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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 20.03.2021

Irrtümliche Vorstellungen zuvor, fragwürdiger Umgang mit bestimmten Themen

Für eine Nacht sind wir unendlich
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Liv hilft ihrer Tante einen Foodtruck auf dem Glastonbury Festival in England zu betreiben. Kurz bevor dieses zu Ende ist, besucht ihr Freund sie dort. Doch sein Besuch kommt für Liv ungewollt. Nicht zuletzt ...

Liv hilft ihrer Tante einen Foodtruck auf dem Glastonbury Festival in England zu betreiben. Kurz bevor dieses zu Ende ist, besucht ihr Freund sie dort. Doch sein Besuch kommt für Liv ungewollt. Nicht zuletzt ist sie auch nach England gegangen, um Abstand von ihm zu gewinnen. Als auch ihm dies dämmert, macht er kurzerhand mit Liv neben dem Truck ihrer Tante Schluss. Zufälligerweise beobachtet Jonah das Schauspiel aus der Schlange heraus. Schon in diesem Moment weckt irgendwas an ihr sein Interesse. Doch erst als er sie später auf dem Festivalgelände wiedersieht kommen die beiden richtig ins Gespräch. Da Livs Tante ihr wenigstens den letzten Tag des Festivals freigeben will, beschließen die beiden die restliche Zeit gemeinsam zu verbringen. Während Liv danach noch länger bei ihrer Tante bleiben wird, fährt Jonah am nächsten Tag mit seinen Freunden zurück nach Deutschland.

Charaktere:
Fangen wir mal mit Liv an. Zunächst hatte ich erstmal nicht den besten Eindruck von ihr, denn mit ihrem Freund war sie nicht gerade nett umgegangen. Sie hätte ihm schon vorhersagen sollen, dass sie nicht wirklich an ihm interessiert ist und ihn nicht extra nach England kommen lassen sollen, nur um ihn dann zu enttäuschen. Sie hatte zwar versucht dann die Wogen zu glätten, musste sich jedoch im Verlaufe des Buchs eingestehen, dass sie eigentlich allgemein nichts für ihn empfunden hatte. Ansonsten war sie dann aber eigentlich eine nette Protagonistin. Sie war vor allem sehr realistisch, was ihre Unsicherheiten betraf. Es wurde schnell klar, dass sie mit ihrem Gewicht hadert, vor allem im Vergleich mit anderen Mädchen/Frauen. In dem Zuge hat man auch eine (sich anbahnende) Essstörung bei ihr feststellen können. Worauf die Autorin leider nicht weiter eingegangen ist. Meiner Meinung nach, wäre es wichtig gewesen das Thema zu vertiefen und Leser:innen in einer ähnlichen Situation eine Hilfestellung mit an die Hand zu geben und wenn es nur gewesen wäre, dass sie sich ihren Eltern anvertraut und da versucht gegen anzugehen. Es hätte einfach mehr beleuchtet werden sollen, dass sich dünn hungern nicht der richtige Weg ist. Es ist in Ordnung mit seinem Körper unzufrieden zu sein und sich nicht wohlzufühlen, aber das sollte man auf gesunde Art verändern. Und vor allem aus sich heraus und nicht wegen anderen Menschen.
Jonah war leider nicht mein Fall. Liv gegenüber war er zwar ganz süß, aber alle anderen Mädchen/Frauen hat er ziemlich herablassend behandelt. Das mit seiner Ex vielleicht nicht so gut Kirschen esse ist, ist ja vielleicht noch nachvollziehbar. Aber das er dann auch die Frauen, die er auf dem Festival getroffen hat, so abwartende behandelt fand ich wirklich nicht in Ordnung. Und auch mit seinen Freunden geht er teilweise nicht besonders nett und ehrlich um. Ich bin leider nicht so wirklich warm mit ihm geworden. Schade, dass er nur in Bezug auf Liv recht sympathisch war. Wenn er nicht nur ein fiktionaler Charakter wäre, würde ich auf jeden Fall hoffen, dass er sich nach dem Ende des Buchs noch weiterentwickelt.

