Profilbild von xNachtblume

xNachtblume

Lesejury Profi
offline

xNachtblume ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit xNachtblume über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 21.06.2020

Mein Jugendbuch des Jahres.

Das Schicksal weiß schon, was es tut
1

Ich weiß gar nicht genau, woran es lag, aber ich habe bei diesem Buch eigentlich mit einer Liebesgeschichte gerechnet. Irgendwie, ist das wohl so eine Angewohnheit bei Jugendbüchern.

Nach dem Klappentext ...

Ich weiß gar nicht genau, woran es lag, aber ich habe bei diesem Buch eigentlich mit einer Liebesgeschichte gerechnet. Irgendwie, ist das wohl so eine Angewohnheit bei Jugendbüchern.

Nach dem Klappentext rechnete ich damit, dass Maegan und Rob sich über das Matheprojekt näherkommen und sich verlieben. “Das Schicksal weiß schon, was es tut” hat allerdings mehr zu bieten als nur eine schnöde 08/15 Lovestory.

Vielmehr geht es um tiefergehende Fragen, die ich mir mit 17 Jahren – zum Glück - nicht stellen musste, um ehrlich zu sein. Es ist interessant zu sehen, wie die Figuren mit ihren Leben umgehen, die momentan alles andere als einfach verlaufen.

Das Buch regt nicht nur zum Nachdenken an, sondern zeigt einem auch, dass man aufhören sollte, vorschnell zu urteilen, dass nicht immer alles ist, wie es scheint und noch viel mehr zeigt es auf, wie wichtig Kommunikation ist. Dabei steht eine Liebesgeschichte absolut im Hintergrund, weil es viel eher um essenzielle Fragen geht. Das hat mir unheimlich gut gefallen!

Die Figuren sind nicht nur da, um zu unterhalten und um möglichst sympathisch zu sein, sondern um lebendig und authentisch zu sein. Sie haben ihre Ecken und Kanten, sie sind nicht durchgehend sympathisch und schon gar nicht machen sie alles richtig und das macht sie wirklich besonders, weil man am Ende verstehen kann, wieso ihr Verhalten für sie selbst richtig erschien.

Brigid Kemmerer schafft es, durch die Reihe weg, Figuren zu erschaffen, die menschlicher kaum sein könnten. Sie schildert die innere Zerrissenheit und das Abwägen von “richtig” und “falsch” sehr gut und ihr Schreibstil ist generell absolut angenehm. Ich wollte das Buch tatsächlich nicht mehr aus der Hand legen, bis ich mich irgendwann fix und alle ins Bett geschleppt habe.

Man liest sowohl aus Maegans Perspektive, als auch aus Robs Sichtweise, was es einfacher macht, die Beiden zu verstehen – was mir durch den grandiosen Stil von Kemmerer auch wirklich nicht schwerfiel.

“Das Schicksal weiß schon, was es tut” ist einnehmend und fesselnd. Ich habe die Figuren ins Herz geschlossen und möchte mich eigentlich noch gar nicht von ihnen verabschieden, weil es so viel Spaß gemacht hat, Maegan und Rob auf ihrer Reise durch den Dschungel voller Fragen, die das Leben so mit sich bringt, zu begleiten. Ich bin so froh, dass es mehr ist, als nur die seichte Liebesgeschichte, die ich zu Beginn erwartete, denn nun fehlen mir trotz allem ein bisschen die Worte um zu beschreiben, wie sehr ich mich in das Buch und in das, was es aussagen möchte, verliebt habe. Dieses Buch hat meine Erwartungen in allen Belangen weit übertroffen.

5 Sterne, Jahreshighlight, dicke Leseempfehlung.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 20.06.2020

All deine Perfektheiten

Was perfekt war
0

Das Buch startet mitten im Geschehen. Graham und Quinn lernen sich kennen, als sie ihre Partner miteinander beim Fremdgehen erwischen. Kein schöner Moment, aber was daraus folgt ist eine wunderschöne Liebesgeschichte. ...

Das Buch startet mitten im Geschehen. Graham und Quinn lernen sich kennen, als sie ihre Partner miteinander beim Fremdgehen erwischen. Kein schöner Moment, aber was daraus folgt ist eine wunderschöne Liebesgeschichte. Bis diese im Laufe der Jahre getrübt wird und sich die Frage stellt: "Wie lange können sich zwei Menschen an eine Vergangenheit klammern, in der beide glücklich waren, um damit eine Gegenwart zu rechtfertigen, in der beide unglücklich sind?" Das ist ein direktes Zitat aus dem Buch und ich finde, es passt perfekt zur Geschichte.

