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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 07.06.2020

Sehr humorvoll und voller toller Charaktere ♥

Royal Blue
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Alex Claremont-Diaz ist der Sohn der amerikanischen Präsidentin und Liebling der Nation. Sowie Prinz Henry der Liebling Großbritanniens ist. Nur gegenseitig können sich die beiden jungen Männer so gar ...

Alex Claremont-Diaz ist der Sohn der amerikanischen Präsidentin und Liebling der Nation. Sowie Prinz Henry der Liebling Großbritanniens ist. Nur gegenseitig können sich die beiden jungen Männer so gar nicht ausstehen. Glücklicherweise sehen sie sich nicht allzu oft. Als sie sich dann jedoch bei einer britischen Adelshochzeit begegnen, fliegen dafür so richtig die Fetzen. Nachdem dies in den Medien Publik wird und sich die Beziehung zwischen den USA und England verschlechtert, wird dringend Schadensbegrenzung notwendig. Alex und Henry müssen über die nächsten Monate den Medien weißmachen, dass sie beste Freunde sind. Was als Feindschaft beginnt wird schnell zu Freundschaft und schließlich vielleicht sogar zu mehr als das. Doch kann die Politik solch eine Verbindung akzeptieren?

Charaktere:
Die Charaktere in „Royal Blue“ sind meiner Meinung nach sehr detailliert und realistisch ausgearbeitet. Der Leser lernt sehr viele Menschen kennen und bekommt auch wirklich das Gefühl, diese greifen zu können. Sie werden sehr genau beschrieben und mit Eigenschaften und Geschichten porträtiert. Was mir vor allem gut gefallen hat, ist die Entwicklung zwischen Alex und Henry. Ich will an dieser Stelle nicht zu viel vorwegnehmen, da ich finde, man sollte selbst ergründen können, wie und wodurch es sich wandelt. Was ich aber auf jeden Fall sagen kann, ist, dass es sich wirklich realistisch angefühlt hat wie aus Hass, erst Freundschaft und später mehr wurde. Die Geschichte zeigt, dass man ein Buch nicht nach seinem Einband beurteilen sollte. Oft hat man doch mehr Gemeinsamkeiten, als man zunächst glauben möchte. Großartig fand ich auch, dass man so viele Einblicke in Alexs Familiendynamik, sowie allgemein in die Dinge, welche in ihm und Henry vorgehen, bekommen hat. Worüber sie nachdenken, was sie beschäftigt, wie sie damit umgehen. Wie gesagt, ich empfand die Charaktere und ihre Beziehungen als sehr ausgefeilt.

Schreibstil/Spannungsbogen:
Der Schreibstil des Buchs war wirklich fantastisch! Das spielt ja bereits in meine Meinung zu den Charakteren hinein. Es war wirklich so ausführlich beschrieben, dass der Leser sich in diese ‚Welt‘ gut hineinversetzen konnte und sich ein bisschen gefühlt hat, als kenne er die Figuren tatsächlich selbst. Außerdem schreibt die Autorin wahnsinnig humorvoll. Ich musste sehr oft beim Lesen lachen. Ich persönlich liebe ja Film- und Serienerwähnungen in Büchern und das war hier oft der Fall. Gerne mochte ich auch, dass die Handlung teilweise auch durch E-Mails oder SMSen zwischen Alex und Henry rübergebracht wurde. Sowas lockert meiner Meinung nach den Lesefluss immer sehr angenehm auf. Was den Spannungsbogen betrifft, ist hier meine persönliche Kritik angesiedelt. Im Laufe des Buchs, vor allem im letzten Drittel, nimmt das Buch sehr viel Bezug auf Politik und den Wahlkampf von Alex Mutter. Natürlich ist das sehr realistisch, denn schließlich geht es in dem Buch ja darum, ob die Politik bereit ist seine konservativen Denkweisen endlich hinter sich zu lassen. Dennoch war es mir persönlich zu viel. Ich empfand es phasenweise als relativ uninteressant und hatte das Buch deswegen auch öfters weggelegt.

