grundidee interessant aber leider potenzial nicht ausgeschöpft
Das Licht in meiner DämmerungIch musste das Buch ein wenig sacken lassen als ich es vor ein paar Tagen beendet hatte. Wo fange ich nur an? Dies ist mein zweites Buch was ich von der Autorin gelesen habe. Durch das Cover und den Klappentext ...
Ich musste das Buch ein wenig sacken lassen als ich es vor ein paar Tagen beendet hatte. Wo fange ich nur an? Dies ist mein zweites Buch was ich von der Autorin gelesen habe. Durch das Cover und den Klappentext bin ich auf “Das Licht in meiner Dämmerung” aufmerksam geworden. Es klang sehr sehr vielversprechend. Der Anfang der Story war wirklich sehr vielversprechend und mir gefiel die Idee dahinter. Gerade weil diese Protagonisten doch sehr unterschiedlich sind von ihrem Leben und ihrer Art machte es einen neugierig wie sie wohl zusammen finden würden. Ich denke auch nicht das sie sich unter normalen Umständen jemals getroffen hätten. Gerade durch diese Ausnahmesituation nähern sich die beiden, Ethan und Eleonore, sehr langsam an. Zu Anfang war dies auch sehr langsam und mühsam doch dann ging es mir den großen Gefühlen einfach viel zu schnell.
Eleonore durchlebt den schlimmsten Albtraum dem nach mal sein ärgsten Feind wünschen würde. Sie wird mit ihren Bruder entführt und muss erleben wie dieser neben ihr erschossen wird. Ihr gelingt die Flucht durch ein Wald. Sie kämpft um ihr Leben und dann taucht Ethan auf und nimmt sie bei sich auf. Sie ist durch diese Erfahrung sehr traumatisiert aber sie sieht in Ethan ihren Retter in letzter Not. Ethan lebt sehr zurückgezogen in einem Baumhaus im Wald. Er hat in seiner Vergangenheit einiges durch gemacht und flieht auch heute noch davor. Er ist sehr mürrisch und lässt keinen Menschen an sich ran, weil er Angst hat diese geliebten Menschen zu verlieren. Da die Mörder immer noch auf freien Fuß sind zieht Eleonore vorübergehend zu ihm.
Wie soll ich das jetzt nur sagen? Eleonore hat etwas ganz schlimmes durch gemacht ist knapp entkommen. Sie sieht wie ihr geliebter Bruder stirbt und trauert nicht mal richtig? Für mich wirkte sie einfach sehr unglaubwürdig. Bei einer Entführung und den Schmerz des Verlustes müssten doch viel mehr Emotionen rüber kommen oder? Genau dieses Thema um das Trauma und die Trauer rückt in dieser Geschichte sehr weit in den Hintergrund. Klar gibt es hier Emotionen, diese werden auch rüber gebracht aber nicht wenn es genau um dieses Thema geht. Für mich war die Protagonistin sowie auch ihre Handlungen zu keinem Zeitpunkt greifbar. Auch die Liebesgeschichte zwischen Ethan und ihr ging mir einfach viel zu schnell. Gerade weil die beiden soviel durchgemacht haben in ihrem Leben und er sich wie der letzte Arsch auf Erde ihr gegenüber benimmt. ACHTUNG SPOILER! Er schläft mit ihr und schmeißt sie dann vor die Tür. Und wundert sich dann wenn sie wirklich geht. Aber wenig später kommt sie trotzdem zu ihn zurück. SPOILER ENDE!
Und dann wäre da noch eine fehlende logische Handlung der man folgen könnte. Besonders die Polizeiarbeit ist mir hier sehr sauer aufgestoßen. Denn hier passierte eher wenig, gerade wenn es um Mord und Entführung geht. Klar bekommt man hier und da mal was zu hören aber sonst nichts. Es gibt auch Dinge die die Protagonistin merkwürdig findet aber im nächsten Augenblick wieder vergisst als wäre nix. Es gab einfach vieles was mich an der Handlung nervte und ich als unlogisch empfand. Ich hatte das Gefühl die Autorin wollte hier ganz ganz viel und versuchte diese noch komplexer zu gestalten. Mir war das einfach zu viel. Mir fehlte hier einfach die Spannung in der Geschichte. Gefühlt ging es hier mehr um die Liebesgeschichte der beiden.
Es gab einiges was ich noch hinzufügen könnte. Beim Buch gab es vieles was mich kopfschüttelnd oder Augen rollend zurück ließ. Besonder der Moment als ihr kurz vor Schluss wieder die merkwürdigen Bauarbeiter einfielen. Ich hatte nicht das Gefühl das dies sie so stark, beim ersten antreffen, traumatisiert hätte. Sie hat es einfach abgetan und dann wird es zum Ende nochmal erwähnt? Deswegen fand ich vieles einfach sehr unlogisch. Und dann das ende? Das war mir auch viel zu schnell dahin geklascht. Es war so ein Ende wo man dachte Echt jetzt? Alles Friede, Freude Eierkuchen? So schnell? Das gefiel mir gar nicht.
“Das Licht in meiner Dämmerung” hat mich insgesamt sehr enttäuschend zurück gelassen. Wahrscheinlich werde ich einer der wenigen sein, den es nicht gefalle hat aber es kann einem ja auch nicht alles gefallen nicht wahr? Die Grundidee fand ich sehr interessant, der Einstieg und die ersten Kapitel gefielen mir aber dann ließ es deutlich nach. Ich hatte das Gefühl die Autorin wollte ganz viel und ist dabei leider vom Weg abgekommen. Es hätte so gut werden können. Mir fehlte allem vor ran eine logische Handlung die mich nicht kopfschüttelnd zurück lässt. Und das Happy-End war mir auch einfach auf alles ist toll und wir sind glücklich getrimmt. Da es einfach zu schnell ging. Diese Geschichte hatte viel potenzial was in meinen Augen liegen gelassen wurde.