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Veröffentlicht am 20.09.2020

Wichtige Grundidee, aber furchtbare Message ....

V is for Virgin
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Valeria Jansen ist 17 Jahre und Jungfrau aus Überzeugung. Ihre leibliche Mutter ist ungefähr in ihrem Alter ungewollt schwanger geworden, weshalb Val für sich beschlossen hat, dass ihr Leben anders verlaufen ...

Valeria Jansen ist 17 Jahre und Jungfrau aus Überzeugung. Ihre leibliche Mutter ist ungefähr in ihrem Alter ungewollt schwanger geworden, weshalb Val für sich beschlossen hat, dass ihr Leben anders verlaufen soll und um dies zu schaffen, beschließt sie mit dem Sex bis zur Ehe zu warten. Als sie nach drei Monaten Beziehung ihren festen Freund darüber informiert, ist dieser alles andere als glücklich damit und beendet noch am selben Abend die Beziehung. Val ist außer sich vor Wut. Als am nächsten Tag in der Schule auch noch Gerüchte grassieren, dass ihr Exfreund mit ihr Schluss-gemacht habe, weil sie schlecht im Bett sei, platzt ihr der Kragen. Sie stellt sich vor versammelter Schule auf einen Cafeteria-Tisch und macht deutlich, dass sie niemals Sex hatte und bis zur Ehe auch keinen haben wird. Ein Schüler filmt ihren Auftritt und prompt geht dieser auf YouTube viral. Neben vielen negativen Kommentaren gibt es auch einige positive, die Val dazu bewegen einen Schritt weiterzugehen. Sie merkt, dass sie nicht die einzige ist, die mit dem Sex warten will und so ruft sie eine Kampagne ins Leben, die Menschen vermitteln soll, dass es in Ordnung ist zu warten oder abstinent zu leben, bis man sich bereit fühlt. Im Rahmen dessen bastelt sie Anhänger mit V für „Virgin“ und A für „Abstinence“, welche sie auf dem kommenden Schulfest verkaufen und die Erlöse an eine gemeinnützige Organisation spenden möchte. Ihr beste Freundin Cara möchte für diesen Anlass eine bekannte Nachwuchsband aus ihrer Stadt engagieren. So lernt Val Kyle Hamilton kennen. Dieser erfährt direkt von Vals Enthaltsamkeitsschwur. In Kyle weckt dieser das Bedürfnis, sie von ihren Überzeugungen abbringen zu wollen. Doch scheint er bei Val auf Granit zubeißen, so sehr er ihr auch zusetzt …

Charaktere:

So leid es mir auch tut, aber Val war mir einfach vom ersten Kapitel an unsympathisch. Allein die Tatsache, dass sie vor ihrem festen Freund zunächst geheim gehalten hat, dass sie bis zur Ehe warten möchte und dann sauer war, dass er es nicht cool findet, hat mich wirklich sauer gemacht. Versteht mich nicht falsch, ich finde die Grundidee des Buchs gut und vor allem wichtig. Niemanden sollte sich gezwungen fühlen Sex zu haben, bevor er sich bereit dafür fühlt, aber auf der anderen Seite finde ich auch nicht, dass jemand verurteilt werden sollte, weil er Sex haben möchte. Und genau das hat mir in dem Buch bzw. in Vals Verhalten vollkommen gefehlt. Für mich ist das Buch sehr, sehr rückschrittlich von seinen Aussagen her. Ja, nicht jeder muss mit 17 oder gar früher Sex haben. Wenn man für sich entscheidet, das man bis zur Ehe warten möchte (auch, wenn ich Vals Gründe jetzt nicht so schlüssig fand), auch in Ordnung. Aber dann auf der anderen Seite jungen Lesern vermitteln, dass es falsch sei Sex haben zu wollen? Finde ich fragwürdig. Ich hätte es besser gefunden, hätte das Buch deutlich gemacht, das Warten okay ist, ABER wenn man nicht warten möchte, dass man sich über Verhütung informieren sollte, man mit anderen darüber sprechen kann etc. Meiner Meinung nach könnte das Buch dafür sorgen, dass junge Leser sich unter Umständen schämen Sex haben zu wollen und das sollte doch wirklich nicht der Konsens sein, den man im 20. Jahrhundert vermittelt.