Fazit:
Für mich war „Royal Blue“ ein wirklich tolles und humorvolles Buch. Ich mag den Stil der Autorin sehr gerne. Sie ist fantastisch im Schaffen von Charakteren und einer eigenen Buchrealität. Das einzige, was mir im letzten Drittel gefehlt hat, ist etwas mehr Spannung. Das ist aber eine vollkommen subjektive Meinung. Jemand der Politik und den Wahlkampf von Alex Mutter interessant findet, wird sicherlich auch am letzten Drittel viel Freude haben. Alles in allen kann ich das Buch wirklich nur empfehlen und freue mich bereits auf das nächste Buch der Autorin! Solltet ihr „Royal Blue“ noch nicht kennen, dann schaut es euch unbedingt mal an. Vielleicht greift ihr sogar zur englischen Originalausgabe. Eine Freundin meinte, die sei sogar noch besser.

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Veröffentlicht am 06.06.2020

Packend, emotional und vollkommen empfehlenswert!

Save me from the Night
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Seanna flieht vor ihrer Vergangenheit. Zu schmerzhaft sind die Erinnerungen und Geschehnisse. Um das alles endlich hinter sich zu lassen, zieht sie nach Castledunn. In dem kleinen irischen Dorf möchte ...

Seanna flieht vor ihrer Vergangenheit. Zu schmerzhaft sind die Erinnerungen und Geschehnisse. Um das alles endlich hinter sich zu lassen, zieht sie nach Castledunn. In dem kleinen irischen Dorf möchte sie endlich einen Neuanfang wagen, doch schnell wird sie schon vor eine neue Herausforderung gestellt. Seanna tut sich schwer auf Menschen zuzugehen. Zuviel Angst hat sie, dass sie nach ihrer Vergangenheit gefragt werden könnte. Der Besitzer des Pubs, in dem sie arbeite, ist ihr einziger Freund. Als dieser nun beschließt zu seiner Freundin zu ziehen und einem seiner engen Freunde das Pub anzuvertrauen, weiß Seanna nicht, was sie davon halten soll. Was, wenn sie sich nicht verstehen? Der Job ist momentan so ziemlich alles, was sie hat und die einzige Konstante in ihrem Leben. Niall stellt sich jedoch als netter, ruhiger Mann heraus. Nicht lange und sie fühlt eine Gewisse Anziehung zu ihm, doch darf sie sich erlauben dieser nachzugehen? Er ist immer noch ihr Chef und nicht nur das, er scheint auch etwas Entscheidendes für sich zu behalten.

Charaktere:
Seanna ist eine starke, aber auch sehr verunsicherte Protagonistin. Die Autorin hat dem Leser Stück für Stück Einblick in Seannes Vergangenheit gegeben, sodass erst nach und nach aufgedeckt wurde, was sie alles durchgemacht hat. Außerdem gehört auch immer viel dazu ganz alleine in einen Ort zu ziehen, vollkommen ohne ein soziales Sicherheitsnetz, welches einen auffangen könnte. Die Sache mit der Vergangenheit ist jedoch ein zweiseitiges Schwert. Obwohl sie sehr stark ist, ist sie durch die Geschehnisse auch sehr verunsichert. Sie hat Angst andere an sich heranzulassen, denn sie will nicht über ihre Vergangenheit sprechen müssen und dadurch anders gesehen werden.

Mit Niall ist sie da genau an den richtigen Mann geraten. Er zeigt sich als sehr verständnisvoll und lässt ihr den Raum, den sie braucht. Doch man kommt nun einmal nur bis zu einem bestimmten Punkt, bis solche Geheimnisse eine potenzielle Beziehung gefährden. Seanna zieht sich mehrfach ab einem gewissen Punkt zurück, wodurch es irgendwann an der Zeit wird sie damit zu konfrontieren und nicht locker zu lassen.

