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Veröffentlicht am 15.09.2016

the other girl

The other Girl
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Meiner Meinung nach läuft „The other girl“ von Maggie Mitchell leider im falschen Genre. Der Thriller-Anteil ist weniger als 1/3 des Buches und selbst da sehr verhalten. Es handelt sich eher um eine psychologische ...

Meiner Meinung nach läuft „The other girl“ von Maggie Mitchell leider im falschen Genre. Der Thriller-Anteil ist weniger als 1/3 des Buches und selbst da sehr verhalten. Es handelt sich eher um eine psychologische Studie zweier Frauen, die als Teenager von einem Mann entführt und einige Wochen zusammen gefangen gehalten wurden. Die Autorin beschäftigt sich sehr ausführlich mit der Frage, wie die Mädchen diesen seelischen Ausnahmezustand verarbeiten. Der größte Teil des Buches spielt ca. 20 Jahre später. Die eine ist immerhin Professorin geworden, während die andere erfolglose Schauspielerin und alkoholabhängig ist.

Die eine schreibt ein Buch, in welchem sie ihre traumatische n Erlebnisse aufarbeiten will und als es verfilmt werden soll, bekommt es die andere in die Hände und soll eine Rolle darin spielen. Erst da treffen die zwei Frauen wieder aufeinander. Die Frage ist, ob sie sich vielleicht gegenseitig helfen können, doch noch über die Entführung hinwegzukommen. Ob es ihnen hilft, dass sie die Gemeinsamkeit, die sie bei der Gefangennahme hatten, jetzt in eine Freundschaft umwandeln und verarbeiten, was kaum zu verarbeiten ist.

Es wird aus wechselnder Perspektive berichtet, so dass man gut in die unterschiedliche und doch so ähnliche Gefühlswelt der Hauptdarstellerin gelangt. Ich fand allerdings, dass sich das Ganze etwas zieht, da ich ja mit einem Thriller gerechnet hatte und eigentlich kein großer Fan von dieser Art von Geschichten bin. Deshalb habe ich auch relativ lange gebraucht, bis ich durch war und habe es oft wegen eines anderen Buches zur Seite gelegt. Soll aber nicht heißen, dass es nicht jemand anderem besser gefallen könnte. Der Schreibstil war gut zu lesen und das Cover ist wirklich sehr schön.

Veröffentlicht am 15.09.2016

spannend

Das eiserne Haus
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Das eiserne Haus ist sicherlich nichts John Hart's bester Thriller. Aber er ist auf jeden Fall von der ersten Seite an extrem spannend. Michael, ein Profi-Killer, will nach langen Jahren in einer Mafia-Organisation ...

Das eiserne Haus ist sicherlich nichts John Hart's bester Thriller. Aber er ist auf jeden Fall von der ersten Seite an extrem spannend. Michael, ein Profi-Killer, will nach langen Jahren in einer Mafia-Organisation aussteigen. Er hat Elena kennen- und liebengelernt und jetzt, da sie ein Kind von ihm erwartet, will er sein Leben ändern. Der Zeitpunkt scheint günstig, da sein alter Auftraggeber im Sterben liegt und mit seinem Weggang einverstanden ist. Leider sind dessen Nachfolger nicht seiner Meinung und nach einer blutigen Auseinandersetzung muss Michael mit seiner Freundin fliehen. Er will vor seiner endgültigen Flucht nur noch seinen Bruder besuchen, den er seit 20 Jahren nicht mehr gesehen hat, da er fürchtet die Mafia-Killer könnten ihn als Druckmittel verwenden.

Julian wurde vor 20 Jahren von einem Senator und dessen Frau Abigail adoptiert und ist Schriftsteller geworden. Er leidet an Schizophrenie und ist schwer krank als Michael kommt. Aber er kann seinem Bruder noch ein Geheimnis zuflüstert. Und plötzlich stapeln sich Leichen im See und alle sind unliebsame Kameraden aus der Vergangenheit der Brüder. Wer hat sie ermordet? Elena, die nie wusste, was ihr Freund so treibt, braucht Abstand von all dem Blut und gerät deshalb in die Fänge von Michaels Verfolgern.

Mehr will ich jetzt nicht verraten. Es gibt allerdings noch jede Menge Wendungen, viele Tote und überraschende Wahrheiten, die ans Licht gezerrt werden. Toll fand ich, dass einige Personen im Laufe der Geschichte ganz anders sind, als erwartet. Z.B. der Leiter des Kinderheims oder der Senator. Und dass die Hauptpersonen, wie Elena, eine Entwicklung durchmachen, die nachvollziehbar ist und den Charakteren Tiefe verleiht.Hervorzuheben ist auch die schöne Sprache, die weit über dem gängigen Thrillerniveau liegt und lebhafte Bilder im Kopf produziert.

An zwei, drei Stellen fand ich allerdings, dass die Handlung zu stilisiert war. Hier wäre wohl weniger mehr gewesen. Das wirklich jede Person einen doppelten oder dreifachen Boden hat, ist etwas anstrengend und man fragt sich dann unwillkürlich - na, was kommt jetzt noch. Die Gewalttaten, vor allem der Mafia-Killer, sind sehr brutal für Leib und Seele und Michael hat auch nicht wirklich Hemmungen, ganze Horden von Menschen schnell mal zu töten. Also vielleicht auch da ein bisschen zu viel. Dadurch werden die Toten zu einer Einheitsmasse degradiert.

