihren Podcast finde sehr empathisch und interessant.

Die Geschichte ...

Ich habe mich sehr auf das neue Buch von Frau Kürthy gefreut. Seit ich bei einer ihrer Lesungen war, bin ich ein richtiger Fan. Auch ihren Podcast finde sehr empathisch und interessant.

Die Geschichte einer alt werdenden Cora ist sicherlich eine, die die Autorin auf gewisse Weise selbst gerade erlebt, erlebt hat oder in ihrem Freundinnenumfeld gesehen hat. Man merkt, dass da Erfahrungen einfließen. Schade finde ich, dass die Story an sich sehr vorhersehbar ist. Ganz normal, eher durchschnittlich. Das ist natürlich okay. Aber irgendwie mag ich es lieber, wenn ich etwas lese, was ich entweder so nicht kenne oder von dem ich auf die ein oder andere Art überrascht werde. Deshalb ein Sternchen Abzug.

Der Erzählton ist gewohnt weiblich-ironisch, ein wenig despektierlich und sehr warmherzig. Frau Kürthy ist eine kluge Autorin und sie regt durchaus zum Nachdenken mit dem an, was ihre Hauptdarstellerinnen so denken und reden. Man hat den Eindruck, man würde Cora kennen. Die Frau von nebenan um die 50.