Der Schreibstil ist so, wie ich ihn von Hoover gewohnt bin. Sie schreibt angenehm unkompliziert, ohne dabei zu einfach oder langweilig zu formulieren und das Buch lässt sich wirklich super weglesen. Die Kapitel haben die perfekte Länge, ohne zu kurz oder zu lang zu sein und durch den Wechsel zwischen "Jetzt" und "Damals" erhält man einen perfekten Eindruck darüber, wie sich die Beziehung im Laufe der Jahre verändert hat. Viele Dinge, die in den "Jetzt" Kapiteln angeschnitten werden, werden in dem darauffolgenden "Damals" Kapitel erklärt, was ich irgendwie charmant finde. So ist man direkt in der Situation dabei, die zuvor angesprochen wurde und liest nicht nur eine Erinnerung daran.

Man liest das komplette Buch aus der Sicht von Quinn, bekommt zum Ende hin aber auch einen umfangreichen Eindruck aus Grahams Sicht, was mir ebenfalls gut gefiel. Dennoch wünsche ich mir in Hoovers Büchern sehr oft, dass sie auch mal die männliche Perspektive schreiben würde, weil ihre Figuren so spannend sind, dass ich mehr als nur eine Perspektive kennenlernen möchte.

Auch wenn ich nicht all zu sehr auf die Thematik des Buches eingehen werde, kann ich sagen, dass ich sie sehr authentisch umgesetzt finde. Obwohl einige meinen, dass Quinn früher das Gespräch hätte suchen müssen, sehe ich das anders. Für mich ist es verständlich, woher ihre Gedanken und Gefühle kommen und wieso sie ihre Entscheidungen trifft. Genauso kann ich auch Grahams Seite absolut nachvollziehen. Auch hier möchte ich zu einem Zitat aus dem Buch greifen, was es wirklich auf den Punkt bringt: "Das rechtfertigt zwar in keinster Weise, was er getan hat, aber etwas nicht entschuldigen zu können, heißt nicht, dass man es nicht trotzdem verstehen kann." Dieser Satz ist wunderschön und in ihm steckt so viel Wahrheit. Wenn man Dinge nur in schwarz und weiß betrachtet, wird man mit diesem Buch nicht glücklich, das kann man soweit schon mal sagen.

Hoover zeigt in angenehmem Tempo, dass das Leben mehr als nur schwarz-weiß ist, sondern aus endlos vielen Graustufen besteht. Gerade wenn man in einer ähnlichen Situation wie Quinn ist, kann man aus dem Buch so viel mitnehmen. Es regt zum Nachdenken an und viele Dinge haben mich inspiriert und mir gewisse Gedanken wieder in den Sinn gerückt, die man manchmal vergisst.

Für mich ist es ein leises Buch. Es konnte mich emotional nicht tief greifend packen. Zwar konnte ich nüchtern die Gefühle und Gedanken der Figuren verstehen, aber ich habe selten mitgefühlt. Für mich war es einfach nicht überwältigend, aber das stört mich auch nicht wirklich. Das liegt zum Großteil auch einfach an der gesamten Thematik, die nicht so mein "cup of tea" ist.

Die Stimmung ist die meiste Zeit sehr schwer und traurig. Trotzdem schafft es Hoover mit ihren Worten den Nagel auf den Kopf zu treffen und die Emotionen perfekt zu transportieren. Zumindest fiel es mir nie schwer, nachzuvollziehen, warum Quinn so denkt/fühlt.

Man hat in den "Damals" Kapiteln eine gewisse Leichtigkeit, die im Kontrast zu der Schwere der Kapitel in der Gegenwart steht. Der Wechsel nach jedem Kapitel sorgt dafür, dass man nicht völlig in dieser Trauer versinkt und einige Stellen sind wirklich witzig. Es gibt z.B. eine Milli Vanilli Anspielung, bei der ich wirklich lachen musste - wobei ich mir vorstellen kann, dass die nicht jeder versteht, vor allem gerade jüngere Leser.

Das Einzige, was mich an dem Buch minimal störte, war ein Gedankenumschwung, der, meines Erachtens, zu wenig Grundlage hatte und mich zugleich überrascht und verwirrt hatte, weil er gefühlt aus dem nichts kam. Ansonsten gibt es für mich nicht viel an diesem Buch zu kritisieren - bis auf die Tatsache, dass der englische Titel mal wieder so viel besser zur Geschichte passt, weil der Grammatikfehler von "All your perfects" im Buch erklärt wird. So ist diese kleine Geschichte, um diesen Fehler, in der deutschen Fassung und hat eigentlich keinen tieferen Sinn.