Dennoch habe ich das Buch sehr gerne und sehr schnell gelesen und werde auf jeden Fall auch beim nächsten Roman dieses Autors wieder zugreifen.

Veröffentlicht am 15.09.2016

guter Krimi

Meerjungfrau (Ein Falck-Hedström-Krimi 6)
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Es ist nicht mein erstes Buch von Frau Läckberg. Allerdings habe ich diesmal sehr lange dafür gebraucht. Die Story an sich ist interssant und die Protagonisten sind einfühlsam und ausführlichst beschrieben. ...

Es ist nicht mein erstes Buch von Frau Läckberg. Allerdings habe ich diesmal sehr lange dafür gebraucht. Die Story an sich ist interssant und die Protagonisten sind einfühlsam und ausführlichst beschrieben. Aber vor allem in der ersten Hälfte des Buches war das für mich auch der Grund, dass ich nicht recht warm wurde. Es war mir einfach zu wenig Krimihandlung und zu viel über Schwangerschaft und anderen Familien- und Beziehungskram und jede Menge Geheimnistuerei. Demenstprechend kommt der Thrill erst so langsam in Schwung. Nach einigen Drohbriefen und erfolglosen Ermittlungen von Patrick, nachdem die erste Leiche gefunden ist und sich Erika auf die "Jagd" macht, kommt die Geschichte für mich erst in Schwung. Dieser nordische Krimi ist mit viel Psychologie gestrickt und durch die vielen verschiedenen Personen und verschiedene Zeitebenen wird das Buch nicht langweilig, manchmal vielleicht etwas unübersichtlich. Wie schon von anderen erwähnt, bin auch ich mit dem Ende nicht 100 % zufrieden. Irgendwie hat mich Frau Läckberg diesmal nicht so gefesselt aber der Krimi war trotzdem sehr solide und im oberen Drittel dieses Genres.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Volle Punktzahl

Die Larve
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Harry ist zurück - aber diesmal ist alles ein bisschen anders. Er its clean von Drogen und Alkohol und hält diesmal wirklich durch. Obwohl er im Millieu ermittelt und es u.a. auch um Drogen geht. Und irgendwie ...

Harry ist zurück - aber diesmal ist alles ein bisschen anders. Er its clean von Drogen und Alkohol und hält diesmal wirklich durch. Obwohl er im Millieu ermittelt und es u.a. auch um Drogen geht. Und irgendwie ist alles wie immer, denn Harry gerät in ernste Schwierigkeiten, muss um Leib und Leben bangen und findet sich in diversen Abgründen der menschlichen Seelen wider. Die Larve ist ein genialer Kriminalroman mit großem Thrill und knisternder Spannung. Harry wächst einem wieder mal ans Herz, neben Oleg und sogar der sterbende Gusto hat was. Überhaupt ist dieser Kniff, den Sterbenden erzählen zu lassen, eines der Highlights in diesem Buch. Neben diversen Wendungen und einem stringent und mit beeindruckender Routine erzählten Plot. Noch mehr als sonst ist Harry auf sich alleine gestellt. Er ist kein Kommissar mehr und muss fast allen Spuren alleine folgen und sich auf seinen Spürsinn und seine Erfahrung verlassen. Bin gespannt, ob es da noch Fortsetzungen und Steigerungen geben kann. Ein bisserl hatte ich zwischendrinnen mal die Befürchtung, es könnte sein letzter Fall werden. Aber am Schluss angelangt war ich mir sicher, wir werden wider von Harry Hole hören. Gott sei Dank. Ich finde, er gehört zum besten was der Krimi-Thriller-Markt zu bieten hat und ich bin begeistert, dass ich dieses Buch vorab lesen durfte.

Volle Punktzahl. Mehr davon.

Veröffentlicht am 15.09.2016

leicht und leicht spannend

Vor dem Regen kommt der Tod
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Dieser Roman von Lieneke Dijkzeul war leicht und schnell zu lesen. Das war einerseits positiv, denn der Schreibstil war klug und angenehm, die Geschichte flüssig und durch wechselnde Erzählperspektiven ...

Dieser Roman von Lieneke Dijkzeul war leicht und schnell zu lesen. Das war einerseits positiv, denn der Schreibstil war klug und angenehm, die Geschichte flüssig und durch wechselnde Erzählperspektiven wurden auch andere Sichtweisen zur Genüge beleuchtet. Aber andererseits war es auch negativ, weil ihr irgendwie die Wendungen und der richtige Kniff fehlten. Da der Mörder bekannt ist, gab es keine Finten und Fallstricke, die den Leser hätten täuschen können. Auch das Motiv war mir zu Serienmördertypisch gestrickt und brachte keine neuen Aha-Effekte. Die Charakter der Hauptdarsteller waren zwar gut beschrieben aber die Leutchen hatten irgendwie für mich kein richtiges Profil. Mir fehlten etwas die Ecken und Kanten an den Personen und dem Plot. Für einen Thriller ist es leider nur mäßig spannend und für einen Kriminalroman zu durchsichtig. Das Cover ist hervorzuheben und das die Autorin mit Sicherheit Potential hat. Aus der Masse der Neuheiten hebt es sich allerdings für mich nicht hervor.