Ich bin ein bisschen vom Thema abgekommen, aber für mich hängt das alles mit Val als Charakter zusammen, denn sie war die, die diese Botschaft, meiner Meinung nach, so rübergebracht hat. Während ihre eigenen Freunde da teilweise doch ein bisschen andere Ansichten hatten und von Val eigentlich kein Gehör erhalten haben. Oder wenn, stark kritisiert wurden für ihre Meinung.

Zu Kyle, nachdem was ich zu dem Buch vorher gehört hatte, hatte ich ihn mir schlimmer vorgestellt. Ja, ich fand es etwas albern, dass er Val von ihrer Überzeugung ‚abbringen‘ wollte. Aber im Endeffekt, wollte er es ja nicht einfach so, sondern er hatte wirkliches Interesse an ihr und für ihn war Sex nichts Schlechtes. Er hat sie auch nicht direkt bedrängt, er war einfach ein bisschen nervig. Nicht, dass ich das für gut empfinde. Ein nein sollte immer ein nein sein. Ich will nur sagen, im Vergleich, zu dem, was ich erwartet habe, war er eigentlich ganz in Ordnung. Im letzten Drittel hat man ihn auch nochmal deutlich besser kennengelernt. Wiederum empfand ich seinen ‚change of heart‘ nach dem Zeitsprung, am Ende des Buchs, eher fragwürdig.

Ansonsten ist zu Cara noch zu sagen, dass ich sie leider auch irgendwie anstrengend fand. Ich fand gut, dass sie eine andere Ansicht als Val hatte und diese auch irgendwann offen ausgesprochen hat. Aber dennoch war es sehr überspitzt und überdramatisiert. Ich hätte mir da eher eine ernste, sachliche Aussprache gewünscht. Cara war mir auch ein bisschen zu Jungs-fixiert. Sie hat dieses Klischee von „lässt die beste Freundin sitzen, nachdem sie einen Freund hat“, sehr krass bedient.

Schreibstil/Spannungsbogen:
Der Schreibstil an sich war in Ordnung. Vor allem im hinteren Teil, als es weniger um das ganze Thema Jungfräulichkeit und Abstinenz ging, habe ich die Geschichte eigentlich ganz gerne verfolgt und sogar überlegt, ob ich nicht sogar noch den zweiten Band lesen/hören möchte. Aber der Großteil des Buchs hat mich durch den Umgang mit dieser Thematik und der Message, die es herübergebracht hat, wirklich, wirklich sauer gemacht. Deswegen kann ich auch nicht viel zum Spannungsbogen sagen. Es war für mich teilweise eine Qual, weil ich mich so viel aufgeregt habe. Ich wollte es aber nicht abbrechen, da mir wichtig war eine Rezension zu dem Buch zu schreiben und das hätte sich für mich falsch angefühlt, hätte ich es nicht bis zum Schluss gelesen/gehört.

Fazit:

Ich kann dieses Buch leider nicht empfehlen. Ja, es hat eine wirklich wichtige und gute Grundidee, aber meiner Meinung nach, hat die Autorin es eher fragwürdig umgesetzt. Ich finde es teilweise bedenklich was für Überzeugungen die Autorin jungen Leserinnen mitgibt. Es war für mich rückständig und sehr unaufgeschlossen. Kelly Oram ist vor allem für ihr Buch „Cinder & Ella“ bekannt. Ich habe es bisher nicht gelesen, aber es soll gut sein. Also, wenn ihr etwas von ihr lesen wollt, dann lest lieber das. Solltet ihr unbedingt „V is for Virgin“ lesen wollen und, wenn auch nur, um selbst zu sehen, ob die kritischen Meinungen gerechtfertigt sind, okay. Aber bitte geht ein bisschen kritisch dabei heran. Es ist vollkommen okay, wenn euch das Buch besser gefällt als mir und einigen anderen, ich gebe auch zu, dass es an einigen Stellen recht unterhaltsam war, aber wie gesagt: Bleibt bitte kritisch und hinterfragt die Dinge, die dort angesprochen werden.