Schreibstil/Spannungsbogen:
Ich habe schon bei „Show me the Stars“ den Schreibstil geliebt und hier genauso. Kira Mohn schreibt einfach wahnsinnig schön und ich liebe das Setting der Buchreihe. Von der Stimmung her war es allerdings vollkommen anders als der erste Band der Reihe. Während dieser eher ruhig und nachdenklich war, ist „Save me the Night“ sehr fesselnd und bedrückend. Was ich mit bedrückend meine, ist das der Leser weiß, dass es eine dramatische Wendung geben wird. Irgendwann wird Seannas Vergangenheit aufgedeckt werden und es wird einem beim Lesen aufwühlen. Klingt ein bisschen seltsam, aber ich meine sozusagen positiv bedrückend. Der zweite Band war außerdem sehr viel spannender als der Erste. Obwohl ich „Show me the Stars“ wahnsinnig geliebt habe, finde ich den zweiten Band nicht vergleichbar. Sie sind beide auf ihre Weise brillant. Ich bin schon total gespannt, ob die Autorin schafft dem dritten Buch nochmal eine vollkommen andere Nuance zu verpassen. Ich hoffe es sehr!

Fazit:
„Save me from the Night” würde von mir mehr als fünf Sterne bekommen, wenn es ginge. Das Buch war einfach so packend, emotional und berührend. Ich habe mitgefiebert und wollte gleichzeitig nicht erfahren, was als Nächstes passieren wird, da ich wusste es kann nur aufwühlen werden. Ich kann das Buch wirklich mit bestem Gewissen weiterempfehlen. Mich begeistert vor allem immer noch, dass die Autorin schafft in diese Reihe so viel Vielfalt zu bringen. Ich finde der erste und zweite Band lesen sich einfach vollkommen unterschiedlich. Und das auf die bestmögliche Weise. Ich finde es faszinierend, wie beim gleichen Schreibstil, derselben Autorin und beim selben Setting der erste Band so nachdenklich und ruhig, dafür der zweite Band aber umso aufwühlender sein kann. Ich liebe die Reihe einfach und bin unbeschreiblich gespannt auf den letzten Teil. Airin war ja bereits in den ersten beiden Büchern sehr präsent und ich finde sie als Charakter wirklich, wirklich toll. Sie war für die anderen beiden Protagonistinnen eine so umwerfende, mitfühlende Freundin. Ich hoffe, ihre Geschichte wird genauso umwerfend wie sie! ♥

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Veröffentlicht am 24.05.2020

Toller Auftakt einer spannenden Dilogie!

Shadow Tales - Das Licht der fünf Monde
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Lelanis Geburtstagsgeschenk ist ein ganz besonderes. Das Amulett, welches sie seit ihrer Kindheit trägt, entpuppt sich als magisch. Und nicht nur das Amulett, sondern auch Lelani besitzt magische Fähigkeiten. ...

Lelanis Geburtstagsgeschenk ist ein ganz besonderes. Das Amulett, welches sie seit ihrer Kindheit trägt, entpuppt sich als magisch. Und nicht nur das Amulett, sondern auch Lelani besitzt magische Fähigkeiten. Als sie ihrer Ziehmutter Aphra davon berichtet, bricht diese ihr Schweigen und erzählt Lelani das ihr Amulett von ihrer leiblichen Mutter stammt. Sofort ist klar, dass sie sich auf die Suche nach ihrer Mutter machen muss. Ihr bester Freund Haze ist sofort an Board, um sie auf diese gefährliche Reise zu begleiten. Kurz bevor sie aufbrechen, treffen sie erneut auf einen jungen Mann, welcher sie vor einigen Tagen vor einem Wolf gerettet hatte. Was die beiden nicht wissen ist, dass er von der Königin des Reiches gesandt wurde, um Lelani zu finden. Haze steht dem Fremden skeptisch gegenüber … doch in Lelani weckt er ungewohnt Gefühle, weshalb sie im vertraut. Welchen Preis wird sie dafür zahlen müssen?