Die Geschichte ist wunderschön, die Figuren sind authentisch und es gibt viele Dinge, die einen zum Nachdenken anregen. Trotzdem konnte es mich nicht vollends erreichen. Ich mag die Geschichte um Graham und Quinn total gerne und konnte beide Figuren auch wirklich nachfühlen, aber durch die Einseitigkeit der Geschichte ist sie mir doch irgendwie ferner geblieben, als ich mir erhofft hatte. Zwar habe ich am Ende ein paar Tränchen vergossen, aber gerade zum Ende hin haben mich die "Damals" Kapitel aus meiner Spannung gerissen und ich hätte mir gewünscht, dass man vor allem am Ende, eher in dieser Atmosphäre bleibt, damit man sie richtig auf sich wirken lassen kann.

Nichtsdestotrotz und auch wenn es nicht mein liebster Hoover Roman ist, ist er absolut gelungen und definitiv empfehlenswert.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 17.06.2020

Nett für zwischendurch - mehr aber auch nicht

Lessons from a One-Night-Stand
0

Ich habe von Piper Rayne bisher nur "Flirting with Fire" gelesen, aber damit ging es mir ähnlich wie mit dieser Geschichte. Die Anfänge sind toll und dann wird die Story flach, was sehr schade ist, weil ...

Ich habe von Piper Rayne bisher nur "Flirting with Fire" gelesen, aber damit ging es mir ähnlich wie mit dieser Geschichte. Die Anfänge sind toll und dann wird die Story flach, was sehr schade ist, weil hier - bzw. bei beiden Geschichten - viel Potential vorhanden war.

Aber zurück zu "Lessons from a One Night Stand". In meinen Augen ein fast irreführender Titel, denn ... nun ja. Mir fehlen da tatsächlich die "Lessons", die die beiden aus einem One Night Stand entnommen haben - denn anscheinend, haben sie nichts daraus gelernt.

Austin hat vor neun Jahren die Entscheidung getroffen, gemeinsam mit seiner Schwester Savannah, seine 7 anderen Geschwister großzuziehen - wobei Savannah sich um das Familienunternehmen kümmerte - wieso, weshalb, warum? Lest das Buch. ;)

Amüsant fand ich die Tatsache, dass alle Geschwister wie Städte heißen. Neben den großen Geschwistern gibt es nämlich noch Brooklyn, die Zwillingspaare Sedona & Phoenix und Denver & Rome, Kingston und Juno. Ist mir allerdings auch erst aufgefallen, als Denver auf der Bildfläche aufgetaucht ist. Von den Geschwistern mag ich Sedona, Denver und Rome übrigens am liebsten. Mal sehen, was die Reihe noch so in petto hat.

Unsere Protagonistin ist Holly. Holly ist dreißig und die stellvertretende Rektorin der Schule, an der Austin als Baseball-Coach arbeitet. Nicht gerade das aufregendeste Setting, aber beide sind zu Beginn eigentlich ganz sympathisch. Außerdem erfährt man im Laufe noch von Hollys Grund, nach Lake Starlight zu ziehen, denn sie ist natürlich nicht einfach so in das Städtchen gekommen. Und ganz ehrlich: Hätte ich den Grund vorher gewusst, hätte ich das Buch nicht gelesen. Ich mag die Thematik und daraus entstehende Drama nämlich gar nicht. Weswegen mich das Buch im hinteren Mittelfeld dann auch wahnsinnig gelangweilt hat. Für mich war es zu überdramatisiert und absolut überflüssig. Figuren, die ich bis dato eigentlich mochte, haben all ihre Sympathie verloren und weiterlesen wollte ich irgendwie auch nicht mehr.

Holly ist stellenweise so sehr im Selbstmitleid und ihrer eigens erschaffenen Opferrolle versunken, dass ich wirklich nur noch genervt von ihr war. Ich kann ihre Situation absolut nachvollziehen. Ich bin in ganz ähnlichen Umständen, aber ich kann nicht verstehen, wieso ihr das so wichtig ist. Anyways.

Neben Holly gibt es natürlich auch die beste Freundin: Dana! Und Leute? Ich liebe Dana. Ihre Rolle am Ende habe ich zwar nicht ganz verstanden, aber sie hat mich durch das Buch weg herrlich amüsiert und ich konnte mich mit ihr wirklich am besten identifizieren. Sie ist witzig, ehrlich und alles andere als auf den Mund gefallen. Dana ist klasse.

Außerdem hat mir Grandma Dori gut gefallen. Sie ist zwar eine der Figuren, bei der meine Sympathie ein wenig wackelt, aber zumindest am Anfang ihres Auftritts war sie sehr erfrischend.