Schreibstil/Spannungsbogen:
Den Schreibstil würde ich so im Mittelfeld einordnen. Mich konnte allerdings leider das Festival Feeling nicht packen. Ehrlicherweise muss ich sagen, ich war noch nie auf einem, vielleicht hätte es mich ansonsten noch mehr diesbezüglich abgeholt. Ich muss jedoch auch sagen, dass es gefühlt mehr auf dem Zeltplatz, bei den Foodtrucks oder externen Plätzen gespielt hat, als auf dem eigentlichen Festival. Es ging sehr wenig um Bands und Musik. Ich erinnere mich nur an eine Band, die sie etwas länger verfolgt hatten. Was die Spannung angeht, muss ich zugeben, dass ich nicht erwartet hatte, dass das ganze Buch nur 24 Stunden umfassen würde. Für mich war das persönlich einfach nichts. Ich empfand es teilweise als relativ langatmig jede Minute des Tages mitzubekommen. Das mag aber mehr an meiner Erwartungshaltung, aufgrund des Klappentexts gelegen haben. Ich muss auch sagen, dass ich es etwas überdramatisiert fand, dass sie unbedingt in dieser Nacht alles herausfinden mussten. Es ist ein modernes Buch. Es gibt Smartphones, Internet etc. und nach den Ferien sind sie beide wieder in Deutschland, wenn auch in unterschiedlichen Teilen.

Fazit:
Ich muss leider gestehen, dass ich eine andere Erwartungshaltung an das Buch hatte. Ich dachte es wird eine sehr süße, leichte Geschichte, in der sich die Protagonisten sehr blauäugig verlieben und wir sie über das Festival hinaus noch begleiten. Tatsächlich spielt das Buch innerhalb von etwa 24 Stunden, was scheinbar nicht so mein Fall ist. Nachdem ich dieses Buch gelesen hatte, meide ich nun auch solche Geschichten, da ich schnell gemerkt hatte, dass ich es sehr langatmig finde jede Minute eines Tages zu verfolgen. Die Protagonistin mochte ich eigentlich ganz gerne, sie war sehr authentisch, doch ich fand leider, dass mit einer ernsthaften Problematik hier nicht sensibel genug umgegangen wurde. Jonah war rückblickend außerdem nicht allzu sympathisch. Außer in Bezug auf Liv, die beiden waren schon ganz niedlich zusammen. Ich denke ich war von dem Buch einfach ein wenig enttäuscht, da ich mir persönlich etwas anderes vorgestellt hatte. Mit 300 Seiten kann man es dennoch relativ schnell und gut lesen, aber es entsprach einfach nicht meiner Vorstellung bzw. meinem Geschmack. Dafür kann natürlich die Autorin nichts. Vielleicht hätte man den Klappentext ein wenig anders formulieren können, aber das ist auch eine subjektive Meinung. Ich persönlich merke außerdem immer öfter, dass ich nicht mehr so viel mit Jugendbüchern bzw. jugendlichen Protagonisten anfangen kann. Sie sind mir oft einfach ein wenig zu naiv und unsicher. Eigentlich würde ich das Buch deswegen auch einem jüngeren Publikum empfehlen, doch aufgrund der Kritik, die ich an den Charakteren geäußert habe, möchte ich auch das eher unter Vorbehalt machen.

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Veröffentlicht am 14.03.2021

Schwieriger Start, aber es hat sich gelohnt!

The Secret Book Club – Die Liebesroman-Mission
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Braden Mack ist ein erfolgreicher Geschäftsmann, doch nicht nur das. Er ist auch der Gründer des Secret Book Clubs. Die Mitglieder des Buchklubs beschäftigen sich ausschließlich mit Liebesromanen und sind ...