Charaktere:
Lelani ist eine sehr liebe, aber auch wirklich naive, unerfahrene Protagonistin. Wahrscheinlich ist das auch sehr realistisch, schließlich ist sie in einem kleinen Dorf aufgewachsen, in dem eigentlich nichts weiter passiert. Dennoch empfand ich es persönlich manchmal als ein bisschen anstrengend. Mit ihrer Magie ist das ähnlich. Es ist natürlich vollkommen realistisch, dass sie nicht wirklich weiß wie sie damit umgehen muss, schließlich hat es ihr keiner beigebracht. Leider war es ein bisschen unangenehm wieder und wieder zu lesen wie es ihr nicht gelingt diese einzusetzen. Wie gesagt, es ergibt vollkommen Sinn, aber dennoch denke ich, ist es in Ordnung sich ein wenig daran zu stören. Ansonsten mochte ich Lelani sehr gerne und bin auf ihre Charakterentwicklung im zweiten Teil wahnsinnig gespannt.

Ich kann nur sagen #teamhaze. Er ist auf jeden Fall mein Liebling. Ich mag Freundschaften seit der Kindheit sehr gerne. Man merkt schnell, dass die beiden eine besondere Beziehung zueinander haben und das Haze alles für sie tun würde. Ich meine, er lässt ja schließlich auch sein bisheriges Leben und Verantwortung seiner Familie und dem Dorf gegenüber hinter sich, nur um Lelani zu begleiten und schützen. Er erträgt sogar Kyran, den jungen Mann, der die beiden eigentlich zur Königin bringen soll. Haze ist von Anfang an misstrauisch seinetwegen, doch Lelani zuliebe erträgt er Kyrans Anwesenheit. Ein paar Sticheleien gegen den Goldjungen lässt er sich jedoch ungern nehmen.

Wie man sicherlich bereits gemerkt hat, mag ich Kyran nicht all zu gerne. Ich bin gespannt, ob er im zweiten Band vielleicht noch eine andere Seite von sich preisgibt. Es gab kleine Momente in denen man unter seine arrogante, aufgeblasene Schale sehen konnte und manchmal wirkte es auch, als wolle er seinen Auftrag nur sehr ungern befolgen. Vielleicht mag er Lelani ja wirklich.

Schreibstil/Spannungsbogen:
Der Schreibstil hat mir sehr gut gefallen. Es hat mich ein bisschen an „Das Reich der sieben Höfe“ erinnert, was eine Fantasyreihe ist, die ich wirklich gerne mag. Ich finde die Autorin hat eine wirklich schöne Welt geschaffen, die ich hoffe im zweiten Band noch näher kennenzulernen. Die Spannung war ungefähr das dreiviertel Buch eher moderat. Was auf keinen Fall heißen soll, dass es langweilig war! Sondern bei Fantasybüchern ist es meiner Meinung nach so, dass im ersten Teil der Leser erstmal viel in die Welt und Handlung eingeführt wird. Deswegen werden erstmal potenzielle Konflikte angeteasert und im hinteren Teil beginnt dann erst richtig Action, bevor es in einem Cliffhanger endet, sodass man kaum erwarten kann die Fortsetzung zu lesen. Und so war es in diesem Buch auch, was ich vollkommen in Ordnung finde. Die Autorin hat aber dennoch geschafft eine schöne, bewegende Nebenhandlung einzubauen, sodass bereits im vorderen Drittel etwas Unerwartete passierte.

Fazit:
Mir hat Band 1 der Shadow Tales Dilogie sehr gut gefallen. Ich hatte sehr viel Spaß in die Welt abzutauchen und Haze ist auf jeden Fall ein neuer Bookboyfriend für mich. Meine kleine Kritik ist wie bereits erwähnt, dass Lelani mir manchmal zu naiv war und mit ihren Kräften nicht zurechtkam, aber ich denke damit lässt die Autorin einfach Raum für Charakterentwicklung. Außerdem hätte es vielleicht noch einen Tick spannender sein können, aber das denke ich mir bei ersten Fantasybänden sehr oft. Deswegen ist das auch wirklich Kritik auf hohem Niveau. Ich freue mich auf jeden Fall riesig auf den zweiten Teil. Ich bin mir ziemlich sicher, dass der dann eine fünf Sterne Bewertung bekommt, wenn er das Potenzial vom Ende des ersten Teils so fortsetzt. Denn am Ende war es wirklich, wirklich spannend und ich kann kaum erwarten zu erfahren wie es weiter- und ausgeht. Von mir gibt es definitiv eine Empfehlung für dieses Buch!