Generell gibt es augenscheinlich total viele Figuren, aber man findet sich wirklich schnell zurecht. Phoenix und Savannah fand ich übrigens ganz grausam und nervig, um ehrlich zu sein.

Während Austin und Holly nach ihrem One-Night-Stand also gemeinsam an der gleichen Schule unterrichten - so viel verrät uns ja schon der Klappentext - passiert inhaltsmäßig eigentlich gar nicht so viel. Die Figuren sind für mich tatsächlich ein wenig zu blass geblieben. Man begleitet die zwei zwar und auch über die Baileys erfährt man einiges an Familiengeschichte und was die einzelnen Geschwister so ausmacht - was ich eher als Storyaufbau für die Folgebände betrachte, um Interesse zu wecken - aber Holly ist eigentlich nichts weiter als..naja..Holly, 30, Rektorin. Sie mag Weißwein und schleift Möbel, wenn sie sauer ist. Und Austin verfolgt seinen Traum, endlich an einem College - außerdem von Lake Starlight, denn dort gibt es nur Highschools - coachen zu können. Irgendwie oberflächlich und das ist das, was mich ein wenig stört.

Wer auf oberflächliche Liebesgeschichten - mit seltsam gesetzten Sexszenen (eine hat mich wirklich total verwirrt. Da ist der Handlungsstrang so seltsam umgeschwungen, dass sich mir nur endlos viele Fragezeichen auftaten) - steht, der ist hier super aufgehoben. Für meinen Geschmack ist es aber zu wenig.

Selbst für eine lockerleichte Liebesgeschichte, die witzig und unterhaltsam sein soll und mich lediglich berieseln möchte, ist mir "Lessons from a One Night Stand" zu blass und nicht tief gehend genug. Ich konnte keine wirkliche Verbindung zu den Figuren aufbauen und dementsprechend gleichgültig ist meine Gefühlslage nach dem Beenden des Buches. Finde ich eigentlich sehr schade, denn mit so einer großen Familie hätte man sehr gut eine Geschichte aufbauen könnte, die das starke Familienband zeigt. Leider bleibt das Gefühl von Zusammenhalt in der Familie bei mir auf der Strecke.

"Lessons from a One-Night-Stand" ist für mich quasi wie ein One Night Stand selbst. Ich habe es gelesen und wahrscheinlich wird es mir nicht lange im Gedächtnis bleiben.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 17.06.2020

Konnte mich nicht vollends für die Hauptreihe begeistern

Die Verlassenen
0

Eine Kurzgeschichte, die neugierig auf die Reihe "Graveyard-Queen" macht.

Ree, die Protagonistin, die ein Praktikum in einer psychiatrischen Anstalt macht, wirkt zu Beginn sehr jung, dabei ist sie Anfang-Mitte ...

Eine Kurzgeschichte, die neugierig auf die Reihe "Graveyard-Queen" macht.

Ree, die Protagonistin, die ein Praktikum in einer psychiatrischen Anstalt macht, wirkt zu Beginn sehr jung, dabei ist sie Anfang-Mitte 20. Trotzdem macht sie einen netten Eindruck. Auch die anderen Figuren wirken alle "nett", mehr aber auch nicht.

Durch die Erzähler-Perspektive konnte ich mich nicht ganz so gut in die Geschichte eindenken. Alles blieb ein wenig oberflächlich und distanziert, sodass ich keine Bindung zur Geschichte oder ihren Figuren aufbauen konnte. Dennoch konnte ich Rees Gefühle ein wenig nachempfinden.

Die Idee hinter der Geschichte gefällt mir und obwohl sie die Erste ihrer Art ist, die ich lese, mochte ich die Thematik auf Anhieb, da ich Serien/Filme in dieser Richtung gerne schaue. Leider ist die Geschichte an einigen wenigen Stellen ein bisschen langatmig, bzw. gelingt es ihr nicht, mich vollends zu packen. Es ist eher was Nettes für zwischendurch.

Interesse für die Geschichte von Violets Familie hatte ich definitiv und die Enthüllung um das große Geheimnis ist durchaus schockierend, aber da alles so schnell ging und man die Figuren nur oberflächlich kennenlernt, konnte es mich auf emotionaler Ebene nicht packen.

Außerdem stören hin und wieder Fehler im Text und ein Fehler zu Beginn, in dem Ree ein Gespräch mit anhört und wenig später den Namen des Ordens kennt, der im Gespräch gar nicht erwähnt wurde. Das hat mich ein wenig verwirrt.