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Veröffentlicht am 16.09.2020

Eine wirklich tolle Geschichte. Ich bin wahnsinnig gespannt auf die Fortsetzung!

Dreams of Yesterday
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Evelyn und Dylan wohnen in demselben heruntergekommenen Gebäude, in einem der schlechtesten Bezirke Dublins. Dennoch haben die beiden noch nie ein Wort miteinander gewechselt. Bis zu dem Tag an dem Dylan ...

Evelyn und Dylan wohnen in demselben heruntergekommenen Gebäude, in einem der schlechtesten Bezirke Dublins. Dennoch haben die beiden noch nie ein Wort miteinander gewechselt. Bis zu dem Tag an dem Dylan bei Evelyn klingelt und sie darum bittet sich einen Moment bei ihr verstecken zu dürfen. Denn eine der örtlichen Gangs möchte Dylan rekrutieren. Er möchte ihnen jedoch auf keinen Fall beitreten. Nachdem sich Evelyns und Dylans Wege gekreuzt haben, kommt dies immer häufiger vor, sodass sie sich nach und nach anfreunden und schließlich ineinander verlieben. Dylan erzählt Evelyn von seinem Plan Dublin zu verlassen und nach New York zu ziehen, in der Hoffnung, dass sie ihn begleitet. Doch so gerne Evelyn ja sagen würde, ist die Realität, dass ihre Großmutter in einem Altersheim in der Nähe untergebracht ist und Evelyn diese nicht alleine in Dublin zurücklassen möchte. Dylan beschließt daraufhin bei Evelyn zu bleiben, doch ein einschneidendes Erlebnis sorgt dafür, dass ihm diese Entscheidung abgenommen wird. Nun liegt es an Evelyn zwischen ihrer Familie und ihrem Freund zu wählen.

Charaktere:

Evelyn ist eine wirklich sympathische Protagonistin. Trotz der Erlebnisse in ihrer Vergangenheit und der Gegend, in der sie aufwächst, ist sie ein sehr optimistischer, liebenswerter Mensch. Sie hat eine tolle Beziehung zu ihrer Tante, bei der sie lebt und ihren besten Freund, der ebenfalls unheimlich wichtig für sie ist. Mir hat gut gefallen, dass Evelyn mal nicht so 0815 war. So gerne ich auch selber lese, ich finde es ein bisschen eintönig, dass jede zweite Protagonistin selbst leidenschaftlich gerne liest. Umso schöner war es, dass Evelyn sich fürs Gärtnern und die Natur begeistert. Ich mochte sehr gerne, dass sie sich einen eigenen Garten auf dem Dach des Gebäudes angelegt hat und dort viel Zeit verbrachte.

Dylan ist so ein bisschen ihr Gegenstück. Während sie alles sehr optimistisch betrachtet und die äußeren Umstände, in denen sie groß geworden sind, gar nicht mal so furchtbar findet, ist Dylan ein ziemlicher Pessimist. Durch diese Charaktereigenschaft hat er wohl, trotz seiner Beliebtheit in der Schule, wenige Freunde. Was ihm allerdings auch nicht viel ausmacht, schließlich möchte er nichts lieber als schnellstmöglich aus Dublin zu verschwinden und erfolgreich werden. Bis auf kleinere Stellen fand ich Dylan dennoch sehr angenehm. Ich empfand seine Beziehung zu Evelyn als wirklich süß. Man konnte fühlen, wie sehr er in sie verliebt ist.

