Eine Geschichte mit Höhen und Tiefen…
Late NightMeine Meinung:
Nachdem ich bei „Unter Haien“ eher mit einer lockeren und möglicherweise auch hitzigen Business Romance gerechnet habe, war ich natürlich zunächst überrascht von der Triggerwarnung. Ich ...
Meine Meinung:
Nachdem ich bei „Unter Haien“ eher mit einer lockeren und möglicherweise auch hitzigen Business Romance gerechnet habe, war ich natürlich zunächst überrascht von der Triggerwarnung. Ich hätte es besser gefunden, wenn es lediglich einen Hinweis auf mögliche Trigger gegeben hätte und man die Triggerwarnung hinter die Story gesetzt hätte.
Die Autorin präsentierte uns in ihrem neusten Roman einen detaillierten Schreibstil, der sich wiederum sehr angenehm las. Auch wenn dieser oftmals zu genaue Schilderungen beinhaltete, die nicht unbedingt zwingend für den weiteren Verlauf der Geschichte notwendig gewesen wären.
Natürlich möchte ich in meiner Rezension auch ein paar Sätze über die Protagonisten verlieren, schließlich wirken sich authentische und vor allem vielfältige Persönlichkeiten positiv auf die Geschichte und das eigene Gefühl, dass man während des Lesens entwickelt, aus.
Zunächst muss ganz klar gesagt werde , dass Ruben es mir wirklich nicht leicht gemacht hat ihn zu mögen. Er schickte mich auf eine Achterbahnfahrt der Gefühle, bei der ich neben Antipathie und Abneigung auch Mitleid verspürte. Auf ihn trifft das Sprichwort „Harte Schale, weicher Kern“ 1:1 zu. Nach außen hin ist er der harte Kerl an dem alles abzuprallen scheint, doch tief in seinem innersten verbirgt sich ein Mann, dessen mentale Gesundheit stark belastet ist. Neurosen, Selbstzweifel sowie die Angst vor Misserfolgen machen ihm das Leben schwer. Leider ließ er einen nie so wirklich hinter seine Maske blicken.
Was jedoch direkt klar war: Ruben ist sofort Feuer und Flamme für Lou und aus keinesfalls allein mit diesen Empfindungen, denn Lou geht es genauso! Doch es wäre ja „langweilig“, wenn der Leser eine reibungslose Liebesgeschichte in den Händen halten würde und so sorgte die Autorin dafür, dass beide Protagonisten sich in einem Gewissenskonflikt befinden. Sie möchten ein professionelles Verhältnis zueinander wahren und versuchen zunächst ihre Empfindungen füreinander zu unterdrücken. Doch, welch ein Wunder, stellt sich heraus, dass die Liebe sich nicht beeinflussen und schon gar nicht aufhalten lässt.
Die Interaktionen und Dialoge hielten für den Leser ein Wechselbad der Gefühle bereit. Während mich einige wirklich gut unterhielten, strapazierte wieder andere meine Nerven.
Ich fand es zudem echt schade, dass Lou‘s autistische Schwester Pauline nicht mehr Aufmerksamkeit geschenkt wurde. Bei dem Begriff Autismus handelt sich um eine komplexe Entwicklungsstörung, die nicht umfassend genug dargestellt wurde. Zumal diese Störung eine tragende Rolle in der Geschichte, denn sie ist der Grund dafür, weshalb Lou die App entwickelt hat und ihr diese so viel bedeutet.
Fazit: Eine Geschichte, die für den Leser zwar Höhen und Tiefen bereithielt aber sich im Endeffekt als einen netten Lesesnack erwies, der ohne großes Drama und fiesen Cliffhanger auskam.
Anmerkung: Ich möchte mich an dieser Stelle nochmals beim Verlag für die Bereitstellung eines Rezensionsexemplars bedanken.