Braden Mack ist ein erfolgreicher Geschäftsmann, doch nicht nur das. Er ist auch der Gründer des Secret Book Clubs. Die Mitglieder des Buchklubs beschäftigen sich ausschließlich mit Liebesromanen und sind alle Männer. Das Ziel ist Frauen besser zu verstehen und somit auch bessere Beziehungen, Ehen o.Ä. zu führen. Doch ausgerechnet Mack selbst schafft es nicht eine Beziehung richtig am Laufen zu halten. Auch die aktuelle Frau in seinem Leben verabschiedet sich schneller von ihm, als er es sich gewünscht hätte. Und ausgerechnet in dem Restaurant in dem Liv, die Schwägerin einer seiner Freunde, arbeitet. Mack und Liv sind so unterschiedlich wie zwei Menschen nur sein können. Während er einen Liebesroman nach dem anderen liest, könnte man sie damit jagen. Liv verkörpert so ungefähr das Gegenteil von dem, was Macks Bücher ihn versuchen zu lehren. Nicht, dass sie ihn auch nur ansatzweise genug mögen würde, um ihn irgendeine seiner Strategien testen zu lassen.

Als Mack jedoch erfährt, dass Liv eben diesen Job verloren hat und das, weil sie herausgefunden hat, dass ihr Chef kein Problem mit sexueller Belästigung am Arbeitsplatz hat, will er nichts lieber als ihr dabei zu helfen aufzudecken, was ihr Chef für ein falsches Spiel spielt. Nur leider gibt es kaum etwas was Live weniger möchte als Macks Hilfe.

Charaktere:

Wenn ich ehrlich sein darf, war ich hin- und hergerissen, ob ich mich auf den zweiten Band freuen soll oder doch nicht so sehr. Denn während ich Mack schon im ersten Teil gerne mochte, hatte ich für Liv eher eine Antipathie. Ich empfand sie im ersten Band bereits als eine sehr anstrengende und negative Person. Leider hat sich das in großen Teilen des zweiten Bands auch genauso fortgeführt. Als Leser:in hat man zwar nach und nach erfahren, was sie geformt hat, aber dennoch konnte ich mich nicht so wirklich für sie erwärmen. Gegen Ende des Buchs, hat sie dann schließlich doch noch eine andere Seite gezeigt, was ich sehr schön fand. Was man natürlich auch nur positiv anmerken kann, ist, dass sie nicht einfach weggesehen hat, als sie herausgefunden hat, was ihr Chef so treibt. Das war eine wirklich wichtige Message, die das Buch Leser:innen mitgibt.

Mack konnte ich weiterhin gut leiden. Ich fand schön ihn besser kennenzulernen und hab es als sehr realistisch empfunden, dass nur weil er den Club gegründet und viele Bücher gelesen hat, er deswegen noch lange nicht unfehlbar ist. Vor allem mit Liv, die einer typischen Romanheldin so gar nicht entspricht, war für Mack nicht leicht Kirschen essen. Ich denke, das hat ihn ein Stück weit auch gezeigt, dass seine Taktik zwar bei manchen Frauen ganz gut funktioniert, aber nun einmal nicht jede Frau demselben Typen entspricht und dieselben Wünsche und Bedürfnisse hat. Nach und nach hat er dann schließlich auch erkannt, weshalb vorherige Partnerinnen ihn verlassen haben. Was er bisher sich so nicht eingestehen wollte.

Schreibstil/Spannungsbogen:

Wie schon der erste Band hat mir auch hier der Schreibstil wieder sehr gut gefallen. Was ich besonders gerne mag, ist das sich die Autorin an unterschiedlichen Liebesromanarten versucht. So war der zweite Teil ganz anders aufgebaut als der Erste. Durch das ernste Thema der sexuellen Belästigung und der damit verbundenen Mission war der zweite Band nochmal auf eine andere Weise spannend als der Erste. Es hat sich nicht primär um Livs und Macks potenzielle Beziehung gedreht. Was ich auch häufig in Rezensionen lese, ist, dass viele fanden, dass der Buchclub eine zu geringe Rolle gespielt hat. Das würde ich persönlich nicht als Kritik anführen. Er war zwar weniger präsent als im ersten Teil, aber für mich hat es so wie es war, auch gut in die Handlung gepasst. Dadurch, dass nicht eine Beziehung im Mittelpunkt der Handlung stand. Auch dieser Band war für mich wieder sehr unterhaltsam und humorvoll.

Fazit:

Ich war mir beim Lesen sehr unsicher, mit welcher Bewertung ich am Ende herausgehen würde, denn ich hatte mit Liv wirklich Probleme. Mir persönlich sind immer die Charaktere bei Büchern sehr wichtig. Wenn ich sie unsympathisch finde, kann meist auch eine sonst gute Handlung es nicht komplett herumreißen. Und dennoch konnte mich das Buch letztendlich von sich überzeugen! Zwar werde ich Liv niemals als eine meiner liebsten Protagonistinnen benennen, aber gegen Ende fand ich sie zumindest ganz in Ordnung. Verbunden mit der Handlung, den Schreibstil und den anderen tollen Charakteren hatte ich wieder sehr viel Spaß mit „The Secret Book Club“. Bei mir liegt mittlerweile auch bereits der dritte Band schon bereit. Ich freue mich schon riesig auf Noah und hoffe, dass der vierte Teil in Zukunft auch noch von KYSS übersetzt werden wird! ♥

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Veröffentlicht am 09.03.2021

Eine sehr leichte Geschichte für die Weihnachtszeit.

Winterküsse in New York
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Lexi besucht ihre Großmutter über Weihnachten in New York. Für ihren Aufenthalt hat sie vorab so einige Pläne gemacht. Doch mit Liam hat sie so gar nicht gerechnet. Die beiden begegnen sich zufällig beim ...

Lexi besucht ihre Großmutter über Weihnachten in New York. Für ihren Aufenthalt hat sie vorab so einige Pläne gemacht. Doch mit Liam hat sie so gar nicht gerechnet. Die beiden begegnen sich zufällig beim Eislaufen im Central Park und haben direkt einen Draht zueinander. Da Liam jedoch mit seiner kleinen Schwester dort ist, kann er nur eine begrenzte Zeit mit Lexi verbringen, bevor er wieder losmuss. Bevor er aufbricht, notiert er Lexi aber noch schnell seine Nummer in ihrem Notizbuch. Was die beiden allerdings nicht merken, ist das Lexi ihr Notizbuch fallen lässt und Liams Schwester es mitnimmt. Als die beiden es bemerken ist es schon zu spät. Doch so einfach gibt sich Liam nicht geschlagen. Auf Basis von Lexis Notizen versucht er sie ausfindig zu machen, bevor sie wieder zurück nach Deutschland muss. Ein Wettlauf gegen die Zeit beginnt.

Charaktere:
Lexi ist gerade einmal 16 Jahre alt, dementsprechend naiv ist sie auch noch. Im Allgemeinen ist sie eine liebenswerte und nette Protagonistin, da ich mittlerweile Mitte zwanzig bin, kann ich jedoch nicht mehr ganz so viel mit einer so jungen Protagonistin anfangen, die auch ihrem Alter sehr entspricht. Natürlich gilt das aber nur für mich. Es kann genauso Leser:innen in meinem Alter, oder darüber, geben, die dennoch mit Lexi gut mitfühlen können.
Auch Liam ist nicht viel älter, dementsprechend auch nur bedingt mein Fall. Aber auch er war sehr liebenswert und süß. Ich fand die beiden wirklich niedlich zusammen.

Schreibstil/Spannungsbogen:
Hier schließt sich natürlich der Kreis. Das Buch hat gerade mal schmale 140 Seiten. Es ist einfach eine sehr süße, naive Jugendgeschichte für zwischendurch. Dementsprechend ist der Schreibstil auch relativ schnörkellos und auf den Punkt gebracht. Ich fand es sehr passend geschrieben, für die entsprechende Handlung und Protagonisten.