Schreibstil/Spannungsbogen:

Mir hat der Schreibstil des Buchs gut gefallen. Es war sehr flüssig und angenehm zu lesen. Durch die niedrige Seitenzahl hat es sich zusätzlich sehr schnell durchlesen lassen. Allerdings finde ich es ein bisschen schade, dass zwei Bücher mit unter 300 Seiten erscheinen. Ich hätte es besser gefunden, wenn der Verlag es zu einem Buch zusammengefasst hätte, da LYX auch öfter Bücher mit über 600 Seiten herausbringt. Das beeinflusst zwar nicht meine Meinung zum Buch selbst, dennoch wollte ich es gerne anmerken, da die beiden Teile schon relativ dünn sind und trotzdem den üblichen Preis haben.

Die Spannung war auch in einen guten Rahmen. Die meiste Zeit war es eine eher leichte Geschichte, wenn auch mit einigen traurigen Aspekten. Zum Ende hin hat die Autorin mich jedoch nochmal richtig überraschen können. Mit dieser Wendung hatte ich so überhaupt nicht gerechnet.

Fazit:

Ich kann „Dreams of Yesterday“ auf jeden Fall empfehlen. Da ich relativ viele NA/YA Romane lese bin ich mittlerweile, denke ich, relativ kritisch, durch die vielen Vergleichswerte, die man hat. Dieses Buch fand ich aber auf jeden Fall sehr interessant. Die beiden Protagonisten waren angenehm anders und auch die Geschichte selbst jetzt nicht so 0815, wie es leicht passieren kann, wenn es aus einem Genre einfach wahnsinnig viele Bücher gibt. Dadurch, dass ich so viel lese, bin ich auch meist nicht so hinterher was zweite Bände angeht. Hier ist das aber durchaus der Fall. Ich habe direkt geschaut, wann der zweite Teil erscheinen wird (30. September) und möchte ihn wirklich gerne zeitnah lesen. Vor allem beim Schreiben der Rezension habe ich gerade nochmal mehr Lust bekommen herauszufinden wie es, bei den beiden weitergehen wird.

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Veröffentlicht am 25.08.2020

Eine schöne und besondere Liebesgeschichte!

Kissing Lessons
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Stella hat mit ihren 30 Jahren mittlerweile relativ gut gelernt mit ihrem Asperger-Syndrom umzugehen. Auch, wenn sie sich immer noch mit der ein oder anderen Sache etwas schwertut, merken Menschen, die ...

Stella hat mit ihren 30 Jahren mittlerweile relativ gut gelernt mit ihrem Asperger-Syndrom umzugehen. Auch, wenn sie sich immer noch mit der ein oder anderen Sache etwas schwertut, merken Menschen, die sie nicht näher kennen gar nicht, dass sie dadurch in gewisser Weise beeinträchtigt ist. Doch in einer Hinsicht fehlen ihr schlichtweg die Erfahrungen, und zwar was Männer angeht. Es ist nicht so, dass sie es nicht probiert hätte, doch es hat sich nie richtig angefühlt. Als ihr Arbeitskollege, mit dem ihre Mutter sie gerne zusammen sehen würde, ihr im Scherz sagt, dass Übung den Meister machen würde, regt er bei Stella etwas an. Für sie klingt das ganz logisch, wenn sie irgendwann eine Beziehung führen möchte, muss sie lernen mit einem Mann auch körperlich zusammen sein zu können. Und wie könnte sie das besser üben, als mit jemanden der es professionell aufzieht? Stella entscheidet sich also sich an einen Escort Service zu wenden. Ihre Wahl fällt auf Michael, welchen sie direkt für den kommenden Freitag bucht. Am besagten Freitag, werden jedoch beide positiv vom anderen überrascht. Stella fällt nicht unter die Kategorie der älteren Damen, die Michael normal buchen und Micheal zeigt sich als deutlich verständnisvoller und feinfühliger als alle Männer mit denen Stella bisher zu tun hatte. Schnell wird den beiden klar, dass Stellas anfänglicher Plan nicht von Erfolg gekrönt sein wird und so macht sie ihm ein anderes Angebot. Sie möchte, dass er sich regelmäßig mit ihr trifft, sodass sie ihre Angst verlieren kann. Allerdings verstößt dies gegen Micheals „niemals eine Kundin zweimal treffen“-Regel. Doch irgendwie hat Stella ihn in ihren Bann gezogen, ob Micheal für sie eine Ausnahme machen wird? Ja, doch lasst euch überraschen, welche Konsequenzen das nach sich ziehen wird.

