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Veröffentlicht am 15.05.2023

Um es mit Mays Worten zu sagen: Begeisternd, bereichernd, bewegend

No Longer Lost - Mulberry Mansion
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In Band 1 schon schien May wie eine Mama für alle zu sein. Immer ein offenes Ohr für alle, steckt zurück zu den Gunsten anderer und scheint selbst nie einen Grund zu haben, nicht zu lächeln. Aber gibt ...

In Band 1 schon schien May wie eine Mama für alle zu sein. Immer ein offenes Ohr für alle, steckt zurück zu den Gunsten anderer und scheint selbst nie einen Grund zu haben, nicht zu lächeln. Aber gibt es denn überhaupt jemanden, dessen Sonne nie von dunklen Wolken verdeckt wird? Und kann es auf Dauer gutgehen, wenn jemand all die Unwetter der anderen absorbiert, nur damit deren Sonne scheinen kann? Ich war sehr neugierig auf Mays Story, gleichzeitig war ich aber auch sehr skeptisch, was weniger am Klappentext als an meiner persönlichen Abneigung gegenüber Enemies to Lovers liegt. Trotzdem habe ich den Blick hinter Mays Lächeln gewagt und wurde mehr als positiv überrascht: von May selbst, von Wes und besonders von der Harmonie der beiden, die sich schon sehr früh herauskristallisierte, auch wenn die beiden unterschiedlicher nicht sein könnten: wo May zurücksteckt, prescht Wes vor, wo May verteidigt, greift Wes an, was May zu viel kümmert, ist Wes zu egal. Gleichzeitig war es aber nicht so, dass ich mich eindeutig auf der Seite von May oder Wes gesehen hätte; ich konnte sie und ihre Handlungsweisen beide verstehen, was für mich eine besondere Erfahrung war. Erstmals konnte ich nicht sagen, wer sich "falsch" verhielt, denn das war nicht so. Die beiden zusammen waren die perfekte Mischung und lernten voneinander, nicht zu einfühlsam und nicht zu kalt zu sein und dass Unterschiede nicht immer bedeuten, dass ein Paar nicht zusammenpassen kann. Voller Alliterationen, bildhafter Vergleiche und tiefer Gefühle erzählt Merit Niemeitz eine Geschichte über die Frage, ob man jemanden lieben kann, bei dem man sich eigentlich gar nicht vorstellen kann, mit diesem Menschen je freiwillig Zeit zu verbringen. Ich vergebe 4,5/5 🌟

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Veröffentlicht am 24.04.2023

Spannendes Thema, das leider nicht alle Kritikpunkte wettmachen konnte

°C – Celsius
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Eine Welt im Chaos, die Politik steht vor einem Rätsel. Große Drohnen unbekannter Herkunft werden gesichtet, die entgegen aller Erwartungen nicht angreifen, sondern lediglich kampflos ihre Routen fliegen. ...

Eine Welt im Chaos, die Politik steht vor einem Rätsel. Große Drohnen unbekannter Herkunft werden gesichtet, die entgegen aller Erwartungen nicht angreifen, sondern lediglich kampflos ihre Routen fliegen. Wo angesichts der friedlichen Flugobjekte erst Entwarnung verkündet wird, wird kurz darauf Katastrophenalarm verkündet: denn was harmlos aussah, ist der Auftakt eines Versuchs, das Klima gezielt zu beeinflussen, um den Klimawandel aufzuhalten. Klingt erstmal nicht nach einem Grund für Aufregung, wenn nicht China der Schirmherr des Projektes wäre und dadurch ein Maximum an Macht gewinnen würde. Was sie noch nicht wissen: China ist nicht der einzige Staat, der zugunsten des eigenen Wohlstands das Klima beeinflusst ... Wie für jeden bisherigen Katastrophenthriller von Elsberg gilt auch hier: ich liebe den Schreibstil! Sehr spannend trotz der vielen agierenden Personen und den damit verbundenen Handlungsschauplätzen, an denen der Hauptplot sowie einige Nebenhandlungen stattfinden und den Leser Stück für Stück auf den richtigen Weg mitnehmen. Doch dieser Lesegenuss wurde für mich durch einen Aspekt immer wieder unterbrochen. Das Buch enthält mehrere sehr lebendig ausgearbeitete Szenarien, welche sich über mehrere Kapitel hinweg erstrecken. Grundsätzlich ja ein sehr positiver Aspekt, der zu großen Teilen zum Entstehen des Suchtfaktors beigetragen hat. Jedoch wird bei vielen Szenen durch spätere Aufklärungsmomente klar, dass Handlungen kompletter vorangegangener Kapitel gar nicht tatsächlich stattgefunden haben, sondern nur Teile von fiktiven Überlegungen oder Darstellungen darstellten, wodurch sich natürlich mehrmals die Ausgangslage der Welt und die politische Machtverteilung änderte. Das wiederum hatte zur Folge, dass ich an mehreren Stellen unsicher war, welche der Szenerien sich nun tatsächlich zugetragen hat, wie der Status Quo der Welt nun aktuell aussieht, welche der beiden Klimastrategien gerade aktiv verfolgt wird oder in welchem Kalenderjahr wir uns befinden. Kurz gesagt: ich hätte nach diesen erklärenden Auflösungen eine Art kurzes Statusupdate gebraucht, um wieder zum roten Faden der Story zurückzufinden. Da ich das Thema Geoeengineering aber wahnsinnig spannend umgesetzt fand, mich die gesamte Handlung zur Reflektion vieler alltäglicher Situationen angeregt hat und mich sicher noch einige Tage in meinen Gedanken begleiten wird und ich es trotz meiner Kritik kaum aus der Hand legen konnte, vergebe ich 4/5 🌟