Fazit:
Eine sehr leichte Geschichte für die Weihnachtszeit. Wenn man Lust auf etwas sehr kurzes und süßes hat, dann ist dies hier eine gute Wahl. Man sollte als Leser nicht allzu viel erwarten. Es ist wirklich eine sehr jugendliche Geschichte, die gerade mal über wenige Tage geht. Also wirklich etwas was für zwischendurch sehr angenehm sein kann, was aber wahrscheinlich niemanden auf einen literarischen Höhenflug schicken wird. Wenn man genau auf das Lust hat, was es nun einmal ist, dann hat man an Lexies und Liams Geschichte sicherlich Spaß. Das Buch ist vielleicht auch eher etwas für etwas jüngere Leser:innen. Aber ihr wisst natürlich am besten, was ihr mögt oder nicht, unabhängig von eurem Alter. 😊

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Veröffentlicht am 05.03.2021

Leider für mich der schwächste Teil :(

Find me in the Storm
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Infolge eines heftigen Streits zwischen Airins Schwester und Mutter, zieht besagt in Airins Bed & Breakfast. Dabei könnte Airin das Zimmer gut für Gäste gebrauchen. Doch das schlimmste ist, dass Airins ...

Infolge eines heftigen Streits zwischen Airins Schwester und Mutter, zieht besagt in Airins Bed & Breakfast. Dabei könnte Airin das Zimmer gut für Gäste gebrauchen. Doch das schlimmste ist, dass Airins Mutter schafft, die wenigen Gäste, die da sind, auch noch zu vergraulen. Obwohl Airins Vater ihre Mutter schon vor Jahren verlassen hat, ist diese immer noch im Innersten tief verletzt und lässt dies an ihrem gesamten Umfeld aus. Und am meisten an Airin selbst, obwohl diese als einzige versucht ihrer Mutter eine Stütze zu sein und deren Launen nicht persönlich zu nehmen. Und zu allem Überfluss entscheidet sich auch noch ein bekannter Fernsehmoderator in ihrem Bed & Breakfast eine Auszeit zu nehmen. Bevor Joshua überhaupt das Haus betritt, ist Airin schon genervt von ihm. Sie hat vorab eine ellenlange Liste mit seinen Sonderwünschen bekommen. Außerdem spricht der gesamte Ort bereits über den beliebten Moderator. Doch erst als er schließlich in Person vor ihr steht, versteht Airin warum alle anderen so begeistert von dem jungen Mann sind. Auch sie lässt sein Charme nicht kalt. Außerdem muss sie sich unter Umständen eingestehen, dass sie ihn vielleicht zuvor falsch eingeschätzt hat. Manchmal trügt der äußere Schein wohl mehr als man denkt …

Charaktere:
Airin hat meine tiefste Bewunderung. Ich war absolut schockiert wie viel sie sich auf ihre Schultern lädt, ohne an der Last zusammenzubrechen. Mir hat es schon in den ersten Kapiteln das Herz zerrissen, wie ihre Mutter mit ihr umgesprungen ist, obwohl Airin schon alles anstandslos hat über sich ergehen lassen. Daneben hat sie auch noch das Bed & Breakfast am Laufen zu halten, welches nicht gerade gut läuft und außerdem versucht sie noch für alle möglichen anderen Menschen z.B. Liv und Seanna dar zu sein. Das fand ich einerseits absolut bewundernswert, andererseits tat es mir auch unglaublich leid, dass sie so auf sich alleine gestellt war. Ich hatte leider außerdem das Gefühl, dass wir von ihr und ihrer Geschichte gar nicht so viel mitbekommen haben, weil es sehr viel um andere Menschen ging.
Joshua konnte mich leider auch nur bedingt von sich überzeugen. Mich hat zwar positiv überrascht, dass er nicht so ein Snob war, wie man zuerst geglaubt hat, doch alles in allem fand ich, dass man ihn nur sehr oberflächlich kennengelernt hat. Auch wie es zwischen ihm und Airin so abgelaufen ist, hätte ich mir noch ein bisschen anders gewünscht.