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Veröffentlicht am 21.05.2020

Eine Familientragödie voller Missverständnisse und Schmerzen.

Nur ein Wort von dir entfernt
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Jess und Lily sind Schwestern, und doch haben die beiden seit fast 30 Jahren nicht miteinander gesprochen. Der Grund ist ein schicksalhafter Sommer in ihrer Jugend. Jess, Lily und ihre Mutter Audrey haben ...

Jess und Lily sind Schwestern, und doch haben die beiden seit fast 30 Jahren nicht miteinander gesprochen. Der Grund ist ein schicksalhafter Sommer in ihrer Jugend. Jess, Lily und ihre Mutter Audrey haben diese Zeit alle anders erlebt und ihre ganz eigenen Geheimnisse daraus mitgenommen, die sie bis heute vor den anderen hüten. Bisher hat das auch ganz gut funktioniert, mal davon abgesehen, dass die Familie zerbrochen ist. Doch nun ist Audrey an Krebs erkrankt und hat nur noch wenige Monate übrig. Ihr größter Wunsch ist ihre beiden Töchter wieder zu vereinen, bevor es für sie zu spät ist. Allerdings gestaltet sich das noch viel schwerer als Audrey dachte und die Zeit läuft gegen sie. Ob die Familie die Jahre der Entfremdung hinter sich lassen kann? Und vor allem, ob sie die Geheimnisse der Vergangenheit lüften können? – Findet es selbst heraus 😉

Charaktere:

Audrey war für mich der sympathischste und nachvollziehbarste Charakter. Eine liebevolle Mutter, welche nur das Beste für ihre Töchter möchte. Wobei ich mich frage, warum sie nicht schon in der Jugend der beiden Mädchen interveniert hat. Eigentlich müsste man meinen, dass wenn die Töchter sich seit Monaten aus dem Weg gehen, die Mutter vielleicht schonmal gegensteuert und die beiden dazu bringt miteinander zu sprechen. Aber wahrscheinlich waren die Dinge, die die Familie durchlebt hatte, so angedacht, dass die Mutter genug mit sich selbst zu tun hatte. Auf jeden Fall kann ich sehr gut nachvollziehen, dass ihre Krankheit für sie ein Weckruf war. Davor dachte sie vielleicht noch: „Irgendwann werden sie sich schon wieder annähern“ und eine ihrer Töchter hatte ihr ja auch klipp und klar gesagt, dass sie sich da raushalten möge.

Jess ist diejenige, die seit Jahren nichts von Lily wissen möchte. Sie war für mich ein eher unangenehmer Charakter, den ich oft nicht nachvollziehen konnte. Ich fand ihre Reaktionen meist sehr übertrieben, selbst als ich wusste was der Auslöser für ihre Entscheidung war. Mir war die ganze Zeit unerklärlich, warum Jess nicht einfach über ihren Verdacht gesprochen hat, aber leider frage mich öfter, warum in Büchern immer keine Kommunikation stattfindet. Natürlich soll das zu Spannung und Drama führen, aber es sollte ja dennoch realistisch bleiben.

Lily fand ich ganz in Ordnung, sie hat zwar auch so ihre Baustellen, aber ich fand sie relativ authentisch und auch nachvollziehbar. Zwar hat auch sie Geheimnisse aus diesem Sommer mitgenommen, aber dennoch hat sie immer wieder versucht mit Jess in Kontakt zu treten. Doch diese hat ihr nie geantwortet. Lily hat versucht ihre chaotische, dunkle Vergangenheit durch eine perfekte, glänzende Gegenwart zu kompensieren. Leider ist das am Ende jedoch mehr Schein als Sein gewesen.