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Veröffentlicht am 18.04.2023

So faszinierend, das man fast den Schrecken darüber vergisst

Terra Nova
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Wie wird sich die Welt weiterentwickeln? Wie wird sie in ca. 300 Jahren aussehen? Wird es noch Menschen geben? Das stand für mich eigentlich nie zur Diskussion. Technische Weiterentwicklung- ja klar, aber ...

Wie wird sich die Welt weiterentwickeln? Wie wird sie in ca. 300 Jahren aussehen? Wird es noch Menschen geben? Das stand für mich eigentlich nie zur Diskussion. Technische Weiterentwicklung- ja klar, aber eben nur als Unterstützung des Menschen. Aber als ich jetzt den Sci-Fi Roman Terra Nova beendet habe, war ich mir auf einmal nicht mehr so sicher. Denn diese Dilogie spielt in einer Zeit ca 300 Jahre voraus, in der die Menschen in einer unterirdischen digitalen Welt leben und nahezu die komplette Umgebung nur aus gecodeten Hologrammen besteht. Die Einrichtung der Häuser, Haustiere, Bücher, sogar die Menschen selbst - alles nur virtuell verfügbar, während ihre Körper in Tanks aufbewahrt werden. Aber nun soll der große Durchbruch erfolgen, nachdem auch diese Körper nicht mehr nötig sein werden, weil die Menschen fortan nur noch im virtuellen Raum "leben" werden. Aber weil es auch dort Menschen wie Kaja und Liam gibt, die die Vorstellung, nur noch als Code mit eingepflanzter KI zu existieren, absolut nicht erstrebenswert finden, planen sie den großen Ausbruch aus dem Holovit auf der Suche nach echtem menschlichen Leben auf der Erde. So faszinierend ich das ganze Thema rund um die künstliche Existenz in einem Hologramm und die digital programmierten Welten auch finde, in mindestens gleichem Maße fand ich die Vorstellung eines solchen "Lebens" einfach nur erschreckend und habe mich mehrmals gefragt, was die Entwickler dazu bewegt, diese Idee toll zu finden, wo sie damit doch eigentlich nur eines tun: Menschenleben auslöschen. Hier hätte ich mir an der ein oder anderen Stelle mehr Einblick in die Gedanken und Beweggründe der Entwickler gewünscht, um wenigstens ansatzweise den Antrieb für eine solche Forschung verstehen zu können. Ohne diese Mehrinformationen schienen mir die Einstellung und auch die Handlungen der "Gegenseite" häufig unlogisch und nicht durchdacht, obwohl ich mir gleichzeitig schon allein aufgrund der Beschreibung ihrer sehr intelligenten Charaktere sicher war, dass für ihr Verhalten sicher nachvollziehbare Gründe vorliegen, die ich nur nicht überblicken konnte. Abschließend muss ich noch meinen Kritikpunkt aus Band 1 wiederholen: wieder ist zum Ende des Buches unklar, ob es einen weiteren Band der Reihe geben wird. Das Potenzial hierfür wäre auf jeden Fall da, da mich das offene Ende mit vielen offenen Fragen zurückgelassen hat. Positiv gegenüber Algorytmica ist zu erwähnen, dass das Buch deutlich mehr Spannung geboten hat und ich dadurch viel mehr in der Geschichte gefangen war. Ich vergebe 4/5 🌟

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Veröffentlicht am 07.04.2023

Vergiss uns nicht - aber noch viel wichtiger: Vergiss DICH nicht!

Vergiss uns. Nicht.
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April ist für alle da. Für ihre Freunde, ihren Boss, dank eines von ihr gegründeten Projekts für Studierende, denen es finanziell nicht gut geht. Sie ist für jeden da, ohne eine Gegenleistung zu erwarten. ...

