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Veröffentlicht am 07.04.2020

Unais Finale

Die Herren der Zeit
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Mit Die Herren der Zeit hat die spanische Autorin Eva Garcia Saenz ihre Trilogie um Inspector Ayala fertiggestellt.

Zwar hat mir dieser Teil nicht ganz so gut gefallen wie die ersten beiden Bände, aber ...

Mit Die Herren der Zeit hat die spanische Autorin Eva Garcia Saenz ihre Trilogie um Inspector Ayala fertiggestellt.

Zwar hat mir dieser Teil nicht ganz so gut gefallen wie die ersten beiden Bände, aber es gibt doch einige bemerkenswerte Aspekte in diesem Buch.
Zum Beispiel dass es zwei Handlungsebene gibt. Heute mit dem Kraken im Einsatz und ein Handlungsstrang im 12 Jahrhundert. Damit es neben einem Kriminalroman mit Psychotthrillerelement auch ein historischer Roman. Und diese Beschreibungen des Mittelalters funktionieren, da sie eine passend düstere Atmosphäre ausstrahlen. Die Schilderungen der Belagerung der Stadt sind packend.
Aber auch die Gegenwart ist hart, denn es gibt wieder eine Reihe von Morden. Von der Methode beziehen sie sich offenbar aus Riten der Vergangenheit, die in einem Roman beschrieben sind.

Die Kombination aus wechselnden Beschreibungen der Vergangenheit und die Gegenwart funktionieren und machen deutlich, dass die Vergangenheit nie ganz vorbei ist.

In der Gesamtheit setzt diese Trilogie einen neuen Maßstab im Genre!

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Veröffentlicht am 06.04.2020

Auftakt der Serie

Biker Tales 1
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Das dunkle Herz ist der Auftakt der Reihe Biker Tales.
Im Mittelpunkt steht Bea, die nach einer Trennung zurück in ihr altes Heimatkaff Wolfville in Nevada kommt.
Ihr damaliger Freund Charlie ist inzwischen ...

Das dunkle Herz ist der Auftakt der Reihe Biker Tales.
Im Mittelpunkt steht Bea, die nach einer Trennung zurück in ihr altes Heimatkaff Wolfville in Nevada kommt.
Ihr damaliger Freund Charlie ist inzwischen Vizepräsident eines harten Biker-clubs. Die Rocker von Satan´s advocates wirken gefährlich.

Der Ansatz, der mich interessierte ist die latente Wut, die in Bea schlummert. Das war auch der Grund, warum sie damals wegging. Sie wollte ihrer Wut, Alkohol, Kriminalität entgehen.
So ganz hat mich die Umsetzung dieses Aspektes aber nicht überzeugt. Die behauptete Toughness von Bea hätte ich gerne mehr gespürt. Sie ist zwar oft sarkastisch, aber gegenüber Charlie fühlt sie sich schwach.
Dafür ist die Gefahr in Wolfville ins soziale Abseits zu geraten schon real. Beas Mutter ist langjährige Alkoholikerin.

Was mir gut gefallen hat, waren die rabiaten Wortgefechte zwischen Bea und Charlie, das hatte etwas von Stolz und Vorurteil.

Sandra Binder konnte nicht alle guten Ansätze komplett umsetzen, aber dafür war das Buch letztlich auch zu kurz. Nicht zu kurz hingegen ist die schwere Atmosphäre gekommen.

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Veröffentlicht am 06.04.2020

Verrückt? Nicht alle ...

Die Tanzenden
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Schauplatz des Romans Die Tanzenden von Victoria Mas ist ein Pariser Krankenhaus für verrückte Frauen Ende des 19.Jahrhunderts.

Man bekommt Einblick in diese Anstalt aus der wechselnden Perspektive von ...

Schauplatz des Romans Die Tanzenden von Victoria Mas ist ein Pariser Krankenhaus für verrückte Frauen Ende des 19.Jahrhunderts.

Man bekommt Einblick in diese Anstalt aus der wechselnden Perspektive von den Frauen. Die Pflegerin Genvieve, die Insassin Louise und Eugenie, die gerade neu hinzukommt. Ihr Vater hat sie einweisen lassen.
Es ist Therese, die schon 20 Jahre hier ist, die verdeutlicht, das es bei vielen Frauen die Willkür und Gewalt der Männer ist, die sie hierher führten. Männer führen die Gewalt gegen andere aus, Frauen gegen sich selbst.

Das Schicksal der Frauen vermag zu berühren. Die Entwicklung der Handlung spitzt die Situation zu.

Es dauert eine Weile bis ich im Buch drin war, aber dann fand ich es nicht schlecht.

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Veröffentlicht am 05.04.2020

Burundi, du schönes, unruhiges Land

Tanganjika
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Die junge, deutsche Übersetzerin Elisa geht Mitte der sechziger Jahre aus Liebe nach Burundi.
Ihre Hoffnung erfüllt sich jedoch nicht, ihren Freund sieht sie nur noch einmal.
Es ist eine unbeständige ...



Die junge, deutsche Übersetzerin Elisa geht Mitte der sechziger Jahre aus Liebe nach Burundi.
Ihre Hoffnung erfüllt sich jedoch nicht, ihren Freund sieht sie nur noch einmal.
Es ist eine unbeständige Zeit. Die Unabhängigkeit des Landes ist noch jung und die politische Entwicklung ungewiss. Zwischen Hutu und Tutsi gibt es Auseinandersetzungen. Gewalttätigkeiten und Gefahr sind allgegenwärtig.
Elisa, die eine Dolmetschertätigkeit im Außenministerium ausübt, schafft es dennoch nach anfänglicher Unsicherheit sich etwas einzuleben und Freundschaften zu knüpfen, z.B. zu ihrem Kollegen Mikradi. Außerdem lässt sie sich mit 2 sehr unterschiedlichen Männern ein.
Doch nach Änderung der Machtverhältnisse im Land lernt sie eine ganz anderen Mann kenne,n den Tutsi Antoine, der der Königsfamilie nahesteht. Mit ihm zusammen kann sie sich ein Leben aufbauen, doch politisch brodelt es weiter.
In der Mitte des Buches gibt es einen Bruch der Erzählperspektive, den ich nicht ganz nachvollziehen kann. Jetzt wird Jahre später von Elisa zurück erinnernd in erster Person erzählt, was damals passiert war. Aber der Roman funktioniert weiterhin.

Die Autorin Renate Ndarurinze war in der damaligen Zeit offenbar selbst in Burundi als Dolmetscherin. Deswegen sind ihre Schilderungen über das Land glaubhaft und auch Elisas widerstrebende Emotionen kann man nachvollziehen.

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Veröffentlicht am 04.04.2020

Die nächsten 20 Jahre werden die besten!

Birgit ungeschminkt
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Birgit Schrowanges Buch ist für mich in erster Linie eine unterhaltsame Plauderei. Sie ist eine nicht gerade langweilige Frau und als ehemalige Fernsehmoderatorin wortgewandt. Sie steht für Selbstbewusstsein! ...

Birgit Schrowanges Buch ist für mich in erster Linie eine unterhaltsame Plauderei. Sie ist eine nicht gerade langweilige Frau und als ehemalige Fernsehmoderatorin wortgewandt. Sie steht für Selbstbewusstsein!
Aber ob sie graue Haare hat oder eine Perücke trägt, ist für mich als Leser weniger bedeutend. Im Kontext spielt das natürlich dennoch eine große Rolle, z.B. auch im Zusammenhang mit einer neuen Beziehung nach 10 Jahren Single-Leben.

Bemerkenswert, was sie sonst noch alles thematisiert und diskutiert, z.B. der Abschnitt über Narzissmus oder über Mutter-Töchter-Beziehungen sowie die schwierige Rolle von alleinerziehenden berufstätigen Frauen und weibliche Altersarmut.
Für meinen Geschmack war das Thema „Sparen“ mit mehreren Kapiteln zu umfangreich.
Überzeugend aber ihre Ausführungen zur Selbstbestimmtheit.
Insgesamt sind das alles Themen mit Relevanz.

Ich mag auch die Auswahl der Zitate, die vor den Kapiteln gesetzt sind.

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