Schreibstil/Spannungsbogen:
Da ich die vorherigen Bände bereits geliebt habe, ist wahrscheinlich klar, dass ich auch hier den Schreibstil der Autorin wieder sehr gerne mochte. Leider konnte mich die Handlung selbst nicht so stark packen, wie die anderen Teile der Leuchtturm-Trilogie. Wie ich bei den Charakteren bereits angerissen habe, fand ich dieses Mal leider, dass es zu oberflächlich geblieben ist. Dadurch, dass Airin Problemlöser für alle anderen war, ist mir ihre eigene Geschichte, ihre Gefühle etc. ein bisschen zu sehr auf der Strecke geblieben. Ich konnte mich in die Handlung emotional einfach nicht einfinden, was ich wirklich schade finde, da ich Airin als Protagonistin wirklich, wirklich geliebt habe.

Fazit:
Schweren Herzens muss ich leider sagen, dass „Find me in the Storm“ für mich mit Abstand der schwächste Teil der Reihe war. Worüber ich persönlich auch wirklich traurig bin, da ich Airin selbst bereits in den Teilen davor und auch besonders in diesem Buch sehr gemocht und bewundert habe. Leider waren mir die Nebenhandlungen des Buchs zu präsent. Airin hat für mich weniger wie die Protagonistin, sondern mehr wie die Problemlöserin der Geschichte gewirkt. Als Leser hat man, meiner Meinung nach, von ihr selbst zu wenig mitbekommen. Zwar wusste man, dass sie die ganzen Probleme belasten und wie schwer sie es hat, aber ich hätte mir gewünscht, dass wir sie noch umfangreicher kennengelernt hätten. Das sich ihre Persönlichkeit einfach über mehr definiert hätte als über ihre Aufopferungsbereitschaft für Job, Familie und Freunde. Leider ist für mich auch ihre Beziehung zu Joshua sehr auf der Strecke geblieben. Er war die meiste Zeit des Buchs sehr unnahbar, wodurch ich auch bei ihm fand, dass nur an der Oberfläche gekratzt wurde.

Dennoch kann ich euch die Reihe guten Gewissens ans Herz legen. Auch wenn der dritte Teil mich persönlich leider nicht überzeugen konnte, kann ich euch die anderen beiden Bände wirklich nur empfehlen! Dort findet ihr wirklich wahnsinnig toll ausgearbeitete Charaktere, ein richtig tolles Setting und was ich am besten fand, war, dass beide Geschichten so unterschiedlich waren. „Show me the Stars“ war eher ein sehr ruhiges, entschleunigendes Buch. Es versetzt einen förmlich in die Zurückgezogenheit des Leuchtturms in dem Liv temporär wohnt. Während Seannas Geschichte wahnsinnig emotional und packend ist! Für Band drei hatte ich mir erhofft wieder ein vollkommen anderes Gefühl zu bekommen. Was in gewisser Weise auch so war, nur leider konnte es mich einfach nicht so überzeugen. :(

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Veröffentlicht am 23.02.2021

Ich wurde positiv überrascht!

Extended trust
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Im Gegensatz zu vielen 20-jährigen hat Charlotte bisher noch kaum sexuelle Erfahrungen gesammelt. Mittlerweile hat sie sogar panische Angst vor Intimität zu Männern. Als sie eines Abends in einem Club ...

Im Gegensatz zu vielen 20-jährigen hat Charlotte bisher noch kaum sexuelle Erfahrungen gesammelt. Mittlerweile hat sie sogar panische Angst vor Intimität zu Männern. Als sie eines Abends in einem Club vom "Extended" hört, beschließt sie, dass es Zeit für eine Art Eigentherapie wird. Sie will dem exklusiven Club beitreten, um sozusagen professionelle Hilfe für die Beseitigung ihres Problems zu bekommen.
Trenton hingegen hat, als Gründer des Extended, bereits hinreichend Erfahrungen für mehrere gesammelt. Doch eine Frau wie Charlotte ist ihm bisher noch nie begegnet. Obwohl sie sich selbst für einen Besuch in seinem Club entschieden hat, scheint sie nicht dort sein zu wollen. Auch jeder Versuch ihr Näher zu kommen scheitert kläglich, sodass sich Trenton dafür entscheidet eine andere Strategie zu probieren. Besondere Umstände, erfordern eben auch besondere Maßnahmen.

Charaktere:
Charlotte empfand ich als eine sehr sympathische Protagonistin. Man hat sich als Leser eine Weile gefragt, weshalb sie so viel Angst vor körperlichem Kontakt zu Männern hat, doch als es schließlich aufgelöst wurde, war es absolut nachvollziehbar. Man muss ihr auf jeden Fall zugutehalten, dass sie versucht hat aus dieser Angst hinauszufinden, auch wenn sie vielleicht eher nach tatsächlicher professioneller Hilfe hätte suchen sollen. Aber das hätte natürlich den Sinn des Buches zunichtegemacht. Soll von mir an dieser Stelle nur eine Anmerkung an euch sein. Also bitte versucht euch nicht selbst zu therapieren. Sprecht mit jemanden der dazu ausgebildet ist, solltet ihr schlechte Erfahrungen in der Vergangenheit gemacht haben.
Wer mir anderseits wirklich positiv aufgefallen ist, ist Trenton. Die ganze Geschichte ging in eine komplett andere Richtung als ich erwartet hatte. Und das im absolut positiven Sinne! Ich war mir vor dem Lesen unsicher, ob das Buch wirklich meinen Geschmack treffen würde. Ich war aber dennoch sehr neugierig auf die Reihe, weshalb ich es gerne testen wollte. Und ich muss sagen, dass ich es definitiv nicht bereut habe. Aufgrund des Klappentextes und des exklusiven Clubs, hatte ich die Befürchtung, dass es sich primär nur um Sex drehen würde. Aber das war nicht der Fall. Trenton war so ein unglaublich verständnisvoller, lieber Protagonist. Er hat Charlotte alle Zeit der Welt gegeben, ist ihrem Tempo gefolgt und hat sie zu nichts gedrängt. Ihm war wichtig, dass sie sich ihm nach und nach öffnen und anvertrauen kann. Das hat mich so wahnsinnig positiv überrascht!

Schreibstil/Spannungsbogen:
Der Schreibstil hat mir gut gefallen. Ich hatte von der Autorin bereits "Das Licht in meiner Dämmerung" gelesen, weswegen ich auch gerne nochmal etwas von ihr lesen wollte. Dabei war "Extended trust" auf jeden Fall mehr mein Fall, als ihr anderes Buch. Von der Spannung her war es meiner Meinung nach auch vollkommen in Ordnung. Ich habe die Geschichte zwischen Trenton und Charlotte sehr gerne verfolgt. Dadurch, dass man lange nicht wusste, was der Grund für ihre Ängste ist, blieb es auch tatsächlich lange spannend.

Fazit:
Mir hat "Extended trust" wirklich gut gefallen. Dabei kommt es aber natürlich sehr darauf an, was man gerne mag, erwartet und sucht. Wenn man, wie ich, eher positiv überrascht werden möchte, durch tolle, verständnisvolle Charaktere, die eine tiefe Beziehung aufbauen wollen, dann ist das Buch eine gute Wahl. Wenn man doch eher einen sehr erotischen Roman, mit vielen sexuellen Szenen sucht, dann könnte man vielleicht ein wenig enttäuscht werden. Wie erwähnt hatte ich bei dem Klappentext eine andere Erwartungshaltung an das Buch. Nur für mich war es sehr positiv das diese nicht erfüllt wurde. Wenn man aber genau, nachdem sucht, was der Klappentext impliziert, dann sollte man vielleicht lieber einen anderen Titel wählen.

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