Charaktere:
Stella ist ein sehr lieber, leicht zu verunsichernder Charakter. Vor allem durch ihr Syndrom hat sie die Grundeinstellung, dass kein Mann an ihr wahrhaftig interessiert sein könne und Michael viel zu gut für sie sei. Aufgrund dessen entstehen auch viele Missverständnisse im Laufe der Handlung. Was mir allerdings wiederum wirklich gut gefallen hat, war das Micheal mit denselben Ängsten zu kämpfen hatte und das, obwohl er nicht das Asperger-Syndrom hat. Es zeigt sehr schön, dass jeder solche Ängste hat und das Stella nicht auf ihre Krankheit runter reduziert wird. Obwohl Micheal um diese weiß, hält er sie für zu gut für sich, aufgrund ihres tollen Charakters, ihres erstaunlichen Intellekts und seiner eigenen Probleme. Ich empfand es allerdings auch ein bisschen als zu viel, dass sich die beiden zu gut für den jeweils anderen hielten, wodurch sie auch dauerhaft daran gezweifelt haben, dass sie einander vielleicht lieben könnten. Außerdem hatte mir persönlich das Buch einen zu großen sexuellen Anteil. Natürlich passt es sehr gut zur umgekehrten Pretty Woman Story, aber dennoch hätte ich mir eher mehr Kommunikation zwischen den beiden gewünscht.

Schreibstil/Spannungsbogen:
Ich habe „Kissing Lessons“ wirklich gerne gelesen. Der Schreibstil war flüssig, angenehm und humorvoll. Ich kann natürlich nur bedingt beurteilen, wie realistisch die Autorin das Thema Autismus/Asperger-Syndrom dargestellt hat, aber für mich war es gut umgesetzt und hat einen kleinen Einblick vermittelt. Ich habe vor einer Weile ein Buch mit einem kleinen Jungen gelesen, der ebenfalls dieses Syndrom hatte. Für mich war es sehr interessant zu lesen, dass sich im Lauf des Lebens Autisten bestimmte Mechanismen anzutrainieren und nach und nach etwas besser mit äußeren Einflüssen klarzukommen scheinen. Jedoch bin ich mir sicher, dass es von Mensch zu Mensch immer individuell ist und dementsprechend nicht pauschal anhand von zwei Büchern zusammengefasst werden kann. So oder so finde ich es toll zumindest einen kleinen Einblick bekommen zu haben.
Was die Spannung betrifft, war ich auch hier gut unterhalten. Wie bereits angerissen, war es mir teilweise zu viel Körperliches zwischen den Beiden, weshalb ich auch bei der Spannung ein bisschen was abgezogen habe, aber sowas ist ja eine sehr individuelle Kritik.

Fazit:
Mir hat der erste Teil der „KISS, LOVE & HEART-Trilogie“ von Helen Hoang wirklich gut gefallen. In der Mitte hat es sich für mich ein bisschen gezogen und es waren mir ein paar zu viele Missverständnisse, die man durch Kommunikation gut hätte aus der Welt schaffen können, aber dennoch kann ich das Buch wirklich besten Gewissens empfehlen. Es hat wirklich Spaß gemacht zu lesen, der Schreibstil war sehr angenehm und auch die Protagonisten einfach sympathisch und liebenswert. Ich habe glücklicherweise den zweiten Band schon auf meinem SUB liegen und freue mich, dass nächstes Jahr ebenfalls ein dritter erscheinen wird.

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Veröffentlicht am 25.08.2020

Ein schönes Buch, welches zum Nachdenken anregt! :)

Der Wald, vier Fragen, das Leben und ich Von einer Begegnung, die alles veränderte
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„Der Wald, vier Fragen, das Leben und ich“ ist vom Typ her, ein Buch wie „Das Café am Rande der Welt“. Es ist ein Buch, welches sehr kurz gehalten wurde, aber dennoch Weisheiten in einer charmanten Geschichte ...

„Der Wald, vier Fragen, das Leben und ich“ ist vom Typ her, ein Buch wie „Das Café am Rande der Welt“. Es ist ein Buch, welches sehr kurz gehalten wurde, aber dennoch Weisheiten in einer charmanten Geschichte verpackt erzählt. Für mich war es das ideale Buch, für einen nachdenklichen Freitagabend. Ich habe es in einem Stück durchgelesen, was bei 120 Seiten auch sehr gut möglich ist, und mich in die Geschichte fallen lassen. Ich mag solche Bücher persönlich sehr gerne. Sie lassen den Leser sein gegenwärtiges Leben reflektieren und regen dazu an, zu überlegen, ob man selbst solche Veränderungen benötigt. Das einzige, was ich schade finde, aber das ist auch eine sehr persönliche Sache, ist das es bei mir keinen wirklich langfristigen Effekt hat. Auch, wenn ich beim Lesen über vieles nachdenke, ist die Wirkung bereits nach wenigen Tagen verflogen. Das Gute ist allerdings, sobald ich das Buch wieder zur Hand nehme und meine Markierungen durchlese, kann ich den Prozess nochmal neu anregen. Für mich war „Der Wald, vier Fragen, das Leben und ich“ ein wirklich schönes, kleines Buch, welches jeder durchaus mal lesen kann und zu Hause haben sollte. Vor allem, wenn man sich gerade in einer Lebensphase befindet, in der man sich eher unzufrieden fühlt, könnte dieses Buch einen passenden Denkanstoß geben, um etwas zu verändern.

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Veröffentlicht am 24.08.2020

Riesen Empfehlung!!!

Das Schicksal weiß schon, was es tut
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Rob hatte einst, was sich jeder in der Schule wünscht: Ansehen und Beliebtheit. Doch nachdem sein Vater aufgrund von veruntreuten Geldern in der ganzen Stadt geächtet wurde und nur noch den Ausweg des ...

Rob hatte einst, was sich jeder in der Schule wünscht: Ansehen und Beliebtheit. Doch nachdem sein Vater aufgrund von veruntreuten Geldern in der ganzen Stadt geächtet wurde und nur noch den Ausweg des Suizids vor sich sah, liegt diese Zeit nun meilenweit hinter Rob. Selbst sein ehemaliger bester Freund hat ihm den Rücken zugekehrt und das, obwohl Rob ihn jetzt mehr den je brauchen könnte. Durch seine neue Außenseiterrolle bleibt ihm auch nichts anderes übrig, als mit Maegan das nächste Schulprojekt zu machen. Denn auch sie hat in ihrer Klasse keine Freunde, wodurch sie übrigblieb. Für die beiden beginnt eine unerwartete Reise. Während sie zunächst meiden miteinander Zeit zu verbringen oder zu sprechen, müssen sie nach und nach feststellen, dass sie vielleicht doch gar nicht so unterschiedlich sind und vor allem, dass in Rob mehr steckt als ein ehemaliger, aufgeblasener Schulsportler. Sie beginnen für einander wichtig zu werden und das Leben des jeweils anderen ein wenig besser zu machen. Doch Maegans Vater ist einer der Polizisten, die vor einigen Monaten Robs Vater vor Gericht brachten. Dementsprechend wütend ist er, als er um die neue Freundschaft seiner jüngsten Tochter erfährt. Prompt verbietet er ihr den Kontakt mit Rob, doch wird diese sich daranhalten? Und sollte nicht ausgerechnet ihr Vater wissen, dass man nicht die Kinder, für die Fehler ihrer Eltern büßen lassen sollte?