Schreibstil/Spannungsbogen:

Der Schreibstil des Buchs war sehr angenehm und flüssig. Vor allem der Aufbau hat mir gut gefallen. Es gab Kapitel, die in der Gegenwart gespielt haben, aber auch dazwischen Kapitel die Erinnerungen aus der Vergangenheit beschrieben. Es wurde aus den drei Sichtweisen der Frauen geschrieben, dadurch, dass die Kapitel beschriftet waren, wurde es allerdings nicht für den Leser unübersichtlich oder verwirrend. Das fand ich sehr gut. Ich mochte sehr, sehr gerne das die Vergangenheit wirklich wie ein Rückblick gewirkt hatte. Ich könnte mir das Buch auch wahnsinnig gut als einen Film vorstellen. Das hat die Geschichte, meiner Meinung nach, wirklich spannend gemacht. Ich musste die ganze Zeit mitfiebern und abwarten. Manchmal dachte ich mir nur: „Sagt doch endlich was passiert ist?!“. Die Autorin hat nämlich geschafft die Geschichte wie Puzzleteile zusammenzusetzen. Ich fand die Handlung und Wendungen kein Stück vorhersehbar, was bei mir wirklich selten vorkommt. Dafür also wirklich Respekt!

Fazit:

„Nur ein Wort von dir entfernt“ war für mich mal etwas anderes. Ich lese persönlich selten so Familientragödien. Deswegen war ich mir vorher nicht sicher wie es mir gefallen wird, aber es hat mich überzeugt und ich würde erneut zu einem ähnlichen Buch greifen. Wie bereits gesagt fand ich vor allem den Aufbau des Buchs wirklich gut. Die Autorin hat es geschafft richtig Spannung aufzubauen. Ich musste einfach weiterlesen, um endlich herauszufinden was in diesem Sommer vorgefallen war. Es wurden immer nur kleine Andeutungen gemacht, bis es sich nach und nach zu einem Bild zusammensetzte. Was mir nicht ganz so gut gefallen hat, waren die Charaktere. Ich fand sie teilweise schon ein bisschen anstrengend. Und ich fand es auch, wie bereits erwähnt, eher unrealistisch, dass man beispielsweise seine Schwester einfach so aus seinem Leben streicht, weil man eine bestimmte Vermutung hat. Vor allem war Jess gerade mal elf Jahre alt, als sie die Entscheidung traf. Bei Lily und Audrey kann ich ja noch verstehen warum sie gewisse Dinge für sich behalten wollten … aber Jess hätte einfach darüber sprechen können bzw. weiß ich nicht, ob eine elf-jährige wirklich schon so eine Entscheidung treffen würde. Zudem verstehe ich immer noch nicht, warum die Mutter nicht irgendwann etwas unternommen hat, dass sie wieder miteinander sprechen, vor allem in der Kindheit. Aber es sei euch selbst überlassen herauszufinden, ob ihr es vielleicht doch nachvollziehbar findet.

Was ich an dem Buch jedoch sehr schön fand, ist das es den Leser daran erinnert, dass es nur ein Leben gibt. Sowohl für uns selbst als auch für die Menschen, die wir lieben. Und wie schnell es auch vorbei sein kann. Deshalb sollten wir unsere Freunde, Familie etc. schon vorher wertschätzen, nicht erst, wenn es zu spät ist. Außerdem erinnert die Geschichte daran, dass man mehr kommunizieren sollte, sodass nicht Missverständnisse schließlich zu einem irreparablen Bruch führen.

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Veröffentlicht am 16.05.2020

Eine schöne, leichte Geschichte für zwischendurch.

Only with You - Du bist mein größtes Glück
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Cassie hat geschafft einen stark umkämpften Praktikumsplatz in Seattle an Land zu ziehen. Alles könnte so schön sein, würde sie nicht an ihrem ersten Tag nicht einen, sondern drei ihrer Exfreunde über ...