Ansonsten ist sie sicherlich empfehlenswert für Fans der Reihe und für jeden, der leichte Lektüre für zwischendurch sucht. Hätte ich nicht schon einen überlaufenden SuB, würde ich mir die Reihe näher ansehen. Da ich allerdings vor ungelesenen Büchern überlaufe, hat sie mich nicht genug begeistert, als dass ich sie mir auch noch zulegen würde.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 13.06.2020

Ein toller Reihenauftakt, der Lust auf mehr macht.

Fake Out - Homerun für zwei
0

Gayromances sind nichts, was ich häufig lese. "Fake Out" ist quasi erst meine dritte! Oft schreckt mich das Cover ab, weil es irgendwie wirkt, als wäre es nur ein weiteres dieser anspruchslosen Bumsbüchern ...

Gayromances sind nichts, was ich häufig lese. "Fake Out" ist quasi erst meine dritte! Oft schreckt mich das Cover ab, weil es irgendwie wirkt, als wäre es nur ein weiteres dieser anspruchslosen Bumsbüchern von Leuten, die eigentlich gar nicht wissen, wie man ein Buch schreibt. Doch "Fake Out" hatte alles, was mich an einem Buch neugierig machte.

Der Klappentext machte auf mich den Eindruck eines humorvollen Liebesromans und die Charaktere der Figuren schimmerten ebenfalls bereits durch. Klappentexte aus der Sicht der Hauptfiguren mag ich sowieso sehr gerne. Dennoch habe ich mir nicht allzu viel versprochen. Und wurde eines Besseren belehrt.

Damon und Maddox sind zwei unterschiedliche Figuren, die doch gewisse Ähnlichkeiten mit sich bringen. Während Damon eher der ruhigere Typ ist, ist Maddox sehr aufgeschlossen und hat kein Problem damit, Bekanntschaften zu knüpfen. Trotzdem fehlt es beiden Männern nicht an Humor. Ich muss gestehen - ich mochte Damon lieber. Schon direkt zu Beginn hat er sich mit seinem trockenen Sarkasmus in mein Herz geschlichen und seine leicht dominante Ader ist einfach absolut sexy. Aber beide haben ihre Ecken und Kanten und sind letztendlich wundervolle Figuren - ich bevorzuge zum Schwärmen nur generell oft den Top bzw. den dominanteren Part, weil ich mit Bottoms selten etwas anfangen kann.

Stacey, Damons Schwester und Maddox beste Freundin, fand ich zu Beginn genauso lustig und unterhaltsam, allerdings ging sie mir dann doch rasch auf die Nerven und ich war froh, dass sie nicht all zu oft auftauchte.
Die Geschichte startet sofort mit der Handlung, die der Klappentext verspricht und punktete damit direkt. Ich liebe es, wenn es gleich los geht, ohne viel Blabla.

Man liest abwechselnd aus Damons und Maddox' Sicht und bekommt einen guten Einblick in ihre Gefühlswelt. Die Reihe besteht aus fünf Teilen und man lernt schon mal die Protagonisten der anderen Bände kennen, die durch die Reihe ein solides Bild abgeben und mich tatsächlich neugierig machen konnten. Unsympathisch sind lediglich die Figuren, die es sein sollen.

Die Handlung verläuft relativ entspannt, ohne langweilig zu sein. Hin und wieder stößt man auf interessantere Szenen, die die Spannung steigern, ohne, dass sie angekündigt werden. Das hat mir gefallen. Man wird nicht lange auf die Folter gespannt, sondern stolpert ganz plötzlich in spannende Szenen, mit denen man gar nicht rechnete. Es gibt einige kleinere Twists, die aber nicht sehr überraschend sind, was mich aber auch nicht weiter störte, da das nicht meine Ansprüche an diese Geschichte waren.

Der Schreibstil ist übrigens absolut angenehm. Die Autorin hat ein Händchen für Wortwitze und traf, mit ihren zweideutigen Anspielungen, definitiv meinen Humor. Die Erotikszenen sind heiß und sexy. Kein bisschen aufgesetzt, inszeniert, gekünselt oder übertrieben. Sie wirken einfach authentisch - was mir natürlich ebenfalls gut gefiel.

Fazit: Eine unterhaltsame und witzige Geschichte für alle Liebhaber*innen des Romance Bereiches. Gerade für Einsteiger in das Gayromance-Genre absolut empfehlenswert, da es sich kaum von heterosexuellen Liebesgeschichten unterscheidet - gerade im Gayromance Bereich habe ich da schon andere Bücher gesehen, die sich größtenteils nur auf das Sexuelle beschränken. Hier bekommt man allerdings eine süße Lovestory mit allem, was dazu gehört.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere