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Veröffentlicht am 18.11.2024

Eintagsfliege

Neun Tage Wunder
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Der Roman "Neun Tage Wunder" von Kristina Moninger konnte mich leider nicht zu 100 Prozent überzeugen.
Es geht darin um die Anwältin Anni, die aktuell in einer Beziehung mit dem Schriftsteller Ben ist. ...

Der Roman "Neun Tage Wunder" von Kristina Moninger konnte mich leider nicht zu 100 Prozent überzeugen.
Es geht darin um die Anwältin Anni, die aktuell in einer Beziehung mit dem Schriftsteller Ben ist. Früher war Anni mit Lukas zusammen, wobei dieser Begriff eigentlich zu viel des Guten ist. Vor ca. zehn Jahren verbrachte Anni neun Tage mit Lukas zusammen in ihrer Wohnung. Eigentlich war Anni im Begriff auszuziehen und wollte in den letzten Tagen lediglich ihre restlichen Sachen zusammenpacken und streichen, als plötzlich Ben, ihr Nachmieter, in der Tür stand und sie bat, bleiben zu dürfen. In diesen neun Tagen verbrachten die beiden viel Zeit zusammen und näherten sich an, bis ihre gemeinsame Zeit ein jähes Ende fand. Warum die Liebe zwischen den beiden so abrupt endete, ist genau das Geheimnis, um das es im Verlauf des gesamten Romans geht.
Der Plot ist für meinen Geschmack etwas zu stark konstruiert, es fehlt ein wenig die Leichtigkeit der Handlung und mir war die Auflösung des Geheimnisses ein wenig zu langatmig. Das könnte daran liegen, dass die Kapitel aus unterschiedlichen Figurenperspektiven geschildert werden (Anni heute, Anni damals, Ben heute) und sich einige Aspekte so doppeln, was sich natürlich auch nicht vermeiden lässt, da sich die Fäden der Figuren nicht gleichermaßen spinnen. Am meisten konnte mich Ben als Charakter überzeugen. Bei den Schilderungen um das "Neun Tage Wunder" fehlte mir irgendwie der Tiefgang. Da kam bei mir kein Kribbeln, kein Bedauern auf, das mir nachvollziehbar gemacht hätte, was Anni und Lukas da verloren haben.
Wer bei den aktuellen Temperaturen einen gemütlichen Lesetag auf dem Sofa verbringen möchte, ist mit dem Roman sicherlich gut bedient. Und die Moral von der G'schicht' ist der Gedanke, dass es wohl doch wichtig ist, mit Altem abzuschließen, ehe man Neues beginnt.

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Veröffentlicht am 14.11.2024

Liefert gute Denkanstöße

Die Lösung für alle deine Probleme: Gibt’s nicht
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Ich finde zuallererst super, dass man das Buch nicht stoisch von vorne nach hinten lesen muss, sondern man sich die einzelnen Kapitel losgelöst zu Gemüte führen kann. So kann man sich der Reihe nach den ...

Ich finde zuallererst super, dass man das Buch nicht stoisch von vorne nach hinten lesen muss, sondern man sich die einzelnen Kapitel losgelöst zu Gemüte führen kann. So kann man sich der Reihe nach den Themen widmen, die einem gerade wichtig sind. Jedoch muss gesagt sein, dass man sich dafür Zeit nehmen sollte und zwar ausreichend. Für die Rezension habe ich es der Reihenfolge nach gelesen und musste es mir dafür gut einteilen, da immer wieder Denkanstöße angeregt werden und man wirklich beim Lesen mit dem Kopf dabei sein muss.
Die Schilderungen zu Beginn der jeweiligen Kapitel empfand ich so, dass die Autorin bzw. der Autor beim Schreiben ein Lächeln im Gesicht hatten und ich musste dabei oft schmunzeln. Der Rest ist dann wissenschaftlicherer Natur und mit Studien etc. untermauert.
Im Vergleich zu anderen psychologischen Büchern, die ich schon gelesen habe, hatte dieses meiner Meinung nach mehr Tiefgang.
Am Ende jedes Kapitels werden auch einige Übungen zum Ausprobieren vorgeschlagen, das fand ich schön. V.a. dass man eine Auswahl hat, da ja nicht alle Übungen einen gleichermaßen ansprechen. Womit ich nicht so gerechnet habe, ist die Tatsache, dass es auch sehr viel um Kinder geht. Aber diese Phase ist natürlich sehr prägend im Leben, weshalb es letztlich natürlich auch Sinn ergibt, dass darauf ein besonderes Augenmerk gerichtet wird.
Ich denke beim Lesen wird jeder die ein oder andere Stelle finden, an der er sich wiedererkennt und die er reflektieren kann.

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Veröffentlicht am 02.10.2024

Absolut liebenswert!

Wohnverwandtschaften
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Den Roman "Laufen" von Isabel Bogdan fand ich grandios. Seitdem habe ich leider nichts mehr von ihr gelesen. Ich habe mich deshalb wahnsinnig auf "Wohnverwandschaften" gefreut.
Stilistisch gesehen hat ...

