Willowdean Dickson, von allen meist Will gennant, nur ihre Mutter nennt sie gerne bei diesem nervigen Spitznamen: Dumplin' (zu deutsch: Knödel) wächst in einer kleinen Stadt in Texas auf. In dieser Stadt passiert meist nicht viel, bis auf die eine Zeit im Jahr, wo der Miss Teen Blue Bonnet stattfindet, ein Schönheitswettbewerb. Eigentlich machen Mädchen wie Will, nämlich dicke Mädchen, bei so einem Wettbewerb nicht mit. Aber dieses Jahr überrascht sie alle und meldet sich an, allen voran ihre eigene Mutter, eine ehemalige Gewinnerin und Leiterin des Wettbewerbes. Wills Teilnahme führt zu einer Reihe von unerwarteten Ereignissen und verändert den Wettbewerb vielleicht für immer, am meisten aber sie selbst.
Meine Meinung:
Das Cover besticht durch seinen schwarzen Einband mit dem roten Kleid als allererstes und ist klassisch elegant gehalten.
Julie Murphy schreibt eine Geschichte, die sich leicht an einem Stück lesen lässt. Sie verzichtet auf unnötige Beschreibungen und erzählt eine Geschichte über mehrere Monate. Sie lässt ihren Figuren genügend Zeit sich zu entwickeln. Ihre Hauptfigur Willowdean ist eine Nummer für sich, gerade am Anfang hat der Leser das Gefühl, dass ihr Gewicht und die Häme ihr nichts ausmachen würde, doch später erfährt man das sie nicht so selbstbewusst ist wie alles erst einmal scheint. Diese Tiefe ihres Charakters und das Will, wie vermutlich alle Frauen und Mädchen, auch mal an sich zweifelt machen sie so realistisch. Sie tut und sagt nicht immer das richtige, an diesen Stellen schüttelt man als Leser vielleicht auch mal den Kopf, aber sie fängt sich am Ende wieder. Will lernt wirklich aus ihren Erfahrungen und Fehlern. Zur Seite stehen ihr aber auch ein Haufen toller Freunde, die sie alle unterstützen. Diese Freunde sind alle mehr Außenseiter als Klassenliebling und bringen dem Buch seinen besonderen Charme und Witz. Ohne ihre Freunde wäre Will nur halb so selbstbewusst und mutig. Wills Liebling Bo, ist auch ein ganz netter Charakter, der auch mehr Tiefgang besitzt, als man vorher glaubt, leider konnte ich bis zum Schluss nicht ganz warm mit ihm werden, da er für mich trotzdem nur zu oberflächlich beschrieben wurde.
Die Geschichte hat mehrere kleine Tiefpunkte für unsere Titelheldin, doch der Höhepunkt reisst sie alle wieder raus.
Das Thema des Buches wurde sehr gut umgesetzt, egal ob du dick bist oder nicht, niemand außer du selbst kannst dich schlecht machen. Man sollte zu sich stehen, eine wirklich gute "Message" für ein Jugendbuch, es ruft zu Toleranz auf.
Auch originell finde ich, dass 2 so kontroverse Themen, wie Übergewicht und Schönheitswettbewerb, auf diese wunderbare Weise miteinander verknüpft wurden. Auf den ersten Blick scheint es nämlich so, als ob die beiden nicht zusammen passen können.
Das Ende hat meiner Meinung kleine Schwächen, da es nicht so rund abgeschlossen wurde, wie ich es mir gewünscht hätte. Einige Sachen wurden vielleicht ein wenig zu schnell abgehandelt und manche Handlungsstränge hätte die Autorin ruhig näher beleuchten sollen.
Fazit:
Ein Jugendbuch, über die kleinen aber auch größeren Hürden, die uns die Gesellschaft aufgrund bestimmter äußerlicher Merkmale in den Weg stellt. Ein gutes Jugendbuch zum Nachdenken mit kleinen "Schönheitsfehlern". ;)