Charaktere:

Für Rob kann man eigentlich nur einen 'soft spot' haben. Als Leser kann man zwar nicht beurteilen, wie er vor der Geschichte mit seinem Vater drauf war, aber so wie er mittlerweile im Buch dargestellt wird, ist er ein wirklich lieber junger Mann. Mir tat wahnsinnig leid, wie furchtbar er sich wegen der Fehler seines Vaters gefühlt hat. Allein, dass er sich kaum unter die Augen des Bibliothekars getraut hat, war so herzzerreißend, wenn man bedenkt, dass Rob nichts mit der Sache zu tun hatte. Außerdem fand ich es auch wahnsinnig traurig, dass seiner Familie so gar kein Geld geblieben ist, mich hat es jedes Mal mit ihm leiden lassen, als er sein Geld dreimal umdrehen musste. Und dennoch hat er versucht anderen zu helfen, bei denen er wusste, dass es ihnen noch schlechter geht. Während Rob die meiste Zeit mit sich selbst im Konflikt stand, kann ich nur sagen, dass er ein wirklich großherziger und liebenswerter Charakter ist. Ich mochte ihn wirklich, wirklich gerne.

Im Vergleich zu Robs Problemen sind Maegans doch ein bisschen unspektakulärer. Dennoch natürlich nicht zu ignorieren. Sie wurde ihr ganzes Leben lang mit ihrer älteren Schwester verglichen. Durch diesen enormen Druck hat sie die ziemlich dumme Entscheidung getroffen bei einem Klassenweiten Test zu schummeln. Als dies aufflog, mussten alle Schüler diese Klausur neu schreiben, wodurch Maegans Ruf nicht gerade positiver wurde. Während sie bisher einfach unbemerkt war, ist sie nun verpönt. Dass ihre große Schwester, zickiger denn je, nun vom College wieder nach Hause kam, ist auch nicht gerade angenehm für Maegan. Zumal diese mit einer ganz schön unerwarteten Neuigkeit bei ihrer Familie in der Tür steht.

Schreibstil/Spannungsbogen:

Ich habe das Buch wirklich wahnsinnig gerne gelesen. Ich finde, es ist wirklich angenehm und emotional geschrieben. Ich hatte teilweise so viel Mitgefühl und auch Mitleid mit den Charakteren, als wären sie nicht fiktive Personen. Auf der anderen Seite war es dann wiederum einfach so schön, wie die beiden sich entwickelt haben und einander nähergekommen sind. Ich mag ja sehr gerne so Jugendromane, in denen zwei Charaktere zueinanderfinden, die so gar nicht damit gerechnet hätten. Auch die Spannung war meiner Meinung nach gegeben. Ich habe immer wieder gerne zu dem Buch gegriffen und bin in der Geschichte versunken.

Fazit:

Von mir gibt es eine große Empfehlung für dieses Buch. Mit Mitte zwanzig bin ich jetzt schon länger nicht mehr die Kernzielgruppe von Jugendromanen und kann mich in viele auch nicht mehr richtig hineinversetzen. Bei diesem hier ist dies allerdings nicht der Fall gewesen. Dadurch, dass die Protagonisten nicht eher typische Teenagerprobleme haben, sondern die Konflikte schon deutlich größer angelegt sind, finde ich, kann man auch als etwas älterer Leser der Geschichte viel abgewinnen. Allein dadurch, dass es so toll und gefühlvoll geschrieben ist, denke ich, kann es wirklich einer Vielzahl an Lesern gefallen. Also, wenn ihr mal wieder auf einen richtig schönen Jugendroman Lust habt, unabhängig davon, ob ihr selbst noch jugendlich seid, greift unbedingt zu diesem hier. Es würde mich sehr überraschen, sollte er euch enttäuschen.

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