Den Roman "Laufen" von Isabel Bogdan fand ich grandios. Seitdem habe ich leider nichts mehr von ihr gelesen. Ich habe mich deshalb wahnsinnig auf "Wohnverwandschaften" gefreut.
Stilistisch gesehen hat mir der Stilmix in den Kapiteln total gefallen. Wobei ich auch verstehen könnte, wenn einem dies nicht so zusagt. Aber bei mir hat Isabel Bogdan damit voll ins Schwarze getroffen! Mal sind es Dialoge, dann wieder Schilderungen aus der Sicht einer Figur. Der Wechsel zwischen Dialog, Innerer Monolog und Erzählung spricht mich sehr an. Die Sprache gefällt mir ebenfalls. Mich hat lediglich die Jugendsprache von Constanze an einigen Stellen irritiert, das hat aus meiner Sicht so gar nicht zum Rest gepasst. Aber zu meinem Glück war das nur an ein paar wenigen Stellen der Fall. Die Lücken, die der Text lässt, wenn Jörg mit seiner fortschreitenden Demenz ein paar Wörter nicht mehr einfallen, passen perfekt ins Gesamtbild. Alles wirkt wahnsinnig authentisch.
Die charakteristische Schlichtheit des Covers finde ich wunderbar, das war bereits bei "Laufen" der Fall. Es passt wunderbar zum Inhalt des Romans.
Die vier Charaktere (Jörg, Anke, Murat und Constanze) könnten unterschiedlicher nicht sein, dennoch eint sie das Zusammenwohnen und letztlich passen sie ganz wunderbar zusammen.
Es ist ein Roman zum Lachen, Weinen, Nachdenken und Wohlfühlen! (Und viel zu kurz, ich war traurig, als ich fertig war. Andererseits war das Ende genau richtig.)

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Veröffentlicht am 22.09.2024

Winterroman

Das kleine Schloss in Schottland
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Ich habe bereits mehrere Romane von Julie Caplin gelesen und sie hat es wieder einmal geschafft, mich als Leserin nach Schottland mitzunehmen. Ihr Schreibstil ist locker und leicht. Man kann sofort in ...

Ich habe bereits mehrere Romane von Julie Caplin gelesen und sie hat es wieder einmal geschafft, mich als Leserin nach Schottland mitzunehmen. Ihr Schreibstil ist locker und leicht. Man kann sofort in die Handlung eintauchen und hat auch die Orte des Geschehens beim Lesen bildlich vor Augen. Dieses Gefühl mag ich sehr.
Zur Handlung muss ich eigentlich gar nicht viel sagen, der Klappentext informiert hier über die wichtigsten Aspekte. Auch wenn Izzy eigentlich die Hauptfigur im Roman ist, erfährt man über alle vorkommenden Charaktere alles Nötige. Lediglich Hattie, die mit als letzter Gast im Schloss auftaucht, kommt etwas zu kurz weg. Jedoch werden hier einige Fakten angeteasert, sodass man sich den Rest denken kann. Bis auf Xanthe und die Mutter von Ross, die waren mir an der ein oder anderen Stelle etwas zu überdosiert, habe ich alle Figuren ins Herz geschlossen. Für den Verlauf der Geschichte könnte man aber jedoch an den beiden nichts weglassen, also ist es letztlich sehr stimmig.
Auch wenn es ein klassischer Liebesroman und eine recht voraussehbare Handlung ist, ist es ein kurzweiliger Roman für ein paar schöne winterliche Lesestunden.

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Veröffentlicht am 14.09.2024

Lektüre für einen Tag auf dem Sofa

Winterzauber auf dem kleinen Bücherschiff
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Das Cover gefällt mir gut, jedoch wirkt es auf den ersten Blick recht überladen. Bei genauerem Hinsehen ist dem aber nicht so, so viele Details sind gar nicht zu sehen und der Titel spiegelt sich schön ...

Das Cover gefällt mir gut, jedoch wirkt es auf den ersten Blick recht überladen. Bei genauerem Hinsehen ist dem aber nicht so, so viele Details sind gar nicht zu sehen und der Titel spiegelt sich schön im Cover wider.
Den ersten Teil der Reihe habe ich nicht gelesen, deshalb war ich am Anfang erst etwas skeptisch, wie gut ich in die Handlung eintauchen kann, wenn da quasi im Voraus etwas fehlt. Aber diese Sorge war unbegründet. Trotz der fehlenden Lektüre kam ich mit. Wenn auch zu Beginn etwas schleppend. Ich musste mich erst daran gewöhnen, dass so viel geschildert wird und auch etwas an die Form in der 3. Person. Da hat mir zunächst der Zugang zu den Figuren gefehlt und es fühlte sich alles etwas distanziert an. Jedoch hat sich dies von Seite zu Seite geändert. Ab einem gewissen Punkt konnte ich ganz eintauchen und es kaum erwarten, was als Nächstes passiert. Das Ende lässt wohl auch darauf schließen, dass dies nicht der letzte Teil der Reihe war.
Als Charakter habe ich übrigens besonders Mathis ins Herz geschlossen. Er war mir auf Anhieb sympathisch und das hat sich auch nicht geändert.
Ich mag die Schriftart der Kapitelüberschriften, das sieht sehr liebevoll gestaltet aus.

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