April ist für alle da. Für ihre Freunde, ihren Boss, dank eines von ihr gegründeten Projekts für Studierende, denen es finanziell nicht gut geht. Sie ist für jeden da, ohne eine Gegenleistung zu erwarten. Und leider bekommt sie auch viel zu selten etwas zurück, besonders Luca und Sage nehmen ihre Hilfe mehrfach an, geben aber wenig zurück. Einer tickt da anders: Gavin. Er ist der einzige, der Aprils Hilfe zurückweist, und das, obwohl sie ihm gerne helfen möchte, als sie merkt, dass er eine Last mit sich herumschleppt. Und so schwer es ihr auch fällt, ihre früheren Gefühle für Gavin hintenan zu stellen, sie möchte für ihn da sein. Und entdeckt dabei, dass ihr Herz mit Gavin nicht so abgeschlossen hat, wie sie eigentlich dachte. Gavins Verhalten ihr gegenüber bringt sie spürbar durcheinander - mal wünscht sie sich mehr von ihm, mal würde sie ihn am liebsten nie wiedersehen. Gleichzeitig hätte sie gern den Freund zurück, der er damals für sie war. Aber genügt das? Und obwohl sie hin- und hergerissen ist und ihr noch nicht klar zu sein scheint, was sie eigentlich von ihm will, merkt man eines ganz klar: er tut ihr gut! Weil er sie daran erinnert, auch an sich zu denken. Weil er sie liebt, wie sie ist und sie nicht verändern will. Weil sie für ihn an erster Stelle steht. Weil er ihr auch dann helfen würde, wenn er dazu gar nicht in der Lage ist. Weil er für sie da ist, so zerrüttet ihre Freundschaft auch ist. Weil man Seite für Seite das Gefühl bekommt, dass für die beiden noch Hoffnung besteht, als was auch immer. Und genau diese zarte Pflanze der Hoffnung, die etwas verdorrt, aber noch nicht ganz gestorben war, konnte ich über die Zeit regenerieren, wachsen und langsam erblühen sehen. Ich habe mich sehr in die beiden als Paar verliebt, auch wenn ich mir mehr Einblicke in ihre frühere Freundschaft gewünscht hätte, um noch mehr diese schon bestehende Verbundenheit zu spüren, auf der ihre Gefühle aufbauen. Die einzige Sache, die dieser Pflanze die Sonne genommen hat, war das Verhalten von Sage und Luca, das ich mehrmals sehr unsympathisch wahrgenommen habe. Ich vergebe 4/5 🌟

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Veröffentlicht am 31.03.2023

Wer auch immer du sein willst - du darfst!

Hiding Hurricanes
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Wer auch immer du sein willst - du darfst! Lenny vereint in sich zwei Persönlichkeiten, die unterschiedlicher nicht sein könnten. Sarkastisch, auf Abstand bedacht und immer in schwarzen Oversizepullis ...

Wer auch immer du sein willst - du darfst! Lenny vereint in sich zwei Persönlichkeiten, die unterschiedlicher nicht sein könnten. Sarkastisch, auf Abstand bedacht und immer in schwarzen Oversizepullis unterwegs - das ist Lenny. Zumindest tagsüber. Nachts verwandelt sie sich in die Stripperin Daisy, zeigt ihre sexy Seite und gleichzeitig ihre Leidenschaft zum Tanzen. Diese beiden Leben trennt sie strikt, um bei niemandem anzuecken und sich nie wieder für sich selbst rechtfertigen zu müssen. Außer Carla darf auch niemand die Verbindung zwischen beiden Leben kennen, daher hält sie ihren Job als Daisy konsequent geheim. Dies wird zum Problem, als Creed, der eine Mann, den Lenny einfach nicht vergessen kann, sich in Daisy verliebt und versucht, mit seiner charamanten und harnäckigen Art hinter ihr Geheimnis zu kommen und Daisy für sich zu gewinnen. Und es ist wahrlich nicht leicht, Creed nicht zu mögen, denn er ist zwar nicht gerade ein offenes Buch, hat aber eine sehr ehrliche Art, die einem das Gefühl gibt, ihm alles anvertrauen zu können. Gerade die Rückblicke in die Anfänge der Freundschaft zwischen Lenny und Creed haben mir das nochmal bestätigt. Sie teilen ein tiefes Verständnis füreinander an sich und auch dafür, dass jeder auch so seine Geheimnisse hat, die er eben nur ungern teilen möchte. Wer jetzt an eine sehr erwachsene Beziehung denkt, liegt hier aber falsch. Die beiden sind dabei nicht nur ernst, sondern auch ab und an sarkastisch und humorvoll, je nachdem, wie es der jeweils andere gerade braucht. Ich fand die beiden mit Abstand das schönste und am besten harmonierendste Paar der Reihe, auch weil ich das Gefühl hatte, dass sie beide sehr echte Charaktere sind: nicht immer sympathisch, nicht immer logisch handelnd, eben wie reale Personen, die Tami hier zum Leben erweckt hat. Ich vergebe 4,5/5 🌟

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