Es hat mich frustriert zurückgelassen.
When it's Real – Wahre Liebe überwindet allesDas Buch lässt sich durch den flüssigen Schreibstil gut lesen und ist insgesamt recht seichte Unterhaltung. Manche Formulierungen klingen altbacken und/oder total kitschig und irgendwie fühlt es sich an, ...
Das Buch lässt sich durch den flüssigen Schreibstil gut lesen und ist insgesamt recht seichte Unterhaltung. Manche Formulierungen klingen altbacken und/oder total kitschig und irgendwie fühlt es sich an, als wäre man manchmal Anfang der 00er gefangen. Außerdem ist die Bezeichnung "Chick" irgendwie echt grausig
Für Vaughn hätte ich mir eine stärkere Charakterentwicklung gewünscht. Schon zu Beginn wird schnell klar, dass sie Konflikte meidet und sich lieber wie Dreck behandeln lässt, als ihrem gegenüber - in dem Fall ihrem Freund W - Kontra zu geben. W ist total manipulativ und ekelhaft. Seine Respektlosigkeit hat mich während des Lesens so wütend gemacht. Ugh! Sie war mir durchgehend einfach zu naiv und gutgläubig und ich hätte mir wirklich gewünscht, dass sie mal auf den Tisch haut und für sich einsteht. Sich für sich selbst stark macht und nicht immer nur alles schluckt.
Anders als Vaughn hat Oakley eine recht nette Entwicklung durchgemacht. Zwar war auch diese nicht ganz offensichtlich, aber man konnte sie definitiv wahrnehmen. Zu Beginn fand ich ihn unheimlich nervig und anstrengend, weil er die klassische, verwöhnte Göre war, die man von einem jungen Popstar erwartet. Das änderte sich aber wirklich viel schneller, als ich erwartet hätte und damit bin ich sehr zufrieden.
Ein weiterer Kritikpunkt an "When it's real" sind die angefangenen Handlungsstränge, die einfach nicht mehr aufgegriffen werden, obwohl da noch deutliches Potenzial drinsteckte und man sie besser ausbauen hätte können. Da hätte ich mir deutlichere Abschlüsse gewünscht. Gerade, was den Konflikt mit W angeht. Ich ärgere mich so sehr darüber, dass die ganzen Punkte, die sie realisiert, nachdem er sich wie ein A/sch aufführt, einfach nicht mehr aufgegriffen und thematisiert werden. Zumal der Typ Dinge abzieht, die einfach gar nicht klar gehen.
Gut gefallen hat mir die Natürlichkeit des Verlaufs zwischen Vaughn und Oak. Die entstehende Bindung wirkt auch mich überhaupt nicht inszeniert und erzwungen, sondern realistisch und authentisch. Es macht Spaß, zu verfolgen, wie die Beiden sich kennenlernen und näher kommen.
Ansonsten merkt man doch sehr, dass es sich eher an jugendlichere Leser*innen wendet, die noch jünger sind als ich - ich bin 23. ^^' - Mir hätte ein wenig mehr Tempo, Knistern und Spannung zwischen Vaughn und Oak nichts ausgemacht.
Die Mini-Sidestory um Paisley, ihrer großen Schwester, die übrigens echt sympathisch ist, und Ty war nett, aber auch vorhersehbar.
Tatsächlich hätte ich bei dem großen Konflikt der Geschichte etwas anderes erwartet, war aber nur minimal positiv überrascht, weil auch Erin Watt hier das Rad nicht neu erfindet. Das ist okay, aber mehr auch nicht.
Das Ende hat mir nicht gefallen. Es wirkt einfach überstürzt und hingeschmiert, als hätte man einfach schnell fertig werden wollen und unterstützt mein Gefühl von angefangenen Strängen, die nicht beendet werden. Hier hätte ich mir mehr Ausbau gewünscht.
Von mir bekommt das Buch 3 Sterne und eher keine Leseempfehlung, weil ich nach dem Lesen eher frustriert als glücklich bin.