Weil Magie eben auch eine dunkle Seite hat
Dark Sigils – Was die Magie verlangt"Was stimmt mit dir nicht?" [...]
"Ich wurde geboren, Harwood. Ab da ging es nur noch bergab." ~ Dina"
Wer mich und meine Liebe zu richtig guten Dystopien kennt, weiß, dass die Vortexreihe einen festen ...
"Was stimmt mit dir nicht?" [...]
"Ich wurde geboren, Harwood. Ab da ging es nur noch bergab." ~ Dina"
Wer mich und meine Liebe zu richtig guten Dystopien kennt, weiß, dass die Vortexreihe einen festen Platz unter meinen Top 3 hat. Demnach hatte ich aber auch sehr hohe Erwartungen an Dark Sigils, da ich schon gehofft habe, hier eine ähnliche mitreißende Erfahrung zu machen. Und ich wurde nicht enttäuscht! Man merkt ab Zeile 1, wie viele Gedanken sich Anna Benning um die Sigils, die Magie und vor allem auch um den Mirror gemacht hat und dass das alles eben nicht in 5 Minuten auf dem Papier, sondern in viel ausführlicher Arbeit enstanden ist: in all diesen Aspekten steckt einfach so viel Liebe und gleichzeitig ist alles auf tiefgehende Weise miteinander verwoben, ohne Logiklücken zu hinterlassen, in denen ich mir zurückgelassen vorkam. Gleichzeitig wird aber auch nicht alles gleich preisgegeben, erst Seite für Seite konnźte ich mehr von der Magie fließen sehen und sie irgendwann sogar fast selbst spüren, so mitgerissen war ich von der Geschichte selbst, vor allem aber auch von Ray als Charakter, die sich mir erst mit der Zeit öffnete, von der ich aber schnell das Gefühl hatte, sie ungefähr einschätzen zu können. So spannend die Handlung und die Welt selbst aber auch war, emotional konnte ich nicht immer ganz folgen. Die Beziehung zwischen Ray und Adam kam für mich zu plötzlich, zu unerwartet und vielleicht ein Stück weit auch zu künstlich (immerhin verliebt sie sich in einen Anführer, den sie erst zweimal gesehen hat), um echt zu sein. Zwischen all der Action, die im Mirror passiert, habe ich wohl den Moment verpasst, als zwischen Adam und Ray die Funken sprühen, sie sich charakterlich näherkommen und kennenlernen und nicht nur die Magie der beiden, sondern auch sie selbst, eine emotionale Verbindung eingehen. Wieder eingestiegen bin ich, als die Anziehung der beiden bereits ein gefestigter Bestandteil war und sowohl für Adam, als auch für Ray klar war, dass da mehr ist als nur körperliche Begierde. Doch auch wenn ich die Vorstellung der beiden als Paar bis zum Schluss nicht hundertprozentig stimmig fand, mochte ich die Geschichte, da ich den humorvollen und bildhaften Schreibstil von Anna sehr schätze. Gleichzeitig stand für mich einfach die Magie im Fokus und die Idee, dass Magie nicht immer nur etwas gutes symbolisieren muss, sondern in den falschen Händen auch viel Schaden anrichten kann, mochte ich sehr, weil sie eben ein vielschichtigeres Bild von Machtgefügen und deren Folgen abbildet. Insgesamt kommt Dark Sigils trotz dessen fantasievoller Reize für mich jedoch nicht an die Vortexreihe heran, weshalb ich 4/5 🌟 vergebe.