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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 25.02.2024

interesante Story

Yellowface
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Die Autorin Kuang hat mich letztes Jahr mit "Babel" umgehauen. Schon lange hatte ich keinen so guten Fantasyroman mehr gelesen. Ausgefeilt, intelligent und ambitioniert. Auch wenn ich etwas überrascht ...

Die Autorin Kuang hat mich letztes Jahr mit "Babel" umgehauen. Schon lange hatte ich keinen so guten Fantasyroman mehr gelesen. Ausgefeilt, intelligent und ambitioniert. Auch wenn ich etwas überrascht war, dass die Autorin das Genre wechselt, war ich sehr sehr gespannt auf "Yellowface".

June Hayward ist eine junge ehrgeizige aber wenig erfolgreiche Autorin. Befreundet ist sie mit der aufstrebenden und um einiges erfolgreicheren Athena Liu. Die Freundschaft ist ungewöhlich und brüchig. Man weiß gar nicht so recht, was die eine an der anderen findet. Als Athena überraschend stirbt, stiehlt June deren gerade beendetes Manuskript und gibt es als ihr eigenes aus.

Erzählt wird über Lüge und Ehrgeiz, über die skurilen Methoden der Buchbranche, über die Macht der Medien, über eine junge Frau, die einen Fehler nach dem andern begeht, in der Hoffnung, sie könnte Erfolg und Ruhm einheimsen.

Toll geschrieben, fesselnder Plot. Nicht ganz so gut wie Babel. Aber da hat sie die Messlatte auch denkbar hoch gesteckt.

Veröffentlicht am 25.02.2024

unterhaltsam

Thieves’ Gambit
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Der Klappentext war so ungewöhnlich wie vielversprechend. Eine Diebesgeschichte, ein Wettstreit unter Dieben. Und eine junge Frau ist mittendrin.

Rosalyn Quest ist die Tochter einer legendären Diebesfamilie. ...

Der Klappentext war so ungewöhnlich wie vielversprechend. Eine Diebesgeschichte, ein Wettstreit unter Dieben. Und eine junge Frau ist mittendrin.

Rosalyn Quest ist die Tochter einer legendären Diebesfamilie. Als Preis für den Wettstreit der Diebe winkt die Erfüllung eines Wunsches. Rosalyn ist ein toller Charakter. Und da in der Ich-Person erzählt wird, lernt man sie recht schnell kennen. Sie versteht ihr Handwerk und mit wachsender Spannung folgt man ihren Bemühungen. Schön fand ich auch, dass es einige ebenfalls sehr starke Nebenfiguren gab und dass die Liebesstory, die ja in diesem Genre unabdingbar scheint, nicht zu aufdringlich ist und nicht die Hauptrolle spielt.

Angenehm auch, dass es ein Stand Alone ist und man nach dem Finale das Buch zufrieden zuklappen kann.

Ein schönes Buch für Jugendliche und ich kann es weiterempfehlen.

Veröffentlicht am 05.02.2024

etwas flach

Star Bringer
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Ich liebe Science Fiction. Und da ich Tracy Wolff noch nicht kannte, dachte ich mir, das wäre genau der richtige Zeitpunkt diese Autorin für mich zu entdecken. Ich habe mir also das Hörbuch gegönnt und ...

Ich liebe Science Fiction. Und da ich Tracy Wolff noch nicht kannte, dachte ich mir, das wäre genau der richtige Zeitpunkt diese Autorin für mich zu entdecken. Ich habe mir also das Hörbuch gegönnt und war gespannt.

Gleich vorweg, ich hätte vielleicht besser zum Buch gegriffen. Mir war nicht klar, dass aus der Sicht sehr vieler verschiedener Darsteller erzählt wird und ich wirklich Probleme hatte, diese im Hörbuch immer zuzuordnen. Da auch immer in der Ich-Perspektive erzählt wird, ist da nicht immer klar ersichtlich. Und ich fand auch, dass die Charaktere zu wenig differenziert beschrieben wurden, so dass einige für mich sehr ähnlich rüber kamen.

Das SF-Setting war okay aber nichts wirklich Neues und ich hatte oft den Eindruck dass das nur Staffage war und es eigentlich um Liebesgedöns und jugendliche Probleme ging. Ich habe für mich den Eindruck, ich bin nicht die Zielgruppe und mir hat der Erzählstil nicht gefallen. Schade.

Veröffentlicht am 05.02.2024

intensive Familiengeschichte

Leuchtfeuer
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HInter einem wundervollen Cover und einem vielversprechenden Titel verbirgt sich in "Leuchtfeuer" eine intensive Familiengeschichte. Ein Autounfall, in den drei Jugendliche verwickelt waren, endet für ...

HInter einem wundervollen Cover und einem vielversprechenden Titel verbirgt sich in "Leuchtfeuer" eine intensive Familiengeschichte. Ein Autounfall, in den drei Jugendliche verwickelt waren, endet für eine von ihnen tödlich. Damit werden zwei Nachbarsfamilien aus ihrem glücklichen und scheinbar so normalen Alltag gerissen und weder die eine noch die andere finden auch nach vielen Jahren wirklich wieder dahin zurück.

Man mag es Schicksal nennen, oder Unglück. Zufall oder einen Fehler. Was auch immer man als Grund für den Tod eines jungen Menschen sieht, so sind es doch die, die zurückbleiben, die damit leben und überleben müssen. Das versucht jeder und jede der Betroffenen auf unterschiedliche Weise. Manches Mal hilft es, dass die ganze Familie davon betroffen ist aber meist steht doch jeder für sich alleine.

Durch ein Kind aus einer nachfolgenden Generation wird plötzlich ein neues Licht, ein Leuchtfeuer, auf die Gefühle und Geschehnisse geworfen.

Ein Buch das ruhig und mit einer großen Portion Traurigkeit daherkommt. Wer diese Art von Thema nicht scheut, der wird mit einer Geschichte belohnt, die sehr viel Kraft und Weisheit entwickelt und zum Nachdenken und reflektieren anregt.

Veröffentlicht am 05.02.2024

bewegend und düster

Die Hexen von Cleftwater
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Die Story ist nichts für zarte Gemüter. Aber das hatte ich auch nicht erwartet, denn das Thema Hexenverfolgung ist eigentlich immer schwere Kost. Fasziniert hat mich die Ausgangssituation einer stummen ...

Die Story ist nichts für zarte Gemüter. Aber das hatte ich auch nicht erwartet, denn das Thema Hexenverfolgung ist eigentlich immer schwere Kost. Fasziniert hat mich die Ausgangssituation einer stummen Magd, die mitten in die Hexenprozesse geworfen wird und versucht, den beschuldigten Frauen zu helfen, obwohl sie selbst immer in Gefahr schwebt.

Das Buch hat einen wirklich schönen Erzählstil, der auch die furchbaren und beängstigenden Vorgänge bei den Hexenprozessen so schildert, dass sie einem sehr nahe gehen und man mit den Frauen mitfürchten muss. Das ist natürlich oft kaum erträglich für den heutigen Verstand aber auch wirklich toll gemacht.

Das Buch ist traurig und düster und man ist froh, dass diese Zeiten zumindest in Europa endgültig vorbei sind. Dennoch finde ich es wichtig, nicht zu vergessen, was die Kirche Frauen angetan hat. Und wie die Gesellschaft Unschuldige gerichtet hat. Damit so etwas nie mehr passiert.