Cassie hat geschafft einen stark umkämpften Praktikumsplatz in Seattle an Land zu ziehen. Alles könnte so schön sein, würde sie nicht an ihrem ersten Tag nicht einen, sondern drei ihrer Exfreunde über den Weg laufen. Das schlimmste ist, dass einer davon sie erst kürzlich betrogen hat und nun ein Praktikum im selben Unternehmen wie Cassie macht. Und als wäre das nicht genug, taucht auch noch plötzlich ihr junger, attraktiver Chef neben ihr auf. Gerade als Cassie ihrem Exfreund beginnt die Meinung zu sagen. Sie ist sich sicher, dass sie damit direkt einen schlechten Eindruck hinterlassen hat. Als sie jedoch ein paar Tage später dazu kommt ihrem Chef Gavin den Zwischenfall zu erklären, wird schnell deutlich, dass dieser sehr verständnisvoll und außerdem nicht nur an einer Arbeitsbeziehung mit Cassie interessiert ist. Doch diese hatte den Männern eigentlich abgeschworen, … schließlich greift sie doch sowieso immer daneben. Aber was, wenn sich das Risiko mit Gavin lohnen würde? Was wenn er der ist, den sie schon immer gesucht hat? Cassie muss sich entscheiden – Verstand oder Herz?



Charaktere:

Ich habe bereits die beiden anderen Teile der Reihe gelesen und somit Cassie schon dort kennengelernt. Doch „Only with You“, konnte mir eine andere Cassie nahebringen. In den Bänden davor wirkte sie immer relativ naiv und sprunghaft, während sie hier recht reif und unabhängig dargestellt wurde. Mir hat gut gefallen, dass Cassie sich Ziele setzt und diese auch mit Enthusiasmus verfolgt. Außerdem gab es mehrere Stellen, an denen sie sich nicht von Männern hat sagen lassen wie es zu laufen hat. Sowas finde ich auch sehr wichtig in Büchern. Viel zu oft gibt es meiner Meinung nach Geschichten, in denen der Mann die Frau ‚retten muss‘. Je nach Kontext und Geschichte kann das in Ordnung sein, solange es auf Augenhöhe geschieht. Aber dennoch je mehr starke, unabhängige Protagonistinnen desto besser!

Gavin empfand ich auch als einen sehr angenehmen männlichen Protagonisten. Da er ja sozusagen das Gegenteil von Cassies bisherigen Männern sein sollte, war er sehr verständnisvoll und reif. Er hat sehr schnell gezeigt, dass er Cassie respektiert und auch auf ihre Bedürfnisse eingehen möchte. So hat er sie nicht wirklich bedrängt, als sie sich unsicher war, ob sie diese Beziehung eingehen möchte. Ich fand gut, dass es nicht auf diese typische: „ich schnappe sie mir dennoch“-Mentalität hinauslief.



Schreibstil/Spannungsbogen:

Wie bereits erwähnt habe ich alle drei Teile der Reihe gelesen und ehrlich gesagt mochte ich die ersten beiden nicht all zu gerne. Ich fand sie hatten zwar einen tollen Ansatz, aber die Umsetzung war leider ziemlich berechenbar und oberflächlich. Umso überraschter war ich vom dritten Band, denn dieser hat mir gut gefallen. Der Schreibstil ist natürlich nicht anders als bei den anderen Teilen. Für mich also in Ordnung, aber stach auch nicht besonders hervor. Was den Spannungsbogen betrifft, würde ich es als ein angenehmes Buch für zwischendurch bezeichnen. Es passieren jetzt nicht wahnsinnig aufregende und überraschende Dinge, aber es liest sich einfach angenehm. Die Geschichte fließt so ein bisschen vor sich hin, ohne dabei langweilig zu sein. Wenn ihr mich fragt, ein schönes Buch, um einfach ein bisschen abzuschalten und sich zwischen den Seiten zu verlieren.



Fazit:

Von den drei Teilen dieser Reihe ist „Only with You“ der einzige, den ich persönlich empfehlen würde. Für mich ist es zwar auch kein Jahreshighlight, also mit zu hohen Erwartungen solltet ihr vielleicht nicht an das Buch herangehen. Aber wenn ihr ein schönes Buch für zwischendurch sucht, dann schaut es euch ruhig mal an. Der Schreibstil ist angenehm locker, die Protagonisten sind sympathisch und, obwohl es eher eine leichte Geschichte ist, ist sie auf keinen Fall langweilig.

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